Nachdem wir am Samstag bei kühlem Wetter die Schweiz verlassen haben, sind wir am Samstagabend um 19.00 auf der MS Richard With angekommen. Nach einem kühlen Bier und Prosecco sind wir um Mitternacht ins Bett gesunken. Der Wecker war gestellt, denn um 05.30 mussten wir am nächsten Morgen in Maloy das Hurtigruten Schiff verlassen.
Wie immer in solchen Situationen, geht der Wecker nicht. Es ist nicht klar weshalb. Aber so war es. Zum Glück – wie immer in dieser Situation – ist Sandra zurzeit erwacht. Frisch geduscht, ohne Frühstück und einigermassen ausgeschlafen haben wir das Schiff um 05.45 verlassen. Zu Fuss machten wir uns auf den Weg zur Cachana. Gemäss Wegbeschreibung lag der Jachthafen Richtung grosse Brücke. Wegweiser oder klare Ortsbezeichnungen sucht man in Maloy vergebens. Auch konnte niemand nach dem Weg gefragt werden, da das Dörfchen wie ausgestorben war. Mit etwas suchen und mit der Hilfe von Susanne kamen wir zeitig bei der Cachana an. Nach einer herzlichen Begrüssung und einem Kaffee wurde der Plan für die nächsten Tage fixiert. Früh war zu regeln, wie die Cachana in den Norden kommen soll und wie wir zwei wieder den Flughafen Bergen erreichen. Doch vorderhand ging es um die Fahrt in den nächsten Hafen. Bei kräftigem Wind kamen wir gut voran. Leider führte die Rute durch eine Region mit kräftigen Wellen aus verschiedenen Richtungen.
Das Resultat war wie es sein musste… Sandra und Michi übergaben die letzte Mahlzeit dem Meer. Doch nach kurzem Leiden beruhigte sich die See und unser Magen, so dass wir bei guter Gesundheit und bester Laune den Hafen von Fosnavag anlaufen konnten. Zum Glück waren wir zeitig unterwegs. So ergatterten wir uns einen schönen Liegeplatz ehe es in der Nachbarschaft voller wurde.
Nette Nordmänner legten neben uns an. Rasch kam man ins Gespräch und erfuhren, dass sie zwei Tage auf die Gelegenheit gewartet hatten nach Süden zu segeln. Jetzt sei der Plan, die rund 300 Meilen zu den Shetland unter die Segel zu nehmen. In 10 Tagen seien sie wieder zurück in Norwegen. Nach einem feinen Znacht und einem Mitternachtsdrink ging es entspannt ins Bett.
Ausgeruht und bei weniger „schönem“ Wetter machten wir uns am nächsten Tag auf nach Runde. Die Vogelinsel ist bekannt für ihre grossen Kolonien von Papageientauchern, Raubmöwen, und diversen andern Seevögeln. Anlegen konnten wir in einem kleinen Hafen. Zu Fuss – mit bestem Material – machten wir uns auf den Marsch auf den Vogelfelsen.
Es war alles in Allem ein sehr schöner Spaziergang, in der Abendsonne, mit einem Cervelat als Picknick und tausenden von Seevögeln, die zu oder von ihren Nestern flogen.
Mittwoch. Eile steht nicht an. Heute steht die Überfahrt nach Alesund an. Es wird ein kurzer Tripp von ca. sechs Meilen.
Bei wenig Wind gelingt es uns dem perfekt gesteckten Kurs des Skippers zu folgen. Alesund ist eine kleine malerische Stadt umgeben von kleinen Hügeln und Bergen. Die Stadt ist um 1904 vollständig abgebrannt und wurde im Jugendstil wieder aufgebaut.
Der Gästehafen ist zentral gelegen und alle notwendigen Einkaufsmöglichkeiten sind in wenigen Minuten zu erreichen. Weniger toll war als wir ankamen, auch gerade zwei Kreuzfahrtschiffe ihre Tore öffneten. Aus allen Richtungen klickten Fotokameras und grosse Hektik um- gab uns. Ein richtiger Kulturschock zu den beschaulichen Tagen vorher.
Wer Alesund besucht muss einen Fussmarsch auf den Fjellstua Aussichtspunkt machen. Der Aufstieg ist mit Stufen versehen und laufend wird man über seinen Fortschritt informiert. Nach genau 418 Stufen erreicht man den „Gipfel“.
Wir hatten wiedermal ein goldenes Händchen. Sonne, angenehme 17 – 18 Grad und eine traumhafte Aussicht belohnten uns für den Aufstieg. Heute Abend wartet ein Raclette auf eine erholte Crew. Wir freuen uns auf die verbleibenden Tage.
Donnerstag. Die Reise geht weiter mit WOW Effekt. Auf der Fahrt nach Midsund sieht der Skipper plötzlich etwas im Wasser. Alle suchen die Wasseroberfläche ab. Ein Ruf „Delfine“ ein zweiter Ruf „nein Wale“. Wir ändern den Kurs und beobachten die Tiere, die an der Wasseroberfläche immer wieder auftauchen. Es sind schlussendlich – Google sei Dank – Schweinswale.
Eine Familie von ca. 20 – 40 Tieren jagt nach Fischen und wir segeln zu ihnen hin. Susanne gelingt ein Foto, welches die rund 1.5 – 2.0 Meter langen Säuger zeigt. Nach diesem kurzen Stelldichein geht die Fahrt zügig voran, so dass wir um ca. 18.30 in Midsund ankommen. Der erste Eindruck der Einfahrt ist etwas trist. Industriebauten links und rechts. Man hat den Eindruck, man fahre auf ein Kieswerk zu. Beim Jachthafen angekommen ändert das Bild etwas. Eine sehr schöne gepflegte Hafenanlage begrüsst uns.
Der COOP ist nur wenige Schritte entfernt und die Duschen sind sehr sauber und alles ist neu und gepflegt. Begrüsst werden wir von unsern norwegischen Freunden aus Runde. Wir erfahren, dass die Insel gut geeignet ist um einige Wanderungen zu machen und erhalten eine Karte mit den schönsten Trips.
Die Reise neigt sich dem Ende zu. Nach einem kleinen Frühstück und klar Schiff wird es nach Molde gehen.
Ein kleines Städtchen auf der Hurtigrute. Das Schiff, die MS Nordkapp wird Sandra und Michi um 21.00 Uhr aufnehmen und zurück nach Bergen bringen. Dort wartet am Samstag der Flieger zurück in die Schweiz. Die Woche bei Cherif und Susanne verging viel zu schnell. Das Wetter in Norwegen hat uns positiv überrascht, war trockener als befürchtet und wärmer als erwartet. Alles in allem wieder einmal eine sehr schöne Woche unter Freunden.
Vielen Dank Susanne und Cherif!
Liebe Cachanga-Leute 🙂 es ist immer spannend zu hören, was ihr so alles erlebt. Die schönen Fotos machen das Ganze komplett.
Bei uns ist eine “Affen- Hitze”. Es ist fast nicht auszuhalten im Freien. Luft 34° und der Pool kocht fast bei 35°. Ein Abkühlen ist schwierig geworden.
Dafür ist die Wäsche ruck-zuck trocken. Tja wie so alles hat es eben Vor- und Nachteile.
Ich wünsche euch weiterhin eine tolle Reise auf dem Wasser und spannende Begegnungen an Land.
Herzliche Grüsse Fankis