Auf dem Weg in die Höhle

Samstag, den 7.September

Endlich sind wir soweit fertig und der Regen hat auch aufgehört. Wir machen die Cachana startklar und möchten den Dieseltank auffüllen. Deshalb legen wir am Dieselpier an und möchten Tanken. Der Kartenautomat kann sogar Deutsch, aber nach vielen Versuchen mit den verschiedenen Kreditkarten müssen wir klein beigeben und wollen ablegen um in Gibostad zu Tanken. Noch nicht fertig abgelegt kommt ein Norweger eilend zu uns und meint er habe unsere Versuche von seiner Terrasse aus beobachtet. Deshalb habe er den Tankverantwortlichen angerufen, welcher ihm mitgeteilt hat, dass keine ausländischen Karte funktionieren. Wenn wir möchten würde er mit seiner Kreditkarte bezahlen und wir können Ihm das Geld in bar zurückgeben. Sehr nett, haben wir gerne angenommen. Es geht los.

Anschliessend nutzen wir den Südwind und segeln gemütlich nur mit dem kleinen Vorsegel. Die restlichen Segel liegen schon trocken, zusammengelegt in der Heckkoje.

Wir möchten in eine schöne, geschützte Bucht wo auch keine künstlichen Lichter von einer nahliegenden Stadt leuchten, da wir die Hoffnung haben, heute bei klarer Nacht die Nordlichter zu sehen. Wir wählen die Bucht hinter der Insel Hestøj.

Kurz vor der Ankunft fischen wir noch einen Dorsch , wird wohl der Letzte sein in diesen Ferien. Gegen 18.00 Uhr fällt der Anker und bald macht die Silmaril an unserer Backbord Seite fest. Heute sind wir Gast auf der Silmaril; bei Ursula und Alex die uns fein bekochen. Nach diesem gemütlichen Abend klettern wir zu unserem Schiff rüber und natürlich wird der Himmel immer wieder beobachtet. Plötzlich sehen wir`s. Zuerst einen eher gräulichen Nebel der sich schnell bewegt und immer intensiver wird.  Mal weniger, mal mehr, meistens in grau aber auch in grün und gelb, sogar mal einen leichten roten Schimmer.

Einfach fantastisch, wir kommen nicht aus dem Staunen raus. Irgendwann lassen die Nordlichter nach und die Crews gehen zufrieden in die Heja.

Sonntag haben wir durchzogenes Wetter, regnerisch und kalt. Wir beschliessen stationär zu bleiben.

Montag legen wir unter Sonnenschein ab. Heute soll’s richtig schön werden. Wir segeln mit wenig Wind in Richtung Ryøya, die Bucht mit dem Ponton und dem kleinen Häuschen.

Die letzten Meilen müssen wir jedoch Motoren. Angekommen wird das gut getrocknete Vorsegel geborgen und versorgt. Susanne wird zum Masttop befördert um den Windex zu bergen.

Dann wird der Grill aufgestellt und wir geniessen mit Ursula und Alex in der warmen Hütte das Essen.

Nun gilts Ernst. Am Dienstag Mittag geht’s weiter in das 8sm entfernte Olavsvern.

Um 15.00 Uhr haben wir den Termin mit Ole. Er kommt mit einem mobilen Kran, um die beiden Masten zu legen. Die Silmaril hat einen sehr langen Masten aber zu viert schaffen wir das bestens. Auch der Mast der Cachana wird problemlos auf den vorbereiteten Bock gebracht. Gegen 18.00 Uhr ist sind beide Masten fest gezurrt.

Über Nacht baut sich ein nicht angesagter Wind seitlich auf. Er lässt die Cachana tanzen, nicht zu aller Zufriedenheit.  Auch werden die Tampen alle 2 Stunden kontrolliert, da wir an einer Betonmole festgemacht haben und es über 2m Tide hat. Nächsten Morgen steht die Crew etwas müde und gerädert auf. Gegen 10.00 Uhr fahren wir zur Einfahrt der Höhle.

Wegen der Strömung kann das Tor erst bei Hochwasser geöffnet werden, das heisst 14,00 Uhr. Nun werden noch die letzten Vorbereitungen gemacht, wie Wasser entleeren, Gasflasche abhängen, Kühlschrank enteisen und weitere Reinigungsarbeiten.

Pünktlich um 14.00 Uhr geht das Tor auf

und die Silmaril und die Cachana fahren rein und machen fest. Welch ein Abenteuer. Jetzt wird das Gepäck rausgetragen, dass Nessi eingestellt (unser Entfeuchter, dass neue heissgeliebte Gerät der Skipperin.)

Und schon werden wir mit dem Auto aus dem Stollen gefahren. Mit einem Grossraum-Taxi fahren wir nach Tromsø ins Hotel. 

Dort angekommen beziehen wir unser Zimmer im 9 Stockwerk. Toll, sehen über ganz Tromsø.  Am Abend gibt’s im legendären Rorbua Pub ein Bier und weiter geht’s zum Nachtessen, welches aus Crevetten und Muscheln besteht. Da alle ein «wenig» müde sind wird der Abend heute nicht allzu lang. 

Donnerstag stehen wir mit Regen auf. Was solls. 🙂  Chérif geht zum Coiffeur und Susanne Einkaufen 🙂 . Am Nachmittag besuchen wir die Nordnorge der Hurtigrutenflotte.

Sie macht auf dem Weg in den Norden in Tromsø halt, spannend. Danach schlendern wir noch ein wenig durch die Stadt. Besuchen den Laden der nördlichsten Brauerei der Welt, Macks Øl und den Shop des Polaris-Museums.

Beides steht bestimmt nächstes Jahr auf dem Programm . Ein feines, wunderbares Nachtessen mit der Silmaril-Crew schliesst den letzten Tag unserer Reise in den Norden ab. Morgen früh geht’s heimwärts in die Schweiz. Wir freuen uns sehr auf zu Hause. 

Freitag der 13. 9 klingelt der Wecker in aller Frühe. Schnell noch der letzte Rest eingepackt und ab auf den Bus. Mit einem tränenden Auge und noch grösserem lachenden Auge fliegen wir über Oslo in die Schweiz zurück. 

Allen, welche sich in irgendeiner Form mit uns in Verbindung gesetzt haben, möchten wir von Herzen danken. Auch wenn wir nicht immer zurückgeschrieben haben, freut es uns sehr, etwas von Daheim zu hören.

Bis zum nächsten Mal

die Cachanieros

letzte Etappe bis Tromsø

Dienstag, 20.8.19 Wir ziehen heute gegen Mittag , mit Sonnenschein, von Andenes los.

Wir sind mit gemischten Gefühlen unterwegs. Macht der Motor mit oder geht er in den Streik? Setzen die Tücher mit wenig Wind und segeln langsam Richtung Norden. Doch gegen 14.00 schläft der Wind komplett ein und wir starten den Motor. Und nun?, es brummt und surrt wie zu alten Zeiten. Trotz kleinem Wellengang macht er keine Schwierigkeiten. Wir sind happy und geniessen die schöne Umgebung.

Kommen gegen Abend in Hamn an.

Sehr schön neu gebaute Aurora-Zone mit Hot-Pot und Sauna, welche zur Hotelanlage am Hafen gehört. Wir entschliessen uns jedoch gegen die Benützung, da die Hot Pots schon eingewintert wurden, na ja, ist ja auch schon Mitte August. 🙂

Da unser Tank nur noch 1/3 gefüllt ist und uns das bei hohem Wellengang Schwierigkeiten bereiten könnte, ist Tanken angesagt. Doch oh weh, die Anlage funktioniert nicht. Kurzerhand organisiert Stan, der Hafenmeister und Adventureman, einen Transport für uns. Heidi, die Hotelmanagerin, fährt uns ins Nachbardorf, in welchem wir unsere 3 Kanister füllen können. Sehr sehr nett. Unterwegs schwärmt sie von der wunderschönen Insel Senja. Auch uns gefällt die Insel mit ihren hohen verwinkelten Bergen sehr. Zum Essen Seeteufel zum Zweiten und danach romantischer Abendspaziergang.

Mittwoch 21.8.19 Guten Morgen, wo bleibt der angesagte S/W Wind bis 15 Knoten? Hat wohl auch verschlafen oder ist andere Wege gezogen. Wir legen gegen 10 Wind Uhr ab und Motoren nordwärts. Da wir hoffen, dass der Wind etwas zulegt wird zuerst gefischt. Zagg, hat ein ca 50 cm langer Lumb angebissen. Mhh freuen uns. Da der Wind den Weg zu uns nicht gefunden hat, Motoren wir die ganze Strecke.

Kein Anglerglück mehr.

Doch wir sind sehr froh und dankbar, dass der Motor ruhig und regelmässig vor sich hin tuckert. Begleitet von einem wunderschönen Regenbogen,

kommen wir noch vor dem grossen Nass in Husøy an. Nach den angefallenen Büroarbeiten schlendern wir noch ein wenig durchs Dorf. Aus dem nahegelegenen Festzelt ertönt laute Popmusik. 🙂 doch nichts da. Denn die Husøy-Tage sind erst vom 23 – 25.8, da werden wir schon weiter gezogen sein.

Donnerstag 22.8.19 Leinen los gegen Mittag. War ja auch soo viel zu erledigen am Morgen. Abwasch, Routenplanung, Wetter studieren, Wasser tanken, Entsorgen etc. Auch heute kein Wind und so verbringen wir viel Zeit mit Angeln. Aber entweder falscher Köder oder falscher Ort. Es will keiner anbeissen, was wir ja verstehen können. Schlussendlich beisst doch noch ein Köhler an, das Abendessen ist gesichert. In Sømmarøy machen wir an einem kleinen Gästesteg fest, Platz für nur 2 Boote.

Zum Leidwesen von Susanne, hat der Loppemarked schon zu, Chérif ist nicht traurig :-).

Abends legen wir gleich am Steg noch den Krabbenkorb aus, man weiss ja nie.

Freitag 23.8.19

Zuerst Kaffee, dann Korb hoch. Faszination !! mind. 15 Seeigel und 4 grosse Meerschnecken machen sich über unseren Alten Fischkopf her.

Blos Krabben hat es keine drin. Aufgabe für nächstes Jahr, wie erledigt man Kråkebollen ? Motoren gegen Mittag los. Auf die Windansage können wir uns in den letzten 2 Wochen def. nicht verlassen. Fischen noch einen Dorsch und los gehts Richtung Tromsø. Wow, es kommt immer mehr Wind auf. Zuerst achterlich und schlussendlich kreuzen wir im 2. Reff und gegen 20 Knoten Wind auf.

Unser Schlafplatz heute eine Gästebrygge ohne Landanschluss. Sehr herzig. Hat sogar ein Häuschen drauf. Wir bekamen die Info es sei eine Sauna. Doch es ist eine kleine Stube mit Öfeli drin. Ganz herzige Bucht zum wohlfühlen.

An Baden ist momentan. nicht mehr zu Denken, 11,8 Grad. Brrrrr

Samstag 24.8.19 Das Wasser hat sich über Nacht nicht aufgewärmt, somit heute kein Morgenbad. Da Wind und Strom gegenan, ist heute an Aufkreuzen nicht zu denken.

Bis zu 3 Knoten Strom, die Gezeiten falsch erwischt, ist die Erkenntnis ;-). In Tromsø angekommen

gibts erst mal Frühstück. Dann auf Einkaufstour. Treffen uns danach mit der Crew der Silmaril zum Einlaufbier. Sie werden heute Auswärtsessen gehen, da Lars ein junger Norweger, die Silmaril morgen verlässt. Wir geniessen auf der Cachana Wokdorsch mit Reis.

Sonntag 25.8.19 Wetter heute, nur einmal nass. Da bietet sich doch ein Museumsbesuch direkt an. Das Polarmuseum hat sich wirklich gelohnt. Viele Informationen über die Erforschung der Arktis und Antarktis, sehr spannend und informativ.

Am Abend kommen Ursula und Alex zum Raclette auf die Cachana. Wir haben betreffend Winterlager, welches wir gemeinsam in der Höhle auf schlagen werden, einiges zu organisieren und zu besprechen.

Montag 26.8.19

Heute um 9.00 fährt der Bus nach Kvaløya. Chérif kauft die Ölfilter und den Dieselfilter zum späteren Auswechseln ein. Susanne macht klar Schiff und eine Phototour durch Tromsø.

Am Nachmittag korrespondieren wir mit Run und melden uns für morgen an um die Höhle zu besichtigen. Sind gespannt, wo die Cachana überwintern wird.

Dienstag 27.8.19 Am Morgen noch Einkaufen und los gehts Richtung Stollen. Der Wind ist enorm wechselhaft. Segel hoch, Motor aus, Segel runter, Motor an. Der Skip ist im Element, man merkt die lange Segelpause, welcher er ausgesetzt war. Kommen gegen 14.30 in Olavsvern an, wo uns Run schon erwartet. Die 2 Herren besichtigen mit Run zusammen den eindrücklichen Stollen und sind überzeugt, eine gute Sache.

Nach dem Besuch segeln wir mit gut Wind zur abgemachten Ankerbucht, in welcher es bläst und bläst. Wir nehmen Kontakt mit der Silmaril auf und ändern unseren Übernachtungsplan. Wir Segeln und Motoren durch den Rystraumen, mit wieder bis zu 3 Knoten gegen Strom. 😉

Wir machen am Ponton des Yachtverein Tromsø fest und geniessen einen schönen, gemütlichen, warmen Abend im herzigen Clubhäuschen in welchem Alex sofort den kleinen gusseisernen Ofen eingeheizt hat.

Mittwoch 28.8.19 Haben keine Eile und legen erst nach einem feinen Kaviaromelett Richtung Süden ab. Am Nachmittag ziehen wir den Gennaker hoch und geniessen den schönen Segeltag, im Wissen, dass das farbige Segel nach diesem Tag in den Wintersack verpackt werden wird. Auch unsere Freunde auf der Silmaril haben ihr Grosssegel schon verpackt und sind deswegen, zu ihrem Leidwesen, auf dem Wasser nicht allzu schnell unterwegs.

Kurz vor der Ankerbucht wird noch gefischt und 2 Dorsche beissen an. Am Abend gibt es Grill und wir geniessen das Beisammensein in vollen Zügen.

Ursula und Alex

Donnerstag 29.8.19 Nach dem ersten Kaffee haben wir genug Mut uns in die erfrischenden Fluten zu stürzen. Ah tut das gut, sind wir danach überzeugt.

Am frühen Nachmittag Anker hoch und Richtung Finnsnes. Unterwegs entschliessen wir uns schweren Herzens das Gross, welches jetzt gut trocken ist, zu bergen und zum Geni in die Heckkoje zu legen. Trauriger Moment.

In Finnsnes angekommen machen wir am Gästesteg fest, wo die Silmaril schon auf uns wartet. Heute gibts Grill auf der Terrasse vom Clubhäuschen. Es wird viel diskutiert und gelacht, ein sehr schöner Abend. Hier in Finnsnes werden die Schiffe für den langen Winter auf Vordermann gebracht.

Finnsnes 30.8 – 7.9.19 Die Zeit vergeht wie im Fluge. Wetter : eher kühl, Aprilig, teilweise Sonne, oft Regen

Hier einige Impressionen:

Mastvorrichtung Winterlager

Isolation des Heizungsrohrs defekt

defektes Auspuffrohr

So, wir sind fast fertig mit den Vorbereitungen und verlassen Finnsnes nach einer Woche Arbeit. bis bald

die Cachanieros