Ein Hoch auf das hyggelige Seefahrer*innen Dasein

Nach einer mehr oder weniger erholsamen Nacht (Sam wird fortan mit Ohrenpax schlafen) sind wir ready Cachana auf vordermann*frau* zu bringen. Der Grosseinkauf inklusive längerem Aufenthalt beim Fischer sind selbstredend Teil davon. Ebenso blieb dank dem starken Wind genug Zeit das Motoren-Gerumple vom Vortag zu untersuchen. Wie gedacht, haben sich Überreste eines Netzes im Propeller verfangen und Chérif musste mit einem Messer und Tauchflasche bewaffnet (trotz wenig Begeisterung des Captains über das kalte Wasser) im Hafenbecken schwimmen gehen. Nach dem die Tauchausrüstung und der Taucher wieder vom Salzwasser befreit und trocken sind, ist es Zeit für einen Probestart des Motors. Die Spannung ist greifbar und alle horchen konzentriert auf das Geräusch aus dem Maschinenraum und… Mission accomplished! Trotz einiger Netzüberreste für welche die Tauchluft nicht mehr gereicht hat, brummt der Motor auch unter Last zufrieden vor sich hin. Die somit einwandfrei manöverierfähige, mit dem niegel-nagel-neuen Heckanker ausgerüstete, bis unter das Deck mit Lebensmittel und allen anderen Nötigkeiten vollgepackte Cachana ist nun ready für unsere anstehende Überquerung nach Läso. Zufrieden mit dem Erreichten bereiten alle gemeinsam einen feinen Znacht zu und begeben sich zum hafeneigenen Grillplatz, welcher vorzüglich vor den anhaltend starken Böen Schutz bietet und lassen den Tag gemütlich ausklingen.

Am nächsten Tag wird die Losfahrt etwas nach hinten verschoben um den Fischer nochmals einen Besuch abzustatten… dieses Makrele Sushi ist einfach vorzüglich und 1 Stunde Abfahrtverzögerung definitiv wert. Nach letzten Besorgungen und Schiffklar geht es auf nach Läso. Leider sind die Seebeine noch nicht bei allen eingewärmt und so hat Sam die Überfahrt trotz Bier grösstenteils im Liegen verbracht. Das Happytablettli für einen ruhigen Magen ist für morgen fix eingeplant. 

Am nächsten Tag geht es auf nach Schweden, danke Dänemark schön war es=)

Weil unser schwedisches Ziel gute 40 Seemeilen entfernt liegt, laufen wir etwas früher als gewohnt aus. Die Bedingungen fürs Segeln könnten nicht besser sein. Guter Wind, mässiger Seegang und jede Menge Sonnenschein! Der skandinavische Sommer zeigt sich von seiner besten Seite. Mit guter Laune und dank Happytablettli auch ruhigem Magen, machen wir gut Geschwindigkeit und fliegen mit zeitweise ganzen 8 Knoten in Richtung Schweden. Im schwedischen Königreich angekommen freuen wir uns auf unsere erste Nacht am Stein in den Schären vor Göteborg.

Am nächsten Tag geht es los (immer etwas später als alle anderen) Richtung Norden. Zwischen den Schären entlang mit einem kurzen Stopp in Marstrand, um die Burgbegeisterung von Sam zu stillen und Frischwasser aufzufüllen. Das Anlegemanöver unter beispielslosem Samstagsverkehr hat mindestens Nadine etwas aus der Fassung gebracht. Wie könnte es auch anders sein, Captain kept it cool. Spätestens auf dem gemütlichen Spaziergang zur Festung hinauf, welche am höchsten Punkt über Marstrand wacht, haben sich die Nerven wieder beruhigt. Nach einem leckeren Stärkungssnack geht unsere Suche nach einem schönen Anlegeplatz weiter. In mitten von hunderten Inseln stehen die Chancen natürlich gut und so werden wir nach einigen Erkundungsabstechern mit einem gut geschützten und wunderschönen Platz belohnt. Ein Ankunftsdrink inklusive Apéro später gehen die Vorbereitungen für einen gemütlichen Grillabend auf der Insel los. Tiefenentspannt und mit vollen Bäuchen geniessen wir den Anblick der Sterne und fachsimpeln über die Gestirne. Ein vermeintlich harmloser Ausflug aufs Naturklo wird Sam zum Verhängnis, als er in Wassernähe auf einem glitschigen Stein ausrutscht. Glücklicherweise wird sein Aufprall durch jede Menge Schwanenkot und Schlamm gebremst und schlimmere Verletzungen bleiben aus. Eine gründliche Reinigung und einen Kleiderwechsel später nehmen wir noch einen Schlumi und gehen müde und zufrieden ins Bett. Gute Nacht!

Am nächsten Tag geht es nach einem ausgiebigen Brunch los zum nächsten Anlegeplatz. Kurz vor der Abfahrt entdeckt Chérif etwas weiss Glitzerndes im Wasser. Das Fischmesser wird gezückt und die Beute, 10 Austern frisch vom Stein, geerntet. Unter Motor geht es zwischen den Inseln weiter Richtung Norden. Das Anlegemanöver längs am Stein ist dank Susannes Gazellengenen wie eine eins geglückt. Da haben wir uns den Ankunftsdrink inklusive Austernsnack so richtig verdient. Der Puls wurde dann doch noch schnell hochgejagt durch das Sichten eines möglichen Wolfes in der Ferne beim obligatorischen Abendspaziergang. Die Langusten-Spaghetti waren aber trotz nervenaufreibendem Erlebnis deliziös und alle gingen nach dem Schlumi zufrieden und sonnengebräunt ins Bett.


Heute Morgen hat es auch die Jungmannschaft ausnahmsweise etwas früher aus den Federn geschafft. Susanne und Chérif sind jedoch wie üblich schon eine Weile wach und uns Siebenschläfern bereits einen Kaffee und Sprung ins kühle Nass voraus. Nach dem Klarschiff gemacht ist, machen wir uns bereit für das Ablegemanöver. Bis auf einen sich vehement wehrenden Hering im Felsen, der mit gemeinsamer Anstrengung schlussendlich doch entfernt werden kann, klappt alles reibungslos und wir laufen weiter Richtung Norden aus. Gemütlich tuckern wir unter Motor zwischen den Inseln durch und machen in einer eher belebten Bucht eine Zvieripause. Gestärkt mit leckerem Fisch in allen Variationen und einem Glas Sprudelwasser deluxe geht die Reise weiter. Wieder am Stein angelegt wird der letzte Sonnenuntergang im hohen Norden mit Sam inklusive Grill genossen. Die Gläser werden mit Wind im Haar und Sonne im Gesicht auf Sams Abschied sowie auf Alexs Ankunft angehoben.

Wieder auf der Cachana

Nach der wunderschönen Hochzeit von Chantal und Matthias und Didé‘s 60. Geburtstag sind wir am Montag den 16.8 wieder nach Dänemark aufgebrochen. Um 7.00 Uhr startet unser Flieger in Zürich. Man kann sich ausrechnen um wieviel Uhr unsere Wecker geklingelt haben.



Über Amsterdam nach Aalborg ging unsere Reise. Im Aalborg Flughafen warten wir auf unser Gepäck. Aber es kunnt nid kunnt nid. So ziehen wir, halt nur mit 1 Gepäckstück anstatt mit 2, von dannen. Am Service Schalter nehmen Sie unsere Daten auf und versprechen sich zu melden. In der Marina angekommen erwarten uns Nadine und Sam, die bereits am Samstag angereist sind. Wir geniessen den Nachmittag mit den Beiden. Am Abend, trotz unseren Anfragen keine Neuigkeiten betreffend Gepäck. Gegen 23.00 bekommen wir eine SMS, dass unser Gepäckstück unterwegs sei. Yupiie. Dienstag Morgen machen wir die Cachana bereit. Betreffend Gepäck versuchen wir erfolglos anzurufen um zu terminieren. Nach dem Mittag erhalten wir eine Nachricht, dass das Gepäck um 17.00 Uhr geliefert wird. Zu spät für uns. Somit gehen Sam und Nadine zum Flughafen um es zu holen. Wir müssen noch unsere angepasste Anker Heckkorbhalterung abholen. 15.30 Uhr sind wir Startklar. Ohh! Die 2 Brücken die wir passieren müssen öffnen jeweils zu den vollen Stunden, aber um 16.00 Uhr keine Brückenöffnung wegen starkem Verkehr. Somit gibt’s noch einen feinen Apero bis es los geht. 16.20 Uhr Leinen los und wir motoren Richtung Brücke. Die 1. öffnet 16.45 wir fahren durch und hinter uns ein Frachter. Um 17.00 sollte die 2. öffnen.

Sie öffnet aber schon 16.50. Also Volldamf voraus! Nur, 300m hinter uns, der hupende Frachter. Meint der uns oder begrüsst er den Brückenwärter? Das Hupen wird immer intensiver! Also gut der meint uns. Wir fahren noch mehr zur Seite und lassen Ihn vorbei , heften uns an sein Heck und passieren die 2. Brücke. Wir haben 20 knoten Wind von hinten (West) und segeln gemütlich nur mit der Fock in das 16sm entfernte Hals.

Kurz vor der Hafeneinfahrt, der Motor wird gestartet. Was ist denn das? Es rumpelt und pumpelt. Nicht gar so fest als der Propeller defekt war, aber doch , etwas stimmt nicht. Vorwärts, Rückwärts, ein Wechselspiel, bis es etwas besser tönt und die Cachana, zwar mit weniger Leistung, aber doch gut steuerbar reagiert. So fahren wir in den Hafen.
Gegen 20.00 Uhr machen wir fest. Dort wird der schöne windgeschützte Grillplatz mit Gasgrill genutzt.

Wir genießen wieder unterwegs zu sein.

wir grüßen Euch die Cachanieros

Nadine, Sam, Susanne und Chérif

Die letzten Tage in Norway…., die Ersten in Dänemark

Kristiansand, Samstag 24. Juli

Wir sind heute morgen mit Didé aufgestanden, haben noch zusammen Kaffee getrunken und nun die Verabschiedung.

Wir schauen Didé nach wie er mit Sack und Pack zur Busstation läuft. Ein etwas wehmütiges Gefühl überkommt uns, nach 3 Wochen intensivem Segeln und Zusammensein. Es waren schöne, spannende 3 Wochen. Danke Didé!

Wir spazieren los um unsere Vorräte wieder aufzustocken.

Fyskebrigge mit vielen Restaurant und Fischverkauf

Bei der Fyskebrigge noch ein wenig Lachs für Sashimi, Reekers und Langusten gekauft. Mmh…. plus sonstiges Shoppen.

Mein Telefon klingelt. Es ist Jan und Leila, unsere norwegischen Freunde, die wir 2019 beim Raufsegeln kennen -gelernt hatten. Sie würden sich freuen uns zu Treffen. Wir beschliessen, dass wir uns wie damals im Stokkensund, etwa 1 Stunde von uns entfernt, treffen werden. Es ist Mittag. Noch schnell die Cachana mit günstigem, zollfreien Diesel auftanken. Dann ab nach Stokkensund. Wir werden sehr freudig empfangen und geniessen den Abend mit den Beiden.

Jan und Leila

Morgen früh 3.30 Uhr werden wir vom Wecker geweckt. Anziehen, 2 Kaffee, Cachana leise bereit machen, Leila und Jan sind aufgestanden um uns zu Verabschieden, so lieb!

Pünktlich 4.00 Uhr wird der Diesel gestartet, leise tuckern wir aus dem schmalen Sund. Nach einer halben Stunde erreichen wir freies Wasser und wir können die Segel setzen.

Sonnenaufgang 5.08 Uhr

Unser Ziel ist das 85 sm entfernte Thyborøn an der Westküste von Jütland (Dänemark). Der Wetterbericht für das Skagerrak. Ostwind 10Kn steigend bis 22Kn. Perfekte Bedingungen für uns da wir Südkurs haben und nicht viel Welle. Bald machen wir schnelle Fahrt. Wir ziehen das 2. Reff und der Autopilot macht einen guten Job. Wir geniessen das Lachs Sashimi sowie die schnelle Überfahrt.

Gegen 16.00 Uhr haben wir annähernd 30 Knoten Wind und segeln nur noch mit der Fock. Um 18.00 Uhr Leinen fest in Thyborøn.

Spezielles Gefühl, seit langem sehen wir wieder Schiffe aus verschiedenen Ländern. In den letzten 2 Jahren haben wir sehr selten ausländische Schiffe gesehen, natürlich Corona bedingt.

Thyborøn
Unser Nachtessen Pasta mit Langustenfleisch und Langustensud. Sehr Lecker!!

Thyborøn, Montag 26. Juli

Es regnet und Susanne möchte waschen, aber die Waschmaschine scheint für längere Zeit besetzt zu sein.

Wir sind etwas hin und her gerissen. Schliesslich legen wir in einer Regenpause gegen Mittag ab und segeln in den Limfjord hinein. Sehr ungewohnt mit Tiefen zwischen 4-10m zu Segeln. Immer wieder Sandbänke und bald sehen wir auf einer eine Gruppe von Seehunden.

Auch im Wasser taucht immer wieder ein Seehund auf, welcher uns beobachtet. Nach etwa 3 Stunden sind wir bei der Oddesundbrücke. Wir kommen nicht unten durch und müssen auf die Öffnung warten. Normalerweise alle 30 Minuten, mit Ausnahme wenn ein Zug kommt.

Oddesundbrücke

Dann muss man noch eine weitere halbe Stunde warten. So sei es. Nach etwa 45 Minuten fahren wir unter der geöffneten Brücke durch. Die Wetter Vorhersagen haben schwere Gewitter gemeldet (rot). Wir sehen wie die Wolkentürme höher und höher werden und es immer dunkler wird.

Es geht nicht lange und wir sehen und hören das Rumpeln/Blitzen. Jetzt immer wieder stärkere Regenschauer, Donner und Blitz von allen Seiten. Und dann……. Donner und Blitz gleichzeitig.

Endlich erreichen wir unbeschadet Sillersev ein netter Hafen im Nirgendwo mit einer unbesetzten Waschmaschine und Trockner. Die Bordfrau wäscht was das Zeug hält.

Am nächsten Morgen wird noch der Wassertank gefüllt.

Sillersev

Dann unser Plan in Nykøping Einkaufen und weiter zur Insel Livø. Es kommt anders als man denkt.

In Nykøping festgemacht gehen wir auf Einkaufstour, ein hübsches Städtchen, gefällt uns.

Nykøping

Kaum beim Schiff angekommen beginnt ein starker Regenschauer, es reicht uns knapp trocken die Kuchenbude aufzustellen. Lange dauert es nicht bis es wieder donnert und blitzt. Wir haben keine Lust auf das! Deshalb bleiben wir liegen. Susanne macht noch einen Einkaufsbummel und am Abend geniessen wir im Restaurant die feinen Limfjord Miesmuscheln. Im Limfjord werden Miesmuscheln und Austern gezüchtet. Leider beginnt die Austernzeit erst im September. Schade!!!

Nykøping 28. Juli

8.00 Uhr, es regnet so richtig, sollen wir wirklich ablegen? Natürlich, los geht’s. Anders als gedacht wir können die 43sm nach Aalborg segeln trotz vielen Engpässen und Richtungswechsel, einzig bei der Aggerbrücke müssen wir motoren, aber den Zeitslot für die Öffnung bestens erwischt. Immer wieder grobe Regenschauer,

Segeln im Regen
5 Minuten später

dann wieder Sonne, mindestens 20-30x ziehen wir die Kombijacke an und aus und die Sonnenbrille an und weg, Unglaublich! Temperaturen relativ warm. Gegen 18.00 Uhr machen wir im Segelclubhavn Fyordparken in Aalborg fest. Wir werden die Cachana bis am 16. August da stehen lassen.

Aalborg 29. Juli

Donnerstag Morgen wird die Cachana bereit gemacht für den Aufenthalt! Umparkieren nach Zuweisung vom Clubpräsidenten. Er hat versprochen, während unserer Abwesenheit ein Auge auf die Cachana zu haben. Festgemacht längseits am Pier. Das heisst so festmachen, dass es für den durchschnittlichen Tidenhub (0.5M) reicht. Dann Reinigung, Aufräumen und Packen.

Am Mittag fahren wir mit dem Bus nach Aalborg (4. grösste Stadt von Dänemark) und sehen uns die Stadt an. Die Ausgangsmeile sieht vielversprechend aus! Somit haben wir für Nadine und Sam bereits einen Tip. Sie werden uns wenn wir zurückkommen, für 2 Wochen begleiten.

Ausgangsmeile

Wir finden ein sehr feines Lokal und geniessen unser ausgezeichnetes Essen.

Sehr sehr fein aber leider zu viel!

Freitag 12.00 Uhr startet unser Flieger. Über Amsterdam, 2 Stunden Aufenthalt, dann weiter nach Zürich, Ankunft 16.45 Uhr.

Gestern ausgepackt, Familie genossen, heute auspacken/aufräumen und Blog schreiben und uns freuen auf die Hochzeit von Chantal und Matthias.

Auf bald die Cachanieros