Am Sonntag den 12.9. ziehen wir weiter Richtung Süden. Bagenkop ist unser Ziel. Doch unterwegs entscheiden wir uns um. Nochmals Ankern soll es sein. Mit gut Wind segeln wir im 2. Reff und Fock hinter die Insel Enehøje und machen an einer Boje fest. Wir sind nicht traurig. Da auch im Windschatten der „hohen“ Insel der Wind ziemlich bläst.
Kaum haben wir unser Abendessen besprochen, kommt ein Fischer an und schenkt uns 2 fangfrische Schollen. Das wissen wir so genau, weil sie auf der Cachana noch lebten. Schnell das Messer gezückt um dem Leiden ein Ende zu setzen. Natürlich haben wir uns sehr gefreut und den Menuplan per sofort geändert. Wir geniessen den Abend mit Sonnenuntergang in vollen Zügen.
13.9.
Nach dem Morgenbad, na ja Bad kann man dies fast nicht mehr nennen, morgentliche Abkühlung, gehts weiter Richtung Orth. Wo wir uns heute Abend mit unseren Freunden treffen werden. Sternensegeln nennen wir das. Alle kommen von einer anderen Richtung. Die einen, wie wir, mit super Windverhältnissen, Raum und ca 15 kn. Die Anderen, Wind und Welle gegenan, was für ne Scheis…….
Doch es klappt zur Freude aller. Abends gib es einen gemütlichen Grill in der Hafenhütte für Segler in Orth. Super gemütlich.
14.9 – 17.9.
Los gehts. Die Cachana fährt Richtung Winterhafen. Immer wieder ein wehmütiges Gefühl. Doch freuen wir uns sehr auf einige Tage Hamburg nach dem Räumen und dann auf unsere Lieben zu Hause. Doch zuerst, ran an den Speck. Beziehungsweise ran ans Aufräumen, Entschimmeln, Putzen, Segel abriggen, Auftanken und was sonst noch alles anfällt bevor die Cachana in den Winterschlaf fällt.
Auch wird dieses Jahr das Ruder ausgebaut und Neu angefertigt. Hoffen wir doch sehr, dass im nächsten Frühjahr die Popeje-Seite und die Schoggi-Seite ausgeglichen sein werden. Di Abend treffen wir uns noch einmal mit unseren Freunden in Orth und Mi und Do Abend lassen wir uns im Margaretenhof verwöhnen. Ein Genuss.
17.9. – 20.9
Die Cachana steht ruderlos in der Halle und wartet auf uns bis nächsten Frühling.
Nachdem ich mich von Nadine und Alex verabschiedet habe, gehe ich Einkaufen und retour zum Schiff. Ein spezielles Gefühl, plötzlich so alleine an Bord zu sein. Meine Coskipperin ist am 27.8 kurzfristig nach Hause geflogen und kommt am Samstag den 4.Sept. in Kopenhagen wieder auf die Cachana zurück. Abends mache ich es mir einfach. Spaziere an der sehr belebten Promenade dem Hafen entlang und gehe in einem gemütlichen Restaurant auf der Terrasse etwas essen. Freitag Morgens geht’s los. Das Ablege Manöver klappt bestens. Ich motore raus dann Grossegel rauf. Es sind nur 8 sm bis zur Insel Ven und ich geniesse die Fahrt in vollen Zügen. Der letzte Platz seitlich an der Mole scheint für mich reserviert zu sein, im Hafen von Norreborg. Den Ankunftsdrink lasse ich mir nicht nehmen. Doch kaum sitze ich an der Sonne und nippe an meinem Drink, kommt der Hafenmeister und meint, ich soll 50 cm nach vorne verlegen, ich sei zu Nahe an der Einfahrt. Ok habe dies gleich ausgeführt, obwohl meine Bugspitze nur noch ca. 20cm entfernt war, von dem vorderen Schiff. Nach getaner Arbeit schlürfe ich weiter an meinem Drink, und schaue zu wie das übernächste Schiff seinen Platz verlegt. Ich bin noch nicht zur Hälfte bei meinem Drink angelangt , so kommt der Hafenmeister Ziel gerichtet auf mich zu. Er hat für mich einen viel besseren Platz. Den übernächsten Platz, welcher frei geworden ist und ich solle unbedingt umgekehrt festmachen, dann habe ich den wunderschönen Sonnenuntergang vom Cockpit aus. Wo er recht hat hat er recht. Also nochmals Ablegen und dann Anlegen, festgemacht und Drink fertig trinken. Anschließend zum gegenüber liegenden 3 km entfernten Hafen gewandert und zurück, schön und knapp den roten Sonnenuntergang erwischt.
Nächsten Morgen ablegen Gross und Fock gezogen. Und geniesse eine zügige Überfahrt nach Kopenhagen. Ich will im Sportboothafen, Rundhafen, festmachen ist aber voll. In der hinteren Ecke hätte es noch einen Platz, aber so verschachtelt, dass nur ein kleines Boot reinkommt. Ein Schwede winkt, er helfe mir, und wir haben gemeinsam die Cachana in den Platz reingehangelt. Kaum fertig festgemacht ist mein Schatz angekommen. Freude ist gross.
Wir geniessen den Abend in Kopenhagen in einem feinem veganen Restaurant. Sonntag Morgen wird eine feine Bäckerei aufgesucht, ein paar Naschsachen und ein feines Brot gekauft, leider nur für den Skipper.
Rückweg über Nyhavn mit Apero an der Sonne. Jetzt auch Skipperin glücklich. Frühen Nachmittag auslaufen und segeln nach Skanør (Schweden). Ein idyllischer Ort. Wir beschließen, dass wir am nächsten Tag hier bleiben. Am nächsten Morgen mieten wir Fahrräder und gehen auf Entdeckungs-Tour. So stehen wir auch unser erstes Mal auf einem Golfplatz. Wir genehmigen uns einen Drink auf dem Green und sehen den ambitionierten Golfern zu.
Sehr sehr schön, hat sich gelohnt.
Dienstag Morgen geht’s weiter. Wir Segeln, mit nicht all zu viel Wind wieder nach Dänemark. Dabei begleitet uns der Fridolin?
Wer weiss. Jedenfalls einfach wunderbar..
Angekommen ankern wir in der Fakse Bucht. Idyllisch und einfach nur schön und einen feinen Bordgrill gibt’s dazu, was will man mehr. Ahh doch, die frisch eingekauften Makrelen gibts als Sashimi, Didé sei Dank.
Mittwoch segeln wir weiter in die dänische Südsee. Dann in die Fahrstrasse Richtung Møn. Ist schon ein etwas mulmiges Gefühl, wenn die Tiefe durchwegs zwischen 3 m und 1.70 m liegt. Aber der Skip hat alles im Griff. Wir ankern zum Mittagessen just neben dem Fahrwasser und geniessen den ausgezeichneten Lachs zum Zmittag.
Weiter gehts eher unter Motor als unter Segel, jä nu, was solls. Wir Ankern bei sehr schönem Wetter östlich von Tærø mit Sicht auf Sonnenuntergang. Einfach zum geniessen.
Donnerstag geht’s weiter. Wir segeln 25sm weiter Richtung Westen und lassen den Anker westlich von Femø fallen. Auch hier volles Programm mit Sonnenuntergang und Grill. Einzig sobald die Sonne weg ist müssen wir uns warm anziehen, unglaublich die Temperatur Differenzen. Freitag segeln wir zum Teil unter Gennaker nach Omø. Die Insel gefällt uns sehr. Deshalb bleiben wir am Samstag liegen. Waschen was das Zeug hält und erkunden die Insel mit den gemieteten Fahrrädern. Nur müssen wir einen grossen Teil der Strecke die Fahrräder schieben, da der reizvolle Weg, den wir ausgesucht haben mehrheitlich mit Sand und Kies ausgestattet ist und unmöglich zum befahren ist.
Aber trotzdem sehr schön. Da morgen genug Wind angesagt ist, wird noch die Genua mit der Fock ausgetauscht und morgen soll es Richtung Bagenkop gehen.
Ein Abschied von Sam bedeutete gleichzeitig auch ein Willkommen von Alex, welche mit viel Wind im Handgepäck angereist kam. Soviel, dass wir die nächsten drei Tage im Hafen von Lysekil verbrachten. Die Zeit wurde mit Spaziergängen, Spiele spielen, essen und viel Schlaf vertrieben.
Am Samstag ging es dann endlich los und wir düsten nach Klaverön. Unterwegs in den verwinkelten Schären verloren wir die Orientierung und dank dem Einschreiten des Captains konnte ein «Bums» verhindert werden. Mit den etwas aufgewühlt Nerven hielt dann beim Anlegemanöver am Stein der neue Anker nicht beim ersten Mal. Nach der ganzen Aufregung freuten wir uns auf einen feinen Znacht und das warme Bett.
Am nächsten Morgen wurden die immer noch etwas belasteten Seelen mit Yoga gelöst und es ging weiter nach Donsö, inklusiv Ankerstopp für ein feines Mittagessen und einem Wechsel von der Fock auf die Genua. Nun flitzen wir nur noch nach Donsö wo wir das königinnenlichste Anlegemanöver durchführten und das Schiff längs am Stein festmachen konnten. Kurz vor dem entfachen des Grills wurde uns hörbar bewusst, dass Ebbe ist und wir somit aufgesessen waren. Durch aktivierung diverser Bizeps und Trizeps konnte das Schiff von seinem hohen Podest herunter gezogen werden und wir legten wenige Meter weiter hintern nochmals längs an und konnten dann doch noch zu Freude von Allen (vor allem Alex ) etwas essen.
Die warmen Sonnenstrahlen begrüssten uns am nächsten Morgen und der blaue Himmel begleitete uns bis nach Falkenberg. Gleich zu Anfang der Fahrt wurde der Gennaker gesetzt und freudig darauf angestossen. Ein Schweinswal begleitet uns ebenfalls ein kleines Stück auf dem Weg (ganz zur Freude von Nadine welche vor lauter Begeisterung vergass das Schiff zu manövrieren und ihr Weisswein beim nachvorne rennen ausleerte). (Zum Zeitpunkt des Schreibens des Bloges besuchten uns erneut Schweinswale, somit konnte sich Nadine ebenfalls nicht mehr fokussieren.) Angekommen in Falkenberg wurde grilliert und mit einem Glas Wein in der Hand fasziniert den Sternenhimmel beobachtet und bei jeder gesichteten Sternschnuppe fleissig das schon lang Erträumte herbeigewünscht.
Am nächsten Tag wurde dann dem Sprichwort «nur der frühe Vogel fängt ein Wurm» alle Ehre gemacht und wir haben schon am Morgen das Städtchen Falkenberg besichtigt oder vor allem die best bewertete Bäckerei für frische Zimtschnecken gesucht (und gefunden). Nach der Erkundungstour und der süssen Verköstigung ging es weiter zur Insel Innäset. Auch hier haben uns die Schweinswale begleitet. Beim Anlegemanöver haben Alex und Nadine den Job von Susanne übernommen und vorne Aussicht gehalten. Durch fehlende Übung täuschte das Seegras und es gab nun tatsächlichp einen kleinen «Bums». Der Captain played it cool aber nichtsdestotrotz wurde dann anschliessend frei geankert. Unter der sternenklaren Nacht inklusive Milchstrasse wurden die letzten Überreste der Bäckerei genascht und sogar Reto der Seehund streckte seinen Kopf aus dem Wasser.
Nach einem morgendlichen Bad bei 16°C wurde in die See gestochen mit noch unklarem Ziel. Soll es eine malerische Insel sein oder doch das kurlige Nachleben von Helsingborg?
—> Aufgrund des starken Gegenstroms wurde uns die Entscheidung irgendwann abgenommen und wir kamen mit 3Stunden Verspätungen in Helsingborg an. Nach einer kurzen Stadtbesichtigung machten wir uns an ein Rummikub, wobei Cherif mal wieder Steine zurück behielt und somit den Spielfluss (Meinung der Mitspielerinnen) stark störte….. Am nächsten Tag wurde die Stadt noch etwas ausgiebiger erkundigt und fein indisch gegessen. Von der Fähre winkend, bedanken wir uns aller herzlichst für wunderschönen und tollen Momente auf der Cachana _ bis hoffentlich nächstes Jahr!!! :-))
*Steckbrief Fridolin*
– lebt zwischen 8-10Jahre, wenn er nicht vorher in einem Fischernetz oder durch Giftmüll stirbt. Werden ca. 185cm lang.
– gehört zu den Zahnwalen, sind aber mit den Delfinen verwandt
– Können ca. 6Minuten unter Wasser sein
– Ernähren sich von Fischen, Tintenfischen und Krabben
– Können bis zu 22km/h schwimme , meistens tümpeln sie mit 7km/h an der Wasseroberfläche und nehmen bis zu 4 Atemzuge in der Minute
– Leben meistens als Einzelgänger oder in Zweiergruppen, tlw. gibt es Schulen bis zu 7 Tieren.
– bevorzugt als Lebensraum ruhige Küstengebiete mit mässiger Tiefe von bis zu 20Meter, selten auch Hochseewasser.