Von Selsøyvik nach Bodø

Montag  4.30h Tagwache. Die Reise sollte lange werden, dies nicht nur wegen der grossen Distanz, sondern auch weil es etliche mal Umsteigen mit den entsprechenden Wartestunden hiess. Valencia – Zürich – Oslo – Bodø – Selsøyvik.  Der erste Flug war schlicht und einfach sensationell. Kaum über der Schweiz liess der Pilot vernehmen, es sollte aufgewacht werden, da er mit einer Spezialbewilligung auf weniger als 6000 Metern die Alpen überqueren dürfe.  Eiger, Mönch und Jungfrau waren zum Greifen nahe – ganz einfach fantastisch. Die Weiterreise verlief dann ohne Probleme bis Bodø, wo ich bei grauem Himmel und Nieselregen aufs Hurtigbat wechselte. Nach weiteren 3 Stunden kam ich dann glücklich und müde in  Selsoøyvik an, wo mich Susan, Cherif und Joëlle erwarteten. Die Freude des Wiedersehens war gross und wurde mit einem Wellcomedrink und anschliessendem Nachtessen auf der Cachana besiegelt.

Nach dem trüben Grau des Montags wachten wir am Dienstag nach wohlverdientem langen Ausschlafen bei schönstem Wetter auf.

Ein oder zwei feine Kaffees erweckten die Lebensgeister. Dann ein kleiner Einkauf in einem Tante Emma – Laden, frischer Lachs von der nahen Fischzucht inklusive. Wir wären gerne zu einer Gletscherwanderung aufgebrochen, doch das Wetter macht uns einen Strich durch die Rechnung, leider – also umplanen und loslegen.

Wir Segeln bei wunderbarem Wetter und sehr angenehmen Temperaturen. Die Landschaft ist wunderschön, mal hügelich aber auch mal mit höheren Bergen. Es ist zum Geniessen.

Auf einem Felsen sehen wir von weither irgendetwas Seltsames – was kann das nur sein? Beim Näherkommen stellen wir fest, dass es sich um eine Badewanne mit Dusche und WC handelt. Wirklich sehr speziell!

Nicht allzu spät legen wir am Steg von Bolga an, einem herzigen kleinen Ort mit den in der Gegend weit verbreiteten speziell für Fischerferien gedachten zu vermietenden Häuschen. Die Leute kommen oftmals von  weither, um zu fischen. Der Fisch wird direkt in speziell dafür vorhandenen „Küchen“ ausgenommen und filetiert, um ihn so kiloweise nach Hause bringen zu können.

Nach einem wunderschönen Spaziergang

grillen wir den feinen am Morgen gekauften Lachs und geniessen den Abend auf dem Schiff.

Der Mittwoch ist grau trüb,  kalt und windig. Das bedeutet Regenkombi, Schwimmweste und Kaugummi für diejenigen, denen es schlecht werden könnte. Da das Wetter weder Bergbesteigung noch Gletscherwanderung zulässt, beschliessen wir, in 0rnes, dem nächsten grösseren Ort anzulegen, um Vorräte aufzufüllen.

Nachher, bei leicht besserem Wetter sucht uns der Skip eine wunderschöne Bucht zum Ankern.

Wir beschliessen den Krabbenkorb auszulegen, vielleicht gibt es morgen dann Krabbenfrühstück?! Wäre das Tüpfchen aufs i.

Fürs Nachtessen filetiert Cherif gekonnt und meisterhaft den vor meiner Ankunft gefangenen Dorsch und den Polak, die dann gegrillt werden. Es   wird ein super feines Essen und ein entspannter, gemütlicher Abend an diesem wunderschönen Ort.

Am Donnertag erwachen wir bei schönstem „Badewetter“….für die einen natürlich….nach dem Morgenbad und einem Kaffee, machen wir uns auf zum Krabbenkorb, der leider leer ist. Aber da der Wasserstand gesunken ist, sehe ich viele kleine Muscheln, welche später einen super Apéro abgeben könnten. 

Wind hat es heute keinen, also müssen wir Motoren. An günstigen Stellen machen wir kleine Pausen zum Fischen. Beim ersten mal schnaubt plötzlich  etwas neben dem Schiff. Wir erkennen einen Seehund und freuen uns trotz erfolglosem Fischen. Beim zweiten Halt beisst sofort ein Dorsch an. Allerdings ist er zu klein und muss wieder losgelassen werden. Gleich darauf beisst dann auch ein grösseres Exemplar an, zudem schwimmen Delfine ums Schiff und auch immer wieder Papageientaucher…es ist ganz einfach

unglaublich!

Beim Weitersegeln werden einem entgegenkommenden Schiff noch Grüsse ausgerichtet – die Welt kann ja so klein sein!

Wir legen dann in Krokholmen an, einer wunderschönen kleinen Insel. Obwohl der Plotter angibt, wir wären auf Land, ist die Wassertiefe um die 6 Meter, also glücklicherweise kein Problem.

Es gibt Ankunftsdrink und Muscheln zum Apéro, sehr lecker. Später dann grillieren wir an Land und geniessen den wunderschönenen Abend.

Beim Morgenspaziergang über wacklige Hängebrücken und weiche Grasböden, sehen wir ausser der Schönheit der Insel auch Nerze, welche allerdings nicht eben Kamerafreundlich, sprich sehr schwierig auf Fotos einzufangen waren.

Wir starten mit Motor, setzen dann aber nach einem feinen Frühstück trotz leichtem Nebel rundherum die Segel, um möglichst „früh“ nach Bodø zu gelangen. Einerseits, um noch Einkaufen zu können, anderseits , um Didé zu empfangen. 

Eigentlich war geplant nicht in Bodø zu bleiben, aber der Nebel ist ungemütlich, so dass wir eine Nacht bleiben und den Abend da geniessen.

Samstag machen wir uns auf nach der nahe gelegenen Insel Kversteinen. Nach dem anlegen am Steg gibt es den berühmt feinen Zmorgen mit Ankunftsdrink narürlich. Das macht zwar faul, aber trotzdem entschliessen wir, uns zu einem Inselrundgang aufzumachen. Es ist wunderbar grün und heiss!!! Man glaubt es kaum. 

Bei der Rückkehr zum Boot fragen wir uns, ob man die vielen vorhandenen roten Seeigel wohl essen könnte. Google meint ja, aber wir lassen trotz allem die Finger davon. Später fahren wir zum Fischen. Susan zieht einen klar zu kleinen an Land, aber das dumme Ding hat sich so arg mit den Haken verfangen, dass es nicht anders geht und wir ihn mitnehmen müssen. Nach der Rückkehr zur Cachana fragt uns der norwegische Nachbar, ob wir Erfolg gehabt hätten, was wir angesichts des Mini-Dorsches mit schlechtem Gewissen verneinten. Kurz später tauchte besagter Norweger mit einem Riesenbeutel bereits filetiertem Dorsch auf – was es dann zum Nachtessen gibt, ist ja wohl klar: feinster Dorsch und Gemüse vom Grill.

Mein letzter Abend auf der Cachana. Es waren wundervolle Tage mit euch, ganz herzlichen Dank, dass ich dabei sein durfte ! Es war ganz einfach traumhaft!

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