Liebe Bloggleser
obwohl ich in Gefahr laufe, dass ich Euch einen Teil der Geschichte doppelt vermittle, beginne ich am Anfang meiner Reise. Mit dem Wissen, dass die Cachana eine defekte Schraube hat, bin am frühen Freitag Morgen nach Kopenhagen geflogen, da ich noch die Stadt besichtigen wollte. Am Abend wollte ich dann noch Markus und Tanja im Hotel treffen um dann gemeinsam mit Ihnen am Samstag per Zug nach Ystad zu Reisen. Soweit hat alles besten geklappt, ich konnte sogar bereits bei Ankunft in Kopenhagen am Flughafen mein reserviertes Zimmer beziehen, was die Deponierung meines Gepäcks erübrigte. Mit der U-Bahn ging’s dann sogleich in die Stadt. An allen U-Bahn Stationen wurde gratis Wasser verteilt, was mich erstaunte, aber was ich im Tagesverlauf immer mehr verstehen werde.
Zusammenfassend eine wunderbare Stadt, die ich sicher nicht das letzte mal besucht habe, doch auf die Wasserverteilung vom Morgen zurückkommend, bei 32 Grad einfach zu heiss um Sightseeing zu machen. So war ich am frühen Abend bereits zurück im Airport Hotel.
Natürlich in mehrfachen Kontakt mit Khaters, war unterdessen klar, dass ich am Samstag eine längere Reise durch Südschweden vor mir hatte. Wie Ihr alle bereits wisst lagen sie in Haslö, wohin mich meine Reise also führen sollte. Dank dem App für die schwedischen Bahnen, hatte ich mein Ticket nach Karlskrona schnell gelöst und somit war die Reise für Samstag klar. So freute ich mich auf den Schlummi mit Markus und Tanja, sowie auf die jahrhundert Mondfinsternis. Doch wie das Leben so spielt, aus beidem wurde nichts! ?Markus und Tanjas Flug wurde annulliert und trotz mehrmaligem Ausflug auf das benachbarte Parkhausdach war vom Mond nichts zu sehen.
Samstag:
Da ich ja keine Eile hatte, habe ich mich für den 09.03 Zug ab Flughafen Kopenhagen entschieden. Vor mir lag eine interessante Zugfahrt über die gewaltige Öresund Brücke und durchs südliche Hinterland von Schweden. Die Trockenheit hat auch hier überall Einzug gehalten, so verlieren die Bäume z.T. schon Ihre Blätter. Noch eine kleine Anektote aus dem Zug, als um 10.50 sich das „Getränkewägeli“ zum 2. Mal näherte, bestellte ich ein Bier. Der nette Herr hat mir daraufhin erklärt, dass es in Schweden vor 11.00 Uhr keinen Alkohol gibt.
In Karlskrona angekommen habe ich es geschafft den Bus nach Haslö zu erwischen und bin dort nach 4 1/2 Stunden Fahrt von Susanne und Chérif herzlich empfangen worden.
Die Zwischenstory ist bereits bekannt, so geht meine Erzählung am Mittwoch weiter.
Mittwoch
Nach dem Zusammentreffen der Cachanieros mit den Pamperos am Dienstagabend war für Mittwoch die Inselbesichtigung von Hanö angesagt. Doch welches Erwachen, ich traute meine Augen nicht, wir hatten Nebel. Das Schiff war feucht, als hätte es geregnet.
So beschloss der Schreibende sich an Bord nützlich zu machen und auf den grossen Inselrundgang zu verzichten. Nachdem für die kommenden 1. August Feierlichkeiten die perfekte Ankerbucht gefunden wurde, liefen wir am späteren Vormittag, bereits wieder bei Sonnenschein aus. Am Anfang mit wenig Wind segelnd mussten wir am Schluss in die wunderschöne Ankerbucht Bockö Motoren. Es folgte ein Badenachmittag mit gleichzeitiger Dekoration der Schiffe für unseren Nationalfeiertag. Ein gelungener Grillabend mit Singen des Schweizerpsalms war der Höhepunkt des Abends.
Donnerstag
Nach Morgenkaffe und -bad hiess es um 11.40 Uhr Anker hoch. Wir verliessen Bockö. Bei südlichen bis westlichen Winden segelten wir mit Anfangs 5 bis schliesslich mit 12 Knoten in die nächste Bucht. Kurz vor dem geplanten Ankerplatz mussten wir einen engen nicht genau tiefenvermessenen Kanal passieren. (Die berühmte 0-3m Zone). Daher war Segel bergen angesagt. Beim Bergen des Genacker mit einigen starken Windböen hatten wir einige Mühe und so waren wir froh, dass wir genügend Leeraum zur Verfügung hatten. Nach einigen Versuchen hat es dann doch geklappt den Genacker einzurollen und zu bergen. So stand uns unserer Ankerbucht Hästkolmsfiärden nichts mehr im Wege. Die Cachana lag bereits vor Anker und kurz darauf war die Pampero bei uns um längsseits anzulegen. Übrigens waren wir zum zweiten Mal in dieser Bucht, wie damals nach dem Propellerwechsel. So stand einem coolen Anker Drink?und einem Bad nichts mehr im Weg. So konnten wir in den Sonnenuntergang hinein die nächste Grillparty geniessen. Sollte es die letzte sein?
Freitag
Am Morgen hiess es etwas früher Anker auf, da wir 21 Meilen und ein Mittagsstop ins Karlskrona vor uns hatten. Wir meldeten uns nach dem Ankerlichten bei der Drehbrücke, die sollte um 10.00 Uhr geöffnet werden.
Bis dahin war es nur eine halbe Meile und so waren wir etwas zu früh. Gegen 11.00 Uhr legten wir im Fischerhafen in Karlskrona an. Das Wasserbunkern erwies sich als etwas schwierig, da es an unserem Quai kein Wasser hatte.
Ein freundlicher Mechaniker reichte uns den Schlauch aus seiner Werkstatt. Der Einkauf in Supermarkt und Systembolag zeigte sich als etwas umfangreicher als erwartet, daher bestellten wir für die Rückfahrt ein Taxi.
Natürlich folgte noch ein feines Mittagessen (die grosse Portion Crevetten) und der Einkauf beim Fischhändler im Hafen. So erstaunt es kaum, dass es 15.30 Uhr wurde bis wir die Leinen im Fischerhafen lösten. Nach 15 Meilen Segeln bei bis zu 15kn Wind kamen wir auf der herzigen Insel Utklippan an. Ein ehemaliger Schutzhafen, mit fast keiner Infrastruktur.
Kurz später kam auch die Pampero an und wir kochten unser gemeinsames Abendessen an Bord, da auch hier Grillverbot herrscht.
Samstag
Wir wollten um 09.00 Uhr auslaufen, da 50 Nm auf dem Programm nach Gudhjem auf Bornholm standen. Nach einem kurzen Morgenbad im Hafenbecken ein, zwei Tassen Kaffee ging’s es um 09.00 Uhr los. Anfangs mit ein wenig zu wenig Wind um zu segeln, kam bald eine frische Brise auf von bis zu 15 Knoten. Z.T hart am Wind und mit stehender Wellenhöhe, ein wunderschöner Segeltag. So machten wir eine schnelle Reise und konnten bereits 17.20 Uhr die Leinen im Gudhjem im Päckchen an zweiter Stelle belegen. Den Platz neben uns konnten wir freihalten für die Pampero die wenig später neben uns in der dritten Reihe festmachte. Gemeinsames Nachtessen auf der Cachana.
Sonntag
Da der Wind für Sonntag noch stärker angesagt war planten wir einen Hafentag. Ein wenig Baden, den Kleinen Ort besichtigen, wir haben ja Ferien. Mittagessen in der Räucherei, Nachtessen auf der Cachana.
Montag
Immer noch viel Wind und genug Welle. So beschlossen wir eine Inseltour zu machen. mit dem Bus nach Nexø. Bodo wollte einen Segelkollegen besuchen und sich nach einer Volvo Penta Werkstatt umschauen. Nach einem feinen Aperoimbiss in der Räucherei, ging’s per Bus weiter nach Svaneke. Markus gönnte sich ein Bad mit Sprung ab dem 3m Brett. Eine schöne Küstenwanderung führte uns nach Listed. Dort mussten wir 1 Std. auf den nächsten Bus warten, was weiter ja kein Problem gewesen wäre, doch leider waren alle Restaurants Kaffee’s und dergleichen geschlossen. Also neue Landtörnplanung! Eine andere Buslinie sollte uns mit Umsteigen ans selbe Ziel führen. Es folgte ein verspäteter Bus, eine wunderschöne Fahrt quer durch Bornholm, die aber ebenso trocken war wie die umliegende Landschaft. Schliesslich landeten wir in Rønne ,der Hafenstadt. Natürlich zu spät für den Anschlussbus, was uns auf den Hauptplatz in eine Gartenwirtschaft trieb um das kühle kehlenbefeuchtende Nass endlich zu ergattern. Die nachfolgende Busfahrt um die Nordspitze von Bornholm war unterhaltsam durch einige mitreisende Schulklassen. Den Abend liessen wir in der Räucherei beim grossen Fischbuffet ausklingen.
Dienstag
Eigentlich war der Besuch der Erbseninseln angesagt, doch wurde aufgrund von südlichen Winden (starker Schwell im Hafen) der Plan geändert. So steuerten wir bei mässigem Wind den Hafen von Allinge im Nordosten von Bornholm an. Nach kurzer Fahrt machten wir im Innenhafen von Allinge fest. Den Nachmittag verbrachten wir an der Beach. Sandstrand
Mittwoch
Heute ging es früh los, mit Südostwind zurück an die schwedische Küste. Bei perfektem raumen Wind, waren wir zügig unterwegs. Da die Wellen doch ein gewisses Rollen ins Schiff brachten, wurden die für den Mittagsimbiss angesagten Lachsroggenomletten durch Bratkartoffeln mit Roggen und Crème fraîche ersetzt. Fein! Um 16.00 Uhr liefen wir nach 18 Nm im kleinen Hafen Kåseberga ein. Die Befürchtung, dass es etwas Schwell im Hafen hat, zeigte sich leider als wahr. Trotzdem beschlossen wir zu bleiben, da der Wind doch weiter nach Westen drehen sollte und somit der Schwell abnehmen würde. Schliesslich kündigte sich noch ein kleines Gewitter an, so vertagten wir die Besichtigung der mystischen astronomischen Kultstätte aus der Bronzezeit Ales Stenar auf den nächsten Morgen.
Donnerstag
Die Besichtigung des Steinkreises am Morgen war ein voller Erfolg, waren wir fast alleine dort und konnten die spezielle Aura geniessen. Leinen los war für 11.00 Uhr angesagt. Kurz vor dem Ziel Ystad machten wir einen Mittags Grillhalt vor Anker. Wunderschön zum Abschluss des Segelns für mich. Um die Ecke waren wir dann schon im Hafen Ystad wo wir am Freitag bleiben werden, da Starkwind von >30 kn angesagt war. Kaum im Hafen angekommen konnten wir meine Crewablösung begrüssen. Wir wurden von Chantal und Matthias erwartet. Das Nachtessen kochten wir auf beiden Schiffen, da es Auberginen Zucchetti Dorsch Gratin gab. Gegessen wurde gemeinsam auf der Cachana. In der Nacht weckte uns ein kleines Gewitter mit ersten Starkwindböen.
Freitag
Wie angekündigt, der Wind ist da mit Böen bis zu 38 kn. Von der nahen Beach, wird der Sand über die Steinmole getragen, so dass man sich auf der Cachana wie am Strand fühlt.
So nun muss ich mich leider schon bald wieder von Cherif, Susanne und der Cachana für ein weiteres Jahr verabschieden. Ich bin schon gespannt auf die Weiterführung des Blogs von Matthias und Chantal, mit denen ich auch meine letzten Tage noch geniessen darf.