Am 1. Juli geht’s für uns, Nadine und Alex, auf nach Schottland. Beruhend auf unseren bisherigen Reiseerfahrungen mit Flügen, möchte die Hälfte der Reisegruppe am liebsten drei Stunden vor Abflug am Flughafen sein. Durch viel Bearbeitung und gutem Zureden kommen wir schliesslich «nur» zwei Stunden vor Abflug am Flughafen in Zürich an. Zu unserer «Überraschung» hat der Flug Verspätung ….. Trotz vorhergesehenen Turbulenzen, kommen wir in Inverness an und verbringen eine Nacht dort, bevor es anschliessend mit Zug und Fähre weiter Richtung Orkney geht. Die Überfahrt mit der Fähre wurde leider nicht, wie erhofft, mit Sonnenschein im Gesicht auf Deck verbracht, sondern bereitete unsere Seefrauenbeine auf wilde Überfahrten vor. Die Gesichter wurden bleich und sogar die Nikotinzufuhr von Alex musste unterbrochen werden, bis wir wieder festen Boden unter den Füssen hatten.
Freudig erblickten wir die Orkney Inseln und wurde am Pier herzlich empfangen. Während einem Mitternachtssnack wurde uns von MuP (Mami und Papi) die Pläne für die nächsten Tage erläutert, welche eine schnelle Besichtigung der Insel gleich schon am nächsten Tag (früh morgens) beinhaltete. Ausgerüstet mit Regenjacke und Regenhosen machten wir uns mit den öffentlichen Verkehrsmitteln auf den Weg, um die historischen Entdeckungen auf der Insel zu erkunden. Um das Ganze in einem Tag zu bewältigen (der Bus fuhr gar nicht so regelmässig wie gewohnt) mussten wir auf unsere Füsse sowie Autostopp ausweichen, welches zum Glück beim ersten Versuch funktionierte. Das schottische Wetter machte seinem Namen alle Ehre und wusch uns die Jacken, die Hosen sowie gleich auch die Unterhosen sauber. Am nächsten Tag ging es los nach Wick, zur Nordostküste von Schottland. Die Überfahrt war goldig. Der Genaker wurde gehisst, Wale gesichtet und ab und zu drückte sich ein Sonnenstrahl durch die Wolkendecke.
it’s raining cats and dogs!
Nun waren wir in Segellaune und gleich am nächsten Tag ging es weiter Richtung Inverness. Da aber 68 Meilen doch etwas anstrengend sind, entschieden wir uns für einen Zwischenstopp in einer Bucht etwas nördlich von Inverness. Kurz vor dem Erreichen des Ankerplatzes hörten wir durch den Funk «Cachana Cachana, you’re entering a danger zone». Nach einem kurzen Funkaustausch wechselten wird die Richtung und hielte Kurs auf eine andere Ankerbucht in der Nähe. Als wir am Abend die Übungen des Militärs mit ihren Schusswaffen hörten, welche in die Bucht zu feuern schienen, dankten wird gedanklich noch einmal der Küstenwache, welche uns vor dem Abschuss bewahrte. 😉
Grillvino
Die erste Nacht vor Anker inklusiv Grill war wunderbar und wir fühlten uns erholt und ready für den letzten Abschnitt auf dem Meer nach Inverness, bevor wir dann in den Kaledonienkanal eintauchten. In der Nähe von Inverness fanden die Highlandgames statt, welche wir natürlich nicht verpassen wollten. Dort angekommen, war die Ähnlichkeit mit einem Turnfest in der Schweiz nicht zu verleugnen. Zwei grosse Unterschiede waren allerding feststellbar. Erstens wurde der ganze Anlass konstant durch Dudelsackspieler*innen begleitet. Zu Anfang unterhaltsam, mit der Zeit eine richtige Geduldsprobe!! Zweitens wurde der Alkoholkonsum durch das Prinzip «öffentliches blaming and shaming» zu minimieren versucht. Es gab ein Zelt, welches Alkohol ausschenkte und dieser durfte nur innerhalb von Abschrankungen hinter Gittern konsumiert werden (dieser Platz war zu jederzeit sehr gut gefüllt). Am Abend stiessen wird gemeinsam auf Ursulas Geburtstag an, ein Freundespaar, welche mit der Segelyacht Silmaril in den letzten Wochen steht’s Cachanas Begleitung war.
«Clachnaharry, Clachnaharry. Cachana speaking. Can we enter the first lock? Over.” Und schwubs waren wir auch schon in der ersten Schleuse. Von nun an beginnt die gemütliche Kaledonienkanal Fahrt.
Zum Vergnügen von Alex bestritten wir am darauffolgenden Tag vier Schleusen und waren schlussendlich 200 Meter über Meer. Durch die akribische Vorbereitung von MuP konnten wir, gut vertaut das Schleusenspektakel der anderen umherschwingenden und nicht ganz so gut vertauten Booten beobachten und kritisch beurteilen. Trotz des eher stark ausgeprägten schottischen Akzentes, konnten wir den Anweisungen der Schleusenwerter*innen folgen und Cachana erfolgreich bis ans Ende der Schleusentreppen manövrieren, das Ganze unter strahlend blauem Himmel. Auf der Suche nach Nessi angelt wir verbotenerweise zwei Lachsforellen aus dem Loch Ness, welche unter strengster Geheimhaltung Unterdeck ausgenommen und im Verborgenen filetiert wurden. Nach einem verholmanöver im Hafen machte sich die Cachana-Crew auf, um das Urquhart Castle zu besichtigen. Nach einem anstrengenden Fussmarsch lichtete sich langsam der Nebel und der Regen lies nach und das Schloss erstreckte sich in seiner vollen, mysteriösen Pracht vor uns. MuP zahlte Eintritt um das Schloss bzw. die Trümmer zu besichtigen, Nadine und Alex sparten sich die Pfunde, da sie am Freitag eine Highlandtour planten und dies ein Tourstopp sein wird. Nach kurzer Suche wurde die Bushaltestelle gefunden, jedoch funktionierte das kontaktlose Zahlen nicht und die Busfahrerin liess sich nicht erbarmen um Nadine & Alex mitzunehmen, obwohl wir die drei Pfund nicht bezahlten konnten. Zum Leidwesen von Alex und ihrer Fussblase mussten wir den ganzen Weg zurück tschumpeln. Zeit um «Ich sehe etwas was du nicht sieht» zu spielen. Fast gleichzeitig trafen wir zusammen auf der Cachana ein (MUP nahm den Bus). Der Abend wurde mit feinen Fachjitas und Rubikub ausgeklingt.
Da wir Nessi nicht angeln konnten, versuchten wir sie am Mittwoch bei knackigen 15.2 Grad Wassertemperatur schwimmend zu entdecken. Auch dieser Versuch blieb erfolglos. So wärmten wir uns am Kaffee und kreuzten auf, bis wir Fort August erreichten. Nach langem Suchen stellten wir fest, dass dieser Ort kein Dorfkern (eigentlich nichts ausser den Schleussen) besitzt und so beschlossen wir ein Dal als Abschiedsessen von Nadine und Alex zu kochen.
Morgen geht es für uns zurück nach Inverness. Wir freuen uns auf das nächste Mal und kaufen uns nun Sonnencreme für die heisse Schweiz. Danke an MuP <3
Um 05.00 Leinen los. Da es in dieser nördlichen Breite im Sommer nicht mehr dunkel wird, konnten wir in der Dämmerung ablegen. Leider war die Wetterprognose richtig und wir hatten am Morgen keinen Wind. So waren wir mit dem Motor unterwegs. Um 07.20 wurden wir von der Sunny Lady, einem Forschungsschiff, angefunkt. Sie teilten uns mit, wir sollen eine sm Abstand halten. So mussten wir einen Umweg fahren.
Das Fischen war erfolgreich. Wir fingen zwei Makrelen. Um 12.00 kam schliesslich Nebel auf und wir schalteten den Radar ein. Wo blieb der Wind? Um 13.00 war es endlich soweit der Nebel lichtete sich und der Wind kam achterlich mit 10 kn +. Wir setzten den Gennaker. Um 16.00 machte die Fischerangel fast Überschläge.
Wunderbar, ein dritter Fisch. Beim Einziehen stellten wir fest, dass sich eine Möwe im Silk verfangen hatte. Eine zweite Möwe wollte der anderen einen mutmasslichen Fang streitig machen, sie war dann auch im Silk gefangen. In einer längeren Prozedur konnten wir zu zweit die Beiden befreien und in die Freiheit entlassen. Kurz vor 18.00 kam ein Regenschauer mit mehr Wind als der Gennaker aushalten konnte. So wurde die Besegelung auf Grosssegel umgestellt. Schliesslich war es langsam Zeit fürs Abendessen. Zur Vorspeise erfreuten wir uns ab dem leckeren Makrelen Sashimi, gefolgt von einem Chilli con Carne mit selbst gebackenem Brot.
Nun folgte die Wacheinteilung für die kommende Nacht. Chérif übernahm die erste Wache bis Mitternacht. Der Schreibende übernahm die Hundewache bis 02.30 gefolgt von Susanne bis 05.00, anschliessen war Chérif wieder an der Reihe. Die Nacht verlief ohne grössere Schwierigkeiten. So segelten wir dem Tag und unserem Ziel entgegen. Schliesslich legten wir um 13.38 in Lerwick auf den Shetlands an.
Die gelbe Zollflage gesetzt und über Funk angemeldet, lies die charmante Zöllnerin nicht lange auf sich warten. Die smarte Zollabfertigung hatte uns sehr gefallen, inkl. Hafen- und Ankertips für die Inseln.
21.06.2023, Mittwoch
Lerwick
Ausschlafen! Ein wenig die Altstadt anschauen und vor allem nach einem neuen Tolino (E Reader) für Susanne suchen. Dieser hatte vergangene Nacht den Geist, bzw. den Bildschirm aufgegeben. Leider war die Suche ohne Erfolg, aber die Leute sind dermassen hilfsbereit, was darin gipfelte, dass in einem Laden die Verkäuferin sich ans Telefon hängte und bei anderen Läden eine allfällige Verfügbarkeit prüfte.
Schliesslich noch Einkauf im Coop, Duschen und schliesslich sehr frühes Nachtessen im No. 88.
Es war Khaters Kinder und Families Empfehlung, einfach perfekt. Lieben Dank!
22.06.2023 Donnerstag
Lerwick – Mid Yell
Wir beschlossen die Shetlands mit dem Boot zu erkunden, bzw. eine nördliche Insel welche nicht zum Mainland gehört: Mid Yell
Um 09.00 ging es los. Mit südwestlichen Winden kamen wir gut nach Norden voran.
Entlang der Küste mit kargen Landschaften, aber den immer grünen Wiesen voller Schafe. Bereits um 15.15 haben wir in einer grossen Bucht, an dem im Buch empfohlenen Anleger, die Leinen festgemacht. Es war kein anderes Schiff da. Doch die dicken Festmacher liessen auf einen Gebrauch der Fischer schliessen. Schliesslich kam ein netter junger Mann auf den Pier, welcher uns erklärte, dass heute Abend drei grosse Fischerboote erwartet wurden und sie unseren Platz leider benötigen. Nach einem Telefonanruf kam er bald zurück und dirigierte uns an den öffentlichen Steg, ein wenig mehr aus der Bucht heraus. Da fanden wir für die Cachana auch ein Plätzchen.
Kurz nach dem Anlegen fuhr der nette Herr mit seinem Auto vor und bot uns an, uns zum Einkaufen ins nahe Dorf mitzunehmen. Susanne kam bald darauf mit frischem Fisch, Scholle und Dorsch, zurück. Kurz darauf legte ein Fischerboot an unserem Pier an. Chérif ging sogleich auf die Fischer zu und kam mit 30 Scallops (Coquilles St. Jaques) zurück. Der Hammer, for free! Und schliesslich noch Verarbeitungstips dazu. Natürlich sogleich probiert, einfach ein wunderbarer Geschmack. Die grosse Verarbeitung hatten wir uns für den nächsten Morgen vorgenommen.
23.06.2023 Freitag
Mid Yell – Symbister Bay auf Whalsay
Wie abgemacht durften sich Chérif und ich nach dem Morgenkaffee den Scallops annehmen. Durch die grosse Menge von 30 Stück konnten wir unsere Technik verfeinern und waren fast enttäuscht, als wir fertig waren.
Um 11.30 ging es endlich los. Am Anfang ohne Wind, konnten wir nun Segeln und nach 18 sm um 15.30 in Whalsay einer kleinen Insel im Osten von den Shetlands anlegen. Um die grosse Hafenmole mit den grossen alten Reifen zu vermeiden, legten wir am benachbarten Fingersteg an. Den Hafenmeister per Telefon zu erreichen gestaltete sich schwierig. Unser Nachbar, ein einheimisches Fischerboot, meinte jedoch der Platz sei frei. Die vier Jungs liefen zum Makrelen fischen aus. Zurück überliessen Sie uns gerne 6 Makrelenfilets, for free! Schliesslich kam dann doch, nach einem weiteren Telefon, der Hafenkassier vorbei um uns zu begrüssen. Hafengebühr wollte er schon gar keine, dafür schenkte er uns zwei Lobster. Diese Gastfreundschaft, unglaublich!
Der Abend verging im Fluge.
24.06.2023 Samstag
Whalsay – Lerwick
11.05 abgelegt, kurz darauf im dichten Nebel den Radar eingeschaltet. 13 sm unter Motor. So gegen Mittag kam langsam die Sonne und der Nebel lichtete sich.
Es hätte eigentlich genügend Wind zum Segeln, doch leider genau gegenan. 14.00 Hafen Lerwick Victoria Quai festgemacht. Wir gehen noch ins Museum. Es fängt an mit der geologischen Entstehung der Inseln, Besiedlung, frühe Lebensformen. Schliesslich auch die Neuzeit, die dann nicht mehr Inselspezifisch ist.
Für den Abend ist eine Parade auf der Hafenstrasse angesagt. Karneval!
Es ist amüsant, die Bilder sprechen für sich. Zum Nachessen kommt die Crew der Silmaril uns besuchen, es gibt Hummer, Jacobsmuscheln und Makrelen Sashimi zur Vorspeise.
25.06.2023 Sonntag
Lerwick
Am Morgen liefen wir über den Stadthügel um bei Tesco einkaufen zu können. Zurück fuhren wir mit dem Taxi um nicht den ganzen Einkauf schleppen zu müssen. Am Nachmittag transportierte uns der Bus in den Süden zum Jarlshof, einer Siedlung von 2000 vor Christus.
Anschliessend wanderten wir zum Sumburgh Head Leuchtturm an der Südspitze der Insel.
Neben dem Leuchtturm, ein immenses Nebelhorn.
Hier wurde im 2. Weltkrieg von den Engländern eine Radarstation zur Erkennung der Deutschen Flugangriffe betrieben.
Wir konnten von sehr nah Puffins und Möven beobachten. Welch ein Tohuwabohu.
Zurück nach Lerwick ging es wieder mit dem Bus, diesmal gratis, der Fahrer schenkte uns die Reise.
26.06.2023 Montag
Lerwick – Fair Isle
Wir lagen im Päckli und hatten unseren Auslaufen angekündigt. 10.40 Leinen los, wir verliessen die Shetlands im Regen. Ab 11.00 konnten wir mit Gross und Fock segeln. Bis zu 15 kn Wind aus NW. Gegen Mittag zeigte sich langsam die Sonne. Die Kombis brauchte man aber den ganzen Tag, es war kühl aber immer sonniger. 17.30 Festgemacht im Päckli im Nordhafen von Fair Isle
Wir hatten 63 sm zurückgelegt. Wir machten einen Abendspaziergang in Richtung Leuchtturm. Die Insel war überzogen von Schafen und Vögeln. An jeder Ecke sah man Kaninchen flüchten.
27.06.2023 Dienstag
Fair Isle – Westray Marina
Ein hektischer Morgen. Wir wollten eigentlich erst um 11.00 los, mussten aber schon vorher unseren Päcklilieger rauslassen. So starteten wir schon um 10.20. Wir beschlossen die Insel südwärts zu Umrunden. Dies war auch anhand der Windrichtung und der zu erwartenden Strömungen vernünftig. An der Südspitze der Insel hatten wir sich kreuzende Ströme und damit einhergehend undefinierbare Wellen. Wir hofften inständig, dass das nicht so weitergeht. Um 12.00 Segeln mit Sonne, Wind aus Süden mit 10 Kn, die Wellen hatten sich beruhigt. Nach 46 sm segeln erreichten wir unser Ziel. Um 19.00 fest in Westray Marina (nördliche Insel der Orknays). Das Wetter hatte sich leider verschlechtert, stark bewölkt mit Regenschauern und bis 20 kn Wind.
Wir haben beinahe die Ankunft der Fischer am anderen Hafenquai verpasst. Chérif gab alles und rannte rüber. Doch war schon alles weg. Doch eben auch hier sind die Leute extrem hilfsbereit. Jemand fuhr ins Dorf und brachte uns 3 Hummer und 3 Krabben für 40 £.
Die Verarbeitung haben wir auf den nächsten Morgen verschoben. Die Silmaril kam zum Raclette zu uns.
28.06.2023 Mittwoch
Westray Marina
Am Morgen war die Verarbeitung der Tiere angesagt. Alle mussten einzeln gekocht und anschliessend gepult werden. Eine schöne Arbeit da man immer etwas zum schnabulieren hat.
Am Nachmittag machten wir eine Dorfbesichtigung und konnten sogar einige Seehunde ausmachen die sich sonnten. Würdig abgeschlossen wurde die Wanderung bei einem Bier in der Gartenwirtschaft vom Hotel.
29.06.2023 Donnerstag
Westray Marina – Kirkwall
Für den Morgen konnte Ursula (Silmaril) ein Taxi organisieren welches uns zum Leuchturm Noup Head im NW der Insel brachte.
Er liegt oberhalb einer Steilküste an welcher Tausende von Vögeln brüten. Wir machten eine Wanderung entlang der Küste, mit immer neuen Ausblicken auf die Brutplätze. Wunderbare Einblicke in die Vogelwelt durften wir erleben.
Am Schluss verliessen wir die Küste und mussten über Weiden zum vereinbarten Treffpunkt mit dem Taxi. Kurz vor dem rettenden Auto wurde ich von einem Paar Raubmöven angegriffen, da ich ihrem Nest zu nahe kam (sie brüten im Gras am Boden). Hitchcock lässt grüssen.
Zurück im Hafen ging es um 13.20 Uhr los, um die 24 sm nach Kirkwall zu segeln. Wir waren gespannt, wie stark die angesagten Strömungen sein würden. Bei mässigen Winden konnten wir beinahe die ganze Strecke hoch am Wind segeln. An einigen Stellen hatten wir Strömungen von 3 kn welche an der Pinne deutlich zu spüren war. 19.00 seitlich angelegt am Schwimmsteg in der Marina, das Wetter war bedeckt aber trocken. Anschliessend feines Chili con Carne auf der Silmaril.
29.06.2023 Freitag
Kirkwall
Den Freitag hatten wir der Historie verschrieben. Um 10Uhr ging es mit der Crew von Silmari mit einem Taxi los, um für drei Stunden verschiedenen Stätte zu besuchen. Zuerst ging es zum Steinkreis Ring of Brodgar.
Weiter zu den Ausgrabungen nach Skara Brae. Im Jahre 1850 wurden diese Steinzeitsiedlung von 3000 vor Christus durch eine Sturmflut aufgedeckt. Bislang waren sie völlig vergraben. Zuerst gab es im Museum noch eine Diaschau, damit bekam man einen Einblick in das Steinzeitleben und konnte die Ruinen anschliessend auch entsprechend deuten.
Auf dem Rückweg liessen wir uns in der Highland Park Distillerie absetzen, mit der Intension eine Degustation zu geniessen. Wir wurde zwar nett empfangen, doch leider wurde uns mitgeteilt, dass es Degustationen nur mit Führung gibt welche jedoch ausgebucht waren.
So machten wir uns zu Fuss auf den Weg in die Stadt, vorbei an schönen Häusern, Kirchen und anderen Sehenswürdigkeiten. Das einzige, was dem Schreibenden fehlte, war ein Pup. So erreichten wir schliesslich Stunden später den Hafen um endlich in einer Bar die trockenen Kehlen zu befeuchten.
Für’s Abendessen hatten wir beim 2ten Familientip von Khaters reserviert. The foveran war unser Gastgeber. Das Restaurant lag mit wunderbarer Aussicht über der Scapa Flow. Diese Bucht hat eine historische Bedeutung, so war nach dem 1. Weltkrieg die deutsche kaiserliche Flotte darin interniert. In seiner Not versenkte der Admiral im Juni 1919 die komplette Flotte, damit diese nicht in die Hände der Engländer fiel.
30.06.2023 Samstag
Kirkwall
Der Tag der Wahrheit: für den Schreibenden heisst es Abschied nehmen von der Cachana und Crew. Meinem Wunsch entsprechend gingen wird für’s Mittagessen in die Stadt um Fish and Chips zu verspeisen. Der Fisch war fein, die Chips lätschig. Für Susanne hatten sie die glutenfreie Variante, perfekt.
Nachher Tschüss, lieben Dank an Susanne und Cherif auf der Cachana für die schöne und interessante Zeit. Für mich gehts mit dem Flugzeug von Kirkwall über Edingburgh nach Zürich.
Ankunft in Stavanger Airport am späteren Nachmittag. Mit Glück und einem Flughafen Marathon in Oslo hatte ich den Anschlussflug gerade noch erwischt. Der Flug Zürich Oslo war 45 Minuten verspätet, so reichte es in Oslo nur knapp. Doch schliesslich sass ich im Taxi zur Tananger Marina wo ich von Susanne und Chérif erwartet wurde. Nach der herzlichen Begrüssung musste ich feststellen, dass mein Oliventransport in den Segelstiefeln nicht ganz optimal verlaufen war. Doch ein feiner Olivengeschmack in den Stiefeln ist auch nicht schlecht.
Zum Nachtessen Grill trafen wir uns mit der Crew der Silmaril beim nett eingerichteten Grillplatz im Hafen. Die Krabbe zur Vorspeise lies mich schliesslich so richtig ankommen im Norden.
15.06.2023, Donnerstag
Tananger Marina – Haugesund
Um 10.30 ging es schliesslich los. Bei moderaten Winden ging es nordwärts der Küste entlang zwischen den kleinen typischen Inseln hindurch. Ein Mittagsimbiss durfte natürlich auch nicht fehlen. Beim Fischen hatte Chérif eine Makrele am Haken, die sich aber leider mit dem Köder kurz bevor sie an Bord genommen werden konnte losriss. Von Achtern kam ein Frachter auf uns zu mit zwei überdimensionalen „Kaminen“. Schliesslich wurden wir von ihm überholt und Google sei Dank erfuhren wir, dass es das grösste Frachtschiff sei, dass Segeln kann. Die beiden Zylinder drehen sich im Wind und erzeugen so den Vortrieb.
Die Zylinder stehen beim Segeln senkrecht. Jetzt gekippt für Brückendurchfahrt.
Ziel war es noch vor 17.00 bei der Gasfüllstation die Gasflasche auffüllen zu können. Doch leider waren wir mit dem Gegenwind und der damit verbundenen Kreuzerei ein wenig zu spät. Die Silmaril hat es knapp geschafft. Um 17.30 legten wir im Stadtkanal von Haugesund bei der Hochbrücke an. Zur Überraschung gab es nochmals eine Krabbe zu Vorspeise. Der anschliessende Grill an Bord inmitten der Stadt rundete den Abend ab.
16.06.2023, Freitag
Haugesund – Røvær Gasthafen
Nach dem Morgenkaffee im Sonnenschein liess uns ein kleiner Spaziergang durch die Fussgängerzone mit Einkauf verbunden den Charme von Haugesund näher kommen.
Um 11.30 ging es los. Segel setzen und den Kanal zurück nach Süden zur Gasfüllstation. Diese ist hinter einem Eisenrecycling Betrieb. Der Industrieanleger am dreckigen Betonquai mit den alten Lastwagenreifen machten einem nicht wirklich Freude hier anzulegen. Aber wir brauchten Gas! Das Füllen der Flasche klappte sehr gut.
Schliesslich haben wir beschlossen das Mittagessen unterwegs einzunehmen, um den unschönen Quai wieder verlassen zu können. So fuhren wir mit Autopilot unter Motor den Kanal Richtung Norden. Es erwarteten uns frische Rekker aus unserem Einkauf am Morgen. Sehr fein!
Ausgangs Haugesund setzten wir nur das Grossegel um mit mässiger Geschwindigkeit Fischen zu können. Leider ohne Erfolg. Von weitem machte sich eine Nebelwand bemerkbar, die uns schliesslich einholte. Im Nebel erreichten wir schliesslich Røvær, eine kleine hübsche Insel. Festgemacht am kleinen Besuchersteg um 16.20. Die Silmaril kam etwas später an und legte sich bei uns ins Päckli.
17.06.2023, Samstag
Rover – Utsira Nordhafen
Am Morgen war ein Inselspaziergang, mit Museumsbesuch angesagt. Maritimes Museum das sich vor allem mit der Fischerei, bzw. der Fischzucht beschäftigt. Die Erkenntnis: Chile ist der zweitgrösste Lachsproduzent der Welt. Ende der 70iger Jahre hatte die Fischzuchtindustrie in Norwegen die grosse Krise, infolge Halbierung der Exportpreise für Lachs. Heute wird nur noch in einem Prozent der Produktion Antibiotika eingesetzt. Man glaube was man will!
Zurück im Hafen war noch Wassertank füllen angesagt und eine Dusche. Um 14.30 Leinen los
und wir segelten leider immer noch im Nebel nach der Insel Utsira in den Nordhafen.
16.50 waren wir am Quai hinter dem Fähranleger festgemacht. In diesem Minihafen gab es weder Strom noch Wasser. Die zwei Inselrestaurants besichtigten wir und entschieden uns schliesslich für Teigwaren mit Langustensauce und Crevetten auf dem Schiff.
18.06.2023, Sonntag
Utsira Nordhafen
Leider immer noch im Nebel genossen wir unseren Morgenkaffee, sahen uns den Wetterbericht einmal mehr an und beschlossen in Absprache mit der Silmaril am Montag Morgen um 05.00 nach den Shetlands auszulaufen.
Nach vorzüglichen Kaviar Omeletten machten wir uns auf die Inselwanderung, leider immer noch im Nebel.
Über Hügel und Heiden ging es zur Ostküste und dann zum Südhafen. Eine wunderschöne Wanderung. Zurück beim Schiff liefen die Vorbereitungen für die Überfahrt. Der Nebel wich, die Sonne kam.
Nach dem feinen Nachtessen, wird es Morgen um 05.00 los gehen. Goodby Norwegen 🇳🇴 Welcome Shetlands
Montag, 5. Juni, wir liegen im idyllischen Hafen Rasvåg, auf der Insel Hidra. Unsere to do Liste ist unendlich lang. Voller Tatendrang stehen wir auf. Brrrr, sofort die Heizung an. Draussen 8 Grad und drinnen 11. So nehmen wir nochmals einen Kaffee. Doch schon bald scheint die Sonne richtig warm und wir liegen ja im Windschatten. T-Shirt und kurze Hosen und los gehts mit arbeiten. Der Skip fängt an neue Tampen an die Fender zu nähen und die Skipperin hat drinnen genügend zu tun. Zwischendurch gibts Lachs zum Zmittag. Nach dem Essen bergen wir unseren ausgelegten Krabbenkorb! Oh Freude herrscht! 2 grosse Krabben! Landen gleich in der Pfanne.
Unsere Vorspeise am Abend ist gesichert, sehr lecker!
Fischfilet vom frischen Polak auf Gemüse mit Weisswein abgelöscht
Es hat immer noch Fischkopf Resten also geht der Krabbenkorb gleich wieder rein. Wir verraten’s gleich, Dienstag Mittag gibt’s noch einmal, leider nur Eine, ist aber voll OK! Wir haben bis Donnerstag Zeit um diverse offene Arbeiten zu erledigen. Teakdeck wird gewaschen und gereinigt, Chromstahl auf Hochglanz gebracht, Schlauchboot (Reesi) aufgeblasen, Proberunde mit Aussenborder der nur leicht Zickt. Reesi ist leider nicht mehr ganz dicht und hat ein paar Flicke erhalten. Ob wir keine nasse Füsse bekommen, werden wir wahrscheinlich erst in Schottland feststellen.
Und viele weitere kleine Arbeiten. Auch wird gewaschen, die Waschmaschine ist in unmittelbare Nähe, so ein Luxus! Mittwoch machen wir eine Pause um die Umgebung zu erkunden. Wir nehmen den Bus und fahren nach Kirkehamn. Dort angekommen wird das Tante Emma Lädeli durchstöbert. Immer sehr spannend was die alles haben und natürlich wird noch etwas für den geplanten Picknick eingekauft. Ein hübsches, idyllisches Dorf mit einer weissen Holzkirche, auch die Häuser sind fast alle aus Holz und in weiss gehalten. Die Gärten wie in Norwegen üblich mit Herz angelegt und sehr gepflegt.
Die Umgebung hier hatte während des 2. Weltkriegs eine sehr wichtige Bedeutung. Norwegische Marinesoldaten waren hier stationiert, um die Neutralität zu wahren. Auf dem höchsten Gipfel, dem Hågåsen, sass der Wächter und überwachte die Küstenlinie zwischen Sokndal und Lista. Nach der Invasion wurde Hågåsen vom deutschen Militär eingenommen. Oberhalb von Kirkehamn befindet sich die Festung mit Kanonenstellungen und Durchgängen in den Bergen,
mit einer fantastischen Aussicht. Kurz vor unserem Gipfelsturm steht uns ein Schafbock im Weg. Und jetzt?
Nach gefühlten 5 Minuten macht er uns blökend den Weg frei. Wir geniessen on the Top die wunderschöne Aussicht mit einem feinen Picknick .
Nachmittags bevor wir im Bus einsteigen kaufen wir nochmals vom feinen Fenelor ein (getrocknetes, gesalzenes Fleisch von der Lammkeule). Und schon kommt der Bus! Wir geniessen die Fahrt und besprechen was wir heute noch alles erledigen möchten, bevor der Grill heiss läuft.
Donnerstag geht’s weiter mit unseren Arbeiten. Heute kommt Fredrik mit seinem Segelschiff! Als wir nach Tromsø segelten 2019, haben wir Fredrik kennengelernt und hatten in der Zwischenzeit immer wieder Mail Kontakt. Wir freuen uns. Nachmittag’s ist so weit Fredrik kommt mit seiner Bris in den Hafen. Natürlich trinken wir zusammen einen Begrüssungsdrink. Wir laden Fredrik und Kristen, der aus Schweden kommt und mit seiner La Choix Richtung Norden segelt, zum Grill ein. Dann räumt Fredrik seine Bris auf und wir die machen die Cachana klar. Morgen geht’s weiter, der Südwind kommt. Am Abend sitzen wir alle zusammen.
Fredrik bringt ein Mousseux de Bourgogne den wir zum Apero geniessen. Dann Hohrücken, Gemüse und Bratkartoffeln. Kristen bringt einen 15 jährigen Pusser’s Rum mit. Der Rum wurde in der Zeit um 1730 von der Royal Navy ausgegeben und getrunken. Lässt sich sehr, sehr gut trinken!! Ein wundervoller, lustiger, spannender Abend.
Freitag Morgens, Kristen ist bereits früh los! Fredrik ist wie wir auch in den Startlöchern. Verabschiedung und los geht’s. Fredrik will Richtung Schweden er hat Winde gegen sich. Wir haben es perfekt, achterliche Winde treiben uns nach Egersund wunderschönes Segeln mit viel Sonne und Wind. Aber die Wassertemperatur wird immer kälter 8,2 Grad zeigt der Thermometer an. Brrrr……. In Egersund angekommen, füllen wir unseren halbvollen Dieseltank auf und entschliessen uns in eine Bucht zu fahren. Haben keine Lust auf Hafen und Egersund kennen wir bereits. Tatsächlich finden wir eine wunderschöne Bucht mit einer kleinen Steganlage am Felsen.
Wir können die Cachana mit Heckboje und vorne am Steg festmachen, leider etwas quer zum Wind aber doch etwas geschützt. Dann noch ein paar Arbeiten, unter anderem Krabbenkorb auslegen :-). Auch ist es nicht immer ganz ruhig in unserer heimeligen Bucht
Wir geniessen den Abend aber trotzdem in vollen Zügen.
Samstag, wir haben uns eigentlich schon gestern Abend entschlossen, dass wir heute hierbleiben werden. Am Morgen, Wow, wir noch im Bett am Lesen, Rumps Bumbs nicht gut. Stossen mit dem Bug in den Steg rein. Sofort raus, vorne lösen, hinten anziehen . Jetzt sollte es ok sein. Wieder zurück unter die warme Decke. Weiter lesen. Rumbs, oh weiha, jetzt gehts erst richtig los mit umvertäuen. Am Ende der Übung liegen 3 Festmacher Tampen backbord, ist auch nötig, 26kn von der Seite in der Böe. Zum Glück hält die Boje :-).
Am Nachmittag machen wir eine kleine Wanderung durch eine wunderschöne Gegend. Rauf runter, rauf runter, ein markierter Weg zeigt uns die Richtung, jedenfalls manchmal.
Sonntag
Auch heute bleiben wir noch in der Bucht. Am Morgen ist es noch fast windstill. Somit steht einem Bad bei 12.3 Grad Wassertemperatur nichts im Wege. Erfrischend und von kurzer Dauer. 🙂 Krabbenkorb ist leider leer. Am Nachmittag unternimmt die Frau des Hauses allein eine kleine Wanderung nach Maurholen, wo heute ein Konzert stattfinden soll. Der Herr bewacht das Schiff. Na ja, die Wanderung war toll das Konzert ohne Worte. 🙂 Zum Znacht gibts heute mal kein Grill. Es weht ein kalter Wind und wir geniessen den Abend im Bauch der Cachana. Den Schlumi gibts dann aber draussen mit wunderschöner Abendstimmung.
Montag 12.6.23 bis wir alle unsere Festmacher abmontiert und aufgeschossen haben dauert es eine Weile. Heute kurz und gut, ein wunderbarer Segeltag. Wir können uns bis jetzt wirklich nicht beklagen. So viel Sonne und schönen Wind, einfach herrlich.
Wir erreichen Tananger im Laufe des Nachmittags. Ursula und Alex, welche mit der Silmaril auch in Tananger liegen, sind noch unterwegs. Sie haben uns durch den Hafenmeister einen super Liegeplatz reservieren lassen. Toll. Wir gehen Einkaufen und treffen uns danach mit unseren lieben Freunden auf ein Glas Wein. Den Abend verbringen wir zusammen bei einem feinen Grill und gemütlicher Stimmung am Hafen.
Dienstag , der heutige Tag vergeht wie im Fluge. Kommt doch unser lieber Freund Didé morgen Nachmittag auf die Cachana. Koje vorbereiten, Einkaufen, der Skip hilft beim Nachbarsboot noch einiges mit und am Nachmittag gehts mit dem Bus nach Stavanger. Die einen gehen zum Bootsausrüster die anderen zum Vinmonopolet. Ne ne es ist anders als Ihr denkt 🙂
Eindrücke von Stavanger
In einem Thai-Restaurant nahe des Ölmuseums essen wir ein feines Curry und fahren zufrieden gegen 22.00 Uhr mit dem Bus wieder nach Hause. Ab morgen geben wir das Blog schreiben wieder ab 🙂
Eigentlich wollten wir heute morgen mit dem Bus nach Østerby fahren. Um dort vor Ort noch einen Kleiderladen zu besuchen, welcher wunderschöne Wollpullover zu verkaufen hat. Die hiesige Temperatur verleitet einem enorm. Es kam anders als gedacht. Da wir es heute Vormittag nicht eilig haben, wurde kein Wecker gestellt. Wir haben verschlafen 🙂 Der Wind soll sich erst gegen Mittag zu unseren Gunsten drehen. Also erst um 12 Uhr Leinen los. Aber wo ist der vorhergesagte Wind? Wir kreuzen auf, kreuzen auf . Dies lieben wir nicht besonders ;-). Doch mit einiger Verspätung dreht der Pustekuchen doch noch nach Westen. Wir segeln zwischen riesigen vor Anker liegenden Frachtern hindurch. Spiesrutenlauf wäre übertrieben, aber dennoch ein sehr beeindruckendes, imposantes Gefühl.
In Skagen angekommen gibts zur Vorspeise den berühmten Toast Skagen im naheliegenden Restaurant, sehr lecker.
Auf der Cachana dann die in Anholt gekauften Schollen in Butter gebraten. Ein Genuss. Schnell aufgeräumt und die Kleider für die morgige Reise bereit gelegt. Gehts morgen doch ziemlich früh los.
Dienstag 30.5.23
3.30 schrillt der Wecker. 1. Kaffee im Bett an der Wärme, 2. Kaffee erst unterwegs. 4.05 Leinen los in Skagen. Es ist schon dämmrig. Wenig Wind , wenig Welle ( macht nix) und auf nach Norwegen. Ein wunderschöner Sonnenaufgang empfängt uns Richtung Norden.
Der Wind, Strom und Sonne sind uns wohlgesonnen. Wir kommen gut vorwärts. Der Wind wegen der Temperatur des Wassers eher kühl aber mit Autopilot können es sich beide im Windschatten der Sprayhood gemütlich machen. Mit Segeln, Ausschau halten, Lesen, Essen und einem Nickerchen geht die Zeit schnell vorbei. Ah ja, der Skip angelt noch, leider ohne Erfolg wir sind zu schnell. Um 12.30 erblicken wir in weiter Ferne die Küste von Norwegen. Yeah. Um 17.00 kommt vermehrt Wind auf und wir rauschen mit gerefftem Gross und gereffter Genua Norwegen entgegen.
Unsere ausgesuchte Ankerbucht scheint uns doch nicht ganz so ruhig wie gedacht und so legen wir im Hafen Gjeving an der neuen Steg Anlage an. Zum Znacht gibts feine Langusten-Spaghetti und Salat.
Lecker. Wir schreiben noch Jan und Leila, unseren lieben Kollegen aus Norwegen, welche wir in 2017 in Stokken kennengelernt haben, dass wir kommen. Dann, könnt Ihr Euch vorstellen, kriechen wir ziemlich müde in die Koje.
Mittwoch 31.5.23
Wir haben heute Nacht keinen Strom gebraucht. Somit gibts einen ägyptischen Kaffee in der Bialetti zubereitet, fein. Wir studieren wie jeden Morgen den Wetterbericht. Ende nächster Woche siehts nach einem Wetterfenster aus, wo wir den Wind nicht gegen an haben. Hoffen wir es bleibt so. Wir motoren durch die südnorwegischen Schären
und ankern in einer geschützten Bucht.
Ein sehr schönes Gefühl wieder in Norwegen zu sein. Wir geniessen eine Heckdusche und danach einen schweizerischen Grill. Servelat mit einem Raclette Brot und Salat.
Donnerstag 1.6.23
Wir haben sehr gut geschlafen. Jedoch fällt das morgentliche Bad wegen Frostgefahr aus. Wasser Temp. 10.2 Brrrrr. Der Wind hält was er versprochen hat. Von Osten her kommend bläst er uns achterlich Richtung Westen. Der Skip steuert meisterhaft. Hat’s doch ab und zu grosse Wellen, welche von hinten her stossen. Wir kommen gegen 17.00 in Kristiansand an. Fischen? Ein kleiner Köhler hat angebissen, liessen ihn aber wieder frei. Im Hafen spritzt der Skip die Cachana Salzwasser frei und der Smutje geht Einkaufen.
Wir entschliessen uns im nahen kleinen Hafenbecken Essen zu gehen. Es gibt Moules, Frites, nicht ganz typisch norwegisch 🙂 aber fein.
Jan telefoniert uns. Morgen Treffpunkt um ca 12.00 in der Stokken Bucht. Einen Absacker gibts noch down Town wo zur Zeit ein Rockkonzert stattfindet.
Wir geniessen danach die Ruhe auf der Cachana umso mehr. Schnell noch den Brotteig vorbereitet, dass er in der Nacht aufgehen 🙂 kann. Klappt bei Sus Brot sowieso nicht, das mit dem Aufgehen. Wir werden morgen sehen.
Freitag 2.6.23
Sehr gut geschlafen. Dann zum Bootsausrüster noch einige Dinge einkaufen und schon kriegt Chérif den Anruf von Jan, sie seien da. Nix wie los. Den Teig in den Ofen, ist nicht aufgegangen 🙂 und los gehts.
es ist nicht so hart wie es aussieht :-))
Ein kleines Frühstück unterwegs und schon legen wir in der westlichen Bucht in Stokken an. Probieren es jedenfalls. Ein mal, zwei mal, beim dritten Mal klappts mit dem Heckanker. Buchtkino für die Anderen. Jan, Leila und ihre Freunde, welche wir alle von 2017 kennen, erwarten uns herzlich. Wir verbringen einen gemütlichen Nachmittag miteinander
und werden von Jan mit einem feinen Nachtessen überrascht. Krabben, Lobster und Shrimps. Mhhhhh ohne Worte.
Wir geniessen den Schlumi alle zusammen mit noch anderen Norwegern in der kleinen Hütte nebenan.
Wir geben eine Runde Rum und Toblerönli für alle aus. Ah in Norwegen ist üblich, dass jeder seine Getränke selbst mitnimmt. Es wird sehr geschätzt. Als Dank kriegen wir von einem Geniessenden einen Liter selbstgebrannten Aquavit. Wir werden sehen, aber so was von Nett.
Schon auf dem Weg ins Bett werden wir noch von einem anderen Herrn angesprochen. Er entführt uns zu Lagerfeuer und gspührsch mi fühlsch mi Tour. Jetzt definitiv nicht unsere Masche. Wir verabschieden uns und fallen sooo was von zufrieden ins Bett.
Samstag 3.6.23
Mhhhh, wir haben sehr gut geschlafen. Nicht zu viel und nicht zu wenig. Morgentliches Kaffee trinken, Routen planen etc. Wir verabschieden uns gegen Mittag herzlich von unseren Freunden.
Es war toll und wir wurden sowas von verwöhnt. So ziehen wir Richtung Westen. Zuerst unter Motor, dann Wind gegen an und Aufkreuzen. Wie angesagt. Dann dreht der Wind Juppii, auch dies ist weather forecast. Und dann? der angesagte Wind von Süd dreht auf West und wie. 20 Knoten gegenan. Na ja nicht gerade das was man sich wünscht, aber gut händelbar, für die einen. Auch der Matrose sass ab und zu an der Pinne. Natürlich lange nicht so professionell wie der Skip. Machte sich mit durchnässtem Po bemerkbar. :-))
Wir ankern in der Bucht der Insel Hille. Toll.
Einen feinen Grill zum Abschluss vom Tag. Doch der Tag scheint noch nicht zu Ende. Ein Fischer kommt angebraust und legt sein Netz keine 20 Meter von uns aus.
Mist. Am Anker schwoit das Schiff je nach Windrichtung. Wir wissen es nicht, ob es mit der Distanz reicht oder nicht. Wir dislozieren. Was solls, in der Mitte der Bucht schläft es sich sicher auch sehr gut. Gute Nacht
Sonntag 4.6.23
So war es auch. Bei unseren Tagwache war der Fischer von gestern schon sein Netz einholen. Einen Fisch als Dankeschön, für unser Verholen, hat er nicht dagelassen. :-))
Wir fahren aus der Bucht raus . Wow der Wind hat uns nicht im Stich gelassen. Wir kommen gut voran. Der südlichste Punkt von Norwegen umrunden wir mit gut Wind von achterlich.
Und dann, Lindesnes vorbei, stehen wir still in einem Windloch. Wir sind gespannt was kommt. Nun nicht unbedingt das was wir uns wünschen. Gegenan. Also Motor an , und los Richtung Nordwesten. Der Skip fischt und zag zag zag zieht er nacheinander 3 kleine Köhler heraus. Wir geben sie dem Meer zurück, da sie uns ( mir ) zu klein erscheinen. Beim 4. Fang klappts. Ein richtig grosser Pollack hat angebissen. :-))
Wir fahren durch enge gekennzeichnete Einfahrten in unseren ausgewählten Hafen.
Wie es sich herausstellt sehr sehr gute Wahl. Was möchte man mehr. Klein, fein wunderbar. Sehr wahrscheinlich bleiben wir hier 3-4 Tage. Der Wind bläst gegen an. Ende der Woche sollten südliche Winde kommen und wir sollten ohne Gegenwind nach Tananger segeln können. Hier, unsere Liste to do ist ohne Ende. Also kein Problem hier einige Tage zu verbringen. Da es auch wirklich sehr reizvoll ist.
Wir geniessen nach dem Essen noch die Abendsonne, legen den Krabbenkorb aus und verkriechen uns zufrieden in die Koje.
Wir liegen in Kappeln und bleiben etwas länger im Bett als sonst! Gestern hat unser Abenteuer gleich mit einer 47sm langen Strecke begonnen und hat uns am Abend mit unseren Freunden Sybille und Markus und Ihren Freunden einen langen genussreichen Abend beschert. Der heutige Tag wird mit kleinen Arbeiten an der Cachana und der Despina verbracht. Am späten Nachmittag stossen noch Lore und Peter zu uns, die am Auffahrts Wochenende mit Ihrer Luise die Rumregatta bestreitet haben. Wir geniessen ein feines Essen im Restaurant Specht,(sehr zu empfehlen) und nehmen Abschied von Sybille und Markus die den langen Heimweg nach Hochwald in Angriff nehmen. Montag Morgen verabschieden wir uns auch von Lore und Peter. Wir tuckern der wunderschönen Schlei entlang.
Wir sind uns nicht sicher ob wir nach Sønderborg segeln oder zur 44sm entfernten kleinen Insel Årø. Kaum aus der Schlei raus weht ein schöner Segelwind aus Ost. Wir segeln aussen herum zur Insel.
Unsere neue Fock soll auch getestet werden. Fazit, Schnitt ist super, die Cachana läuft wunderbar, nur das umschäkeln ist noch nicht befriedigend. Wir werden schon noch drauf kommen. 17.30 Uhr machen wir in Årø fest. Am Abend geniessen wir noch die von Fehmarn gekauften Spargeln. Mmh sehr fein.
Dienstag bleiben wir auf der Insel. Wetter sonnig mit Wolken, geniessen die Zeit und wandern rund um die Insel.
Abwechselnd wandern wir auf kleinen Wegen auf dem Damm und manchmal dem Strand entlang. Hat uns sehr gefallen. Am Abend einen feinen Grill!
Mittwoch, 9.00 Uhr legen wir ab. Hat nicht viel Wind. Teilweise segeln wir, müssen leider aber öfters Motoren. Wir möchten durch den idyllischen kleinen Belt bis zur Insel Endelave. Doch wir ändern unseren Plan und fahren zur näheren Insel Æbelø. Immer wieder kommen uns in 2er Gruppen Delphine oder Tümmler entgegen.
Gegen 18.15 Uhr fällt der Anker und wir sollten gut geschützt vom Nordwest Wind sein. Geht so, schaukelt schon!
Etwas näher zum Land wäre ruhiger, aber der Skip traut sich nicht! Und da der Anker auf dem steinigen Untergrund hält, lassen wir es sein. Wir geniessen den Abend mit Grill vor Anker,
wir haben schon besser geschlafen aber OK!
9.30 Morgens Anker auf.
Wir sind segelnd schnell unterwegs zur 38sm entfernten Insel Tunø. 16.00 Uhr machen wir bereits fest.
Da reicht es doch noch für einen Spaziergang. Die Insel ist nicht so gross. Die längste Achse ist etwa 3km lang, doch sehr idyllisch. Nein, dies auf dem Bild ist nicht der Skip.
Am Abend wird der Wetterbericht studiert. Stärkere Winde sind angesagt und die Windrichtungen zwischen West bis Nord, alles nicht klar. Wir sind uns nicht schlüssig ob wir auslaufen sollen, sowie das Wohin… Zur Auswahl steht unsere geliebte Insel Anholt 60sm entfernt , Hafen Greena ca. 40sm welcher uns aber nicht so reizt (grosse Hafenanlage) oder das 50sm entfernte Bønnerup. Wir verschieben die Entscheidung auf Freitag Morgen 7.00 Uhr.
Pünktlich 7.00 Uhr schellt der Wecker. Auch heute morgen fällt uns die Entscheidung nicht einfach. Wir beschliessen Auszulaufen, wenn’s zuviel wird können wir retour, Tunø ist gut geschützt. Wohin werden wir unterwegs entscheiden! 8.00 Uhr Leinen weg und losgeht’s! Macht Spass, die Cachana mit Fock und 2. Reff im Gross läuft zügig durch die Wellen. Nach ca. 30sm müssen wir entscheiden wohin es geht. Greena haben wir beide keine Lust, fällt weg! Im Moment haben wir West bis Südwest Wind, Bønnerup wäre möglich, da waren wir noch nie. Also Kurs auf Bønnerup! Nach etwa 4sm dreht der Wind gegen unsere Fahrrichtung auf Nordwest. Geht nicht! Also Kurswechsel und ab nach Anholt. Wir umsegeln den Windpark Anholt, dann etwa 3sm vor der Insel legt sich der Wind. Auch dies stand in keinem Wetterbericht! Aber wir können noch bis kurz vor der Hafeneinfahrt Segeln. Dafür ist das Hafenmanöver bei wenig Wind angenehmer! Leider ist es zu spät (zu kühl wenn die Sonne untergeht) um den Grill am Sandstrand aufzustellen.
Am Grillplatz hat es 4 grosse Gasgrills. Wir machen es uns einfach und schnell ist das Gemüse parat und ein Rumpsteak auf dem Grill.
Lecker! Nachschub! Noch ein Speck, den kann man ja auch noch in den nächsten Tagen kalt essen, falls wir nicht mehr mögen! Skipperin Susanne sieht einen Anschlag, dass die Gasgrills um 22.00 Uhr abgestellt werden. Reicht das? Das Fleisch ist eigentlich fertig noch ein bisschen knuspriger. Doch 21.55 Uhr stellt der Gasgrill ferngesteuert ab. Aber alles OK!
Wir zotteln zum Schiff und besprechen den morgigen Tag. Eigentlich wären wir gerne einen Tag geblieben. Aber das Wetter…… Wir entscheiden, dass wir Morgen zur Insel Læsø weitersegeln.
Samstag, 27. Mai 1964 äh!!!! Tschuldigung! Natürlich 2023
Dieses Jahr darf ich noch!!
59 Jahre ist es her, da mein geliebtes Herzchen, die Welt erblickte! Und heute an Ihrem Geburtstag segelt Sie mit mir in das 53sm entfernten Læsø. Danke!!
Der Tag fängt sehr, sehr gut an! Die Sonne scheint, blauer Himmel und der Fischer fährt mit seinem Fang rechtzeitig im Hafen ein. Wir eilen zum Fischer kaufen 3kg frische Langusten
und 2 Schollen. Mmh… Wir freuen uns schon. Dann schnell zur Cachana! Es soll heute Wind von West später drehend auf Südwest abflauend geben. Passt, unser Kurs Nord West. Die ersten 4sm müssen wir leider motoren damit wir die Untiefen besser umfahren können. Dann Grosssegel und Fock. Wir sind für 53sm zu langsam unterwegs. Wir brauchen mehr PS! Fock runter Genua rauf.
Die Cachana läuft jetzt zügig.
Mittagszeit; Susanne wird verwöhnt mit Lachs und Cave!
Nicht nur Susanne wird verwöhnt, auch Neptun gedenken wir mit einem Schluck Rum, damit er uns auf der Reise wohlgesinnt begleitet.
Kaum fertig, dreht der Wind nach Südwest und wir werden langsamer. Genua einrollen und Gennaker raus, eine wunderbare, sonnige, schnelle Fahrt bis nach Læsø. Am Abend gibt’s Langusten und Spargeln vom Grill und etwas Reis dazu!
Ein feines Geburtstagessen. Wir kommen spät ins Bett und Morgen ist kein Wecker gestellt. Wir bleiben in Læsø.
Heute Sonntag ist hier ein Hafenfest
mit verschiedenen Angeboten, Essenständen mit Hummersuppe, Fish und Chips, Miesmuscheln etc. Aber auch das berühmte Læsø-Salz wird verkauft. Ein Stand zeigt, dass Seetang zu Isolationsplatten für Häuser verarbeitet wird, usw.
Nachmittags sind wir mit Waschen, Langusten pullen, Blog schreiben beschäftigt.
Nun ist 19.00 Uhr und bald gibt’s ein feines Nachtessen.
Es ist schon 21.00 und das Nachtessen ist in Produktion. Es gibt Venere Reis, Langusten à la Noilly Prat mit Salat
Es war super lecker. Wünschen allen eine gute Zeit und bis bald
Am 14.5.23 starten wir in Winterthur mit dem am Freitag zuvor geholten Ford Kuga. Siehe da, alles Gepäck wird im Heck des gemieteten Autos verstaut, super. Unsere Kinder eskortieren uns über die Grenze, damit wir auch genügend Rum Reserve auf unsere Reise mitnehmen können . Alles gut geklappt. Der Abschied fällt den einen nicht leicht, aber wir freuen uns umso mehr auf das Wiedersehen.
Wir kommen gut voran und Übernachten abgelegen in einer einfachen aber sehr netten Gaststätte in Wotersen.
Ausgeschlafen gehts am Montag weiter nach Fehmarn, wo die Cachana schon auf uns wartet. 12.30 ist Krantermin . Yeah wir freuen uns.
Nun , Ihr könnt Euch vorstellen was kommt. Einräumen, Verräumen, Aufriggen, Verstauen was alles auf so einem Boot Platz findet ist auch für uns immer wieder erstaunlich.
Gegen Abend verholen wir die Cachana noch an Ihren Platz im Hafen. Zum Glück, den schon in der kommenden Nacht braust der angekündigte Wind im Fehmarnsund ein. Dies kann uns jedoch nicht von einem feinen Grill am Strand abhalten. Fest eingepackt geniessen wir den ersten Abend in Fehmarn.
Jedoch haben wir uns die erste Nacht auf der Cachana etwas anders vorgestellt. Es pfeift, tägelet und die Fallen vom Nachbarboot hätten auch etwas besser abgespannt werden können. Gegen 3 Uhr steht die Co Skipperin auf um die Leinen im Luv etwas zu verstärken. Es schläft sich besser meint sie. Na ja , Ahoi auf See. Mit Vorbereitungen vergeht der Dienstag wie im Fluge. Am Mittwoch morgen, wir geniessen den ersten Kaffee, kommt der Gaskontrolleur ohne Voranmeldung, peng peng peng aufs Boot. Kapitän Chérif, noch im Pischi, empfängt den Eindringling jedoch herzlich und lässt Ihn seine Arbeit tun, worüber wir natürlich auch sehr froh sind, da die Gaskontrolle nach ist. Alles notwendige ausgewechselt und kontrolliert tip top. Anschliessend wird auch das Nachbarschiff inspiziert, wieso nicht von Anfang an dahin, da schläft keiner drauf. Na ja , man versteht nicht immer alles genau. Heute wird Grosseinkauf getätigt und das obligate Fischbrötchen geschmaust. Lecker. Am Abend gehts zu unserem Lieblingsrestaurant , dem Margaretenhof, und wir geniessen.
Donnerstag, Auffahrt, hat alles zu. Somit richten wir die Cachana fertig ein und geniessen am Abend noch einmal das leckere Essen im Margaretenhof.
Am Freitag wird die neue Fock Anlage fertig moniert und noch das Fehlende eingekauft. Am Abend Grill im Windschatten und einem schönen Sonnenuntergang. Adieu Fehmarn
20.5. 23 Leinen los und Segel hoch. Welch gutes Gefühl wieder unterwegs zu sein.
Heutige Tagesetape 47 sm nach Kappeln. Wir haben gut Wind achterlich und die Cachana rauscht bei schönem, aber eher kühlem Wetter der Schlei entgegen.
Wir werden herzlich von Sybille , Markus und ihren Freunden in Kappeln empfangen. Wir geniessen einen wunderschönen Abend zu 6 auf der Despina und fallen etwas 🙂 nach Mitternacht müde und sehr zufrieden in die Koje.
Gegen Mittag fährt Susanne mit Joelle, Fynn und Aïcha nach Hamburg zum Flughafen. Sie müssen frühzeitig abfahren, denn wir sehen von unserem Platz aus direkt auf die Fehmarnbrücke welche die Insel mit dem Festland verbindet. Da die Brücke saniert wird stehen beidseitig die Fahrzeuge.
Fehmarnbrücke am Abend aber ohne Stau
Schlussendlich brauchen Sie 45 Minuten um die Brücke zu passieren! Sie erreichen rechtzeitig den Flughafen. Die Wetterprognosen prophezeien, viel Wind, Sonne, Wolken und Regen! Die Segel sind trocken. Ich möchte die Segel so schnell als möglich bergen. Das Grossegel alleine herunternehmen und vom Schiff zu nehmen und es auf einen grossen Platz zu tragen damit ich es richtig zusammenlegen kann, ist doch noch ein Kraftakt. Anschliessend geniesse ich ein kühles Bier.
Gegen 20.00 Uhr kommt Susanne zurück und wir geniessen zusammen die Zeit mit einem feinem Raclette. Dienstag – Donnerstag sind wir am räumen, putzen und abbauen.
Grosse Reinigung
Dienstag Abend werden die Resten verwertet.
Wir haben mit der Werft abgemacht, dass die Cachana am Freitag 10.00 Uhr ausgekrant werden sollte.
Mittwoch und Donnerstag Abend geniessen wir in unserem Lieblings Restaurant Margharetenhof das feine Nachtessen. Hier ein paar Impressionen.
Frisch gerollte California Sushi; mit schottischem Lachs/Gurkenrelish/Papaya/Tobbiko-KaviarGebackene Entenfrühlingsrolle mit Erdnuss-Papaya SalatBlack Tiger Riesengarnelen, rotes Thai-Kokoscurry/Wokgemüse Shiitake+gebratenen Reis mit CashewHalb knusprige Flugente Thay-Style; mit Wokgemüse+Cashews in grünem Kokoscurry/gebr. ThainudelnRinderfilet Teriyaki
Bereits Donnerstag Nachmittag kommen die ersten Zweifel auf ob gekrant werden kann, da der Wind massiv zugelegt hat. In der Nacht heult und pfeift der Wind. Am nächsten Morgen alles klar! Die Cachana bleibt im Wasser. Die Werft nimmt die Cachana raus, sobald das Wetter sich beruhigt hat. Wir beenden die letzten arbeiten, dann in Burg noch tanken und kleine Einkäufe und Fischbrötchen werden auch noch für Unterwegs eingekauft. Die Fehmarnbrücke ist für Campingwagen und Anhänger gesperrt wegen zu viel Wind und wahrscheinlich die Bauarbeiten aus dem gleichen Grund auch eingestellt. Mittags fahren wir ab und zu unserer Freude kommen wir staufrei über die Brücke. Leider ist die Freude von kurzer Dauer! Wir fahren von Stau zu Stau und keine Chance zum umfahren. Wir kommen sehr langsam vorwärts. Wir benötigen für die 390km nach Göttingen 7 Stunden. Wir finden im Netz ein charmantes Hotel mit sehr gut bewerteten Restaurant. Eigentlich ausgebucht, wir gehen trotzdem vorbei und erhalten ein gemütliches Zimmer. Das Nachtessen ist wirklich sehr fein und lädt uns zum Schlemmen ein.
Glasierte Wachtelsuprême mit Kohlrabi-Aprikosen & BrombeesauceKalbskotelett mit Sauce Bernaise, Steinpilzen + glasierten Bohnen
Dann Müde ins Bett und schlafen aus. Das Frühstücksbüffet sieht nicht nur lecker aus, wir geniessen,s!
Gegen Mittag fahren wir weiter und kommen ohne grossen Stau gegen 18.00 Uhr zu Hause an. Zu unserer grossen Freude sind Chantal, Matthias und Ari noch hier! Sie haben sich entschieden auf uns zu warten und erst am Sonntag Morgen früh in die Ferien nach Frankreich zu fahren.
Wir haben uns sehr gefreut über all die Kommentare, die wir direkt oder indirekt erhalten haben. Wir Grüssen Euch, bis nächstes Jahr! Wir sind gespannt wohin es gehen wird?
Am 29. August geht es endlich los. Nach drei langen Jahren geht es wieder auf die Cachana, ich freue mich riesig. Die Reise macht zwar ein bisschen Bauchweh, aber das kriegen wir schon hin. Fynn kann es schliesslich kaum erwarten Nana und Père wieder zu sehen. Mit Hilfe von Moni in Zürich und dann der unerwarteten Hilfe von Mami und Papi in Kopenhagen hat alles ganz wunderbar geklappt und die Kleinen haben alles gut mitgemacht.
So gibt es dann auf der Cachana angekommen den ersten wohlverdienten Ankunftsdrink im Christianshavn.
Nach einem erfolglosen Versuch Fynn für einen Mittagsschlaf zu motivieren, beschliessen wir direkt loszugehen. Einmal quer durch die tolle Stadt, um den am Abend zuvor verlorenen Ohrring von Mami im Restaurant abzuholen. Über Nyhavn geht’s zurück in Richtung Schiff. Unterwegs geniessen wir am Streetfoodplatz ein feines Abendessen: Moules & Frites sehr lecker. Für Fynn organisieren wir leckere Pasta mit Tomatensauce, schnell hat er aber bemerkt, dass Moules viel besser schmecken und Nana musste ihre Portion mit Fynn teilen. Zurück auf dem Schiff geht’s für die Jungmannschaft direkt ins Bett und auch wir fallen nach einem Schlumi müde in unsere Kojen.
Am nächsten Morgen geht’s dann nochmals in die Stadt, um die Vorräte aufzufüllen. Auf dem Rückweg noch schnell in der Bäckerei vorbei, um uns mit Frühstück und einer feinen dänischen Leckerei, der Wienerstange auszurüsten. Zurück im Hafen wird schnell alles bereit gemacht, das Schiff mit Wasser befüllt und los geht’s!
Christianshavn
Ab in Richtung Ven. Mit gutem Wind kommen wir schnell voran und nach ein paar tollen Segelstunden erreichen wir das ca. 20 Seemeilen entfernte Norreborg. Nach Fynns
und Aïchas
Mittagsschlaf machen wir uns auf, um die Insel zu erkunden.
Den steilen «Zwergliweg» hinauf geht es in Richtung Zentrum der Insel. Unterwegs treffen wir auf diverse Inselbewohner. So können wir beispielsweise die Fasane beim Essen und die Feldhasen im Stoppelfeld beobachten. Fynn freut sich riesig und möchte am liebsten den Hasen hinterher. Den Tag beschliessen wir mit einem feinen Grill.
Am Mittwoch schaffen wir es zeitig aus den Federn und um halb 11 heisst es «Leinen Los». Nach einer kurzen aber tollen Überfahrt machen wir in Helsingborg fest. Während Fynn seinen Mittagsschlaf hält, suchen Mami und Papi das Brillengeschäft auf, nur leider macht dieses erst am folgenden Morgen wieder auf. Zum Glück haben wir zuvor bereits beschlossen die Nacht hier zu verbringen. Auf der Suche nach Pampers gehen wir am Nachmittag nochmals einkaufen und erkunden die Stadt. Die Burg von Helsingborg
bestaunen wir während eines Glaces
von aussen und geniessen gleichzeitigden tollen Blick auf die Stadt.
Auf dem Rückweg gehen wir noch kurz in den Systembolaget, der unweit des Hafens zu finden ist, um nach meinem Lieblingscider zu suchen. Und sie haben es wirklich, die Freude ist gross. Zum Abendessen entscheiden wir uns für Fynn’s Lieblingsessen, es gibt Pizza, die wir Take Away auf dem Schiff dann in Ruhe geniessen.
Nach einer ruhigen Nacht beginnt der Tag wieder früh. Mit kleinen Kids an Bord ist ausschlafen ein Fremdwort. Aber das macht nichts, schliesslich hat man so nur noch mehr vom Tag. Mami und Papi gehen im Brillengeschäft shoppen während Fynn und ich uns mit Treppenhüpfen die Zeit vertreiben. Aïcha macht das zum Glück alles zufrieden einfach mit. Später geht es dann los. Das Ziel der hübsche Fischerhafen Gilleleje. Unterwegs werden wir dann plötzlich von der Küstenwache angehupt. Was will er denn von uns?
Ups, vor uns liegt ein Grundsitzer und wir werden aufgefordert mindestens 300m Abstand zu halten. Naja macht nichts, wir drehen ab und fahren in einem grossen Bogen um das manövrierunfähige Schiff herum. Kurz darauf frischt der Wind auf und wir können segeln. Das gefällt nicht nur uns, sondern auch einem Delfin der uns eine viertel Stunde begleitet.
Die Freude ist riesengross, was für wunderschöne Tiere.
In Gilleleje festgemacht, erkunden wir den schönen Fischerhafen. Schnell entdecken wir einen tollen Spielplatz, auf welchem sich Fynn so richtig austoben kann. Während Fynn und ich herausfinden, wie schnell die Rutsche werden kann, checken Mami und Papi aus, was der Fischer gefangen hat. Schnell wird darauf entschieden, dass wir das Abendessen beim Fischer geniessen werden. Das Essen war wunderbar und für Fynn gab es zur Krönung dann sogar noch ein Schoggiglace.
In den neuen Tag starten wir alle, ausser Fynn der weigert sich, mit einer schönen Dusche. Ich geniesse die Dusche ohne Kids und freue mich auf den vor uns liegenden Tag. Schnell noch Wasser gefüllt, die Vorräte beim Fischer aufgefrischt, Fynn ein bisschen herumtoben lassen und los geht’s. Das Ziel Hundested. Mit achterlichen Winden können wir das erste mal den Gennaker setzen. Fynn freut sich über das farbige Segel und geniesst die Aussicht zwischen Nana’s Beinen vorne auf dem Schiff.
Kurz ein paar Teigwaren gegessen und dann heisst es für ihn auch schon wieder ab ins Bett für den Mittagsschlaf. Den geniesst er meist ausgiebig, was uns ein ruhiges Segeln ermöglicht. In Hundested kann man noch bis Ende Oktober wunderschöne Sandfiguren bestaunen. Mami und ich liessen es uns nicht nehmen, da mal kurz hineinzuschauen.
Fynn der partout mitkommen wollte, konnte dann im eigens dafür gemachten Sandkasten selbst künstlerisch aktiv werden. Zum Abendessen gab es dann natürlich den am Morgen erstandenen Fisch vom Grill. Super lecker!
Heute erwartet uns ein Segeltag wie aus dem Bilderbuch. Das brauchen wir auch, den das heutige Ziel heisst Sejrø und ist knappe 40 Seemeilen entfernt. Deshalb heisst es auch bereits um 10 Uhr natürlich erst nach dem obligaten Kaffee zu fünft in Mama und Papas Bett (Fynn kriegt anstatt Kaffee seinen Milchschoppen):
Leinen Los! Unter Gross und Fock zieht es uns weiter westwärts auf die kleine Insel Sejerby. Dort gibt es zum Glück auch eine Waschmaschine. Die habe ich dringend nötig, da die dänischen Windeln anscheinend nicht dasselbe aushalten wie die unsrigen… Auch das wird uns eine Lehre sein. 😀 Während dem ich mich der Wäsche widme bereiten Papa und Fynn den Grill vor. Da der Ort bereits bekannt ist, war auch der perfekte Grillplatz schnell gefunden.
Er war wirklich so perfekt wie von Papa versprochen. Mit direkter Sicht aufs Meer, am Sandstrand gelegen und im Windschatten der Hafenanlage; einfach nur wunderschön. Zum Essen gab es ein wunderbares Piri Piri und Salat.
Heute müssen wir uns definitiv entscheiden, ob wir das grosse oder das kleine Belt in Richtung Süden segeln. Die Vernunft siegt und wir entscheiden uns aufgrund der Wetter- und Wellenprognosen für das grosse Belt. Fynn der die ersten paar Tage ziemlich gegen die Seekrankheit zu kämpfen hatte, ist uns sicher dankbar. So erwartet uns auch an diesem Tag eine für die Kids ziemlich lange Strecke. Das heisst auch heute sind wir bereits um halb 11 los. Mit teilweise recht grossen Wellen geht es in Richtung Südwesten nach Kerteminde auf der Insel Fünen.
Unterwegs wird fleissig mit den neu erhaltenen Autos gespielt, die Mami und Papi für Fynn erworben haben, es stellt sich heraus, ein sehr gut investiertes Geschenk. Fynn freut sich riesig und kann kaum genug davon bekommen mit Nana und den Autos zu spielen. Um halb eins heisst es dann für ihn ein paar Nüdeli essen und dann ab ins Bett. Anschliessend gibt es für uns ein leckeres Mittagessen. Feines Brot, Käse, Wurst und Fleischwaren werden auf der rutschfesten Matte aufgetischt. Mhmmm… Nach dem Mittagessen dreht unser Kurs mehr in Richtung Süden, erstaunt stellen wir fest, dass wir gegen gute 2 Knoten Gegenstrom ankämpfen müssen… Das Ganze stellt sich als entsprechend härter und länger heraus als gedacht.
einige finden die Überfahrt richtig toll
Endlich in Kerteminde angekommen freuen wir uns über den ruhig gelegenen Hafen, von den hohen Wellen merkt man kaum etwas. Der Hafen ist gross, wirkt aber dennoch sympathisch und familiär. Diverse Spielplätze erfreuen Fynn, der sich so auch richtig austoben kann. Da es für einen Grill zu windig und ungemütlich war, entschieden wir uns für Teigwaren mit Fisch und Crevettensud. Der Sud wurde zuvor von Mama aus den erstandenen Garnelenresten gekocht und am heutigen Abend mit Fisch und feinen Nüdelis zubereitet. Super lecker! Fynn aber blieb lieber bei seinen Nüdelis mit Ketchup. Auch heute fallen wir nach dem Abendessen müde ins Bett.
Nach einer ziemlich unruhigen Nacht, vor allem weil sich Mami und Papi viele Gedanken zum kommenden Tag machten, geniessen wir erst einmal unseren Kaffee. Angesagt sind sehr viel Wind und 1.4m hohe Wellen… Kurz wird diskutiert, ob ich mit den Kids den Landweg nehmen soll. Wir entschliessen uns dann aber dagegen und die Fahrt in Richtung Süden gemeinsam zu meistern. So verabschieden wir uns von Kerteminde und machen uns auf den Weg. Draussen stellt sich glücklicherweise heraus, dass es nicht ganz so schlimm ist wie befürchtet. Mit viel Wind, Gegenstrom und doch ordentlichen Wellen segeln wir südwärts, der Brücke, welche die Insel Seeland mit Fünen verbindet entgegen.
Je näher wir der Brücke kommen, umso stärker wird der Gegenstrom und umso höher unser Adrenalin… reicht es unter der Brücke durch? Kurz vor der Brücke wird der Motor eingeschalten und es klappt zum Glück alles wunderbar. Wir entscheiden uns weiterzusegeln um so schnell wie möglich in die Abdeckung von Langeland zu kommen. Der Wind und die Wellen nehmen weiter zu, der Wind bläst mit bis zu 28 Knoten,
und wir sind froh, als wir in das ruhigere Wasser hinter Langeland gelangen. Festgemacht wird in Lundeborg, ein süsser kleiner Hafen der vom Wind und Wasser gut geschützt ist. Während Papi gemeinsam mit Fynn den Grill anschmeisst, können wir einige angefressene Jollensegler beobachten, die es sich nicht nehmen lassen und auch bei diesen Bedingungen nach draussen gehen. Das macht gleich Lust auch selbst wieder mal einen Laser zu segeln. Auf dem Grill werden Auberginen mit Pesto und feine Lammracks zubereitet die wir dann genüsslich verspeisen. Wieder geht ein schöner Tag viel zu schnell zu Ende und wir fallen müde ins Bett.
Aus irgendeinem unerklärlichen Grund beschliessen Fynn und Aïcha heute um 5:30, dass es Zeit ist aufzustehen… Ächz! Aber nun gut, da gibt es nichts zu machen, wir stehen auf und bereiten erstmal einen Kaffee und Fynn’s Schoppen zu.
Müde werden die Getränke im Spitz vorne genossen und auch den Nachschub haben wir heute morgen alle dringend nötig. Um 11.00 geht’s dann los und wir binden die Cachana los um in Richtung Süden nach Svendborg zu segeln. Die relativ kurze Strecke von 13 Seemeilen, legen wir in relativ kurzer Zeit aber mit viel Wind 21-26 Knoten hinter uns. Hier liegen wir gemütlich und gehen erst einmal einkaufen, zuerst beim Fischhändler, danach in den grossen Supermarkt. Wir tätigen einen Grosseinkauf und verstauen dann alles erst einmal im Schiff. Fynn assistiert beim Einräumen, das macht er wirklich gut. Danach gibt es zur Vorspeise Avocado mit Crevettencocktail und danach Red Snapper mit Blumenkohl. Richtig fein. 😀
Von Svendborg
geht es weiter nach Marstal. Nur mit der Fock unterwegs kommen wir nach knapp 20 Seemeilen an. Marstal gefällt uns sehr. Für Fynn hat es gleich zwei Spielplätze und vom Schiff aus können wir diverse Kitesurfer beobachten.
Wir gehen noch ein bisschen im Städtchen spazieren, um Milch einzukaufen. Uns gefällt es hier sehr gut und wir beschliessen, am kommenden Tag zu bleiben.
Den verbringen wir mit Spielen, Waschen, Shoppen und geniessen. Am Nachmittag wird besprochen wie es weiter gehen soll… Wir entscheiden uns noch einen weiteren Tag zu bleiben und erst am Samstag nach Bagenkop weiterzuziehen. Wir nutzen auch diesen Tag um zu entspannen, einzukaufen und trotzen dem Regen auf dem Spielplatz. Fynn feiert die riesigen Pfützen und springt voller Freude darin herum.
Die Regenkleidung hält fast was sie verspricht und wir gehen uns im Schiff wieder aufwärmen. Zum Abendessen gibt es Auberginen mit Hackfleisch und Bratkartoffeln… Mhm fein!
Heute geht es besonders früh los! Bereits um 09:00 Uhr legen wir ab. Ziel ist es vor 12:00 in Bagenkop zu sein, da dann nämlich der Fischerladen schliesst, welcher doch über die leckeren glutenfreien Fischburger verfügt. Das schaffen wir auch knapp und stehen um halb 12 Uhr nach einer Überfahrt mit eher wenig Wind vor dem Fischergeschäft. Leider stellt sich heraus, dass der Fischer im Urlaub ist… Also vergebens früh aufgestanden. Macht nichts, wir schauen im Supermarkt nach, ob wir was Feines finden. Gesagt, getan, frischen Fisch gibt es aber auch hier nicht. Egal, wir haben noch genug anderes, was sich zu einem leckeren Abendessen zubereiten lässt. Zurück auf dem Schiff, legt sich Fynn zum Mittagsschläfchen hin und wir geniessen nochmals super feinen geräuchten Lachs. Den Nachmittag verbringen wir mit Spielen, klettern auf den Turm im Bagenkoper Hafen und bestaunen die vielen Schiffe, welche sich im Hafen für ihre nächste grosse Reise ausruhen.
Im Verlaufe des Nachmittags sehen wir einen Fischer in den Hafen einlaufen und Papa macht sich los, um beim Fischer direkt frischen Fisch zu ergattern. Mit einem grossen Smile und vier Schollen in einer Plastiktüte kommt er zum Schiff zurück. Natürlich müssen diese aber zuerst noch ausgenommen werden, was Mama profimässig erledigt.
Juhui, Z’Nacht ist gesetzt. Die Schollen werden auf dem Grill auf verschiedene Weisen zubereitet und von einem Steinpilzrisotto begleitet. Mit einem Schlumi für die einen und einigen M&M’s für die anderen an Bord beschliessen wir den Tag, bevor wir müde ins Bett fallen.
Ausschlafen!!! Bis halb 9 Uhr lässt uns Fynn in den Federn ruhen. Wir geniessens auf jeden Fall. Nach dem Aufstehen geht aber die Hektik schnell los. Sind es doch gut 30 Seemeilen, die es heute zu meistern gilt. Ziel ist der Heimathafen der Cachana: Fehmarn. Mit einem lächelnden und einem weinenden Auge machen wir uns auf, für die diesjährige letzte Etappe an Bord. Ausnahmsweise stimmt der Wetterbericht und der Wind hält sich sehr in Grenzen. So segeln wir teilweise ziemlich platt vor dem Wind mit dem Gennaker vor uns hin und müssen leider aber immer wieder gewisse Strecken unter Motor zurücklegen, da wir ansonsten erst sehr spät in Fehmarn ankommen würden.
Auf den letzten Metern, unter der Brücke hindurch wird nochmals bewusst, dass dies nun das Ende unserer wunderschönen Ferien bedeutet. Schnell werden diese Gedanken beiseite geschoben, wir haben schliesslich noch den Abend und eine Nacht an Bord. Nach unserem letzten Ankunftsdrink machen wir auch schon den Grill bereit. Wie meistens gehen Papi und Fynn den Grill aufstellen, Mami macht das Abendessen an Bord bereit und ich versuche Aïcha davon zu überzeugen, dass das Trinken jetzt viel toller ist, als zu dem Zeitpunkt, wenn das Essen auf dem Tisch steht. Ich kann jetzt schon sagen, dass ich auch heute Abend erfolglos bleibe… Naja anscheinend kennen das meine Eltern zu genüge… Aïcha so meinen sie, habe das absolut nicht gestohlen. Ups…! Fynn der vom ganzen Tag an Borg Energie ohne Ende hat, rennt den ganzen Abend im Hafen herum. Der ganze Körper in Aktion, nur die Ohren scheinen mal wieder nicht zu funktionieren. Nachdem er uns nicht geglaubt hat, dass die Schuhe nass werden, wenn man mit ihnen ins Wasser läuft, ist er auch absolut davon überzeugt, dass die Rampe, welche ins Wasser führt nicht rutschig ist… Einmal Tränen trocknen und umziehen später, sind wir dann wirklich bereit fürs Abendessen. Die Scholle, die Jakobsmuscheln und das Entrecote wurden auf dem Grill, die Zucchetti vom Mami an Bord zubereitet. Einfach nur genial. Zum Abschluss dann ein feines Raclettebrötli. Jetzt bleibt uns nur noch die Kindersitze für die Autofahrt nach Hamburg zu buchen und dann ab ins Bett für unsere diesjährige letzte Nacht auf der Cachana.
Heute heisst es alles packen, gar nicht so einfach mit zwei kleinen Kids. Zum Glück helfen Mami und Papi mit, bespassen Fynn und hätscheln Aïcha, so dass ich fleissig zusammensuchen kann. Später müssen wir dann noch die Sitze holen, so dass uns Mami sicher nach Hamburg fahren kann. Und nun heisst es auch schon definitiv Abschied nehmen. Auch wenn es nicht lange dauert, bis wir Mami und Papi wiedersehen, fällt der Abschied schwer. Die Zeit an Bord der Cachana war einfach wunderschön.
Vielen lieben Dank euch beiden, dass wir die zwei Wochen bei euch verbringen durften, für die Hilfe und die Geduld, die ihr uns Dreien entgegengebracht haben. Es hat unglaublich gut getan und wir haben jede Sekunde genossen!
Hallo liebe Freunde und Leser, wir sind’s wieder! Susanne und ich freuen uns, noch eine Woche Zweisamkeit.
Montag, den 22. August
Morgens wird ein Bad genommen und die Cachana wird startklar gemacht. Nach unserem, etwas veralteten, Führer öffnet die Hassllöbron Brücke jeweils stündlich von 7.10 Uhr an. Wir rechnen, es sind ca. 1.5 sm, somit sollten 20 Min. mit 10 Min Reserve, gut reichen. Wir legen 10.40 ab und wir rufen von unterwegs den Brückenwart an, um uns anzumelden. Seine Antwort, er öffne uns gerne die Brücke aber jeweils nur zur vollen Stunde und am Mittag gibt es keine Öffnung! Ohhh! Der Motor wird auf die höchstzulässige Tourenzahl gedreht und es reicht knapp.
Drehbrücke am öffnen
Nach der Brücke suchen wir einen hübschen Ankerplatz um einen kleinen Mittagsimbiss zu geniessen. Auch soll der Wind am Nachmittag auffrischen, also keine Eile.
Ankerbucht
Nach dem Essen geht’s weiter Richtung Tjärö. Die Skippersfrau versucht sich im Fischen, leider verhadert sich die Angelschnur beim auswerfen in einem ca. 150m Gewikel! Sie braucht den ganzen Nachmittag um das Gewikel aufzulösen, mit Vermerk “freiwillig” und leider keine Fotos. Bald frischt der Wind auf von SSW und wir segeln am Wind. Schönes Segeln und schönes Gebiet!
Tjärö ist ebenfalls ein Naturschutzgebiet mit einer langen Steganlage, wirklich hübsch.
Der Hafen
Heute Abend ist mal wieder grillieren an Bord angesagt, sehr fein und eine unglaubliche Stimmung
Nächsten Morgen möchten wir die Insel erkunden und wandern um die schöne Insel.
Nach der Insel Umrundung legen wir ab und segeln mit wenig Wind zur Insel Hanö. Leider stellt bald auch der schwache Wind ab und wir müssen Motoren.
Hanö
Nächsten Morgen geht’s weiter zu dem 35sm entfernten Brantevik. Die Empfehlung einer netten Schwedin. Guter Wind aus Nord Ost ist prophezeit unser Kurs ist Süd West, also only Gennaker. Am Anfang nur wenig Wind und der Skipper versucht sich im Fischen und siehe da, ein kleiner Dorsch für Norwegische Verhältnisse, und doch ist die Freude gross, der 1. Fischfang in der Ostsee.
Natürlich wird der Dorsch gleich ausgenommen und filetiert. Am späteren Nachmittag erreichen wir das herzige Brantevik.
Wir machen noch einen kleinen Spaziergang durch Brantevik, gefällt! Wir entdecken ein nettes Fischgeschäft, hat aber bereits geschlossen, dann halt Morgen! Wir stellen fest, dass wir keine Hafengebühr bezahlen müssen, auch nett. An der Hafenmauer entdecken wir einen lauschigen Platz zum Grillen. Der Grill wird aufgestellt, was gibt’s? Klar doch Dorsch.GrillplatzDorschfilet auf Lauchbeet, dann ein Gurkensalat und als Abschluss ein Raclette BrötchenWir geniessen’s und haben viel Freude
Nächsten morgen steigen wir in den Bus nach Simrishamn etwa 5km entfernt. Wir müssen dringend unsere Vorräte auffüllen.
Alte Kirche in Simrishamn
Nach den Einkäufen nehmen wir ein Taxi. Seit der letzten Nacht weht ein schöner Wind von Osten und die Welle läuft gegen die Einfahrt des Hafens rein. Wir möchten raus bevor die Wellen grösser und grösser werden. Angekommen gehen wir zum Fischhändler, kaufen etwas ein und spazieren vollbeladen zum Schiff. Schreck!!! Irgendwelche Vögel haben die vordere Hälfte der Cachana, gänzlich verkackt. So etwas haben wir noch nie erlebt!! Wir waren so perplex, leider keine Fotos. Wir haben sicher 1 Stunde die Cachana gereinigt.
Dann endlich los, wir fahren mit viel Geschwindigkeit durch die kleine Hafeneinfahrt, gegen die Wellen. Geht besser als gedacht, genug Wind, wir ziehen nur das Grosssegel.
Unterwegs nach Ystad (Heimatort von Detektiv Kurt Wallander)
Die Cachana surrt nur so in der Welle und wir geniessen einen super Segeltag. Eigentliches Segelziel ist Käseberga. Aber weil wir so schönen Wind haben, der Himmel sich eher regnerisch und verhangen zeigt, macht Käsaberga keinen Sinn und wir ziehen weiter bis nach Ystad.
Wir sind etwas Müde und faul! Wir gehen ins Restaurant das”le petit bistro” und bekommen im vollen Restaurant noch 2 Plätze an der Bar. Wir sind Hin und Weg. Wir werden unterhalten von der ganzen Crew, welche miteinander und aufgestellt zusammen arbeiten. Perfekte Bedienung, Speis und Trank sehr fein.
Vorspeise: Vietnamesisches KalbstatarVorspeise: EscargotsEntenbrust an einer Himbeersauce
Am späteren Abend spazieren wir glücklich und zufrieden zum Schiff und schwärmen vom Abend.
Freitag 26. August
Morgens wird Diesel aufgefüllt, 50 L passen rein und der Fäkalientank ausgepumpt. Wir segeln, mit only Gennaker, Richtung Skäne oder alternativ in das ca. 20sm weiter entfernte Skanör. Da in den nächsten Tagen eher mit Gewitter und Schauer zu rechnen ist. Der Wind passt bestens, so segeln wir weiter nach Skanör.
Etwas bewölkt aber kein Regen!
Wir sind überrascht es hat viele Schiffe und Touristen, im Gegensatz zum letzten Jahr. Da waren wir auch schon hier! Ist ein sehr schöner Ort mit Sandstränden weit und breit und mit den warmen Wassertemperaturen von über 21 Grad ist es kein Wunder.
Am Samstag Morgen entscheiden wir trotz Regen und Wind gegen an, dass wir weiter nach Kopenhagen segeln, damit wir am Sonntag noch Schiff klar machen können, wenn Joëlle mit Fynn und Aïcha uns besuchen kommen. Und natürlich auch um die tolle Stadt zu geniessen. Wir müssen alles aufkreuzen und zwischendurch regnets aber richtig. Was soll’s!!
Der Autopilot arbeitet, Chérif unter der Sprayhood
Susanne hat mal gehört, dass wenn’s regnet die Fische bissig sein sollen.
Susanne beim Fischen
Wir schreiben ein SMS am Hafenmeister vom Kanalhafen Christianshavn ob es noch Platz hat für uns. Er bestätigt uns Platz 79! Wunderbar! Wir verpassen um 5 Minuten die Brückenöffnung. Das heisst eine Stunde warten, wir nutzen die Zeit für einen Kanaldrink!
19.30 Uhr geht die Brücke auf und wir fahren zum Platz79. Nur ist leider der Platz besetzt und die Mädels haben auch eine Bestättigung für Platz79. Zum Glück finden wir einen weiteren freien Platz nach telefonischer Abklärung können wir auch bis am Dienstag bleiben.
Blick von der Cachana aus
Nach einem kleinen Ankunftsdrink, aufräumen, trocknen etc. meldet sich der Hunger, aber zu spät 21.45 gibt’s nichts mehr, also in die Küche und Skippersfrau zaubert Pasta Sarde auf den Tisch, so fein!!
Sonntag, 28. August am Morgen wird ausgiebig geduscht. Anschliessend Spaziergang durch den Flohmarkt, Susanne’s Freude und dann zur Chérif’s Lieblingsbäckerei. Anschliessend Blog schreiben, aufräumen etc.
Gegen 17.30 Uhr machen wir uns auf dem Weg Richtung Stadt, die Sonne guckt hervor und so ist es schnell entschieden, wir finden in Nyhavn ein Platz an der Sonne und geniessen den prall gefüllten Aperol Spritz.
Nyhavn
Der Aperol regt die Magensäfte an, der Hunger meldet sich. Wir finden im Netz ein spannendes Restaurant “Keyser Social” eine Mischung aus Japanisch/Asiatisch und Skandinavischer Küche. Wir möchten reservieren aber erst um 20.45 ist Platz für uns, auch OK!
Wir schlendern durch die Stadt und betrachten eine alte Kirche mit einem angebauten grossen Turm, den wir besichtigen und nach oben steigen.
Der angebaute Turm an der Kirche
Wow die Aussicht, beeindruckend!
Kopenhagen vom Turm aus
Dann ist es Zeit. Wir sitzen im Keyser und warten auf unser Essen!
Entres2. Runde3. Runde4. RundeDessertSehr, sehr fein!! Wir können dieses Erlebnis jedem Empfehlen
Mit überfülltem Magen spazieren wir zu unserer 30 Minuten entfernten Cachana. Müde fallen wir ins Bett.
Montag, Morgens 29. August
Jetzt gilt’s!!! Cachana bereit machen
für unsere 3 Schätze. Joelle Fynn und Aïcha landen um 14.00 Uhr in Kopenhagen und werden 2 Wochen bei uns sein. Wir freuen uns, sind auch gespannt wie das sein wird mit Fynn und Aïcha auf dem Schiff!!
Bald sind wir bereit und gehen mit der naheliegenden Metro zum Flughafen unsere Liebsten holen! Joelle, Fynn und Aïchia sind gut angekommen! Freude herrscht!