Von Bergsfjord nach Tromsø

Dienstag, den 25. August 2020

Wetter heute, bewölkt und regnerisch.

Sind enorm gespannt wie die Antwort von Olavsvern ausfallen wird, betreffend Winterlager der Cachana und der Silmaril. Eigentlich lautet die Aussage der Olavsvernverantwortlichen kein Winterlager mehr für die Sportschifffahrt, da andere Projekte im Vordergrund stehen. Sie hatten gestern eine Sitzung mit den neuen Eignern und die endgültige Entscheidung für diesen Winter steht an. Um 14.30 Uhr erhalten wir folgendes Mail. „I‘m sorry to say, but there will be no winter storage at Olavsvern next season.“ Unsere Enttäuschung ist gross! Umso mehr, da unser Winter Plachen-Schneider abgesagt hat, da seine Schulter operiert werden muss. Na ja, wird wohl einen Weg geben. Wir müssen aber früher nach Tromsø zurück, da es viel zu Organisieren gibt! Weiter gehts. Die Silmaril segelt unter einem Regenbogen, ein gutes Zeichen?

Am Abend in dem 40sm entfernten Skjervøy angekommen sehen wir, wie einst vor 5 Wochen, die Reker (Crevetten) Fischer reinkommen. Der Skip, ein Spurt! Schon sind wir im Besitz von 2kg feinen Shrimps. Lecker.
Beim Abendessen werden jegliche Überwinterungsmöglichkeiten diskutiert. Um 20.30 Uhr erhalten wir ein neues Mail! „Hi, just received a new message. There will be one more season with winter storage.“ Seltsam aber Wow super!! Wir nehmens und denken an den wunderschönen Regenbogen zurück.

Mittwoch morgen noch Einkaufen, Aufräumen und natürlich müssen wir unsere Weinvorräte auffüllen. Der nahe liegende Vinmonopolet hat nur Mittwoch bis Samstag von 12.00-15.00 Uhr geöffnet, passt.
13.30 Uhr Leinen los. Wetter bewölkt, kalt. Wir segeln in Fjord ähnlichen Gewässern, wunderschön.

Ankunft in Havnnes, welches uns von div. Freunden empfohlen wurde, es gefällt uns sehr. Neu ist, dass es einen Schwimmsteg hat zum Festmachen. Wir sind nicht traurig.

Donnerstagmorgen, ein kurzer Spaziergang durch das Dorf welches uns einen kleinen Einblick in ein aufgeräumtes, idyllisches und schmuckes Örtchen zeigt. Sehr beeindruckend ist die Fisch-Fabrik Halle. In welcher Dorsch getrocknet, gepresst und für Übersee verpackt wird. Unglaublich die Mengen!

Dann los Richtung Lyngenalpen. Solche Winde haben wir noch nie erlebt. Sind drehend West, Süddrehend nach Ost und schlussendlich über Nord gehend auf West und dies nicht mit wenig Wind! Die Windanzeige zeigt max. 25 kn. Also ein konzentriertes und vorausschauendes Segeln ist angesagt. Die hohen Berge ringsherum, zum Teil mit Schnee und Gletscher überdeckt, machen die Prognosen nicht einfacher! Aber eine unglaubliche Kulisse!

Lyngenalpen

Gegen Abend in Lyngseidet angekommen weist uns der nette Hafenmeister 2 gute Plätze an dem Schwimmsteg zu. Es scheint, dass Lyngseidet in fester Hand von Schweizerbooten ist.
Bis anhin sind wir 3 Segelschiffen begegnet. 1 Norwegisches, dann natürlich die Silmaril, mit der wir zusammen Segeln und da liegt die Pachamama mit welcher wir, nähe Hammerfest, kurz Funkkontakt hatten.

28. – 29. August

Am Morgen kommen Sabine und Dario Schwoerer von der Pachamama vorbei. 5 der 6 Kinder sind auf dem Boot zu Hause. Auch Melanie, die Lehrerin der Kinder, ist nach 10 tägiger Quarantäne, seit Anfang Woche dabei. Wir verabreden uns am Abend bei der Hexenhütte zum Grillieren. Wir sind für den Dessert verantwortlich. Der Skip hat die rettende Idee. Dem Gabi-Dessert sei Dank und mit dem Bamix der Silmaril ist der Beerendessert ruckzuck fertig. Wir wandern am Nachmittag noch zur Skihütte rauf über Stock, Stein, Sumpf und Wasser, Toll!

So auch die Aussicht von der sich im Umbau befindenden Hütte.
Gegen Abend dann in der kleinen Grillhütte das Treffen zum Essen und gemütlichem Beisammensein.

Hexenhütte
Von rechts nach links: Melanie, Dario, Sabine, verdeckt der Skip und Alex
Dorsch vom Grill, Kartoffelsalat, Salat und Beerendessert

Nicht nur die 8 Schwoerer‘s waren dabei, auch noch div. Freunde. Ein spannender, gemütlicher, informativer, lernreicher Abend. Gegen 23.00 Uhr, mit den Taschenlampen der Handys, machen wir uns auf den Weg zum Abstieg. Am Morgen finden wir uns auf der Pachamama zur Schiffsbesichtigung ein. Sehr beeindruckend! Die Männer sind sehr interessiert an der Technik. Die Frauen sind von anderen Dingen beeindruckt. Alle Kinder haben eine Spielkiste. Kommt ein Spielzeug dazu, entscheidet das Kind welches es weiter verschenken will. Auch wird viel gesprochen über das spannende Projekt der Pachamama „toptotop“ siehe
http://toptotop.org

Pachamama

Danach verabschieden wir uns. Die Pachamama segelt zu einer nahegelegenen Bucht, wo sich ein Kletterfelsen befindet. Wir haben hier noch viel zu entdecken und wandern zu einem See hinauf. Natürlich lassen Susanne und Alex das kalte Bad im See nicht aus! Sie schwärmen!

Susanne und Alex, wie man sieht scheint das Wasser doch kälter als gedacht.
Susanne und Ursula

Wunderschöne Wanderung. Am Abend geniessen wir wieder einmal den Grill auf der Cachana. Die Silmaril und wir wechseln uns täglich mit dem Kochen ab. Super!
Heute der 30. August bei Zeiten Tagwache. Wir wollen zur Hütte „bis ans Ende der Welt“ rauf. Die Wanderung wurde uns empfohlen! Es geht wirklich stotzig bergauf.

Wie bei uns ein Bügellift

Oben mit Regen angekommen nehmen wir in einer kleinen Hütte unseren wohlverdienten Vesper ein. 3 Norweger kommen auch noch und entfachen gleich ein schön wärmendes Feuer. Draussen wirklich saukalt mit Graupelschauer.

Danach der Abstieg. Die ersehnte Dusche bei Freunden der Schwoeres ist eine Wohltat. Dann Leinen los, wir segeln zur Bucht, wo die Pachamama liegt. In der Dämmerung wird an der Boje festgemacht. Wir werden von den Kindern der Pachamama mit dem Schlauchboot abgeholt. Wir verbringen auf der Silmaril einen netten Abend. Im Dunkeln werden wir von Sabine und Dario zur Cachana gerudert. Sie besichtigen kurz unser Boot und verabschieden sich, da sie Sie morgen früh um 5.00 Uhr los Segeln möchten. Dario hat in Tromsø einen Vortrag. Als wir zum Himmel schauen sehen wir ein grosses Schauspiel! Intensive Nordlichter grün bis ein bisschen rot! Unglaublich es ist nicht an Schlaf zu denken.


Wir sind überwältigt von dem wunderschönen Naturspektakel. Plötzlich verschwinden die Lichter um sich nach 30 Minuten wieder zu zeigen. Wunderschön!

Am nächsten Morgen ist es der Bordfrau zu kalt um zu Baden! Noch einige Fotos, dann ab zum Fischen. Wir kochen heute und müssen noch einen zusätzlichen Fisch haben.

Lyngenalpen bei freundlichen Wetter

Nach dem Fang, ruppiges Segeln zurück nach Lyngseidet. Da es kein Wasser gibt an unserem Steg und die Tanks leer sind, werden sie mit einem 20L Kanister nach und nach aufgefüllt.

Am Dienstag ist schlecht Wetter angesagt, desshalb fahren wir mit Bus und Fähre nach Tromsø. Primär um Mast Holz Konstruktion zu organisieren. Ist unser Gestell noch in der Boreal Marina? Ist sie, wir sind glücklich. Alex sein’s ist leider weg. Er hat in der Nähe ein Holzhandel gefunden, welcher Ihm die Bretter so zuschneidet, dass sie nur noch zusammen geschraubt werden müssen. Alles Perfekt. Kurz vor Abfahrt geht ein 2 jähriges Projekt von Susanne zu Ende. Sie kauft einen sehr schönen Norweger Pulli!

kein Frieren mehr!!

Heute Mittwoch, 2. September geht‘s bei Zeiten los. Haben 40 sm vor uns mit unterschiedlichen Winden.

Einer der vielen Gletscher

Müssen aber noch einen kleinen Zwischenstop machen, brauchen Fisch.

Kaum um‘s Kap rum finito. Aber geniessen den sonnigen Tag in vollen Zügen. Wissen wir doch geht‘s langsam aber sicher dem Ende der diesjährigen Reise entgegen. Am Ziel angekommen, haben wir den Eindruck von einem verlassenen Hafen mit einer atemberaubenden Kulisse.

Keine Menschenseele zu sehen. Heute Teigi mit King-Crab Sud und Shrimps auf der Cachana. Lecker!

Donnerstag, 3. September

Heute wandern wir zum blausten See der Welt, so wird es in Norwegen angepriesen. Alex bestellt das Taxi auf 9.00 Uhr. Wir werden an einen touristischen Hot Spot gefahren. In normalen Jahren ca. 6000 Besucher. Corona Jahr ca. 20 000. Auch die Norweger verbringen mehrheitlich Ihre Ferien im eigenen Land. Zum Glück sind wir beizeiten unterwegs. Wunderschöne Landschaft erwartet uns.

Kommt uns etwas finnisch vor. Wandern über Stock und Stein, Stein,Stein über die Gletschermoräne zum See. Hat sich definitiv gelohnt.

Wunderschön!!

Haben nicht allzu lange Zeit. Wartet doch der Abstieg

und danach noch 30sm nach Tromsø auf uns. Gedacht getan! Wo bleibt der angesagte Wind? Wir sind motiviert und versuchen es immer wieder die Segel zu ziehen. Nichts zu machen.

Aber sonnig, somit trockene Segel, so dass wir sie schon unterwegs bergen können. In nächster Zeit soll es immer wieder regnen und feucht sein und wir wollen die Segel unbedingt trocken einwintern. Gegen Abend erreichen wir den Stadthafen in Tromsø. Wir verstauen unsere Segel in die Säcke und helfen der Silmaril Ihr Grosssegel zu bergen und zu verstauen.
Bis bald unsere Lieben!

Schreiben Sie einen Kommentar

Ihre E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert