Weiter…., und was die Khater’s alles angeln

Mølde, Samstag, 29. Juni ist das Wetter besser als angesagt.

Anstatt Dauer-Regen, nur ab und zu äs Gütschli. Segeln mit gut Wind und nur mit dem Grosssegel durch das Gebiet Hustadvika, dass bekannt ist wegen seinen vielen Riffs und Kreuzseen. Bei uns auch bekannt geworden im letzten März mit dem beinahe Unglück des Kreuzfahrtschiffes Viking Sky. Wir haben hohen Wellengang aber alles im grünen Bereich. Machen unter Regen in Håholmen fest. Ein lauschiger, schöner Ort.

Eine Brygge mit altem Wikinger-Schiff und ein alt eingerichtetes Restaurant laden zum Verweilen ein.

Wir geniessen jedoch zuerst eine ausgiebige Dusche und entscheiden uns für bequeme Trainer-Hosen und Spaghetti-Resten mit Salat. 

Wetter – Aussichten für die ganze kommende Woche «Dauerregen» und Höchst- Temperaturen zwischen 8-10 Grad. Wir fragen uns: Sollen wir kurzfristig einen Flug in den Süden buchen? Der Gedanke ist verlockend. Nein, nein. Wir stellen uns dem Wetter und richten es uns gemütlich ein. 

Heute geht’s weiter nach Kristiansund. Der Hafen liegt gut geschützt in einer Meeresarm-Bucht. Es sind kräftige Winde angesagt. Die Stadt liegt durch Wasser getrennt auf 4 Inseln, eigentlich hübsch und doch haben wir den Eindruck, dass es an Atmosphäre fehlt.

Vielleicht macht der viele Regen auch dieses Empfinden aus. Susanne nutzt den Tag für Wäsche und Chérif findet eine Gastankstelle, welche die leeren Gasflaschen wieder auffüllt. In kurzen Regenpausen machen wir einige Besorgungen und Spaziergänge und besuchen das Klippfischmuseum und buchen gleich noch den deutschsprachigen Guide.

Hier wurde der Klippfisch bis 1989 verarbeitet. Jetzt zum Museum umgestaltet.

Anschliessend der spannenden Führung erhalten wir ein Probiererli «Bacalao» eine spanisch/portugisisches Rezept für Klippfisch, köstlich. Natürlich kaufen wir gleich Klippfisch ein. 

Dienstag Nachmittag haben wir gegen 16.00 Uhr ein kleines Wetterfenster, wenig Regen und ein bisschen weniger Wind, so dass wir nur mit der Fock Richtung Straumen surfen können. Cool!!!

Mittwoch den 3. Juli bleiben wir im sicheren Hafen, Temperaturen von 8°, gefühlt 3° und wieder sehr starke Winde und Dauer-Regen wie noch nie in unseren Ferien. Wir geniessen’s trotzdem, Lesen, Duschen, Schreiben, Flicken, Planen und «Plegern», wunderbar, wie in einer einsamen Berghütte.

Am Donnerstag gegen Mittag geht’s weiter.

Sehr dynamisches Wetter!!

Möchten in Magerøya ankern, sind aber nicht sicher ob es ruhig ist bei dieser Windlage. Und so ist es, Plan B, es geht weiter nach Børøysund, in welchem wir ein feines, empfohlenes Restaurant ausprobieren möchten. Doch als wir ankommen erfahren wir, dass die Küche in 20 Min. schliesst (20.00 Uhr).

Unser netter Nachbar Frederik, ein Norweger, erzählt uns, dass der hochgelobte Wirt vor 2 Jahren das Geschäft verkauft hat. So kochen wir himself. Auch legen wir für Morgenabend den Klippfisch in Wasser ein. Er muss min. 24 Stunden im Wasser ziehen, bevor er verarbeitet werden kann. Danach spazieren wir noch etwas über die schöne Insel Hitra, welche bei Angler von nah und fern sehr beliebt sein soll. Wir sind ebenfalls begeistert über die tierischen Landbewohner. So sehen wir auf unserem Spaziergang in nächster Nähe ca. 10 Rehe

und können auch 3 ausgewachsene Hirsche beobachten. Wow!! Sehr Imposant. Wir machen gegen Mittag Leinen los, aber nicht bevor uns Frederik bei einem feinen Kaffee viele schöne, lohnenswerte Orte auf der Karte zeigt. 

Wiederum ein sehr schöner Segeltag. Ein wenig verhangen

aber ohne Regen dafür kalt.

Eine hübsche Bucht mit einem kleinen Hafen Stokksund, wo wir seitlich am Steg festmachen. Am Abend kochen wir zum ersten Mal Bacalao und sie ist sehr gut gelungen. Auch Frederik erhält einen Teller seiner Lieblingsspeise und lobt unsere Kochkünste sehr.

Samstag Morgen machen wir im 1 km entfernten Dorfladen noch unsere Einkäufe. Dann geht’s los, ohne Regen aber bewölkt, die Temperaturen etwas moderater, nun zwischen 10 – 13°.

Nach 22sm machen wir in Bessaker fest, welches uns empfohlen wurde. Ach du meine Güte, welch ein Geschaukel. Also Leinen los und weiter nach Setervika. Natürlich in der engsten Passage muss das Hurtigruten – Schiff von hinten aufholen. Wir geben noch mehr Gas und fahren auf der Seite. Trotzdem kommt ein lautes, aufforderndes Hupen vom Heck. Kein Problem Herr Kapitän. 

Als wir im Hafen ankommen sind wir überrascht, es hat keine freien Plätze mehr am Steg. Hier im Norden hat es nicht mehr so viele Sportboote und deshalb ist Platz normalerweise kein Thema. Wir machen seitlich bei Frederik fest.

Heute Sonntag hat es wenig Wind.

Wir segeln trotzdem die ganze Strecke, welche heute sehr kurz ausfällt. Die Sonne scheint und wir geniessen die gefühlten 5° wärmere Temperatur in vollen Zügen.

Susanne geht noch kurz Baden, Wasser ca. 13°, dann nutzt sie die Heckdusche, da sie die Dusche in Setervika nicht gerade umgehauen hat, sicher von 20 Fischern zuvor benutzt. 

 Am frühen Nachmittag machen wir fest in Småvær. Ein charmanter Hafen mit einem Pub und Terrasse.

Wir machen das Schlauchboot, Reesi, startklar, packen die Fischer-Utensilien und etwas gegen den Durst ein und ziehen los. An diversen Orten diverse Versuche auch die Crew wechselt sich ab, aber ohne Erfolg.

Wir sind am Besprechen ob wir aufgeben sollen, da beisst doch beim Skip eine wunderschöne, fette Makrele an.

Weiter geht’s mit vollem Elan. Ein Dorsch beisst an, doch zu klein. Über den 62° Breitengrad müssen die Dorsche eine Länge von 44cm aufweisen. Schade für uns, gut für Ihn. Dänn ohalätz, die Angel krümmt sich durch. Ein grosses Dorsch Exemplar hat angebissen. Doch beim reinholen reisst der Kerl den Hacken vom Köder ab, Autsch!! Pech für uns und Pech für Ihn. 

Zurück im Hafen geniessen wir unsere Makrele in Sashimi-Form und einem feinen Grill auf der Terrasse des Pubs.

Am Montag geht’s weiter mit wenig Wind. Wir segeln langsam durch die Schären, nur mit Gross. Perfekt zum Angeln. Der Skip holt auch gleich einen Dorsch raus. Auch einen 2., doch der ist auch knapp zu klein, also zurück ins Meer. Geniessen den Abend in Lauvsnes. Dienstag morgen wird alles aufgefüllt, Vorräte, Wasser und Diesel. Leider kein Wind, deshalb geniessen wir ,mit Autopilot unter Motor, unser Lachsfrühstück. Dann entschliesst sich der Skip mit einem neuen und grossen Köder zu fischen. Immer diese Plastikteiler an den Haken die schwer abzubekommen sind!!!!! Auuutsch!!! Ausgerutscht und der Haken hat sich in Skiper’s Daumen fest gebissen. Querdurch kommt beim Nagel schon fast wieder raus. Guter Rat ist teuer. Versuchen zuerst selbständig den Haken rauszuziehen. Keine Chance. Alles reissen und zehren nützt nichts, nur noch mehr Schmerzen. Was nun….. Die Co-Skipperin sieht ein Fischerboot ganz in der Nähe, die wissen bestimmt was zu tun ist, denkt sie. Gesagt gefahren. Mittlerweile macht sich die Crew Gedanken wie das wohl ausgehen wird. Bei den Geübten angekommen ist deren Kommentar: No Problem! Der jüngere Kapitän kommt mit Seitenschneider und Pflaster zu uns auf’s Boot. Die grössere Zange lässt er sich nach reichen. Unsere Augen weiten sich. Au weiha!!! Die nächsten 10 Minuten ersparen wir Euch!  Nur Schmerz!! Die Helfer werden dankend mit einer sehr grossen Toblerone verabschiedet und der Skip wird professionell verbunden. Endlich bekommt der Skip die wohl redlich verdiente doppelte Portion Rum.

Danach ziehen wir unter Motor von dannen zur schönen einsamen Insel Gruppe Sør-Gjæslingan.

So wird platzsparend gebaut!

Am nächsten Morgen Schiff klar zum Auslaufen. Da macht ein grösseres Schlauch-Motorboot mit etwa 10 Gästen und 2 Kapitänen in tadelloser Uniform an unserem Steg fest. Sie sind nicht so kommunikativ, eher etwas steif. Wir legen ab und fahren gemütlich aus diesem wunderschönen Archipelago raus. Draussen liegt eine 80m lange Yacht vor Anker.

Königliche Yacht Norge

Der Skip kombiniert, Yacht und Motorboot gleich königliche Hoheit. CoSkipperin googelt und siehe da. Nicht jederMann/Frau kommt der norwegischen Königsfamilie so nah! 

Auch heute nicht viel Wind, somit wird’s ein gemütliches Segeln mit Fischen. Ah ja am Skippers-Daumen geht’s soweit gut. Dann ein Fang, ein Dorsch von gut 60cm beisst an

und zu guter Letzt noch ein Pollak. Sehr fein. Am Abend übernachten wir in einer ganz idyllischen einsamen Bucht und geniessen unseren Dorsch à la Ingwer, natürlich nicht bevor wir den Krabbenkorb noch ausgelegt haben.

Bleiben heute hier liegen. Der Wetterbericht sagt Sonne an, leider nicht, trocken aber bewölkt. Nachmittags spazieren wir noch den vorgeschlagenen Wanderweg entlang

und sehen zu unserer grossen Freude, nah über uns einen wunderschönen See-Adler kreisen. Wow!! Wie edel.

Ah ja unser Mittagessen bestand aus 2 wohlschmeckenden Krabben, sehr lecker. Der restliche Nachmittag wird mit Schreiben, Schreiben und Schreiben ausgefüllt

Freitag eher ein ruhiger, gemütlicher, ohne Zwischenfälle Tag. Schiff klar zur Abfahrt. Kein Wind, die See ist so glatt wie noch nie!! Wir Motoren durch die Schären mit kurzem Fischer-Stop. Ohne Erfolg! Kommen bei Zeiten im herzigen kleinen Hafen, Abelvær, an. Wir geniessen unser Zmo-Zmi ein feines Kaviar Omelette. Am Nachmittag vervollständigen wir unseren Blog mit diversen Fotos und geniessen anschliessend unser Dorsch-Curry Nachtessen.

Ausfahrt Hafen Abelvær

Samstag Morgen legen wir ab und segeln mit einer leichten Brise Richtung Rørvik. Der Himmel ist wieder mal grau. Die Sonne versucht’s, schafft’s leider nicht ganz.

Wegweiser in Norwegen

Beim Anlegen beginnt es leicht zu rieseln aber das kümmert uns auch nicht mehr. Jetzt gilt’s unsere Vorräte wieder aufzufüllen, wie Getränke und Lebensmittel. Auch wird unsere Gästekoje mal wieder ausgeräumt und hergerichtet. Heute Abend 22.15 Uhr kommt Joelle mit der Hurtigruten an und wird die nächsten 2 Wochen bei uns sein, freuen uns sehr.

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