Sonntag Abend, der 13. Juli.
Gegen 17.00 Uhr erreichen wir Crinan. Es hat bereits aufgefrischt und falls Ihr Euch an den letzten Blog erinnern mögt, hat das Crinan Office uns mitgeteilt, dass wir auch direkt in der offenen Schleuse Übernachten dürfen. Da es heute Nacht stürmisch werden soll, fahren wir in die Schleuse und machen fest. Wir sind alleine. Drin ist es windstill. Aber die Geräuschkulisse ist imponierend da das Wasser über das geschlossene Tor, Wasserfall ähnlich, fällt.


Was soll‘s. Kaum festgemacht kommt der Schleusenwärter vorbei. Er spricht uns nett an und macht uns darauf aufmerksam, dass wir der Tiede, ca. knappe 3m, ausgesetzt sind. Guter Tipp haben wir gar nicht daran gedacht, aber logisch. Wir nehmen unsere beiden langen 30m Seile und binden so die Cachana fest. Wir bauen den Grill am Heckkorb auf. Spezielles Gefühl in der Schleuse zu grillieren!

Abends hat eine Crew die gleiche Idee und fährt mit ihrem Segelschiff ebenfalls in die Schleuse. Eine Familie mit 3 Kindern. Gleich nach dem Festmachen wird gegrüsst etwas gequatscht und ein paar Branchli werden übergeben, nicht nur zur Freude der Kinder. Der Wind dreht auf und wir müssen die Cachana straffer anbinden sonst ist die Gefahr zu gross, dass die beiden Schiffe zusammen stossen. Susanne und ich stellen den Wecker 2 stündlich alternierend, um die Leinen zu lösen bzw. nachzuziehen. Auch unser Nachbar bleibt bis 02.00 auf. Das Crinan Office hatte uns mitgeteilt, dass die erste Schleusung um 8.30 Uhr beginnen soll. Ziemlich müde, sind wir um diese Zeit parat zum Schleusen. Es wird dann 9.30 Uhr. Macht nix, dafür hat‘s aufgehört zu Regnen und die Sonne guckt zwischen den Wolken durch. Wir bewältigen 2 Schleusen hintereinander und fahren ein kleines wunderschönes Stück weiter,


bis wir nach der Bellanoch Bridge an einem idyllischen Ort festmachen.



Kaum festgemacht beginnt es zu regnen aber nicht lange. Wir machen einen Spaziergang am Ufer entlang Richtung Crinan. Susanne möchte dort ein paar Austern kaufen. Der Skip läuft nicht die ganze Strecke. Toll, die Skipperin kommt mit 12 Austern zurück. Jetzt gibt’s Apero auf einer Sitzbank mit toller Aussicht und Sonnenschein.


Wunderschön.

Zum Abendessen gibt‘s dann die feinen Austern, sehr lecker und anschliessend noch das Resteessen vor ein paar Tagen „ Chili con carne“ 🤪 Nicht gerade das passende nach Austern 🦪 aber trotzdem sehr fein😉!
Nächsten morgen regnets,

Wir haben vor 36 Jahren geheiratet, der Frühstück Champagner wird ausgelassen, wir haben 9 Schleusen vor uns!

Wir sind in den 9 Schleusen immer mit der gleichen Gruppe zusammen, ein Motorboot mit Schotten, ein Segelschiff mit Iren und wir, sehr nett!



Dann vor der Oakfield Bridge machen wir fest, die anderen ziehen weiter! Wir wollen doch noch etwas feiern! 🥂🍾🎉 Und immerhin hat es aufgehört zu regnen. Nachtessen, jetzt kommt‘s „ Wir haben doch noch so einen Lobster im Kühlschrank, dem die Skipperin eigentlich die Freiheit schenken wollte. Köstlich wir geniessen Ihn 🦞zu Zweit 🤪. Anschliessend den gefangenen Köhler auf Lauchbett, himmlisch! Nächsten Morgen geht’s weiter, noch 4 Schleusen. Zusammen mit einer englischen Segelfamilie bewältigen wir die nächsten 3 . Für die letzte Schleuse, das Sealook in Ardrishaig, müssen wir ca. 2 Stunden warten, es ist Ebbe und zu wenig Wasser. Wir nutzen die Zeit um was zu Essen.

Um 12.30 Uhr ist es soweit,

wir schleusen und sind wieder auf See. Der Crinan Canal ist wirklich empfehlenswert und einfach nur schön und doch freuen wir uns wieder auf die See mit der Weitsicht.

Auch sind wir froh, dass wir ohne Kratzer die Schleuserei geschafft haben. Wir haben schönes Wetter, mit Sonnenschein und kein Wind.

Wir fahren unter Motor zu dem 5 sm entfernten Otter Ferry. Bei einem kurzem Unterbruch und fängt der Skip eine schöne Makrele. Angekommen wird an einer Boje festgemacht. Es sieht hier sehr gemütlich und ruhig aus, Landschaftlich eindrucksvoll und nur ein paar wenige Häuser.

In einem der Häuser ist eine Bar/Restaurant, auf dem Namen laufend Oystercatcher und die Rezensionen im Internet sind hervorragend.

Wir packen das Dinghy „Reesi“ aus und fahren an Land. Angekommen sitzen wir auf der Wiese des Restaurants an einem Tisch und möchten ein paar Austern bestellen. Leider kommt die Meldung „sold out“! Da ist nichts zu machen. Enttäuscht bestellen wir 2 Glas Weisswein, aber alles gut. Wir geniessen unser Glas mit Seesicht und werden von einem Crew Mitglied, von einem benachbarten Segelschiff, mit Dudelsack-Spiel berieselt. Aus der Ferne und in der Natur hört sich das toll an, insbesondere in Schottland.

Donnerstag Morgens möchten wir nach Loch Ranza segeln, ca. 20sm. Die Sonne scheint, der Wind bläst uns mässig entgegen. Wir kreuzen gegen den Wind mit Vollbesegelung, es dauert nicht lange und schon haben wir das 2. Reff im Grossegel eingebunden. Natürlich ziehen nach und nach mehr Wolken auf, dann eine Front mit viel Wind und sehr viel Regen, die Tropfen sind sehr sehr gross!

Wir denken, praktisch wäre eine Skibrille mit Scheibenwischer, gibt‘s so was? Gegen 16.00 Uhr machen wir an einer Boje fest. Zum Glück hat es aufgehört zu Regnen und wir können die völlig durchnässten Kleider aufhängen. Mit dem Wind trocknen sie einigermassen. Die Luftfeuchtigkeit ist natürlich trotzdem hoch. Wir geniessen den wunderschönen Abend. Am nächsten Morgen fahren wir mit Reesi an Land

und spazieren zur Aaran Distillery, wir waren ja schon vor 2 Jahren hier.

Käufig sind wir nicht, aber einen Café gibt’s schon noch. Dann zur Cachana zurück und wir legen ab. Wir segeln nach Millport, auf einer Insel gegenüber Largs.

Unterwegs halten wir an um zu Fischen. Ein paar Makrelen wären zum Schluss schon toll. Susanne versucht es und nicht lange dauerts und einer hat angebissen. Wir möchten mehr, also nochmals, diesmal 5 Makrelen am Haken . Das reicht! Angekommen in Millport machen wir an einer Gästeboje fest.

Sehr hübsche Ambiance, ein bisschen mediterran, insbesondere die Sonne scheint mit voller Kraft und es ist richtig warm!

Wir fahren mit Reesi an‘s Land und spazieren durch das Dorf. Hier ticken die Uhren etwas langsamer, die Geschäfte schliessen um 16.00 Uhr. Macht nix wir brauchen nicht mehr viel. Zurück auf dem Schiff wird der Grill vorbereitet. Vorspeise Makrelen Sashimi, dann vom Grill ein Shirloin Steak mit Broccoli und zum Dessert ein Raclette Brötchen.

Sehr fein!

Samstag Morgens 6.30 Uhr, ( Schweizerzeit 7.30 Uhr) läutet das Telefon. Wir vermuten keine gute Nachricht! Chantal ist am Tel. und meldet traurig, dass es unserem Luuser (unsere 18 jährige Katze) nicht gut geht. Wir entscheiden miteinander, dass Sie zum Tierarzt gehen soll. Nach Absprache mit dem Arzt haben wir gemeinsam zugestimmt, dass Luusi nicht leiden muss. Wir sind sehr traurig! Gleichzeitig sind wir unterwegs nach Largs wo wir unsere Reise frühzeitig beenden werden.

Manchmal kommt es anders als man denkt. Gegen 10.00 Uhr sind wir bereits in Largs. Wir füllen noch den Dieseltank und möchten die Segel noch trocken bergen, was auch gelingt.
Am Sonntag Abend gibts das letzte Nachtessen auf der Cachana. Eines von unseren Lieblingsessen, wie ihr wisst.

Dienstag 10.00 Uhr haben wir den Krantermin und sind bis dahin beschäftigt mit Abbauen, Räumen, Waschen, Reparaturen, Reinigung und Organisatorischem. Am Montagnachmittag beziehen wir unser Air B&B in Largs. Wir können uns ein Schmunzeln nicht verkneifen. Sieht selbst. Aber es ist sehr sauber und gemütlich.


Dienstag Morgens 8.40 Uhr lösen wir die Leinen, fahren unter Motor nach Fairlie Quai, unsere Stimmung ist etwas wehmütig. Am Ziel angekommen erwarten uns die Werftangestellten bereits mit den Leinen. Wir fahren in die Gurten und routiniert wird die Cachana an Land gehoben.

Jetzt werden noch die restlichen Arbeiten an und auf der Cachana ausgeführt. Am Mittwoch morgen wird sie schon in die Halle transportiert und auch das Cover zum Schutz der Vögel wird angebracht.

Nun heisst es Abschied nehmen. Anschliessend geniessen wir zu zweit noch den letzten Abend in Schottland. Donnerstag morgens gehts ans Packen und einen feinen doppelten Espresso holen beim nahen Italiener. 10.00 holt uns das Taxi nach Glasgow Airport ab. Wir fliegen über Amsterdam nach Zürich wo wir von Joëlle und Kinder herzlichst empfangen werden. Wir freuen uns auf Euch alle daheim. Herzliche Grüsse und hoffentlich bis zum nächsten Jahr Cachanieros
Alles hat ein Ende, nur…
Sonst wart ihr doch länger unterwegs, oder nicht, oder doch? Es war wieder echt spannend eure Blocks zu lesen, vielen Dank!
Also dann, schöne Heimfahrt / Flug und bis bald auf dem gefrorenen Wasser…
Herzlichst
René und Cornelia
Liebe Susanne und Cherif
Vielen Dank für die vielen schönen Fotos und die Berichte dazu. Es ist immer sehr spannend euch zu folgen.
Das nächste Mal müsst ihr für dich Cherif eine pink Shorts mitnehmen. Dann passt du perfekt in das “kuschelige” Zimmer 🙂
In der Zwischenzeit seid ihr sicher schon wieder zu Hause.
Ich wünsche euch ein gutes wieder Ankommen und Einleben.
Wenn ich es recht verstanden habe seid ihr wegen einer OP früher zurückgekommen. Alles Gute für diese und gute Erholung.
Liebe Grüsse aus eurer alten Heimat
Anita
Danke Euch beiden für die tollen Reiseberichte