Helgelands Küste

Nach einer stressigen letzten Schulwoche ging es endlich los in Richtung Norwegen. Müde aber glücklich bin ich dann, um kurz vor eins nachts, in Trondheim angekommen. Am nächsten Tag sollte es mit der Hurtigrute weiter bis nach Rørvik gehen, wo mich Mama und Papa erwarteten. Da der Dampfer aber erst am Nachmittag den Hafen verliess, hatte ich noch genügend Zeit mir das hübsche Städtchen Trondheim ein bisschen besser anzuschauen. Gesagt, getan. Die Stadt versprüht viel Charme, die riesige Kathedrale und der dahinter liegende ehemalige päpstliche Palast sind durchaus einen Besuch wert.  Nachdem auch der gewünschte Kaffee noch eingekauft wurde (der Nespresso-Shop in Trondheim war danach ausverkauft) ging es in Richtung Fähranlage. Obwohl am Morgen noch extra nachgeschaut, musste ich feststellen, dass ich am falschen Quai war. Also Sprint zur richtigen Anlage. Ausser Puste, mit einigem Gepäck im Schlepptau, habe ich das riesige Schiff, das eher an ein Kreuzfahrtschiff erinnert,

noch knapp rechtzeitig erreicht. Zum Glück! Nach gemütlichen 10 Stunden komme ich dann endlich in Rørvik an, wo mich Mama und Papa bereits erwarten. Ein freudiges Wiedersehen! 

Am nächsten Tag hiess es dann erst einmal Ausschlafen. Erst um 12 Uhr fand die Cachana ihren Weg aus dem Hafen in Richtung Norden. Ziel, die Insel Leka.  Während der Überfahrt kam der Crew die Idee, noch ein bisschen zu Fischen. Ergebnis: ein 73cm langer Dorsch, den Mama aus dem Wasser zog. Schnell war der Fisch ausgenommen und zum Entwässern im Kühlschrank verstaut. Gut an dem kleinen Steg festgemacht, gibt es den wohlverdienten Ankunftsdrink. Zum Abendessen, da es doch noch kalt ist, ein feines Raclette. 

Nach einer erholsamen Nacht und den zwei obligaten morgendlichen Kaffees ging es weiter nach Moyhamna. Ein wunderschöner Segeltag an dem wir gute 24 Meilen geschafft haben.

Natürlich wurde mit einem besonders feinem Apérodrink auf den 30. Hochzeitstag von Mama und Papa angestossen.

In Moyhamna, eine Insel die vor allem bekannt ist für den Berg Torghatten, fanden wir einen wunderschönen kleinen Hafen, an dem wir seitlich gerade noch den letzten Platz ergattern konnten. Zum Abendessen gab es dann den exzellenten Dorsch, welcher am Vortag ja bereits gefangen wurde.

 
Da uns der Platz so gut gefallen hat, entschlossen wir noch eine Nacht zu bleiben. Den Tag verbrachten wir mit einer wunderschönen Wanderung auf den Torghatten. Der Berg ist eines der berühmtesten Touristenziele in dieser Gegend. Tausende von Menschen erklimmen jedes Jahr die Stufen, um das Loch im Berg zu bestaunen. Das Loch hat riesige Ausmasse von 35m Höhe und 260m Länge.

Gemäss der nordischen Sage um die sieben Schwestern stellt der Berg einen Hut dar, welcher kurz vor seiner Versteinerung von einem Pfeil durchschossen wurde.  Runter ging es für uns dann auf der anderen Seite des Loches und mit dem Rundweg um die Insel beendeten wir unsere insgesamt 4stündige wunderschöne Wanderung.

Zum Abendessen grillierten wir das neu gekaufte Lammfleisch und diverses Gemüse. Mhhmmm sehr fein.

Nach dem Essen spielten Papa und ich dann noch einige Runden Rummikub, leider musste ich mich immer geschlagen geben. Die Revanche steht bis jetzt noch aus, wird es aber sicher noch geben. 

Am Mittwoch ging es weiter in Richtung Igerøya, ein idyllischer Anglerhafen mit vorliegendem Campingplatz. Unterwegs mussten aber die Vorräte noch aufgestockt werden. Dazu wollten wir einen kurzen Stop in Bronnoysund einlegen. Der Stop wurde dann aber noch kürzer als gedacht. Aufgrund eines Festes war im Hafen kein einziger freier Platz mehr zu finden. Zum Glück gab es aber die Brigge für die Ambulanzboote. An dieser haben wir kurzerhand festgemacht. Mama und ich sind in den gegenüberliegenden Laden gesprintet, haben alles Notwendige eingekauft und schon ging es wieder los. Für den Notfall hat Papa die Cachana bewacht, so dass immer ausgewichen werden konnte (was aber nicht notwendig war). Im Hafen Igerøya eingefahren boten wir ein doch eher witziges, von uns veranstaltetes Hafenkino, auch hier war der Platz sehr eng und das Beiboot unseres Schiffnachbars wollte uns partout keinen Platz lassen.  Nach mehreren Versuchen hat es jedoch geklappt und unser Kapitän hat uns wohlbehalten und unversehrt, einwandfrei parkiert.

Nach einem kurzen Spaziergang rund um das doch sehr kleine Hafenareal packten wir unsere Grillsachen aus und stellten ihn mit einer tollen Aussicht auf den Hafen auf dem Land auf. Erneut gab es ein sehr leckeres Abendessen. 

Am nächsten Tag ging es weiter in Richtung Norden, Ziel war eine wunderschöne Bucht mit Sicht auf das Bergmassiv der «sieben Schwestern», den zweiten Teil der oben erwähnten nordischen Sage. Unterwegs beschlossen wir unser Frühstück in aller Ruhe in einer Bucht einzunehmen. Es gab feinen norwegischen Räucherlachs. Mhhhhmmm.

Mit dem Ziel einen eigenen Lachs zu fangen haben wir daraufhin die Angelrute ausgepackt. Leider stellte sich dieses Vorhaben als nicht ganz so erfolgreich heraus. Die Fische waren an dieser Stelle etwas grössenwahnsinnig und bereits ganz kleine Fischlein haben sich auf unseren eigentlich riesigen Köder gestürzt. Auch spätere Versuche sind aufgrund zu kleiner Fische gescheitert. Also entschlossen wir uns dazu in der Bucht dann den Krabbenkorb auszulegen, um so die übrigen Fischköpfe auch entsorgen zu können.

Mit einer wunderschönen Aussicht auf die sieben Schwestern gab es zum Abendessen einen feinen Grill. 

Am Freitag machten wir uns, nach den obligaten Kaffees, daran den Krabbenkorb zu bergen. Leider war der Korb aber leer. Auf meine erste norwegische Krabbe muss ich also noch ein bisschen warten. Ich bin aber überzeugt, dass ich noch dazu kommen werde. Kurz darauf hiess es Anker hoch. Ziel war an diesem Tag eine Bucht kurz vor der Insel Dønna. Da starke südwestliche Winde angesagt waren, lag diese Bucht optimal. Unterwegs wurde erneut eine kurze Fischpause eingelegt und prompt zog Mama einen wunderbaren Leng aus dem Wasser. Bald schon ging es dann mit gutem Wind weiter.

Da wir den Wind von achtern hatten, konnten wir das erste Mal, für mich das erste Mal überhaupt auf der Cachana, den Gennaker setzen.

In der Bucht angekommen, begaben wir uns zu dritt ins Resi um einen weiteren Fischversuch zu unternehmen. Leider war auch dieser erfolglos. Denn Leng gab es dann direkt zum Abendessen. Mhhhm sehr fein. 

Am nächsten Tag ging es weiter in Richtung Lovund. Hier wollten wir uns mit Peter und Lore treffen, die wiederum auch Besuch auf ihrem Schiff hatten. Nach einem tollen Segeltag kamen wir in Lovund an. Nach einer kurzen Unsicherheit betreffend den Hafen, Lovund hat drei davon, entschieden wir uns für den am gemütlichsten nördlichen Hafen. Noch immer nicht ganz sicher ob Peter auch diesen gemeint hat, sichern wir uns telefonisch kurz ab. Wir hatten Glück, es war der Richtige. Mama und ich machten uns dann auf, die Papageientaucherkolonie zu suchen, die auf der Insel Lovund anzutreffen sein sollte. Wir erlebten einen wunderschönen Spaziergang,

Papageientaucher sahen wir aber leider kaum, zu dicht war der Nebel, welcher sich um den Berg geklammert hatte. Zurück auf der Cachana kam kurz darauf auch die Orion mit Peter, Lore und ihren Gästen an Bord an.

Nach einer freudigen Begrüssung fanden wir uns alle auf der Cachana wieder, wo es für alle feine Spaghettis und guten Wein zum Abendessen gab. Bereits wieder eher spät machten wir uns dann auf in die Koje, schliesslich soll es bereits um 9 Uhr Frühstück auf der Orion geben. 

Nach einer doch eher kurzen Nacht trafen wir uns alle, wie bereits gesagt, auf dem Schiff von Peter und Lore zum Frühstück wieder. Danach wurde kurzerhand entschieden, das sich auf der Insel befindende Museum gemeinsam zu besuchen. Gesagt, getan. Im Museum fanden sich verschiedene interessante Ausstellungsstücke rund um die Lebensweise auf Lovund. Im Mittelpunkt stand schon früh die Fischerei, aber auch die Jagd auf die Papageientaucher brachte den Menschen Arbeit und Lohn ein. Das letztere ist heutzutage aber verboten und die Vögel stehen entsprechend unter Schutz.

Das Wetter, insbesondere der Nebel schien uns heute wohler gesinnt, weshalb wir uns nach der Verabschiedung der Orion erneut auf den Weg auf den Hügel machten, um die Papageientaucher zu beobachten. Heute waren wir auch erfolgreicher. 100te solcher Vögel nisteten im Geröllfeld im Norden der Insel. Es soll weltweit eine der grössten Kolonien überhaupt sein. Leider sahen wir die Vögel nur von weitem, dennoch war es toll die putzigen Tierchen zu beobachten. Auch die Wanderung an sich war wunderschön.

Am Abend entschliessen wir uns in einem der wenigen Restaurants der Insel zu Abend zu essen. Diese Entscheidung entpuppt sich als genial. Das Essen schmeckt exzellent und wir verbrachten einen wunderschönen letzten Abend zu dritt. 

Am Montag ging es dann auch gleich weiter in Richtung Norden. Der Wind war an diesem Tag sehr launisch, deshalb konnten wir nicht wie gehofft, die ganze Strecke unter Segel absolvieren. Wir nutzen die Zeit zwischen den kurzen Pausen um zu Fischen. Und siehe da, wir waren endlich wieder einmal erfolgreich. Neben einem Pollack gelang es uns auch noch einen relativ grossen Dorsch herauszuziehen.

Ein tolles Erlebnis jagte an diesem Tag das andere. Kurz vor dem Tagesziel war es soweit, der Polarkreis wurde überschritten. Natürlich wurde dieses Ereignis entsprechend mit einem Schluck Rum, auch Neptun bekam davon etwas ab, gefeiert.

In Selsøyvik angekommen, wurde die tolle Dusche, inklusive Rückenmassagedüse in Anspruch genommen. Kurz vor dem Abendessen traf dann auch Moni aus Spanien mit dem Hurtigbåt bei uns ein. Gemeinsam genossen wir ein feines Nasi-Goreng, der Fisch muss leider bis Dienstag noch im Kühlschrank verweilen. Es war ein wunderschöner Abend an dem wir uns alle viel zu erzählen hatten. 

Ab Dienstag wird Moni den Blog weiterschreiben, weshalb ich mich an dieser Stelle gerne für die wunderschöne Zeit auf der Cachana mit meinen Lieben bedanken möchte. Es war traumhaft! Vielen vielen Dank! 

Weiter…., und was die Khater’s alles angeln

Mølde, Samstag, 29. Juni ist das Wetter besser als angesagt.

Anstatt Dauer-Regen, nur ab und zu äs Gütschli. Segeln mit gut Wind und nur mit dem Grosssegel durch das Gebiet Hustadvika, dass bekannt ist wegen seinen vielen Riffs und Kreuzseen. Bei uns auch bekannt geworden im letzten März mit dem beinahe Unglück des Kreuzfahrtschiffes Viking Sky. Wir haben hohen Wellengang aber alles im grünen Bereich. Machen unter Regen in Håholmen fest. Ein lauschiger, schöner Ort.

Eine Brygge mit altem Wikinger-Schiff und ein alt eingerichtetes Restaurant laden zum Verweilen ein.

Wir geniessen jedoch zuerst eine ausgiebige Dusche und entscheiden uns für bequeme Trainer-Hosen und Spaghetti-Resten mit Salat. 

Wetter – Aussichten für die ganze kommende Woche «Dauerregen» und Höchst- Temperaturen zwischen 8-10 Grad. Wir fragen uns: Sollen wir kurzfristig einen Flug in den Süden buchen? Der Gedanke ist verlockend. Nein, nein. Wir stellen uns dem Wetter und richten es uns gemütlich ein. 

Heute geht’s weiter nach Kristiansund. Der Hafen liegt gut geschützt in einer Meeresarm-Bucht. Es sind kräftige Winde angesagt. Die Stadt liegt durch Wasser getrennt auf 4 Inseln, eigentlich hübsch und doch haben wir den Eindruck, dass es an Atmosphäre fehlt.

Vielleicht macht der viele Regen auch dieses Empfinden aus. Susanne nutzt den Tag für Wäsche und Chérif findet eine Gastankstelle, welche die leeren Gasflaschen wieder auffüllt. In kurzen Regenpausen machen wir einige Besorgungen und Spaziergänge und besuchen das Klippfischmuseum und buchen gleich noch den deutschsprachigen Guide.

Hier wurde der Klippfisch bis 1989 verarbeitet. Jetzt zum Museum umgestaltet.

Anschliessend der spannenden Führung erhalten wir ein Probiererli «Bacalao» eine spanisch/portugisisches Rezept für Klippfisch, köstlich. Natürlich kaufen wir gleich Klippfisch ein. 

Dienstag Nachmittag haben wir gegen 16.00 Uhr ein kleines Wetterfenster, wenig Regen und ein bisschen weniger Wind, so dass wir nur mit der Fock Richtung Straumen surfen können. Cool!!!

Mittwoch den 3. Juli bleiben wir im sicheren Hafen, Temperaturen von 8°, gefühlt 3° und wieder sehr starke Winde und Dauer-Regen wie noch nie in unseren Ferien. Wir geniessen’s trotzdem, Lesen, Duschen, Schreiben, Flicken, Planen und «Plegern», wunderbar, wie in einer einsamen Berghütte.

Am Donnerstag gegen Mittag geht’s weiter.

Sehr dynamisches Wetter!!

Möchten in Magerøya ankern, sind aber nicht sicher ob es ruhig ist bei dieser Windlage. Und so ist es, Plan B, es geht weiter nach Børøysund, in welchem wir ein feines, empfohlenes Restaurant ausprobieren möchten. Doch als wir ankommen erfahren wir, dass die Küche in 20 Min. schliesst (20.00 Uhr).

Unser netter Nachbar Frederik, ein Norweger, erzählt uns, dass der hochgelobte Wirt vor 2 Jahren das Geschäft verkauft hat. So kochen wir himself. Auch legen wir für Morgenabend den Klippfisch in Wasser ein. Er muss min. 24 Stunden im Wasser ziehen, bevor er verarbeitet werden kann. Danach spazieren wir noch etwas über die schöne Insel Hitra, welche bei Angler von nah und fern sehr beliebt sein soll. Wir sind ebenfalls begeistert über die tierischen Landbewohner. So sehen wir auf unserem Spaziergang in nächster Nähe ca. 10 Rehe

und können auch 3 ausgewachsene Hirsche beobachten. Wow!! Sehr Imposant. Wir machen gegen Mittag Leinen los, aber nicht bevor uns Frederik bei einem feinen Kaffee viele schöne, lohnenswerte Orte auf der Karte zeigt. 

Wiederum ein sehr schöner Segeltag. Ein wenig verhangen

aber ohne Regen dafür kalt.

Eine hübsche Bucht mit einem kleinen Hafen Stokksund, wo wir seitlich am Steg festmachen. Am Abend kochen wir zum ersten Mal Bacalao und sie ist sehr gut gelungen. Auch Frederik erhält einen Teller seiner Lieblingsspeise und lobt unsere Kochkünste sehr.

Samstag Morgen machen wir im 1 km entfernten Dorfladen noch unsere Einkäufe. Dann geht’s los, ohne Regen aber bewölkt, die Temperaturen etwas moderater, nun zwischen 10 – 13°.

Nach 22sm machen wir in Bessaker fest, welches uns empfohlen wurde. Ach du meine Güte, welch ein Geschaukel. Also Leinen los und weiter nach Setervika. Natürlich in der engsten Passage muss das Hurtigruten – Schiff von hinten aufholen. Wir geben noch mehr Gas und fahren auf der Seite. Trotzdem kommt ein lautes, aufforderndes Hupen vom Heck. Kein Problem Herr Kapitän. 

Als wir im Hafen ankommen sind wir überrascht, es hat keine freien Plätze mehr am Steg. Hier im Norden hat es nicht mehr so viele Sportboote und deshalb ist Platz normalerweise kein Thema. Wir machen seitlich bei Frederik fest.

Heute Sonntag hat es wenig Wind.

Wir segeln trotzdem die ganze Strecke, welche heute sehr kurz ausfällt. Die Sonne scheint und wir geniessen die gefühlten 5° wärmere Temperatur in vollen Zügen.

Susanne geht noch kurz Baden, Wasser ca. 13°, dann nutzt sie die Heckdusche, da sie die Dusche in Setervika nicht gerade umgehauen hat, sicher von 20 Fischern zuvor benutzt. 

 Am frühen Nachmittag machen wir fest in Småvær. Ein charmanter Hafen mit einem Pub und Terrasse.

Wir machen das Schlauchboot, Reesi, startklar, packen die Fischer-Utensilien und etwas gegen den Durst ein und ziehen los. An diversen Orten diverse Versuche auch die Crew wechselt sich ab, aber ohne Erfolg.

Wir sind am Besprechen ob wir aufgeben sollen, da beisst doch beim Skip eine wunderschöne, fette Makrele an.

Weiter geht’s mit vollem Elan. Ein Dorsch beisst an, doch zu klein. Über den 62° Breitengrad müssen die Dorsche eine Länge von 44cm aufweisen. Schade für uns, gut für Ihn. Dänn ohalätz, die Angel krümmt sich durch. Ein grosses Dorsch Exemplar hat angebissen. Doch beim reinholen reisst der Kerl den Hacken vom Köder ab, Autsch!! Pech für uns und Pech für Ihn. 

Zurück im Hafen geniessen wir unsere Makrele in Sashimi-Form und einem feinen Grill auf der Terrasse des Pubs.

Am Montag geht’s weiter mit wenig Wind. Wir segeln langsam durch die Schären, nur mit Gross. Perfekt zum Angeln. Der Skip holt auch gleich einen Dorsch raus. Auch einen 2., doch der ist auch knapp zu klein, also zurück ins Meer. Geniessen den Abend in Lauvsnes. Dienstag morgen wird alles aufgefüllt, Vorräte, Wasser und Diesel. Leider kein Wind, deshalb geniessen wir ,mit Autopilot unter Motor, unser Lachsfrühstück. Dann entschliesst sich der Skip mit einem neuen und grossen Köder zu fischen. Immer diese Plastikteiler an den Haken die schwer abzubekommen sind!!!!! Auuutsch!!! Ausgerutscht und der Haken hat sich in Skiper’s Daumen fest gebissen. Querdurch kommt beim Nagel schon fast wieder raus. Guter Rat ist teuer. Versuchen zuerst selbständig den Haken rauszuziehen. Keine Chance. Alles reissen und zehren nützt nichts, nur noch mehr Schmerzen. Was nun….. Die Co-Skipperin sieht ein Fischerboot ganz in der Nähe, die wissen bestimmt was zu tun ist, denkt sie. Gesagt gefahren. Mittlerweile macht sich die Crew Gedanken wie das wohl ausgehen wird. Bei den Geübten angekommen ist deren Kommentar: No Problem! Der jüngere Kapitän kommt mit Seitenschneider und Pflaster zu uns auf’s Boot. Die grössere Zange lässt er sich nach reichen. Unsere Augen weiten sich. Au weiha!!! Die nächsten 10 Minuten ersparen wir Euch!  Nur Schmerz!! Die Helfer werden dankend mit einer sehr grossen Toblerone verabschiedet und der Skip wird professionell verbunden. Endlich bekommt der Skip die wohl redlich verdiente doppelte Portion Rum.

Danach ziehen wir unter Motor von dannen zur schönen einsamen Insel Gruppe Sør-Gjæslingan.

So wird platzsparend gebaut!

Am nächsten Morgen Schiff klar zum Auslaufen. Da macht ein grösseres Schlauch-Motorboot mit etwa 10 Gästen und 2 Kapitänen in tadelloser Uniform an unserem Steg fest. Sie sind nicht so kommunikativ, eher etwas steif. Wir legen ab und fahren gemütlich aus diesem wunderschönen Archipelago raus. Draussen liegt eine 80m lange Yacht vor Anker.

Königliche Yacht Norge

Der Skip kombiniert, Yacht und Motorboot gleich königliche Hoheit. CoSkipperin googelt und siehe da. Nicht jederMann/Frau kommt der norwegischen Königsfamilie so nah! 

Auch heute nicht viel Wind, somit wird’s ein gemütliches Segeln mit Fischen. Ah ja am Skippers-Daumen geht’s soweit gut. Dann ein Fang, ein Dorsch von gut 60cm beisst an

und zu guter Letzt noch ein Pollak. Sehr fein. Am Abend übernachten wir in einer ganz idyllischen einsamen Bucht und geniessen unseren Dorsch à la Ingwer, natürlich nicht bevor wir den Krabbenkorb noch ausgelegt haben.

Bleiben heute hier liegen. Der Wetterbericht sagt Sonne an, leider nicht, trocken aber bewölkt. Nachmittags spazieren wir noch den vorgeschlagenen Wanderweg entlang

und sehen zu unserer grossen Freude, nah über uns einen wunderschönen See-Adler kreisen. Wow!! Wie edel.

Ah ja unser Mittagessen bestand aus 2 wohlschmeckenden Krabben, sehr lecker. Der restliche Nachmittag wird mit Schreiben, Schreiben und Schreiben ausgefüllt

Freitag eher ein ruhiger, gemütlicher, ohne Zwischenfälle Tag. Schiff klar zur Abfahrt. Kein Wind, die See ist so glatt wie noch nie!! Wir Motoren durch die Schären mit kurzem Fischer-Stop. Ohne Erfolg! Kommen bei Zeiten im herzigen kleinen Hafen, Abelvær, an. Wir geniessen unser Zmo-Zmi ein feines Kaviar Omelette. Am Nachmittag vervollständigen wir unseren Blog mit diversen Fotos und geniessen anschliessend unser Dorsch-Curry Nachtessen.

Ausfahrt Hafen Abelvær

Samstag Morgen legen wir ab und segeln mit einer leichten Brise Richtung Rørvik. Der Himmel ist wieder mal grau. Die Sonne versucht’s, schafft’s leider nicht ganz.

Wegweiser in Norwegen

Beim Anlegen beginnt es leicht zu rieseln aber das kümmert uns auch nicht mehr. Jetzt gilt’s unsere Vorräte wieder aufzufüllen, wie Getränke und Lebensmittel. Auch wird unsere Gästekoje mal wieder ausgeräumt und hergerichtet. Heute Abend 22.15 Uhr kommt Joelle mit der Hurtigruten an und wird die nächsten 2 Wochen bei uns sein, freuen uns sehr.

Vergrösserung der Crew, Sandra und Michi kommen!

Nachdem wir am Samstag bei kühlem Wetter die Schweiz verlassen haben, sind wir am Samstagabend um 19.00 auf der MS Richard With angekommen. Nach einem kühlen Bier und Prosecco sind wir um Mitternacht ins Bett gesunken. Der Wecker war gestellt, denn um 05.30 mussten wir am nächsten Morgen in Maloy das Hurtigruten Schiff verlassen. 

Wie immer in solchen Situationen, geht der Wecker nicht. Es ist nicht klar weshalb. Aber so war es. Zum Glück – wie immer in dieser Situation – ist Sandra zurzeit erwacht. Frisch geduscht, ohne Frühstück und einigermassen ausgeschlafen haben wir das Schiff um 05.45 verlassen.  Zu Fuss machten wir uns auf den Weg zur Cachana. Gemäss Wegbeschreibung lag der Jachthafen Richtung grosse Brücke. Wegweiser oder klare Ortsbezeichnungen sucht man in Maloy vergebens. Auch konnte niemand nach dem Weg gefragt werden, da das Dörfchen wie ausgestorben war. Mit etwas suchen und mit der Hilfe von Susanne kamen wir zeitig bei der Cachana an. Nach einer herzlichen Begrüssung und einem Kaffee wurde der Plan für die nächsten Tage fixiert. Früh war zu regeln, wie die Cachana in den Norden kommen soll und wie wir zwei wieder den Flughafen Bergen erreichen. Doch vorderhand ging es um die Fahrt in den nächsten Hafen. Bei kräftigem Wind kamen wir gut voran. Leider führte die Rute durch eine Region mit kräftigen Wellen aus verschiedenen Richtungen.

Das Resultat war wie es sein musste… Sandra und Michi übergaben die letzte Mahlzeit dem Meer. Doch nach kurzem Leiden beruhigte sich die See und unser Magen, so dass wir bei guter Gesundheit und bester Laune den Hafen von Fosnavag anlaufen konnten. Zum Glück waren wir zeitig unterwegs. So ergatterten wir uns einen schönen Liegeplatz ehe es in der Nachbarschaft voller wurde.

Nette Nordmänner legten neben uns an. Rasch kam man ins Gespräch und erfuhren, dass sie zwei Tage auf die Gelegenheit gewartet hatten nach Süden zu segeln. Jetzt sei der Plan, die rund 300 Meilen zu den Shetland unter die Segel zu nehmen. In 10 Tagen seien sie wieder zurück in Norwegen. Nach einem feinen Znacht und einem Mitternachtsdrink ging es entspannt ins Bett.

Ausgeruht und bei weniger „schönem“ Wetter machten wir uns am nächsten Tag auf nach Runde. Die Vogelinsel ist bekannt für ihre grossen Kolonien von Papageientauchern, Raubmöwen, und diversen andern Seevögeln. Anlegen konnten wir in einem kleinen Hafen. Zu Fuss – mit bestem Material – machten wir uns auf den Marsch auf den Vogelfelsen.

Es war alles in Allem ein sehr schöner Spaziergang, in der Abendsonne, mit einem Cervelat als Picknick und tausenden von Seevögeln, die zu oder von ihren Nestern flogen. 

Mittwoch. Eile steht nicht an. Heute steht die Überfahrt nach Alesund an. Es wird ein kurzer Tripp von ca. sechs Meilen.

Bei wenig Wind gelingt es uns dem perfekt gesteckten Kurs des Skippers zu folgen. Alesund ist eine kleine malerische Stadt umgeben von kleinen Hügeln und Bergen. Die Stadt ist um 1904 vollständig abgebrannt und wurde im Jugendstil wieder aufgebaut.

Der Gästehafen ist zentral gelegen und alle notwendigen Einkaufsmöglichkeiten sind in wenigen Minuten zu erreichen. Weniger toll war als wir ankamen, auch gerade zwei Kreuzfahrtschiffe ihre Tore öffneten. Aus allen Richtungen klickten Fotokameras und grosse Hektik um- gab uns. Ein richtiger Kulturschock zu den beschaulichen Tagen vorher.
Wer Alesund besucht muss einen Fussmarsch auf den Fjellstua Aussichtspunkt machen. Der Aufstieg ist mit Stufen versehen und laufend wird man über seinen Fortschritt informiert. Nach genau 418 Stufen erreicht man den „Gipfel“.

Wir hatten wiedermal ein goldenes Händchen. Sonne, angenehme 17 – 18 Grad und eine traumhafte Aussicht belohnten uns für den Aufstieg. Heute Abend wartet ein Raclette auf eine erholte Crew. Wir freuen uns auf die verbleibenden Tage. 

Donnerstag. Die Reise geht weiter mit WOW Effekt. Auf der Fahrt nach Midsund sieht der Skipper plötzlich etwas im Wasser. Alle suchen die Wasseroberfläche ab. Ein Ruf „Delfine“ ein zweiter Ruf „nein Wale“. Wir ändern den Kurs und beobachten die Tiere, die an der Wasseroberfläche immer wieder auftauchen. Es sind schlussendlich – Google sei Dank – Schweinswale.

Eine Familie von ca. 20 – 40 Tieren jagt nach Fischen und wir segeln zu ihnen hin. Susanne gelingt ein Foto, welches die rund 1.5 – 2.0 Meter langen Säuger zeigt. Nach diesem kurzen Stelldichein geht die Fahrt zügig voran, so dass wir um ca. 18.30 in Midsund ankommen. Der erste Eindruck der Einfahrt ist etwas trist. Industriebauten links und rechts. Man hat den Eindruck, man fahre auf ein Kieswerk zu. Beim Jachthafen angekommen ändert das Bild etwas. Eine sehr schöne gepflegte Hafenanlage begrüsst uns.

Der COOP ist nur wenige Schritte entfernt und die Duschen sind sehr sauber und alles ist neu und gepflegt. Begrüsst werden wir von unsern norwegischen Freunden aus Runde. Wir erfahren, dass die Insel gut geeignet ist um einige Wanderungen zu machen und erhalten eine Karte mit den schönsten Trips.

Die Reise neigt sich dem Ende zu. Nach einem kleinen Frühstück und klar Schiff wird es nach Molde gehen.

Ein kleines Städtchen auf der Hurtigrute. Das Schiff, die MS Nordkapp wird Sandra und Michi um 21.00 Uhr aufnehmen und zurück nach Bergen bringen. Dort wartet am Samstag der Flieger zurück in die Schweiz. Die Woche bei Cherif und Susanne verging viel zu schnell. Das Wetter in Norwegen hat uns positiv überrascht, war trockener als befürchtet und wärmer als erwartet. Alles in allem wieder einmal eine sehr schöne Woche unter Freunden.

Vielen Dank Susanne und Cherif!