3 Tage Zweisamkeit

Donnerstag 13. Juli

Wir stehen beizeiten auf. Der Schleusenwärter hat uns mitgeteilt, dass wir ca. 9.00 Uhr schleusen können. Die Mädels kommen noch mit. Gilt es doch eine 5-er Schleusenserie zu bewältigen. Auch der Wettergott ist uns hold!

So meistern wir die Schleusentreppe mit Bravour!

Gemeinsames Mittagessen, Spaziergang zur Busstation, dann die Verabschiedung von den 2 Sünnelis. Weiter geht’s, noch 2 Schleusen

und wir sind im Loch Oich. Der Anker fällt.

Nebenan kommt ein Segelschiff und ankert in unserer Nähe. Der Schotte sitzt auf dem Vorschiff und spielt mit dem Dudelsack, magisch!! Auf der Silmaril gibt’s heute Nachtessen. Ursula zaubert Älplermacronen, sehr fein! Wir diskutieren über vielerlei. Aber im Vordergrund steht jedoch, wo stellen wir die Silmaril und die Cachana ins Winterlager.

Nächsten Morgen wird ausgeschlafen die Skipperin nimmt unter Nieselregen ein kurzes Bad. Immer wieder Regenschauer. Regenradar meldet gegen 13.00 Uhr eine kurze Trockenphase. Also Anker lichten denn wir haben nur 3sm vor uns. Wir segeln gemütlich nur mit dem Grossegel und fischen ohne was zu fangen. Loch Oich gefällt uns sehr, idyllisch mit viel verschiedener Vegetation.

Vor der Schleuse Laggan machen wir fest und gehen spazieren den bekannten Great Glen Way entlang. Wunderschön die Vielfalt der Natur.

Grosse Thujas, Buchen mit Moos bewachsen und sogar Rhododendron in Hülle und Fülle. Auf dem Heimweg kehren wir auf der Eagle ein.

Die Eagle Aussen

Samstag morgen haben wir keine Eile zum Aufstehen. Lesen, schlürfen den Kaffee und geniessen unseren Hochzeitstag.

Plötzlich heisst es Leinen los, die Schleuse ist bereit und das erste Mal gehts runter! Problemlos. Auch heute haben wir eine kurze Strecke vor uns. Somit haben wir Zeit zum Fischen.

Diesmal sind wir erfolgreich,

ziehen wir doch 2 schöne Lachsforellen raus. So Cool!

Vor der Cairlockny Schleuse machen wir fest! Der Schleusenwärter warnt uns, dass auf unserer Strecke eine Brücke beschädigt ist, er hoffe aber, dass sie bis am Sonntag wieder funktionieren werde. Wir verstehen, er komme ca. 8.00 Uhr um uns zu informieren! Hier hat es eine Waschmaschine. Unter strömendem Regen, begleitet von einem Regenbogen, wäscht die tapfere Skipperin, was das Zeug hält.

Heute ein spezielles Nachtessen: Vorspeise: Lachsforellen Sashimi, Hauptspeise: Pilzrisotto à la Ursula Ratatouille à la Susanne und Cherif grilliert Lammkotelett auf den Cobb Grill der Silmaril, sein Fazit: sehr guter Grill. Und zum Dessert feinster Highlander Whisky.

Heute Sonntag den 16. Juli, es regnet aber richtig! Um 8.00 Uhr trinken wir unseren Kaffee und warten auf den Schleusenwärter, sind gespannt wie lange es geht bis die Brücke repariert ist, immerhin ist heute Sonntag.

Gegen 10.00 Uhr beruhigt sich der Regen und es nieselt leicht und es wird sogar ganz trocken. Alex funkt dem Schleusenwärter, welcher uns mitteilt, dass er uns schon 2x aufgerufen hat und wir nun erst später Schleusen können. Die Brücke ist repariert. Das schottische Englisch ist ziemlich schwer zu verstehen. Um 11.20 Uhr machen wir die Leinen los, zum letzten Teilabschnitt des Caledonienkanals.

Die Königsetappe erwartet uns, 8 Schleusen hintereinander, klappt alles bestens. Jetzt liegen noch 3 Schleusen vor uns. Zwischen drin eine kleiner Hafen. Aber dort dürfen wir nur eine Nacht liegen bleiben. Wir benötigen aber minimum deren 2.

Deshalb Programmänderung und wir machen vor der Doppelschleuse fest. Heute fliegt Joelle mit Fynn und Aïcha nach Edinburgh und fährt mit einem Mietauto zu uns. Wir freuen uns sehr. :-))

Morgen möchten wir mit dem Mietauto Winterplätze für unsere Schiffe erkunden.

Liebe Grüsse in die warme Schweiz

Cachanieros

Die Suche nach Nessie

Am 1. Juli geht’s für uns, Nadine und Alex, auf nach Schottland. Beruhend auf unseren bisherigen Reiseerfahrungen mit Flügen, möchte die Hälfte der Reisegruppe am liebsten drei Stunden vor Abflug am Flughafen sein. Durch viel Bearbeitung und gutem Zureden kommen wir schliesslich «nur» zwei Stunden vor Abflug am Flughafen in Zürich an. Zu unserer «Überraschung» hat der Flug Verspätung ….. Trotz vorhergesehenen Turbulenzen, kommen wir in Inverness an und verbringen eine Nacht dort, bevor es anschliessend mit Zug und Fähre weiter Richtung Orkney geht. Die Überfahrt mit der Fähre wurde leider nicht, wie erhofft, mit Sonnenschein im Gesicht auf Deck verbracht, sondern bereitete unsere Seefrauenbeine auf wilde Überfahrten vor. Die Gesichter wurden bleich und sogar die Nikotinzufuhr von Alex musste unterbrochen werden, bis wir wieder festen Boden unter den Füssen hatten. 

Freudig erblickten wir die Orkney Inseln und wurde am Pier herzlich empfangen. Während einem Mitternachtssnack wurde uns von MuP (Mami und Papi) die Pläne für die nächsten Tage erläutert, welche eine schnelle Besichtigung der Insel gleich schon am nächsten Tag (früh morgens) beinhaltete. Ausgerüstet mit Regenjacke und Regenhosen machten wir uns mit den öffentlichen Verkehrsmitteln auf den Weg, um die historischen Entdeckungen auf der Insel zu erkunden. Um das Ganze in einem Tag zu bewältigen (der Bus fuhr gar nicht so regelmässig wie gewohnt) mussten wir auf unsere Füsse sowie Autostopp ausweichen, welches zum Glück beim ersten Versuch funktionierte. Das schottische Wetter machte seinem Namen alle Ehre und wusch uns die Jacken, die Hosen sowie gleich auch die Unterhosen sauber. Am nächsten Tag ging es los nach Wick, zur Nordostküste von Schottland. Die Überfahrt war goldig. Der Genaker wurde gehisst, Wale gesichtet und ab und zu drückte sich ein Sonnenstrahl durch die Wolkendecke. 

it’s raining cats and dogs!

Nun waren wir in Segellaune und gleich am nächsten Tag ging es weiter Richtung Inverness. Da aber 68 Meilen doch etwas anstrengend sind, entschieden wir uns für einen Zwischenstopp in einer Bucht etwas nördlich von Inverness. Kurz vor dem Erreichen des Ankerplatzes hörten wir durch den Funk «Cachana Cachana, you’re entering a danger zone». Nach einem kurzen Funkaustausch wechselten wird die Richtung und hielte Kurs auf eine andere Ankerbucht in der Nähe. Als wir am Abend die Übungen des Militärs mit ihren Schusswaffen hörten, welche in die Bucht zu feuern schienen, dankten wird gedanklich noch einmal der Küstenwache, welche uns vor dem Abschuss bewahrte. 😉 

Grillvino

Die erste Nacht vor Anker inklusiv Grill war wunderbar und wir fühlten uns erholt und ready für den letzten Abschnitt auf dem Meer nach Inverness, bevor wir dann in den Kaledonienkanal eintauchten. In der Nähe von Inverness fanden die Highlandgames statt, welche wir natürlich nicht verpassen wollten. Dort angekommen, war die Ähnlichkeit mit einem Turnfest in der Schweiz nicht zu verleugnen. Zwei grosse Unterschiede waren allerding feststellbar. Erstens wurde der ganze Anlass konstant durch Dudelsackspieler*innen begleitet. Zu Anfang unterhaltsam, mit der Zeit eine richtige Geduldsprobe!! Zweitens wurde der Alkoholkonsum durch das Prinzip «öffentliches blaming and shaming» zu minimieren versucht. Es gab ein Zelt, welches Alkohol ausschenkte und dieser durfte nur innerhalb von Abschrankungen hinter Gittern konsumiert werden (dieser Platz war zu jederzeit sehr gut gefüllt).  Am Abend stiessen wird gemeinsam auf Ursulas Geburtstag an, ein Freundespaar, welche mit der Segelyacht Silmaril in den letzten Wochen steht’s Cachanas Begleitung war.

«Clachnaharry, Clachnaharry. Cachana speaking. Can we enter the first lock? Over.” Und schwubs waren wir auch schon in der ersten Schleuse. Von nun an beginnt die gemütliche Kaledonienkanal Fahrt.

 

Zum Vergnügen von Alex bestritten wir am darauffolgenden Tag vier Schleusen und waren schlussendlich 200 Meter über Meer. Durch die akribische Vorbereitung von MuP konnten wir, gut vertaut das Schleusenspektakel der anderen umherschwingenden und nicht ganz so gut vertauten Booten beobachten und kritisch beurteilen. Trotz des eher stark ausgeprägten schottischen Akzentes, konnten wir den Anweisungen der Schleusenwerter*innen folgen und Cachana erfolgreich bis ans Ende der Schleusentreppen manövrieren, das Ganze unter strahlend blauem Himmel. Auf der Suche nach Nessi angelt wir verbotenerweise zwei Lachsforellen aus dem Loch Ness, welche unter strengster Geheimhaltung Unterdeck ausgenommen und im Verborgenen filetiert wurden. Nach einem verholmanöver im Hafen machte sich die Cachana-Crew auf, um das Urquhart Castle zu besichtigen. Nach einem anstrengenden Fussmarsch lichtete sich langsam der Nebel und der Regen lies nach und das Schloss erstreckte sich in seiner vollen, mysteriösen Pracht vor uns. MuP zahlte Eintritt um das Schloss bzw. die Trümmer zu besichtigen, Nadine und Alex sparten sich die Pfunde, da sie am Freitag eine Highlandtour planten und dies ein Tourstopp sein wird. Nach kurzer Suche wurde die Bushaltestelle gefunden, jedoch funktionierte das kontaktlose Zahlen nicht und die Busfahrerin liess sich nicht erbarmen um Nadine & Alex mitzunehmen, obwohl wir die drei Pfund nicht bezahlten konnten. Zum Leidwesen von Alex und ihrer Fussblase mussten wir den ganzen Weg zurück tschumpeln. Zeit um «Ich sehe etwas was du nicht sieht» zu spielen. Fast gleichzeitig trafen wir zusammen auf der Cachana ein (MUP nahm den Bus). Der Abend wurde mit feinen Fachjitas und Rubikub ausgeklingt. 

Da wir Nessi nicht angeln konnten, versuchten wir sie am Mittwoch bei knackigen 15.2 Grad Wassertemperatur schwimmend zu entdecken. Auch dieser Versuch blieb erfolglos. So wärmten wir uns am Kaffee und kreuzten auf, bis wir Fort August erreichten. Nach langem Suchen stellten wir fest, dass dieser Ort kein Dorfkern (eigentlich nichts ausser den Schleussen) besitzt und so beschlossen wir ein Dal als Abschiedsessen von Nadine und Alex zu kochen. 

Morgen geht es für uns zurück nach Inverness. Wir freuen uns auf das nächste Mal und kaufen uns nun Sonnencreme für die heisse Schweiz. Danke an MuP <3

Norwegen 🇳🇴, Shetland, Orkney, (Schottland 🏴󠁧󠁢󠁳󠁣󠁴󠁿)

19.06. – 20.06.2023 Montag – Dienstag

Utsira Nordhafen – goodbye Norwegen 🇳🇴 – hello Shetland 🏴󠁧󠁢󠁳󠁣󠁴󠁿 Lerwick

Um 05.00 Leinen los. Da es in dieser nördlichen Breite im Sommer nicht mehr dunkel wird, konnten wir in der Dämmerung ablegen. Leider war die Wetterprognose richtig und wir hatten am Morgen keinen Wind. So waren wir mit dem Motor unterwegs. Um 07.20 wurden wir von der Sunny Lady, einem Forschungsschiff, angefunkt. Sie teilten uns mit, wir sollen eine sm Abstand halten. So mussten wir einen Umweg fahren.

Das Fischen war erfolgreich. Wir fingen zwei Makrelen. Um 12.00 kam schliesslich Nebel auf und wir schalteten den Radar ein. Wo blieb der Wind? Um 13.00 war es endlich soweit der Nebel lichtete sich und der Wind kam achterlich mit 10 kn +. Wir setzten den Gennaker. Um 16.00 machte die Fischerangel fast Überschläge.


Wunderbar, ein dritter Fisch. Beim Einziehen stellten wir fest, dass sich eine Möwe im Silk verfangen hatte. Eine zweite Möwe wollte der anderen einen mutmasslichen Fang streitig machen, sie war dann auch im Silk gefangen. In einer längeren Prozedur konnten wir zu zweit die Beiden befreien und in die Freiheit entlassen. Kurz vor 18.00 kam ein Regenschauer mit mehr Wind als der Gennaker aushalten konnte. So wurde die Besegelung auf Grosssegel umgestellt. Schliesslich war es langsam Zeit fürs Abendessen. Zur Vorspeise erfreuten wir uns ab dem leckeren Makrelen Sashimi, gefolgt von einem Chilli con Carne mit selbst gebackenem Brot. 

Nun folgte die Wacheinteilung für die kommende Nacht. Chérif übernahm die erste Wache bis Mitternacht. Der Schreibende übernahm die Hundewache bis 02.30 gefolgt von Susanne bis 05.00, anschliessen war Chérif wieder an der Reihe. Die Nacht verlief ohne grössere Schwierigkeiten. So segelten wir dem Tag und unserem Ziel entgegen. Schliesslich legten wir um 13.38 in Lerwick auf den Shetlands an.

Die gelbe Zollflage gesetzt und über Funk angemeldet, lies die charmante Zöllnerin nicht lange auf sich warten. Die smarte Zollabfertigung hatte uns sehr gefallen, inkl. Hafen- und Ankertips für die Inseln. 

21.06.2023, Mittwoch

Lerwick

Ausschlafen! Ein wenig die Altstadt anschauen und vor allem nach einem neuen Tolino (E Reader) für Susanne suchen. Dieser hatte vergangene Nacht den Geist, bzw. den Bildschirm aufgegeben. Leider war die Suche ohne Erfolg, aber die Leute sind dermassen hilfsbereit, was darin gipfelte, dass in einem Laden die Verkäuferin sich ans Telefon hängte und bei anderen Läden eine allfällige Verfügbarkeit prüfte. 

Schliesslich noch Einkauf im Coop, Duschen und schliesslich sehr frühes Nachtessen im No. 88. 



Es war Khaters Kinder und Families Empfehlung, einfach perfekt. Lieben Dank!

22.06.2023 Donnerstag

Lerwick – Mid Yell

Wir beschlossen die Shetlands mit dem Boot zu erkunden, bzw. eine nördliche Insel welche nicht zum Mainland gehört: Mid Yell

Um 09.00 ging es los. Mit südwestlichen Winden kamen wir gut nach Norden voran.

Entlang der Küste mit kargen Landschaften, aber den immer grünen Wiesen voller Schafe. Bereits um 15.15 haben wir in einer grossen Bucht, an dem im Buch empfohlenen Anleger, die Leinen festgemacht. Es war kein anderes Schiff da. Doch die dicken Festmacher liessen auf einen Gebrauch der Fischer schliessen. Schliesslich kam ein netter junger Mann auf den Pier, welcher uns erklärte, dass heute Abend drei grosse Fischerboote erwartet wurden und sie unseren Platz leider benötigen. Nach einem Telefonanruf kam er bald zurück und dirigierte uns an den öffentlichen Steg, ein wenig mehr aus der Bucht heraus. Da fanden wir für die Cachana auch ein Plätzchen.

Kurz nach dem Anlegen fuhr der nette Herr mit seinem Auto vor und bot uns an, uns zum Einkaufen ins nahe Dorf mitzunehmen. Susanne kam bald darauf mit frischem Fisch, Scholle und Dorsch, zurück. Kurz darauf legte ein Fischerboot an unserem Pier an. Chérif ging sogleich auf die Fischer zu und kam mit 30 Scallops (Coquilles St. Jaques) zurück. Der Hammer, for free! Und schliesslich noch Verarbeitungstips dazu. Natürlich sogleich probiert, einfach ein wunderbarer Geschmack. Die grosse Verarbeitung hatten wir uns für den nächsten Morgen vorgenommen.

23.06.2023 Freitag

Mid Yell – Symbister Bay auf Whalsay

Wie abgemacht durften sich Chérif und ich nach dem Morgenkaffee den Scallops annehmen. Durch die grosse Menge von 30 Stück konnten wir unsere Technik verfeinern und waren fast enttäuscht, als wir fertig waren.

Um 11.30 ging es endlich los. Am Anfang ohne Wind, konnten wir nun Segeln und nach 18 sm um 15.30 in Whalsay einer kleinen Insel im Osten von den Shetlands anlegen. Um die grosse Hafenmole mit den grossen alten Reifen zu vermeiden, legten wir am benachbarten Fingersteg an. Den Hafenmeister per Telefon zu erreichen gestaltete sich schwierig. Unser Nachbar, ein einheimisches Fischerboot, meinte jedoch der Platz sei frei. Die vier Jungs liefen zum Makrelen fischen aus. Zurück überliessen Sie uns gerne 6 Makrelenfilets, for free! Schliesslich kam dann doch, nach einem weiteren Telefon, der Hafenkassier vorbei um uns zu begrüssen. Hafengebühr wollte er schon gar keine, dafür schenkte er uns zwei Lobster. Diese Gastfreundschaft, unglaublich!

Der Abend verging im Fluge.

24.06.2023 Samstag

Whalsay – Lerwick

11.05 abgelegt, kurz darauf im dichten Nebel den Radar eingeschaltet. 13 sm unter Motor. So gegen Mittag kam langsam die Sonne und der Nebel lichtete sich.

Es hätte eigentlich genügend Wind zum Segeln, doch leider genau gegenan. 14.00 Hafen Lerwick Victoria Quai festgemacht. Wir gehen noch ins Museum. Es fängt an mit der geologischen Entstehung der Inseln, Besiedlung, frühe Lebensformen. Schliesslich auch die Neuzeit, die dann nicht mehr Inselspezifisch ist. 

Für den Abend ist eine Parade auf der Hafenstrasse angesagt. Karneval!


Es ist amüsant, die Bilder sprechen für sich. Zum Nachessen kommt die Crew der Silmaril uns besuchen, es gibt Hummer, Jacobsmuscheln und Makrelen Sashimi zur Vorspeise.

25.06.2023 Sonntag

Lerwick

Am Morgen liefen wir über den Stadthügel um bei Tesco einkaufen zu können. Zurück fuhren wir mit dem Taxi um nicht den ganzen Einkauf schleppen zu müssen. Am Nachmittag transportierte uns der Bus in den Süden zum Jarlshof, einer Siedlung von 2000 vor Christus.

Anschliessend wanderten wir zum Sumburgh Head Leuchtturm an der Südspitze der Insel.

Neben dem Leuchtturm, ein immenses Nebelhorn.

Hier wurde im 2. Weltkrieg von den Engländern eine Radarstation zur Erkennung der Deutschen Flugangriffe betrieben.

Wir konnten von sehr nah Puffins und Möven beobachten. Welch ein Tohuwabohu.

Zurück nach Lerwick ging es wieder mit dem Bus, diesmal gratis, der Fahrer schenkte uns die Reise.

26.06.2023 Montag

Lerwick – Fair Isle

Wir lagen im Päckli und hatten unseren Auslaufen angekündigt. 10.40 Leinen los, wir verliessen die Shetlands im Regen. Ab 11.00 konnten wir mit Gross und Fock segeln. Bis zu 15 kn Wind aus NW. Gegen Mittag zeigte sich langsam die Sonne. Die Kombis brauchte man aber den ganzen Tag, es war kühl aber immer sonniger. 17.30 Festgemacht im Päckli im Nordhafen von Fair Isle

Wir hatten 63 sm zurückgelegt. Wir machten einen Abendspaziergang in Richtung Leuchtturm. Die Insel war überzogen von Schafen und Vögeln. An jeder Ecke sah man Kaninchen flüchten.

27.06.2023 Dienstag

Fair Isle – Westray Marina 

Ein hektischer Morgen. Wir wollten eigentlich erst um 11.00 los, mussten aber schon vorher unseren Päcklilieger rauslassen. So starteten wir schon um 10.20. Wir beschlossen die Insel südwärts zu Umrunden. Dies war auch anhand der Windrichtung und der zu erwartenden Strömungen vernünftig. An der Südspitze der Insel hatten wir sich kreuzende Ströme und damit einhergehend undefinierbare Wellen. Wir hofften inständig, dass das nicht so weitergeht. Um 12.00 Segeln mit Sonne, Wind aus Süden mit 10 Kn, die Wellen hatten sich beruhigt. Nach 46 sm segeln erreichten wir unser Ziel. Um 19.00 fest in Westray Marina (nördliche Insel der Orknays). Das Wetter hatte sich leider verschlechtert, stark bewölkt mit Regenschauern und bis 20 kn Wind. 

Wir haben beinahe die Ankunft der Fischer am anderen Hafenquai verpasst. Chérif gab alles und rannte rüber. Doch war schon alles weg. Doch eben auch hier sind die Leute extrem hilfsbereit. Jemand fuhr ins Dorf und brachte uns 3 Hummer und 3 Krabben für 40 £.

Die Verarbeitung haben wir auf den nächsten Morgen verschoben. Die Silmaril kam zum Raclette zu uns.

28.06.2023 Mittwoch

Westray Marina

Am Morgen war die Verarbeitung der Tiere angesagt. Alle mussten einzeln gekocht und anschliessend gepult werden. Eine schöne Arbeit da man immer etwas zum schnabulieren hat.


Am Nachmittag machten wir eine Dorfbesichtigung und konnten sogar einige Seehunde ausmachen die sich sonnten. Würdig abgeschlossen wurde die Wanderung bei einem Bier in der Gartenwirtschaft vom Hotel. 

29.06.2023 Donnerstag

Westray Marina – Kirkwall

Für den Morgen konnte Ursula (Silmaril) ein Taxi organisieren welches uns zum Leuchturm Noup Head im NW der Insel brachte.

Er liegt oberhalb einer Steilküste an welcher Tausende von Vögeln brüten. Wir machten eine Wanderung entlang der Küste, mit immer neuen Ausblicken auf die Brutplätze. Wunderbare Einblicke in die Vogelwelt durften wir erleben.



Am Schluss verliessen wir die Küste und mussten über Weiden zum vereinbarten Treffpunkt mit dem Taxi. Kurz vor dem rettenden Auto wurde ich von einem Paar Raubmöven angegriffen, da ich ihrem Nest zu nahe kam (sie brüten im Gras am Boden). Hitchcock lässt grüssen. 

Zurück im Hafen ging es um 13.20 Uhr los, um die 24 sm nach Kirkwall zu segeln. Wir waren gespannt, wie stark die angesagten Strömungen sein würden. Bei mässigen Winden konnten wir beinahe die ganze Strecke hoch am Wind segeln. An einigen Stellen hatten wir Strömungen von 3 kn welche an der Pinne deutlich zu spüren war. 19.00 seitlich angelegt am Schwimmsteg in der Marina, das Wetter war bedeckt aber trocken. Anschliessend feines Chili con Carne auf der Silmaril.

29.06.2023 Freitag

Kirkwall

Den Freitag hatten wir der Historie verschrieben. Um 10Uhr ging es mit der Crew von Silmari mit einem Taxi los, um für drei Stunden verschiedenen Stätte zu besuchen. Zuerst ging es zum Steinkreis Ring of Brodgar.

Weiter zu den Ausgrabungen nach Skara Brae. Im Jahre 1850 wurden diese Steinzeitsiedlung von 3000 vor Christus durch eine Sturmflut aufgedeckt. Bislang waren sie völlig vergraben. Zuerst gab es im Museum noch eine Diaschau, damit bekam man einen Einblick in das Steinzeitleben und konnte die Ruinen anschliessend auch entsprechend deuten.


Auf dem Rückweg liessen wir uns in der Highland Park Distillerie absetzen, mit der Intension eine Degustation zu geniessen. Wir wurde zwar nett empfangen, doch leider wurde uns mitgeteilt, dass es Degustationen nur mit Führung gibt welche jedoch ausgebucht waren.

So machten wir uns zu Fuss auf den Weg in die Stadt, vorbei an schönen Häusern, Kirchen und anderen Sehenswürdigkeiten. Das einzige, was dem Schreibenden fehlte, war ein Pup. So erreichten wir schliesslich Stunden später den Hafen um endlich in einer Bar die trockenen Kehlen zu befeuchten. 

Für’s Abendessen hatten wir beim 2ten Familientip von Khaters reserviert. The foveran war unser Gastgeber. Das Restaurant lag mit wunderbarer Aussicht über der Scapa Flow. Diese Bucht hat eine historische Bedeutung, so war nach dem 1. Weltkrieg die deutsche kaiserliche Flotte darin interniert. In seiner Not versenkte der Admiral im Juni 1919 die komplette Flotte, damit diese nicht in die Hände der Engländer fiel.

30.06.2023 Samstag

Kirkwall

Der Tag der Wahrheit: für den Schreibenden heisst es Abschied nehmen von der Cachana und Crew. Meinem Wunsch entsprechend gingen wird für’s Mittagessen in die Stadt um Fish and Chips zu verspeisen. Der Fisch war fein, die Chips lätschig. Für Susanne hatten sie die glutenfreie Variante, perfekt. 

Nachher Tschüss, lieben Dank an Susanne und Cherif auf der Cachana für die schöne und interessante Zeit. Für mich gehts mit dem Flugzeug von Kirkwall über Edingburgh nach Zürich.