Norwegen ahoi

Montag 29.5.23 in Læsø

Eigentlich wollten wir heute morgen mit dem Bus nach Østerby fahren. Um dort vor Ort noch einen Kleiderladen zu besuchen, welcher wunderschöne Wollpullover zu verkaufen hat. Die hiesige Temperatur verleitet einem enorm. Es kam anders als gedacht. Da wir es heute Vormittag nicht eilig haben, wurde kein Wecker gestellt. Wir haben verschlafen 🙂 Der Wind soll sich erst gegen Mittag zu unseren Gunsten drehen. Also erst um 12 Uhr Leinen los. Aber wo ist der vorhergesagte Wind? Wir kreuzen auf, kreuzen auf . Dies lieben wir nicht besonders ;-). Doch mit einiger Verspätung dreht der Pustekuchen doch noch nach Westen. Wir segeln zwischen riesigen vor Anker liegenden Frachtern hindurch. Spiesrutenlauf wäre übertrieben, aber dennoch ein sehr beeindruckendes, imposantes Gefühl.

In Skagen angekommen gibts zur Vorspeise den berühmten Toast Skagen im naheliegenden Restaurant, sehr lecker.

Auf der Cachana dann die in Anholt gekauften Schollen in Butter gebraten. Ein Genuss. Schnell aufgeräumt und die Kleider für die morgige Reise bereit gelegt. Gehts morgen doch ziemlich früh los.

Dienstag 30.5.23

3.30 schrillt der Wecker. 1. Kaffee im Bett an der Wärme, 2. Kaffee erst unterwegs. 4.05 Leinen los in Skagen. Es ist schon dämmrig. Wenig Wind , wenig Welle ( macht nix) und auf nach Norwegen. Ein wunderschöner Sonnenaufgang empfängt uns Richtung Norden.

Der Wind, Strom und Sonne sind uns wohlgesonnen. Wir kommen gut vorwärts. Der Wind wegen der Temperatur des Wassers eher kühl aber mit Autopilot können es sich beide im Windschatten der Sprayhood gemütlich machen. Mit Segeln, Ausschau halten, Lesen, Essen und einem Nickerchen geht die Zeit schnell vorbei. Ah ja, der Skip angelt noch, leider ohne Erfolg wir sind zu schnell. Um 12.30 erblicken wir in weiter Ferne die Küste von Norwegen. Yeah. Um 17.00 kommt vermehrt Wind auf und wir rauschen mit gerefftem Gross und gereffter Genua Norwegen entgegen.

Unsere ausgesuchte Ankerbucht scheint uns doch nicht ganz so ruhig wie gedacht und so legen wir im Hafen Gjeving an der neuen Steg Anlage an. Zum Znacht gibts feine Langusten-Spaghetti und Salat.

Lecker. Wir schreiben noch Jan und Leila, unseren lieben Kollegen aus Norwegen, welche wir in 2017 in Stokken kennengelernt haben, dass wir kommen. Dann, könnt Ihr Euch vorstellen, kriechen wir ziemlich müde in die Koje.

Mittwoch 31.5.23

Wir haben heute Nacht keinen Strom gebraucht. Somit gibts einen ägyptischen Kaffee in der Bialetti zubereitet, fein. Wir studieren wie jeden Morgen den Wetterbericht. Ende nächster Woche siehts nach einem Wetterfenster aus, wo wir den Wind nicht gegen an haben. Hoffen wir es bleibt so. Wir motoren durch die südnorwegischen Schären

und ankern in einer geschützten Bucht.

Ein sehr schönes Gefühl wieder in Norwegen zu sein. Wir geniessen eine Heckdusche und danach einen schweizerischen Grill. Servelat mit einem Raclette Brot und Salat.

Donnerstag 1.6.23

Wir haben sehr gut geschlafen. Jedoch fällt das morgentliche Bad wegen Frostgefahr aus. Wasser Temp. 10.2 Brrrrr. Der Wind hält was er versprochen hat. Von Osten her kommend bläst er uns achterlich Richtung Westen. Der Skip steuert meisterhaft. Hat’s doch ab und zu grosse Wellen, welche von hinten her stossen. Wir kommen gegen 17.00 in Kristiansand an. Fischen? Ein kleiner Köhler hat angebissen, liessen ihn aber wieder frei. Im Hafen spritzt der Skip die Cachana Salzwasser frei und der Smutje geht Einkaufen.

Wir entschliessen uns im nahen kleinen Hafenbecken Essen zu gehen. Es gibt Moules, Frites, nicht ganz typisch norwegisch 🙂 aber fein.

Jan telefoniert uns. Morgen Treffpunkt um ca 12.00 in der Stokken Bucht. Einen Absacker gibts noch down Town wo zur Zeit ein Rockkonzert stattfindet.

Wir geniessen danach die Ruhe auf der Cachana umso mehr. Schnell noch den Brotteig vorbereitet, dass er in der Nacht aufgehen 🙂 kann. Klappt bei Sus Brot sowieso nicht, das mit dem Aufgehen. Wir werden morgen sehen.

Freitag 2.6.23

Sehr gut geschlafen. Dann zum Bootsausrüster noch einige Dinge einkaufen und schon kriegt Chérif den Anruf von Jan, sie seien da. Nix wie los. Den Teig in den Ofen, ist nicht aufgegangen 🙂 und los gehts.

es ist nicht so hart wie es aussieht :-))

Ein kleines Frühstück unterwegs und schon legen wir in der westlichen Bucht in Stokken an. Probieren es jedenfalls. Ein mal, zwei mal, beim dritten Mal klappts mit dem Heckanker. Buchtkino für die Anderen. Jan, Leila und ihre Freunde, welche wir alle von 2017 kennen, erwarten uns herzlich. Wir verbringen einen gemütlichen Nachmittag miteinander

und werden von Jan mit einem feinen Nachtessen überrascht. Krabben, Lobster und Shrimps. Mhhhhh ohne Worte.

Wir geniessen den Schlumi alle zusammen mit noch anderen Norwegern in der kleinen Hütte nebenan.

Wir geben eine Runde Rum und Toblerönli für alle aus. Ah in Norwegen ist üblich, dass jeder seine Getränke selbst mitnimmt. Es wird sehr geschätzt. Als Dank kriegen wir von einem Geniessenden einen Liter selbstgebrannten Aquavit. Wir werden sehen, aber so was von Nett.

Schon auf dem Weg ins Bett werden wir noch von einem anderen Herrn angesprochen. Er entführt uns zu Lagerfeuer und gspührsch mi fühlsch mi Tour. Jetzt definitiv nicht unsere Masche. Wir verabschieden uns und fallen sooo was von zufrieden ins Bett.

Samstag 3.6.23

Mhhhh, wir haben sehr gut geschlafen. Nicht zu viel und nicht zu wenig. Morgentliches Kaffee trinken, Routen planen etc. Wir verabschieden uns gegen Mittag herzlich von unseren Freunden.

Es war toll und wir wurden sowas von verwöhnt. So ziehen wir Richtung Westen. Zuerst unter Motor, dann Wind gegen an und Aufkreuzen. Wie angesagt. Dann dreht der Wind Juppii, auch dies ist weather forecast. Und dann? der angesagte Wind von Süd dreht auf West und wie. 20 Knoten gegenan. Na ja nicht gerade das was man sich wünscht, aber gut händelbar, für die einen. Auch der Matrose sass ab und zu an der Pinne. Natürlich lange nicht so professionell wie der Skip. Machte sich mit durchnässtem Po bemerkbar. :-))

Wir ankern in der Bucht der Insel Hille. Toll.

Einen feinen Grill zum Abschluss vom Tag. Doch der Tag scheint noch nicht zu Ende. Ein Fischer kommt angebraust und legt sein Netz keine 20 Meter von uns aus.

Mist. Am Anker schwoit das Schiff je nach Windrichtung. Wir wissen es nicht, ob es mit der Distanz reicht oder nicht. Wir dislozieren. Was solls, in der Mitte der Bucht schläft es sich sicher auch sehr gut. Gute Nacht

Sonntag 4.6.23

So war es auch. Bei unseren Tagwache war der Fischer von gestern schon sein Netz einholen. Einen Fisch als Dankeschön, für unser Verholen, hat er nicht dagelassen. :-))

Wir fahren aus der Bucht raus . Wow der Wind hat uns nicht im Stich gelassen. Wir kommen gut voran. Der südlichste Punkt von Norwegen umrunden wir mit gut Wind von achterlich.

Und dann, Lindesnes vorbei, stehen wir still in einem Windloch. Wir sind gespannt was kommt. Nun nicht unbedingt das was wir uns wünschen. Gegenan. Also Motor an , und los Richtung Nordwesten. Der Skip fischt und zag zag zag zieht er nacheinander 3 kleine Köhler heraus. Wir geben sie dem Meer zurück, da sie uns ( mir ) zu klein erscheinen. Beim 4. Fang klappts. Ein richtig grosser Pollack hat angebissen. :-))

Wir fahren durch enge gekennzeichnete Einfahrten in unseren ausgewählten Hafen.

Wie es sich herausstellt sehr sehr gute Wahl. Was möchte man mehr. Klein, fein wunderbar. Sehr wahrscheinlich bleiben wir hier 3-4 Tage. Der Wind bläst gegen an. Ende der Woche sollten südliche Winde kommen und wir sollten ohne Gegenwind nach Tananger segeln können. Hier, unsere Liste to do ist ohne Ende. Also kein Problem hier einige Tage zu verbringen. Da es auch wirklich sehr reizvoll ist.

Wir geniessen nach dem Essen noch die Abendsonne, legen den Krabbenkorb aus und verkriechen uns zufrieden in die Koje.

Tschüss bis zum nächsten Mal.

Cachanieros

2 thoughts on “Norwegen ahoi

Schreiben Sie einen Kommentar

Ihre E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert