Bergen – Kristiansand

Sonntag, 18. Juli 2021

Bergen – Espevær

Es regnet immer noch! Um 08.55 geht es los. Auf uns warten 60 sm. Die ersten wenigen Meilen verlassen wir Bergen unter Motor. Doch bald stellt sich ein segelbarer Wind ein und wir geniessen einen trüben Segeltag mit Wind bis zu 27 kn. Um 19.40 Uhr sind wir schliesslich in Espevær angekommen. Wir konnten am Holzquai anlegen direkt neben der Fähre und dem kleinen Joker Laden. Sogar Landstrom gibt es. Belohnt wurden wir mit dem wunderbaren Nachtessen eines Steinbutts. 

Good By Bergen
Unser Anleger Steuerbord voraus
Steinbutt

Montag, 19.07.2021

Espevær – Rott

Um 06.00 Uhr bums! Ein schlechtes Erwachen mit einem unguten Gefühl. Beim Morgenkaffee haben wir schliesslich die Ursache festgestellt. Die ablegende Fähre hat unser nicht festgeschraubtes Ruder auf eine Seite geknallt – bums! Um 09.25 geht es los weiter Richtung Süden. Chérif überrascht uns mit feinen Kirschen aus dem Joker. Bei mittleren Winden segeln wir als Highlight durch den Haugesund, mitten durch die Stadt, schade können wir nicht bleiben. Schliesslich steht die Frage an segeln wir nach Rott, einer hübschen kleinen Insel ohne Infrastruktur oder nach Tananger? Wir entscheiden uns für die Insel und hoffen am Dienstag die ersehnte Dusche zu nehmen. Die einzige Boje in Rott war leider besetzt, doch hat es neu einen Gästeanlieger wo wir herzlich empfangen wurden. Die Einladung zum Aquavite um 19.00 Uhr im Schulhaus mussten wir leider ablehnen, da wir am Dienstag beizeiten weiter wollten. So widmeten wir uns unserem Nachtessengrill. 

Haugesund
Schöne Bauten im Haugesund
Rott
Der Grillmeister

Dienstag, 20.07.2021

Rott – Egersund

Um 09.20 Uhr kommen wir endlich los, bei bedecktem Himmel und Nieselregen. Das bremst am Morgen! Es folgt wiederum ein schöner Segeltag bei ziemlich trockenem Wetter mit Einlagen von Sonnenschein. Die Einfahrt zum Egersund von Norden ist landschaftlich sehr schön und wir geniessen die verschiedenen Aussichten. Es fällt uns auf, dass hier Bootsgaragen Inn sind. Kaum ein Haus am Wasser ohne eine solche. Schliesslich beschleunigen wir die Fahrt, damit wir es vor 17.00 Uhr in den Vinmonopolet schaffen. 16.30 Uhr im Hafen fest.  Susanne sputet sich. Anschliessend geniessen wir alle die längst fällige Dusche. 

Die Empfangsdame
Nostalgie in Egersund

Heute Abend fiel der Entscheid, dass Susanne und Chérif erst Ende Woche, voraussichtlich am Sonntag nach Dänemark übersetzen werden. Somit werde ich die beiden am Samstag in Kristiansand verlassen und von Oslo heimfliegen.

Mittwoch, 21.07.2021

Egersund – Børøy

Um 09.20 geht es los. Wir haben 40 sm vor uns. Mehrheitliches Segeln mit achterlichen Winden macht uns Freude. Leider führen die Angelversuche zu keinem Erfolg, aber zu Köderverlusten. In Børøy angekommen um 17.45 Uhr führt eine schmale Einfahrt in eine wunderhübsche Bucht, in der leider alle Stege schon besetzt sind. Wir beschliessen in der Bucht sonnentechnisch optimal zu Ankern. (Möglichst lange Sonne) Zur Feier des Tages gab es ein XXL Steak. Chérif muss schon über einen grösseren Grill nachdenken. Ein wunderschöner Sonnenuntergang krönt den Abend.

Die Bucht
Ohne Worte

Donnerstag, 22.07.2021

Børøy – Helgøya

Nach einem Morgenbad und einer erneuten Überprüfung des Schiffsthermometers (es ist kein Verlass mehr auf das Ding) verliessen wir unsere hübsche Bucht im Sonnenschein. Der Wetterbericht verhiess uns wenig Nordwestwind und so dachten wir, dass wohl einige Motorstunden dazukommen werden. Doch weit gefehlt, kaum sind wir aus den Schären raus, hatten wir 20 kn und somit einen wunderbaren Segeltag mit achterlichem Wind. Einzig das Mittagessen musste umdisponiert werden. Ich hatte eigentlich Rösti mit Fischtartar on Top versprochen, doch wir mussten mit einem kalten Essen vorlieb nehmen. Am Nachmittag schwenkten wir von der offenen See ab in die Schären um ein wenig die Landschaft geniessen zu können. In Helgøya angekommen mussten wir feststellen, dass die Bucht bereits schon übervoll war. Mit verkürzter Ankerkettenlänge haben wir dann einen Platz gefunden. Zu allem Elend hat die Windrichtung mitten in der Nacht noch im 180 Grad gedreht und gegen Morgen stellten sich starke Böen ein. Schliesslich machte Susanne Ankerwache. Der Anker hat nicht ganz gehalten, sich aber gleich neu eingegraben, so dass keine Manöver nötig waren.

Der Verkehr in den Schären
Die Bucht im Panorama

Freitag, 23.07.2021

Helgøya – Fosseviga – Kristiansand

Bei schönem warmen Wetter ging es zur letzten Etappe meiner diesjährigen Reise auf der Cachana. Da wir genügend Zeit hatten, beschlossen wir einen Mittags Ankerhalt zu machen. Ich durfte wünschen und so gab es zum Abschluss nochmals Kaviar Omeletts. Natürlich war auch der Hafen in Kristiansand voll, doch erspähte Chérif nach einem Zwischenhalt an der Aussenmole noch ein Plätzchen im Hafen. Somit war meine Seereise aus dem hohen Norden nach 988 sm zu Ende. Nach einer verdienten Dusche gingen wir ins Hafenviertel. Ein Kunterbunt aus Brücken, Kanälen und Stegen. Den Apero konnten wir gegenüber eines Windjammers mit Livemusik geniessen. Zum Abendessen liessen wir uns mit Rekkers, Muschel und Krabben verwöhnen. 

Apero mit Kulisse und Musik

Schliesslich noch einen Absacker auf der Cachana und ab in die Kojen. 

Samstag 24.07.2021

Kristiansand

I‘ts time to say good by! Um 07.00 Uhr fährt der Bus nach Oslo.

Ich überlasse die Beiden ihrem Schicksal und freue mich sie in zwei Wochen wiederzusehen an der Hochzeit von Chantal und Matthias. Danke für die wunderbaren 3 Wochen.

Heimflug spezial

Mein Flugi

Ende.

Rørvik bis Bergen

Teil 2

Fake News gibt es leider auch in einem Blog! Die Wassertemperaturen aus Teil 1 sind falsch. Die Loganzeige ist ca. 6 Grad zu hoch, somit alle Angaben minus 6 Grad.

Rørvik – Kalvåg

Montag, 12. Juli 2021 – Mittwoch 14. Juli 2021

Ein Morgen mit zaghaftem Sonnenschein und zweitens kommt es anders als man denkt. Wir haben ausgeschlafen und legten erst um 10.10 Uhr in Rørvik ab. Wir wollten nach einer wunderhübschen Insel, Sør – Gjæslingen, nur 15 sm entfernt segeln. Der Wetterbericht und der auffrischende Wind brachten uns ein neues Fenster um uns nach Süden zu bringen. Die Störungszone zwischen Rørvik und Kalvåg sollte in einem Zug umfahren werden. So wurden aus den 15 sm schliesslich 271 sm.

Eines nach dem Andern: Der Wind war leider nur für kurze Zeiten so stark, dass wir angesichts der grossen Strecke alles Segeln könnten. Somit verbrachten wir leider viel Zeit unter Motor. Schliesslich musste die Wacheinteilung gemacht werden. Wir einigten uns auf Schichten von 2.5 Stunden. So machte Susanne bis Mitternacht, der Schreibende bis 02.30 Uhr gefolgt von Chérif bis um 05.00 Uhr und so weiter. Unter Tag lösten wir uns nach Gusto ab. 

Der Dienstag Morgen war geprägt durch Tankstellensuche! Mangels fehlendem Wind hat die lange Motorfahrzeit unserem Dieselbestand zugesetzt. So steuerten wir um 05.30 Uhr die nächste Tankstelle an. Hammarvika. Doch leider war da wohl Diesel zu haben, aber leider nur ab Tankwagen. Somit um diese Uhrzeit kein Diesel. Zur Sicherheit füllten wir den Reservekanister noch in den Tank. Da das Alter dieses Diesels unbekannt war und eine mögliche Dieselpest geprüft sein sollte, wurde der Inhalt in einer Aperol Flasche eingehend kontrolliert.

So konnte die Fahrt mit kurzer Unterbrechung fortgesetzt werden. Wo ist die nächste Tankstelle? Schliesslich konnten wir um 09.30 Uhr in Kvenvær unseren Dieseltank füllen. Ein hübscher kleiner Ort in einem Kanal.

Mit vollem Tank ging die Reise weiter. Der Wind erbarmte sich unser, wir hatten jetzt ja genügend Diesel, und so konnten wir endlich wieder Segeln. In der zweiten Nacht war somit steuern angesagt. Der sehr achterliche Kurse war anspruchsvoll und die sich aufbauende Welle trug nicht weniger dazu bei. So waren wir alle nach unseren 2.5 Stundenschichten froh wenn die Ablösung kam.

Um 17.15 sind wir dann in Kalvåg etwas müde angekommen. Wir freuten uns auf ein feines Nachtessen im Restaurant. Der Hafen war ziemlich voll, doch fanden wir noch ein Plätzchen zwischen dem Pier und einem Segelboot. Das Boot festgemacht eilte Chérif sogleich ins Restaurant um die Hafengebühren zu zahlen und uns einen Tisch zu reservieren. Doch leider war alles ausgebucht. So genossen wir den Apero / Einlaufdrink auf dem Boot und freuten uns auf die Duschen. Einen zweiten Anlauf zum Restaurant führte uns schliesslich auf die Terrasse, wo wir uns Rekker und Fischspezialitäten auftischen liessen. Es war ein wunderbarer und würdiger Abschluss eines Langtörns.

Donnerstag, 15. Juli 2021

Kalvåg – Skjerjehamn

Ein besonderer Tag, unser Eigner Ehepaar hat Hochzeitstag. So bemühe ich mich den Beiden, mit einem Kaffee im Bett serviert,  zu gratulieren. Es hat geklappt! Um 10.00 Uhr Leinen los. Die 52 sm haben wir durch eine abwechslungsreiche Fahrt durch die Inselwelt verbracht. 40 sm konnten wir segeln, wie wunderbar. Um 20.00 Uhr sind wir in Skjerjehamn angekommen. Ein kleiner voller Hafen, mit dem letzten Platz für uns. Die Jungs, die uns beim Anlegen halfen, wurden mit swiss Chocolate beschenkt. Ein schöner Tag ging mit Vorspeise Lachsbrötchen gefolgt von grillierten Entrecôtes und Ratatouille zu Ende. Wir freuten uns auf den Inhalt des versenkten Krabbenkorbs am nächsten Morgen.

Freitag, 16. Juli 2021

Skjerjehamn – Bergen

Ein trüber Morgen, lachende Gesichter, Fridolin hat den Krabbenkorb gefunden. Wir freuen uns auf unser Mittagessen. Ein kleiner Inselrundgang steht an. Wir besuchen die Statue von Olav dem V. und machen den Lehrpfad zur Ernährung der Menschheit, bzw. wie wichtig und nachhaltig die Fischzucht in Norwegen ist.

Fridolin
Olav V
Der Fisch! Die CO2 Bilanz

10.40 Leinen los, eine schöne vorerst trockene Fahrt durch die Inselwelt steht uns bevor. Leider der grösste Teil unter Motor. Je mehr wir Richtung Bergen kommen, desto feuchter wird die Angelegenheit. In Bergen wie erwartet der Hafen proper voll. Schliesslich legen wir im Dreierpäckli neben zwei Segelbooten an. Neben uns liegt ein Däne! Es gibt also doch weitere Ausländerboote in Norwegen. Es ist 19.00 Uhr, wir beschliessen in der Pizzeria die weltbeste glutenfreie Pizza zu geniessen. Eine Partynacht in Bergen steht an. Der Cat Walk zur Entertainement Meile direkt neben der Pizzeria wird zur grotesken Beobachtung. Schliesslich verabschiedeten wir uns zurück aufs Boot und lauschten den Partyklängen aus dem Hafen bis wir in die Kojen versunken sind. 

Die Pizza!

Samstag, 17. Juli 2021

Bergen ein Hafentag

Es regnet! Schliesslich ist Bergen die Stadt mit den meisten Regen-Tagen in Europa. Unsere beiden Kühlschränke sind leer. Einkaufen für die nächste Woche ist angesagt. Leider ist der Fischmarkt eher eine Fast Food Meile, daher beschränken wir uns auf einen wunderbaren Fischladen und eine ebenso spezielle Metzgerei mit Käsetheke. Natürlich darf auch Vinmonopolet nicht fehlen. Die Zeit geht schnell voran so kaufen wir im Rückweg zum Schiff auf dem Markt noch Rentierburger take away zum Mittagessen. Schliesslich will Susanne noch etwas shoppen gehen, natürlich im Regen. Schliesslich kommt Sie mit einigen Trouvaillen zurück, doch die Zeit war etwas knapp. Da es immer noch regnet freuen wir uns auf Raclette zum Nachtessen in der Kuchenbude. Gemütlich und bereits erwacht die Partyszene im Hafen wieder. Wir stellen unsere Musik ab.

Fortsetzung folgt.

Tromsø, auf nach Süden

Eidkjosen – Tromsø

Samstag, 3. Juli 2021

Nachdem ich ich bereits am Freitag, ein Tag früher als geplant, angereist war, überraschte mich ein sonniger, warmer Morgen im hohen Norden von Norwegen.Nachdem wir der Silmaril beim montieren des Grossegels geholfen haben, kehrten wir noch beim Eide – Handel ein, einfach der Laden für alles Feine aus Norwegen. Schliesslich verliessen wir kurz nach Mittag Eidkjosen um nach Tromsø zu segeln, wo schliesslich am Sonntag die Reise so richtig starten sollte. Mit mässigen Winden sind wir kurz vor 15.00 Uhr im Tromsø Stadthafen angekommen. Noch die restlichen Einkäufe Bunkern und dann kamen schon Ursula und Alex (Silmaril) zum Apero auf die Cachana. Nach einem feinen Abendessen im Art – Café mussten wir uns von Ihnen verabschieden. Dies taten wir bei einem Glas Rotwein beim Italiener.

Abschied von Eidkjosen
Hafen Tromsø

Sonntag, 4. Juli 2021

Tromsø – Finnsnes

Heute ging es so richtig los unsere Reise, an welcher ich für die kommenden 3 Wochen teilhaben darf. Bereits um 08.30 Uhr sind wir bei Kaiserwetter in Tromsø losgesegelt. Am Anfang fast kein Wind dann ging es aufwärts. Es folgte ein schöner Segeltag durch die nördlichen Landschaften Richtung Süden bei tollem Sonnenschein aber kühlen Temperaturen. Nach 44 SM sind wir in Finnsnes angekommen und liessen den Tag bei einem Grill mit Rentier und gefüllten Peperoni ausklingen nach einem Avocado -Lachs Sashimi.

Mitternachtssonne in Finnsnes

Montag, 5. Juli 2021

Finnsnes – Helløya

Ein ruhiger Morgen bei Sonnenschein, Kaffee und Morgendusche im Segelclub. Eile war keine angesagt. Susanne wollte für Fynn noch ein Ersatztierchen kaufen und die Läden öffneten erst um 10.00 Uhr. So lief Susanne zu Fuss in die Stadt und wir holten sie nach erfolgreichem Einkauf am Hurtigrutenterminal in der Stadt ab. Ein Hochsommertag für den Norden. In kurzen Hosen mit viel Motor- und wenig Segelstunden sind wir 40 SM gereist. Unterwegs an einem Vogelfelsen vorbei, an dem vor allem 3 Fuss Zehen Möwen brüten. Eine grosses Kommen und Geschrei. Nicht weit davon haben wir unsere Bucht gefunden zum Übernachten. Vorbei an einem karibischen Sandstrand können wir an einer Boje in einer „nur für uns Bucht“ festmachen. Natürlich lassen wir noch den Krabbenkorb ins Wasser. Ein wunderbares Nachtessen von zwei von Susanne in einem Streich gefangenen Köhlern rundet den wunderbaren Tag ab. Die Mitternachtssonne verschwindet kurz hinter einem Hügel taucht doch sogleich wieder wieder auf. Susanne uns Chérif geniessen die Nacht, die Tag ist und schlafen an Deck.

3 Zehen Möwen
Die beiden Köhler
Karibik Strand
Einfahrt zur Ankerbucht
Sonnen Auf / Untergang

Dienstag, 6. Juli 2021

Heløya – Blokken

Der nächste Tag brachte die Ungewissheit, wer oder was ist im Krabbenkorb. Leider wie erwartet nur 1 kleine Krabbe und eine Schnecke. Sie durften ihr Leben behalten. Nach einem Morgenbad bei 18 Grad (der schreibende hielt sich noch zurück) ging es los. Leider bei wenig Wind brachten wir die 41 SM mehrheitlich unter Motor hinter uns. Das Angelglück war uns besser gesinnt, ein Dorsch gefangen. Schliesslich viel der Entscheid nicht nach Andenes zu fahren und somit auch das Wal Watching auszulassen. Die Ankerbucht war nicht dermassen hübsch wie angepriesen. Dafür ein feiner Grill mit Entrcôte und Salat. Natürlich durfte das Shasimi zur Vorspeise nicht fehlen. Schliesslich liessen wir uns die EM Italien  – Spanien nicht entgehen. Forza Italia! 

Der „leere“ Korb
unterwegs

Ankerbucht

Mittwoch, 7. Juli 2012

Blöken – Stamsund

Heute genoss die ganze Mannschaft ein Morgenbad bei 19.8 Grad, es wir immer wärmer? Heute leider wieder sehr wenig Wind. Wir installieren die Fock mit den zusätzlichen Holepunktleinen. Schliesslich scheint die Variante zwischen den Wanten die Beste. Es wird sich zeigen wenn wir wirklich Wind haben werden. Zum Mittagessen gibt es eine Delikatesse gepökelter Rotbarsch, wunderbar. Die Anglerei hat leider nur zu kleinen Köhlern geführt, die Ihre Freiheit wieder erlangt haben. Das Wetter war bewölkt bis leicht feucht. Um 19.00 Uhr sind wir in Stamsund auf den südöstlichen Lofoten angekommen. Wir liegen an einem Restaurants Quai geniessen aber den Abend auf dem Schiff. 

Hafen Stamsund

Donnerstag, 8. Juli 2021

Stamsund – Bodø

Heute verlassen wir bereits die Lofoten und die Überfahrt nach Bodø steht an. Es ist guter Wind angesagt und so freuen wir uns auf einen schönen Segeltag. Um 09.00 Uhr geht es nach dem Morgenkaffee los. Auf einem Anliegerkurs haben wir Wind zwischen 14 und 20 kn. Die Fock bewährt sich prima und wir kommen gut vorwärts. Susanne fühlt sich nicht so ganz wohl. Der Skipper versorgt uns zum Mittagessen mit belegten Knäckebroten. Vor dem Festland frischt der Wind in Böen auf 30 kn auf. Es dauert eine Weile bis wir auf die Idee kommen nur noch unter Fock zu segeln, was dann aber prima klappt. Schliesslich kommen wir um 19.15 in Bodø nach 58 sm an. Doch leider sind alle Gästeplätze besetzt. Schliesslich legen wir am Kopf eines Privatsteges an. In Vorfreude auf ein Nachtessen im Restaurant ziehen wir uns um. Doch leider ist die Türe auf unserem Steg verschlossen. Zurück auf Feld 1, wir kochen auf der Cachana. Es gibt Auberginen Lachs Gratin mit Nudeln und Salat.

By By Lofoten
Hafen Bodø

Freitag, 9. Juli 2021

Bodø – Storvika

Am Morgen ist einkaufen angesagt. und dem Auffüllen des Wassertanks verlegen wir uns an einen Gästesteg, damit wir freien Ausgang in die Stadt haben. Zurück mit drei prall gefüllten Rucksäcken und 2 kg Rekker direkt vom Fischer, beschliessen wir, das Mittagessen auf See einzunehmen, da es schon wieder 13.00 Uhr geworden ist. So bringen wir die 28 sm halb segelnd, halb unter Motor fahrend bei feinem Rekker Essen hinter uns. Ein kleiner Hafen Sandvika war unser geplantes Ziel. Doch leider waren die nur vier Gästeplätze bereits besetzt. So begaben wir uns in die gegenüberliegende Bucht zum Ankern am Sandstrand. Unterwegs hatte Susanne nochmals Angelglück, ein Dorsch und ein sehr grosser Köhler erfreute unseren zukünftigen Speiseplan. 

Reker fein😀
Bodø

Catch of the day
Storvika

Samstag, 10.Juli 2021 – Sonntag 11. Juli 2021

Storvika – Rørvik

Es ist Nordwind angesagt, auf nach Süden in einem grossen Schritt. Nach dem Morgenkaffee und einem Bad bei 20 Grad geht es los zu einer Nachtfahrt nach Rørvik. Am Samstag um 09.00 geht es los. Ursprünglich wollten wir die Küste verlassen und aussen rum segeln. Da es aber bald Böen von 30 kn hatte mit stattlicher Welle haben wir den Plan geändert und sind doch zwischen den Inseln gesegelt.

Samstag, 10. Juli 2021, 14.51 Uhr 66 Grad 33.55 nördliche Breite, wir passieren den Polarkreis Richtung Süden.

Polarkreis

Auf Neptun


Der Nordwind passte und so konnten wir weite Strecken segeln. Über Nacht hatten wir leider zeitweise keinen Wind, dass wir unter Motor fahren mussten. Die Zubereitung des Nachtessens klappte, es gab einen Kartoffel Zuchetti Gratin mit dem gefangenem Dorsch vom Vortag. Die Nachtwachablösungen haben gut geklappt. Am Morgen drehte der Wind auf Ostund dastünde schönes Segeln brachte. Kurz vor dem Ziel war es aber dann soweit, der angedrohte Südwind  und mit ihm der Regen kam. Am Sonntag um 13.00 Uhr sind wir im Hafen Rørvik angekommen, nach 145 sm. So war dann ein Mittagsschläfchen und eine Dusche angesagt. Schliesslich liessen wir den Abend bei einer Dorschelette, in der Küchenbude ausklingen. Der Fussballfinal durfte natürlich auch nicht fehlen, Viva Italia.
Ansteuerung durch den Kanal

Fortsetzung folgt.

Endlich wieder auf der Cachana

Dienstag Morgen, der 29. Juni verspricht ein spannender Tag zu werden! Ist das französische Militärschiff weg oder sind Sie immer noch gelähmt wegen dem Ausscheiden von der EM? Der Mitarbeiter hat versprochen, dass er uns zwischen 8.00-9.00 Uhr anruft ob wir kommen können oder nicht. Punkt 8.00 Uhr sitzen wir zusammen und geniessen unser reichhaltiges Frühstück im Hotel. Die Nervosität steigt. 8.55 Uhr immer noch keine Nachricht. Alex will telefonieren, beschliesst aber zu warten bis 9.00 Uhr. Punkt 9.00 zückt Alex das Telefon um zu telefonieren, während er am wählen ist läutet’s. Ken, der Mitarbeiter ruft an und meldet: “Wir können kommen”. Schnell wird ein Grossraum Taxi bestellt, Gepäck bereit gemacht, Taxi ist hier, einladen und weg. In Olavsvern angekommen werden die Schiffe gecheckt, Batterien angeschlossen und geladen, und das Nötigste bereit gemacht. Nach 2,5 Stunden sind wir bereit und die Tore öffnen sich.

Wir fahren unter Motor direkt nach Eidkjosen.

Wir haben um 15.30 Uhr den Kran-Termin mit Ole-Tom um die Masten zu stellen. Ziemlich knapp aber es reicht. Es ist kalt und regnerisch. Ole-Tom ist pünktlich da. Zuerst stellen wir den Mast der Silmaril und anschliessend denjenigen der Cachana. Alles klappt! Gegen 18.00 stehen beide Masten. Die Trimmarbeiten können wir in den nächsten Tagen machen. Noch die Koje betten und dann gibt’s Nasi-Goreng auf der Cachana. Sehr fein und etwas Warmes tut sehr gut. Anschliessend freuen wir uns auf die gemütliche Koje. Kaum liegen wir, fallen uns die Augen zu.

Mittwoch bis Freitag die üblichen Aufbauarbeiten, Reinigen, Reparieren und Einkaufen.

Ahhh und zusätzliche Arbeiten kann man sich auch noch aufhalsen, sodass es einem ganz sicher nicht langweilig wird. Unser 200 Liter Wassertank wird immer im Herbst und Frühling rausgeputzt. Mal mit Tücher mal mit Tesa, nur sollte man das Papiertuch nicht im Tank liegen lassen, ansonsten hat die Pumpe irgendwann ein Ansaugproblem. Zum Glück hat die Coskipperin ihr Maleur rechtzeitig an der Musik der Pumpe erkannt. Wird nicht mehr passieren.

Überraschung: Didé kommt einen Tag früher als geplant. Er hatte auf Samstag einen Direkt-Flug nach Oslo gebucht. Dann wurde Ihm mitgeteilt, dass der Flug völlig überbucht sei und er über München fliegen müsse. Am Donnerstag wurde er angerufen, dass auch dieser Flug wieder überbucht sei und er erst nächsten Dienstag fliegen könne. Was zuviel ist, ist zuviel!!!!! Didé hat reklamiert und nun kommt er zu unserer Freude bereits am Freitag Abend. Der Plan ist am Samstag Morgen noch einige Einkäufe zu erledigen. Es hat in Eidkjosen ein Geschäft mit feinsten Spezialitäten und dort Einkaufen ohne Didé geht gar nicht.

Anschliessend möchten wir nach Tromsø segeln, dort nochmals Tromsø geniessen und Sonntag Morgen geht’s dann los Richtung Süden.

In Norwegen angekommen

Bis bald

die Cachanieros

aller Anfang ist schwer 2021

Unser Plan 2021:

Mitte Mai nach Trosmø reisen. Cachana auf Vorderschiff bringen, vollgepackt und guter Dinge in den Norden nach Spitzbergen Segeln. Ende Juli wieder nach Norwegen übersetzen, in die Schweiz fliegen um dann an dem Fest des Jahres teilzunehmen. Danach back to the north und gemütlich Richtung Süden segeln und einen geeigneten Winterplatz für die Cachana suchen. Es kommt anders als man denkt:

Die Grenzen unseres Ziellandes öffnen nicht. Wir warten und warten und warten und entschliessen uns am 27.6.21 die grosse Reise ins Ungewisse anzutreten. Getestet, geimpft und in Norwegen registriert gehts los. Doch schon in Zürich Kloten fangen die Diskussionen an. Zertivikat nicht gültig, keine Rückreise Dokumente. Sie brauchen einiges an Überzeugung bis wir ins Flugzeug steigen können. In Frankfurt angekommen keine weiteren Probleme. Mit viel Kribbeln im Bauch gehts weiter nach Oslo. Die Spannung steigt. Der Zöllner nimmt uns in Empfang, fordert das Covid Zertivikat, scannt es und realisiert, was wir schon lange wissen, es funktioniert nicht. Wir zücken unsere Interantionalen Impfpässe, den negativen Coronatest und die schriftliche Aufforderung von Olafsvern, dass wir unsere Schiffe schnellst möglich aus der Hölle entfernen müssen. Er scheint uns sehr angetan zu sein und als er die Bewilligung von Zehnders nach Svalbard zu Segeln sieht, scheint ihm das Herz vollkommen aufzugehen. Er schickt uns weiter mit der Mitteilung, dass er uns in Norwegen einreisen lässt, er uns aber die freie Fahrt nicht gewähren kann ohne dass die Med. Base das Zertivikat akzeptiert oder wir in Quarantäne gehen werden. Grosse Hürde ist geschafft, wir sind in Norwegen und müssen nicht nach Hause. Die Mitarbeiterin versucht den QR Code einzulesen. Funktioniert nicht, wen wunderts, aber sie gibt sich mit den schriftlichen Erklärungen auf dem Covid Fackel zufrieden.

YEAH YEAH YEAH

Nun den wohlverdienten Drink welchen wir in aller Form zelebrieren.

Weiter gehts mit dem Flieger nach Tromsø wo wir um 20.30 ankommen.

Anflug auf Tromsø

Mit dem Taxi ins Hotel wo wir uns bis morgen gemütlich einrichten. Nach dem Nachtessen den Schlumi im Rorbua Pub. Wir gedanklich schon beim nächsten Morgen , wo wir in die Höhle fahren werden, um unsere Schiffe aus dem Winterschlaf zu befreien.

Und es kommt anders als man denkt:

Gut geschlafen, gut gefrühstückt, gepackt und ausgecheckt bekommen wir die Mitteilung, dass ein defektes franz. Marineboot die Ausfahrt der Höhle versperrt.

NEIN

Eine überaus nette, hilfsbereite Receptionistin checkt uns wieder ein und wir bleiben noch eine weitere Nacht in Tromsø. Was Segler wissen: Wir dürfen nicht fixiert sein, immer flexibel bleiben und alles mit ein wenig Humor nehmen, so wird uns das Segeldasein enorm erleichtert. Wir sind der festen Überzeugung, dass es morgen klappen wird.

Wir überbrücken die Zeit mit einem feinen Apero. liebe Grüsse und bis bald die Cachanieros

Der Schluss

Freitag, 4. September

Heute soll es nur leicht regnerisch sein. Wir möchten die Ankerkette, die aus rostfreien Stahl ist, mit einem Seil verlängern. Leider ist der Schäkel (Verbindung Schiff/Kette) komplett verrostet. Diesen zu Entfernen entpuppt sich als sehr schwierig da wir nicht gut dazu kommen! Nach diversen Versuchen diesen zu öffnen wird das Problem mit Hilfe der Trennscheibe von Alex gelöst.

Nun wird beim neuen Seil, ca. 40m lang , an einem Ende ein Auge eingespleisst, sodass wir es in den neuen Schäkel einhängen können. Das andere Ende wird in den letzten 2 Kettenglieder durchgeführt und grosszügig gespleisst. “Schnell” die Kette verlängern beansprucht schlussendlich fast den ganzen Tag.

Susanne ist beschäftigt mit Räumungsarbeiten. Leider hat es in Tromsø Hafen keine Waschmaschine. Da wir unterwegs fast nie die Möglichkeit hatten zu Waschen ist die Not gross. Wir erfahren bei der Tourist-Info, dass beim Campingplatz auf der anderen Seite die Möglichkeit dazu besteht. Samstag morgen regnets. Um 8.00 Uhr nehmen Ursula und Alex ihre grossen Wäschesäcke, schnappen sich ein Taxi und fahren zum Camping. Wir liegen noch gemütlich in der Koje, trinken Café und besprechen den Tag. Gegen Mittag meldet sich Ursula, dass Sie in ca. 30 Minuten fertig sein werden. Wir packen unsere Wäsche und fahren mit dem Taxi zum Camping. Zum Glück hat es 3 Maschinen und doch brauchen wir den ganzen Nachmittag.

Wir verweilen uns im Camping Restaurant. Am späteren Nachmittag geht’s zurück und ein Teil der nicht ganz getrockneten Wäsche wird in der Cachana aufgehängt und der Endfeuchter läuft auf Hochtouren.

Sonntag regnets immer noch, wir veröffentlichen unseren Blog und machen in der Cachana diverse Arbeiten.

Montag, im Lauf des Morgens fahren wir zur Seetankstelle um den Dieseltank der Cachana aufzufüllen.

Tromsø

Danach fahren wir nach Eidkjosen. Dort werden wir die 2 Masten legen und die Schiffe so weit wie möglich für das Winterlager klar machen.

Hafen in Eidkjosen

Montag Nachmittag wird am Motor gearbeitet. Oel und Oelfilterwechsel, sowie beide Dieselfilter und das anschliessende Entlüften werden ausgeführt. Der Motor läuft wieder schön ruhig.

Dienstag Morgen. Schönes Wetter. Wir studieren den Wetterbericht und stellen fest, dass es am Mittwoch Nachmittag mehr Wind geben könnte. Wir sind uns einig, dass es besser wäre, die Masten heute zu legen. Wir telefonieren Ole Tom (der Kranführer) ob er heute Zeit hätte. Er hat!! Jetzt müssen wir vorwärts machen, damit die Silmaril und Cachana um 16.00 Uhr bereit sind! Pünktlich um 16.00 Uhr stehen wir am abgemachten Ort, auch Ole Tom ist pünktlich. Wir bemerken, dass wir schon geübter sind. 🙂 Gegen 18.00 Uhr sind beide Masten gelegt und wir fahren zurück zu unseren Plätzen.

Heute Abend schönes aber kaltes Wetter. Trotzdem wollen wir es nochmals wissen! Wir geniessen einen wunderbaren Grillabend mit Rindsfilet und Auberginen mit Pestosauce.

Gemütliche schöne Stimmung

Mittwoch noch weitere Räumungs- und Reinigungsarbeiten! Am Abend nehmen wir den Bus nach Tromsø! Wir sind auf der Pachamama bei Sabine und Dario zum Nachtessen eingeladen. Kaum sind wir angekommen kommt eine Journalistin und möchte Dario interviewen. Aus schnell 5 Minuten wird sicher eine Stunde. Wir werden von Sabine und Kindern herrlich unterhalten. Dann macht die Journalistin das finale Foto und Dario gesellt sich zu uns. Ein unterhaltsamer, schöner Abend! Gegen Mitternacht sind wir wieder auf unseren Schiffen und morgen früh 6.00 Uhr ist Tagwache. Wir müssen um 10.00 Uhr in Olavsvern sein, da dann das Schleusentor für uns geöffnet wird. Wir sind rechtzeitig dort und fahren nach kurzer Wartezeit in die Höhle. Fast alles perfekt!

Als wir unsere elektrische Kabel anschliessen wollen, hat der Platzchef gemeldet, dass wir wohl Elektrisch anschliessen, aber in unserer Abwesenheit keine Batterien laden dürfen! Wieso? Antwort wegen Brandgefahr! Nur hat das niemand vorher gesagt. Na ja, wir haben die Batterien abgehängt und hoffen auf eine nicht zu grosse Entladung! Aber der Entfeuchter läuft! Wer weiss vielleicht reist die Silmaril- oder Cachana Crew im Winter mal nach Tromsø zum Skifahren und Batterien laden.
Anschliessend werden wir in die Stadt gefahren und beziehen unser Hotel. Wir erhalten ein schönes Zimmer mit Blick auf See.

Dann ein kurzer Besuch bei Sabine und Dario. Wir bringen Ihnen unsere restlichen Essensvorräte, worüber wir sehr dankbar sind, und erfahren, dass wir gestern in der Nord-Norwegischen Zeitung erschienen sind. So schnell wird man populär.

Bericht der Journalistin

Anschliessend geniessen wir unsere Zimmer Aussicht und die warme Dusche! Danach die restlichen Mitbringsel einkaufen und ein feines Nachtessen. Es regnet wie blöd.

Nächsten Morgen, Freitag der 11. geniessen wir unser Frühstück. Anschliessend, überraschenderweise bei trockenem Wetter, einen kleinen Bummel und dann mit dem Schnellbus zum Flughafen. Unser Flug, Tromsø – Oslo ist voll besetzt, mit Schutzmaske und ohne Essen und Trinken! Speziell! Das letzte Mal wo wir eine Maske trugen war auf dem Hinflug vor knapp 2 Monaten. Der 2. Flug Oslo -Zürich nur 20 Personen an Bord zum Glück nicht annulliert. Wir werden von Chantal und Matthias um 20.30 Uhr in Kloten abgeholt. Wir geniessen das feine Spaghetti Essen das Joelle vorbereitet hat mit der ganzen Familie. Wunderschön.

Heute Samstag sind wir am schwitzen und sagen euch vorerst auf diesem Wege, Hallo , wir sind wieder da und freuen uns Euch bald zu sehen.

Mit lieben Grüssen die Cachanieros

Von Bergsfjord nach Tromsø

Dienstag, den 25. August 2020

Wetter heute, bewölkt und regnerisch.

Sind enorm gespannt wie die Antwort von Olavsvern ausfallen wird, betreffend Winterlager der Cachana und der Silmaril. Eigentlich lautet die Aussage der Olavsvernverantwortlichen kein Winterlager mehr für die Sportschifffahrt, da andere Projekte im Vordergrund stehen. Sie hatten gestern eine Sitzung mit den neuen Eignern und die endgültige Entscheidung für diesen Winter steht an. Um 14.30 Uhr erhalten wir folgendes Mail. „I‘m sorry to say, but there will be no winter storage at Olavsvern next season.“ Unsere Enttäuschung ist gross! Umso mehr, da unser Winter Plachen-Schneider abgesagt hat, da seine Schulter operiert werden muss. Na ja, wird wohl einen Weg geben. Wir müssen aber früher nach Tromsø zurück, da es viel zu Organisieren gibt! Weiter gehts. Die Silmaril segelt unter einem Regenbogen, ein gutes Zeichen?

Am Abend in dem 40sm entfernten Skjervøy angekommen sehen wir, wie einst vor 5 Wochen, die Reker (Crevetten) Fischer reinkommen. Der Skip, ein Spurt! Schon sind wir im Besitz von 2kg feinen Shrimps. Lecker.
Beim Abendessen werden jegliche Überwinterungsmöglichkeiten diskutiert. Um 20.30 Uhr erhalten wir ein neues Mail! „Hi, just received a new message. There will be one more season with winter storage.“ Seltsam aber Wow super!! Wir nehmens und denken an den wunderschönen Regenbogen zurück.

Mittwoch morgen noch Einkaufen, Aufräumen und natürlich müssen wir unsere Weinvorräte auffüllen. Der nahe liegende Vinmonopolet hat nur Mittwoch bis Samstag von 12.00-15.00 Uhr geöffnet, passt.
13.30 Uhr Leinen los. Wetter bewölkt, kalt. Wir segeln in Fjord ähnlichen Gewässern, wunderschön.

Ankunft in Havnnes, welches uns von div. Freunden empfohlen wurde, es gefällt uns sehr. Neu ist, dass es einen Schwimmsteg hat zum Festmachen. Wir sind nicht traurig.

Donnerstagmorgen, ein kurzer Spaziergang durch das Dorf welches uns einen kleinen Einblick in ein aufgeräumtes, idyllisches und schmuckes Örtchen zeigt. Sehr beeindruckend ist die Fisch-Fabrik Halle. In welcher Dorsch getrocknet, gepresst und für Übersee verpackt wird. Unglaublich die Mengen!

Dann los Richtung Lyngenalpen. Solche Winde haben wir noch nie erlebt. Sind drehend West, Süddrehend nach Ost und schlussendlich über Nord gehend auf West und dies nicht mit wenig Wind! Die Windanzeige zeigt max. 25 kn. Also ein konzentriertes und vorausschauendes Segeln ist angesagt. Die hohen Berge ringsherum, zum Teil mit Schnee und Gletscher überdeckt, machen die Prognosen nicht einfacher! Aber eine unglaubliche Kulisse!

Lyngenalpen

Gegen Abend in Lyngseidet angekommen weist uns der nette Hafenmeister 2 gute Plätze an dem Schwimmsteg zu. Es scheint, dass Lyngseidet in fester Hand von Schweizerbooten ist.
Bis anhin sind wir 3 Segelschiffen begegnet. 1 Norwegisches, dann natürlich die Silmaril, mit der wir zusammen Segeln und da liegt die Pachamama mit welcher wir, nähe Hammerfest, kurz Funkkontakt hatten.

28. – 29. August

Am Morgen kommen Sabine und Dario Schwoerer von der Pachamama vorbei. 5 der 6 Kinder sind auf dem Boot zu Hause. Auch Melanie, die Lehrerin der Kinder, ist nach 10 tägiger Quarantäne, seit Anfang Woche dabei. Wir verabreden uns am Abend bei der Hexenhütte zum Grillieren. Wir sind für den Dessert verantwortlich. Der Skip hat die rettende Idee. Dem Gabi-Dessert sei Dank und mit dem Bamix der Silmaril ist der Beerendessert ruckzuck fertig. Wir wandern am Nachmittag noch zur Skihütte rauf über Stock, Stein, Sumpf und Wasser, Toll!

So auch die Aussicht von der sich im Umbau befindenden Hütte.
Gegen Abend dann in der kleinen Grillhütte das Treffen zum Essen und gemütlichem Beisammensein.

Hexenhütte
Von rechts nach links: Melanie, Dario, Sabine, verdeckt der Skip und Alex
Dorsch vom Grill, Kartoffelsalat, Salat und Beerendessert

Nicht nur die 8 Schwoerer‘s waren dabei, auch noch div. Freunde. Ein spannender, gemütlicher, informativer, lernreicher Abend. Gegen 23.00 Uhr, mit den Taschenlampen der Handys, machen wir uns auf den Weg zum Abstieg. Am Morgen finden wir uns auf der Pachamama zur Schiffsbesichtigung ein. Sehr beeindruckend! Die Männer sind sehr interessiert an der Technik. Die Frauen sind von anderen Dingen beeindruckt. Alle Kinder haben eine Spielkiste. Kommt ein Spielzeug dazu, entscheidet das Kind welches es weiter verschenken will. Auch wird viel gesprochen über das spannende Projekt der Pachamama „toptotop“ siehe
http://toptotop.org

Pachamama

Danach verabschieden wir uns. Die Pachamama segelt zu einer nahegelegenen Bucht, wo sich ein Kletterfelsen befindet. Wir haben hier noch viel zu entdecken und wandern zu einem See hinauf. Natürlich lassen Susanne und Alex das kalte Bad im See nicht aus! Sie schwärmen!

Susanne und Alex, wie man sieht scheint das Wasser doch kälter als gedacht.
Susanne und Ursula

Wunderschöne Wanderung. Am Abend geniessen wir wieder einmal den Grill auf der Cachana. Die Silmaril und wir wechseln uns täglich mit dem Kochen ab. Super!
Heute der 30. August bei Zeiten Tagwache. Wir wollen zur Hütte „bis ans Ende der Welt“ rauf. Die Wanderung wurde uns empfohlen! Es geht wirklich stotzig bergauf.

Wie bei uns ein Bügellift

Oben mit Regen angekommen nehmen wir in einer kleinen Hütte unseren wohlverdienten Vesper ein. 3 Norweger kommen auch noch und entfachen gleich ein schön wärmendes Feuer. Draussen wirklich saukalt mit Graupelschauer.

Danach der Abstieg. Die ersehnte Dusche bei Freunden der Schwoeres ist eine Wohltat. Dann Leinen los, wir segeln zur Bucht, wo die Pachamama liegt. In der Dämmerung wird an der Boje festgemacht. Wir werden von den Kindern der Pachamama mit dem Schlauchboot abgeholt. Wir verbringen auf der Silmaril einen netten Abend. Im Dunkeln werden wir von Sabine und Dario zur Cachana gerudert. Sie besichtigen kurz unser Boot und verabschieden sich, da sie Sie morgen früh um 5.00 Uhr los Segeln möchten. Dario hat in Tromsø einen Vortrag. Als wir zum Himmel schauen sehen wir ein grosses Schauspiel! Intensive Nordlichter grün bis ein bisschen rot! Unglaublich es ist nicht an Schlaf zu denken.


Wir sind überwältigt von dem wunderschönen Naturspektakel. Plötzlich verschwinden die Lichter um sich nach 30 Minuten wieder zu zeigen. Wunderschön!

Am nächsten Morgen ist es der Bordfrau zu kalt um zu Baden! Noch einige Fotos, dann ab zum Fischen. Wir kochen heute und müssen noch einen zusätzlichen Fisch haben.

Lyngenalpen bei freundlichen Wetter

Nach dem Fang, ruppiges Segeln zurück nach Lyngseidet. Da es kein Wasser gibt an unserem Steg und die Tanks leer sind, werden sie mit einem 20L Kanister nach und nach aufgefüllt.

Am Dienstag ist schlecht Wetter angesagt, desshalb fahren wir mit Bus und Fähre nach Tromsø. Primär um Mast Holz Konstruktion zu organisieren. Ist unser Gestell noch in der Boreal Marina? Ist sie, wir sind glücklich. Alex sein’s ist leider weg. Er hat in der Nähe ein Holzhandel gefunden, welcher Ihm die Bretter so zuschneidet, dass sie nur noch zusammen geschraubt werden müssen. Alles Perfekt. Kurz vor Abfahrt geht ein 2 jähriges Projekt von Susanne zu Ende. Sie kauft einen sehr schönen Norweger Pulli!

kein Frieren mehr!!

Heute Mittwoch, 2. September geht‘s bei Zeiten los. Haben 40 sm vor uns mit unterschiedlichen Winden.

Einer der vielen Gletscher

Müssen aber noch einen kleinen Zwischenstop machen, brauchen Fisch.

Kaum um‘s Kap rum finito. Aber geniessen den sonnigen Tag in vollen Zügen. Wissen wir doch geht‘s langsam aber sicher dem Ende der diesjährigen Reise entgegen. Am Ziel angekommen, haben wir den Eindruck von einem verlassenen Hafen mit einer atemberaubenden Kulisse.

Keine Menschenseele zu sehen. Heute Teigi mit King-Crab Sud und Shrimps auf der Cachana. Lecker!

Donnerstag, 3. September

Heute wandern wir zum blausten See der Welt, so wird es in Norwegen angepriesen. Alex bestellt das Taxi auf 9.00 Uhr. Wir werden an einen touristischen Hot Spot gefahren. In normalen Jahren ca. 6000 Besucher. Corona Jahr ca. 20 000. Auch die Norweger verbringen mehrheitlich Ihre Ferien im eigenen Land. Zum Glück sind wir beizeiten unterwegs. Wunderschöne Landschaft erwartet uns.

Kommt uns etwas finnisch vor. Wandern über Stock und Stein, Stein,Stein über die Gletschermoräne zum See. Hat sich definitiv gelohnt.

Wunderschön!!

Haben nicht allzu lange Zeit. Wartet doch der Abstieg

und danach noch 30sm nach Tromsø auf uns. Gedacht getan! Wo bleibt der angesagte Wind? Wir sind motiviert und versuchen es immer wieder die Segel zu ziehen. Nichts zu machen.

Aber sonnig, somit trockene Segel, so dass wir sie schon unterwegs bergen können. In nächster Zeit soll es immer wieder regnen und feucht sein und wir wollen die Segel unbedingt trocken einwintern. Gegen Abend erreichen wir den Stadthafen in Tromsø. Wir verstauen unsere Segel in die Säcke und helfen der Silmaril Ihr Grosssegel zu bergen und zu verstauen.
Bis bald unsere Lieben!

Westkurs von Alta nach Bergsfjord

Montag, den 17. August

Es regnet! Gegen 11.00 Uhr soll es aufhören. Deshalb gemütlich im Bett lesen und Kaffee. Gegen 11.00 Uhr marschieren wir mit Ursula und Alex los, zur 30 Min. entfernten Busstation. Nehmen Bus ins Zentrum zum Tourist Büro, welches jetzt endlich offen hat. Öffnungszeiten Mo-Fr 11.00-15.00 Uhr. Wir informieren uns über weitere Museen die aber leider Saisonal bereits seit dem 15. August geschlossen haben. Zum guten Glück können wir die imposante Lutheranische Kirche, die Nordlichtkathedrale, besichtigen. Ein sehr spezielles, imposantes und modernes Bauwerk, welches uns sehr gefällt.

Die Nordlichtkathedrale mit Titanplatten umhüllt

Dann spazieren wir weiter zur kleinen alten Kirche. Sie hat als einziges Gebäude den 2. Weltkrieg überstanden, ist leider geschlossen.

Wir schlendern ringsherum , durch einen schön angelegten Friedhof. Die Deutschen haben, beim Rückzug im 2. Weltkrieg, alle Gebäude und Brücken abgebrannt, so dass der Feind keinen Nutzen daraus ziehen konnte. In Finnmark spricht man von „verbrannter Erde“. Darum hat es in ganz Finnmark fast keine alten Gebäude mehr.

Anschliessend Einkauf und vollbeladen zurück zum Schiff. Wir werden bekocht auf der Silmaril. Sehr feines Rentier-Ragout mit Quinoa. Lecker!

Am Dienstag immer noch Regen und viel Wind! Auf der Cachana wird, mit schwieriger Körperhaltung, der elektrische Stecker für den Landstrom demontiert, komplett auseinander genommen, gereinigt, neu abgedichtet und wieder installiert. Der Skip braucht fast den ganzen Tag dafür. Aber es funktioniert wieder! In Innern der Cachana wird während dessen gewaschen, genäht, gekocht, geputzt, die Arbeit geht nie aus.

Heute geht’s endlich weiter!
Zwischendurch scheint die Sonne. Sie wird vom Skip für eine Heckdusche genutzt. Für die Bordfrau leider nur die Haare, da ausnahmsweise viel Betrieb auf dem Steg herrscht! Dann wird der Diesel- sowie Wassertank gefüllt. Und los geht’s. Gross und Genua rauf und wir kreuzen hoch am Wind. Nach etwa 5sm kommt der versprochene Südwind. Somit Genua runter und Gennaker rauf! Dann ein sehr schöner Ritt. Von 12 kn versprochenem Wind werden 23kn. Macht richtig Spass. Kurz vor der Einfahrt der Zielbucht „Indre Pollen“ wird der Gennaker eingeholt und dafür die Angelrute rausgeworfen. Susanne , zuverlässig wie immer, füllt unseren Vorrat mit einem schönen Dorsch auf und ab geht’s in die gut geschützte Bucht!

Silmaril

Ringsherum hohe Berge mit rauschenden Bächen, sehr schön aber mit kühlem Wind. Der Anker wird gut eingefahren. Dann gibt‘s zum Z‘Nacht ä Rösti mit Belperknollen. Rezept von der Despina (Sibylle und Markus) bekommen vor 2 Jahren in Schweden.

Donnerstag morgen nach dem ersten Kaffee, nun das ersehnte kühle Nass für die Bordfrau. 13,4 Grad recht sportlich. Der Skip denkt nur: Danke, der gestrigen Heckdusche! Kaum ist Susanne wieder am Bord, ruft der Skip leise, schau mal!!! Da beobachtet uns ein Elch! Er mustert uns und zieht dann langsam von Dannen. Welch ein unglaublich, ehrfürchtiges Schauspiel!

Fahren dann langsam aus der Bucht. Heute leider kein Wind, also Angel raus und promt fängt die Matrosin einen Lumb.

Lumb

Freude herrscht an Bord!
Die Silmaril fährt mit Verspätung aus der Bucht. Wir erfahren, dass der Motor der Ankerwinde defekt ist! Sie mussten Anker mit Kette per Muskelkraft heraufziehen. Hard work! Auf unserem Weg sehen wir immer wieder, auch sehr nah, viele Schweinswale! Auch Adler kreisen herum, einfach fantastisch!

Schweinswal
Prächtiger Adler

Wir fahren mit einem Richtfeuer in den Ullsfjorden, was hier in Norwegen eher selten ist. Auch ein sehr schöner Fjord mit hohen Bergen und ewigem Eis!

Heute gibt’s Dorschelette Création Cachana. Auf dem Raclette Öfeli, anstatt Käse, werden die Fischstücke gebraten und dazu verschiedene Saucen, wie Sojasauce mit Ingwer, Currysauce und Aglio e Olio, mit Reis als Beilage, serviert. Sehr fein!

Freitag morgen bei Zeiten los um evt. noch nachmittags zu Wandern. Auch heute ölige See und deshalb nur Motorgeräusche! Aber dafür eine unglaublich schöne Landschaft.

Einer der vielen Gletscher

Kommen bei Zeiten in Langfjordhamn an, aber wissen nicht wo festmachen. Ein paar Häuser aber keine Menschenseele im Dorf.

Endlich kommt ein kleines Motorboot an, der freundliche Herr teilt uns mit, dass an dieser Mohle um 18.30 Uhr das Fährboot anlegt. Wir fragen Ihn, betreffend der Wanderung zum Gletscher, wie weit es sei. Er meint etwa gute 1,5 Stunden! Aber Vis à vis an einer anderen Mohle können wir festmachen.

Die Silmaril als grösseres Schiff voraus und wir dürfen an Ihr festmachen. Somit haben wir das Glückslos gezogen. Wir steigen mit der Silmaril, entsprechend dem Tidenhub von 2.80m, hoch und runter. Für Ursula und Alex etwas schwieriger. Die Mohle ist gebaut für Fischkutter, einer ehemaligen Fischfabrik. Deshalb auf verschiedenen Höhen viele Pneus, anwelchen sich Leinen und Reelingsstützen einhängen können. Dementsprechend eine unruhige Nacht für die Silmarilcrew. Auch der angesagte Starkwind aus Süd erleichtert das ganze nicht!

Samstag morgen es bläst wie blöd. Wir möchten die Schiffe auf keinen Fall alleine lassen. Aber warmer Wind, wie der Föhn bei uns. Wir entscheiden, dass wir 2 Gruppen machen. Cachana Crew zuerst, dann Silmaril. Wir haben auf dem Handy eine Landkarte mit einem eingetragenen Wanderweg. Wir folgen dem Weg auf der Karte. Meine Güte, da ist gar nichts mehr vorhanden, was nur im entferntesten einem Weg gleichen würde. Also los von Rom. Rauf, rauf,rauf, oben dann so was von weit weg von unserem Ziel. Also traversieren wir den Berg rauf und runter, über Geröll, Felsen und weichen Morast.

Unglaublich schön aber anstrengend. Dann endlich, wir sehen Stöcke, welche den Weg weisen. Wir hoffen, dass wir nicht den gleichen Weg zurück müssen. Sind guter Dinge. Wunderschöne Seen zeigen sich uns und über die Brücke gehen wir weiter Richtung Gletscher. Plötzlich begegnen wir etwa 100m von uns entfernt einer Rentierherde.

Welch ein erhabenes Erlebnis.
Gehen nicht ganz bis zum Gletscher da die Silmaril Gruppe auch noch starten möchte.

Zwischen den Seen einen kleinen Vesper mit Getränk, das muss sein! Dann der Abstieg mit verhältnismässig einfachem Weg . Angekommen erklären wir Ursula und Alex den Weg und nun die langersehnte Heckdusche. Wow dies geniesst sogar der Skip, obwohl recht kühl.
Gegen Abend lässt der Wind nach, dafür starker Regen. Wir entschliessen uns an Ort zu bleiben. Alex hat ein Superpatent eingerichtet , dass die Silmaril nicht an den Pneus hängen bleibt.

Sonntag gegen Mittag hört der Regen auf und wir motoren los, Richtung Bergsfjord. Leider kein Wind. Also Angel raus. Die Bordfrau hat gleichzeitig 2 schöne Köhler am Hacken und bringt die 2 erfolgreich an Bord. Chérif will auch! Hat dann auch 2 Köhler am Hacken Aber der eine springt kurz vor der Bergung ab. Was soll‘s!

Wir machen in Bergsfjord fest. In der Nacht und am nächsten Tag ist wieder einmal viel Wind angesagt!

Heute Montag, der 24. August nach einer so la la Nacht mit viel Wind bleiben wir hier liegen. Einkaufen, spazieren und schreiben.

Bergsfjord
Grillhaus


Bis bald die Cachanieros

Honningsvåg nach Alta

Samstag, den 8. August
Imponierend, wie schnell das Wetter hier umschlagen kann! Manchmal negativ sowie natürlich auch positiv.

Honninsvåg

Der Wetterfrosch meldet ab 13.00 Uhr etwas Wind, 8-10 kn. Gegen Mittag werden die Leinen losgeworfen. Wir möchten die Nordkap Insel Magerøy durch den Sund im Süden, nach Gjesvær, ganz umrunden. Im Sund haben wir Wind bis 23 kn und dies von hinten, einfach Wunderschön.

Wir ziehen an reich bewohnten Vogelinseln vorbei. Fantastisch. Wir staunen. Sehen wir doch gefühlt tausend Puffins, Seeschwalben, Adler, Möven, Raubmöven und Renntiere an Land! Einfach nur Wow!

Gegen Abend kommen wir an und vertäuen die Cachana sturmfest, da der Starkwind in der Nacht uns erreichen wird. Der Wetterbericht stimmt hier oben ziemlich gut und so pfeifft es in der Takelage bereits in der Nacht, begleitet mit Regen. Am Sonntag verbringen wir unsere Zeit mit Schreiben, Kochen, kleinen Reparaturen und Aufräumarbeiten.

Gjesvær

Montag früh noch grau in grau und ab und zu Regen. Wir beeilen uns nicht. Hoffen wir doch den polnischen Hafenmeister zu erspähen um nochmals nach King-Crabs fragen zu können. Gegen Mittag wird der Hafenmeister aktiv gesucht! Leider nicht! So beginnen wir langsam Klar Schiff zu machen. Kurz vor dem Ablegen kommt der Hafenmeister. Somit starten wir mit 2,1 kg King-Crabs und einem grossem Lächeln im Gesicht.
Wir müssen gegen steile Wellen und 20 kn Wind aus der Bucht raus.

Wir kreuzen zu den 12 sm entfernten Østervågen auf. Schnell sind wir dort. Am vorderen Steg kein Platz und hinten rum zu wenig Raum zum manövrieren und Tiefe unbekannt. Somit wieder raus und nochmals 10 sm aufkreuzen nach Havøysund. Klar zum Znacht gibts King-Crabs.

Dienstag Morgen noch eine Besichtigung von Havøysund, ein paar Einkäufe und weiter gehts. Aus dem Sund heraus gibt es einen Ort, welcher in unserer Karte als guter Fischgrund gekennzeichnet ist. Also wird angehalten, Angel raus! Der Skip im Glück. Zum ersten mal ist ein Plattfisch ein sogenannter „Skrubbe“ an der Angel. Yeahh!!! Freude an Bord!

Weiter geht’s zu einem Ankerplatz auf der Insel Rolvsøy, leider alles unter Motor, kaum zu glauben, wir haben eine ölige (spiegelglatte) See. Kurz vor der Bucht wirft Susanne die Angel und promt einen schönen Dorsch herein geholt. In der wunderschönen Bucht wird der Anker eingefahren. Fische werden geputzt und in den Kühlschrank verstaut, denn heute gibts die 2. Portion King-Crabs, aber auf dem Grill! Sehr Lecker.

Mittwoch morgen wird mit der Heckbrause im Freien geduscht! Dann geht‘s los mit wenig Wind. Aber die Richtung stimmt und somit wird der Gennaker gezogen. Wir segeln langsam Richtung Hammerfest als uns eine Gruppe Schweinswale begleitet. Immer wieder ein emotionales, Adrenalin ausschüttendes Gefühl. Ziehen an der vorgelagerten Insel Melkøy vorbei, auf der die Grossraffinerie „Schneewittchen“ stationiert ist. Die Raffinerie wird von einer 146 km langen Pipeline von der Barentsee gefüttert. Unglaublich!!

Als wir im Hafen von Hammerfest festmachen kommt der Hafenmeister und teilt uns mit, dass wir anlegen aber nicht an Land dürfen. Ziemlich konsterniert fragen wir wieso? Sind ja schon 3,5 Wochen in Norwegen! Er meint Ahh , dann sollte es gehen, er kläre es ab! Da wir länger von ihm nichts gehört haben, erkunden wir, trotz allem, die übersichtliche Stadt.

Sind beim Aperitif da läutet das Natel und erhalten doch Schiffsarest!

Somit wird die Reservation von dem empfohlenen Restaurant wieder abgesagt und es gibt extrem feinen Skrubbe.

Bis jetzt waren die Norweger ziemlich entspannt betreffend Corvid. Keine Masken, Social distance auch kein grosses Thema, das einzige überall Desinfekionsmittel, welches auch benutzt wird. Sie hatten da im Norden wenig bis keine Fälle! Wir Schweizer haben seit einer Woche bei der Einreise in Norwegen Quarantäne Pflicht. Mit dem Hurtigrutenfall in Tromsø und den weltweit steigenden Zahlen wurden in Norwegen neue Gesetze festgelegt, die so glauben wir, einige in Hammerfest missverstanden haben. Denn bis anhin wurden wir meist freundlich empfangen und Willkommen geheißen.

Hammerfest

Donnerstag morgen beginnt Susanne mit der Phonerei. Div. Telefonate bis schliesslich jemand die Verantwortung übernimmt und wir an Land dürfen.
Natürlich auf zum Eisbären-Club. Sehr interessante Photo- Bild Führung und Susanne ist nun Mitglied im Club.

Los geht’s mit drehenden Winden Richtung Süden. Die Silmaril mit Ursula und Alex ist uns auf den Fersen. Am Abend haben wir im Bekkarfjord abgemacht. Wir sehen von weitem ein Segelschiff, welch Seltenheit. Wir nehmen an, dass es die Silmaril ist, nur stimmt die Richtung nicht. Somit wird das AIS zu Hilfe genommen und wir stellen fest, das Schiff ist nicht die Silmaril. Aber es ist ein Schweizerschiff, nämlich die bekannte Pachamama Toptotop. Gibt es so was?
Wir haben auf unserer Reise bis anhin 1 norwegisches Segelschiff gesichtet. Allgemein hat es hier wenig Schiffe ausser Fischer natürlich! Wir nehmen an dieses Jahr durch Corvid noch weniger. Ist ein spezielles Erlebnis fast gänzlich alleine auf dem Meer zu sein mit allen Vor- und Nachteilen!
Wir geniessens! Wir haben mit der Pachamama Kontakt aufgenommen und hatten mit Dario ein sehr nettes, interessantes Gespräch. Sie sind eine Familie die schon seit 20 Jahren unterwegs sind, mit ihren 6 Kindern die alle zum Teil auf verschiedenen Kontinenten geboren wurden. Chapeau! Wir würden uns sehr freuen wenn wir uns später mal treffen könnten.
Wer etwas mehr erfahren möchte, kann auf folgendem Link nachschauen. toptotop.org

Wir segeln weiter,

wobei der Wind immer mehr zum erliegen kommt. Schliesslich wird mit Motor zur Bucht gefahren. Einen wunderschönen Ort, hat da Alex gefunden.

Ein kleiner Metallsteg wo gerade beide Schiffe Platz haben. Am Morgen noch ein kleiner Spaziergang durch den Sejland National-Park. Wunderschön!

Schon geht‘s weiter Richtung Alta wohin wir uns wieder einmal vor dem nächsten Unwetter verstecken wollen. Wir vertreiben uns noch etwas die Zeit mit Fischen. Zuerst 2 kleine die wieder ins Wasser dürfen, dann einen Dorsch der bleiben darf. Wir machen in Alta in der Urnesbukta nebeneinander fest. Am Abend geniessen wir das Chili con Carne auf der Silmaril.
Samstag geht‘s mit Bus ins Alta Zentrum, dann weiter in‘s Museum. Wow! Das lohnt sich. Die grössten Felsritzungen respektiv Felszeichnungen

von Europa , gemacht vor 7000-5000 Jahren, erwartet uns. Wir erwandern den interessanten Pfad mit Audio-Guide und sind völlig fasziniert. Wir verbringen den ganzen Nachmittag dort.

Am Abend gibt‘s auf der Cachana Dorsch mit Kapernsauce und Reis. Sehr lecker! Heute Nacht soll der Sturm loslegen der sicher bis Montag dauern wird,

Heute Sonntag immer wieder starke Böen und immer wieder Regen. Wir nutzen die Zeit um zu Schreiben und kleine Instandstellungen auszuführen. Heute Abend gibts auf der Cachana Raclette. Unsere Gäste Ursula und Alex, wir freuen uns.

Bis bald und herzliche Grüsse die Cachanieros

Nordkap Rundung

Norwegen 2020

Tromsø – Honningsvåg

Samstag, 25. Juli 2020

Ein wunderbarer Direktflug von Zürich nach Tromsø.

Auf der Cachana werde ich schon erwartet und zum Nachtessen in ein kleines, schnuckliges Lokal zum Rentiermahl ausgeführt. 

Sonntag, 26. Juli 2020

Tromsø – Nord-Lenangen

Heute werden wir, wahrscheinlich vor allem ich, geprüft. Bei Kaiserwetter in Tromsø losgesegelt. Am Anfang fast kein Wind dann geht es aufwärts.

Meine Steuermannskünste werden bei achterlichem Wind geprüft, aber nur 2 Patenthalsen.

Dann geht der Wind auf 30 Kn hoch und der Genuaroller bricht, als wir die Genua reffen. Also bergen wir die Genua und zurren sie auf Deck fest. Schliesslich legen wir wunderbar in einem kleinen Fischerhafen an und grillieren fein .

Montag, 27.Juli 2020

Nord-Lenangen – Årviksand

Ruhige Nacht, doch am frühen Morgen um 07.30 geht der Wind von 0 auf 100. Petrus dreht den Schalter, 30 KN Wind. Um die Mittagszeit haben wir uns dann aus dem Hafen getraut, alles repariert. Kaum ausgelaufen Wind weg. Susanne hat dafür unser Abendessen gefangen einen Köhler, fein. Gegrillt wird auf dem Boot und dann machen wir einen Nachtspaziergang auf die Hafenmole um den Sonnenuntergang zu geniessen. Wunderbare Stimmungen aus Nord Nord West.

Dienstag, 28.07.2020

Årviksand – Jøkelfyorden – Skalsabukta

Der nächste Tag bringt uns mit viel Kreuzen und wechselnden Winden dem nächsten Highlight, dem Hängegletscher näher. Mal nicht allein, sondern wir ankern mit einem Norweger Segler in der Bucht, wo der Wildbach rauscht. Wie auf einem Bergsee. 3 Köhler gefischt, zwei Kleine und einen Grossen.

Wir sind gespannt auf den nächsten Tag.

Mittwoch, 29.07.2020

Skalsabukta –  Jøkelfyorden (Gletscher) – Skjervøy

Heute geniesst die ganze Mannschaft ein Morgenbad bei 15 Grad, völlig unerwartet. Mit Spannung fahren wir ganz nach hinten in den Fyord hinein. Es öffnet sich der Blick auf einen hellblauen Hängegletscher und einen Restgletscher, der bis ins Meer reicht. Imposant

Abends im Hafen wollen wir diesen erkunden.
Susanne findet die Waschmaschine im Hafen. Wir gehen einkaufen und ergattern beim Fischer noch frische Shrimps. Diese gibt es gleich zur Vorspeise. Fein.

Donnerstag, 30.07.2020

Skjervøy – Bergsfyord

Am Morgen ist Susanne mit der letzten Wäsche beschäftigt. Alle drei gehen anschliessend zum Vinmonopolet um die Vorräte aufzufüllen. Bei bestem Wetter verlassen wir den Hafen.

Petri heil: Chérif fischt 4,3 Kg Dorsch, 74 cm! neuer Rekord.

Schliesslich lockt das Wetter zum Bade: bei 16.2 Grad geniessen Chérif und Susanne das kühle Nass, der Schreibende kneift.

In Bergsfyord angekommen, ist ein Spaziergang mit bissigen Fliegen und stechenden Mücken angesagt. Wir werden mit einem wunderschönen Blick über die Bucht mit kleinem Dorf belohnt.

Am Ufer hängen noch ganze Gestelle voller Stockfisch, die noch auf die besten Marktpreise warten um verkauft zu werden. 

Das Nachtessen ist gesetzt. Es gibt den Dorsch in Tranchen vom Grill, mmhm!

Der Wassertank wird gefüllt, das Deck gewaschen.

Freitag, 31.07.2020

Bergsfyord – Grunnfyordneset

Sonnenschein mit Wind bis 10 Kn.

Schöner Segeltag von einer Bucht zur anderen. Wir sind uns langsam das Kreuzen gewöhnt, Einreffen, Ausreffen, sowieso. Man hat das Gefühl jeder Fyord oder jedes Kap hat seinen eigenen Wind. Aber Segeln ist ja ein Bewegungssport!

Zum Mittagessen gibt es die feinen Kaviaromletten. 

Wir ankern in einer offenen Bucht mit zwei Häusern, von welchen eines bewohnt ist. Wir werden beobachtet und schauen natürlich mit dem Feldstecher zurück. 

Samstag, 01.08.2020

Grunnfyordneset – Værbotn

Der Wettergott ist in Norwegen bestimmt kein Schweizer! Durchzogener Sonne-Wolkenmix führt uns bei mittleren bis keinem Wind in unsere Ankerbucht zum Nationalfeiertag. Eine grosse Bucht mit Fischzucht und einigen Häusern endet in einer kleinen Ecke zu einem Bassin, perfekt zum Ankern. Küchenbude hoch, Cachana beflaggt, fein gespiesen und den Schweizer gesungen, was will man mehr.

Sonntag, 02.08.2020

Værbotn – Burstad

Sonne Wind O – N 6 -18 Kn

Auf zur nächsten Ankerbucht, ein wunderbarer Segeltag mit Aufkreuzen. 

Die gewählte Bucht ist von Bergen umrandet, daher haben wir befürchtet die Abendsonne zu verpassen. Doch alles bestens. Die Berge nach Nordwesten sind nicht so hoch, so findet unser Grill bei Sonnenuntergang statt.

Es ist eine Bucht mit historischer Vergangenheit. So wurde im Krieg alles zerstört. Jetzt gibt es noch zwei bewohnte Häuser und einige Ruinen.

Montag, 03.08.2020

Burstad – Havøysund

Bedeckt, schwachwindig mit 5-10 Knoten aus Nord drehend

Ein Tag mit ein wenig von allem. Wind zum Kreuzen, kein Wind, Sonne, Wolken und am Ende spannende Passage durch einen Sund (Kanal) zum Hafen. Unter einer Brücke durch mit starker Rückenströmung. Schliesslich haben wir an einem Schwimmsteg festgemacht, der einen dringend benötigten Wasserschlauch hat. Wassertank gefüllt, aber nicht aufgepasst, er überläuft und es folgt eine Trocknungsaktion im Vorschiff. Schliesslich beschliessen wir über Nacht im Hafen zu bleiben.

Dazu wechseln wir den Steg, da es am anderen weniger Schwell hat. Es folgt ein Einkauf in einem perfekten Laden, Lebensmittel, do it yourself und Fischereiartikel. 

Havøysund

Dienstag, 04.08.2020

Havøysund – Gjesvær

Sonne, Wind bis 10 Kn aus Nord 

Gjesvær

Im Hafen angekommen, die schlechte Nachricht, die Duschen sind geschlossen. Also wird bei Sonnenschein die Heckdusche benutzt.

Wir sind jetzt auf der „Nordkapinsel“ im Südwesten. Wunderbares Dörfchen /Fischerhafen sehr idyllisch gelegen. Am Steg polnische Fischer, ebenso der Hafenmeister ist aus Polen. Er offeriert uns Bier und bringt uns schliesslich noch einen grossen Dorsch als Geschenk.

Hafengebühren gibt es keine, der Strom ist gratis. Das Happening:

Kauf von Kingcrabs, 2,1 kg für 45 €, vom Grill wunderbar, mit Bratkartoffeln.

Mittwoch, 05.08.2020

Gjesvær – Nordkap – Skarsvåg

Der Morgen ist das pure Gegenteil vom gestrigen Abend, tiefhängende Wolken, kalt und feucht.

Unterwegs sehen wir hunderte von Vögeln die nach Norden fliegen. Schweinswale, ein Seehund und ein Adlerpaar machen den Tag spannend. Wir laufen den ganzen Tag unter Maschine , da der Wind nur sehr schwach ist.

Nordkap
Nordkap

Das Nordende von Europa ist erreicht. Wir feiern das mit einem Schluck Rum und der nebligen Aussicht auf die Klippen. Nebel ist wohl die falsche Bezeichnung, es sind wohl mehr tiefhängende Wolken.

Schliesslich geniessen wir noch unseren Mittagsimbiss auf See. Kaum aufgetischt beginnt es zu regnen. Kein Problem, wir haben die Kombis schon an, nur das Knäckebrot wird feucht.

Der Regen dauert nicht lange und wir sind schon bald im Hafen.

Netter kleiner Fischerhafen, in kleinem Dorf. Eine Gruppe deutscher Fischer hat einen ca. 1 m langen Heilbutt gefangen, den wir bewundern dürfen. Das Nachtessen können wir unter der Küchenbude einnehmen, was gibt es wohl, Dorsch! 

Donnerstag,06.08.2020

Skarsvåg – Honningsvåg

Ein neuer Tag mit SONNENSCHEIN, leider mein letzter auf See. Angesagt ist null Wind, doch können wir schliesslich fast die Hälfte der 25 sm segeln.

Zwischendurch natürlich immer wieder Fischen mit mehr oder minder Glück. Wir sind den Fischschwärmen hinterher gefahren, leider ohne Erfolg,

schliesslich hat Chérif noch einen Köhler gefangen. 

In Honningsvåg haben wir noch einen freien Platz am Swimmsteg gefunden.

Zum Znacht gibt es nochmals Kingscrabs vom Grill. 

Freitag, 07.08.2020

Honningsvåg – Hafentag

Am Morgen Dauerregen. Wir drehen uns nochmals unter der Decke. Pünktlich um halb Zehn kommt die Front mit Starkwind aus Westen. Die Cachana neigt sich ein wenig und die Fender knarren. Gegen Mittag verzieht sich der Regen, der Wind bleibt, wir gehen ins Dorf zum Einkaufen und statten der Eisbar einen Besuch ab.

Irgendwie beeindruckend.

Nach einem wunderbaren von Susanne gekochtem Mittagessen (Dorsch) muss ich leider die Cachana verlassen und die Heimreise antreten. Heute Flug nach Tromsø, morgen weiter nach Zürich. Besten Dank für die wunderbare Zeit, ich werde die Cachana, Susanne und Chérif vermissen, Didé