Nordkap Rundung

Norwegen 2020

Tromsø – Honningsvåg

Samstag, 25. Juli 2020

Ein wunderbarer Direktflug von Zürich nach Tromsø.

Auf der Cachana werde ich schon erwartet und zum Nachtessen in ein kleines, schnuckliges Lokal zum Rentiermahl ausgeführt. 

Sonntag, 26. Juli 2020

Tromsø – Nord-Lenangen

Heute werden wir, wahrscheinlich vor allem ich, geprüft. Bei Kaiserwetter in Tromsø losgesegelt. Am Anfang fast kein Wind dann geht es aufwärts.

Meine Steuermannskünste werden bei achterlichem Wind geprüft, aber nur 2 Patenthalsen.

Dann geht der Wind auf 30 Kn hoch und der Genuaroller bricht, als wir die Genua reffen. Also bergen wir die Genua und zurren sie auf Deck fest. Schliesslich legen wir wunderbar in einem kleinen Fischerhafen an und grillieren fein .

Montag, 27.Juli 2020

Nord-Lenangen – Årviksand

Ruhige Nacht, doch am frühen Morgen um 07.30 geht der Wind von 0 auf 100. Petrus dreht den Schalter, 30 KN Wind. Um die Mittagszeit haben wir uns dann aus dem Hafen getraut, alles repariert. Kaum ausgelaufen Wind weg. Susanne hat dafür unser Abendessen gefangen einen Köhler, fein. Gegrillt wird auf dem Boot und dann machen wir einen Nachtspaziergang auf die Hafenmole um den Sonnenuntergang zu geniessen. Wunderbare Stimmungen aus Nord Nord West.

Dienstag, 28.07.2020

Årviksand – Jøkelfyorden – Skalsabukta

Der nächste Tag bringt uns mit viel Kreuzen und wechselnden Winden dem nächsten Highlight, dem Hängegletscher näher. Mal nicht allein, sondern wir ankern mit einem Norweger Segler in der Bucht, wo der Wildbach rauscht. Wie auf einem Bergsee. 3 Köhler gefischt, zwei Kleine und einen Grossen.

Wir sind gespannt auf den nächsten Tag.

Mittwoch, 29.07.2020

Skalsabukta –  Jøkelfyorden (Gletscher) – Skjervøy

Heute geniesst die ganze Mannschaft ein Morgenbad bei 15 Grad, völlig unerwartet. Mit Spannung fahren wir ganz nach hinten in den Fyord hinein. Es öffnet sich der Blick auf einen hellblauen Hängegletscher und einen Restgletscher, der bis ins Meer reicht. Imposant

Abends im Hafen wollen wir diesen erkunden.
Susanne findet die Waschmaschine im Hafen. Wir gehen einkaufen und ergattern beim Fischer noch frische Shrimps. Diese gibt es gleich zur Vorspeise. Fein.

Donnerstag, 30.07.2020

Skjervøy – Bergsfyord

Am Morgen ist Susanne mit der letzten Wäsche beschäftigt. Alle drei gehen anschliessend zum Vinmonopolet um die Vorräte aufzufüllen. Bei bestem Wetter verlassen wir den Hafen.

Petri heil: Chérif fischt 4,3 Kg Dorsch, 74 cm! neuer Rekord.

Schliesslich lockt das Wetter zum Bade: bei 16.2 Grad geniessen Chérif und Susanne das kühle Nass, der Schreibende kneift.

In Bergsfyord angekommen, ist ein Spaziergang mit bissigen Fliegen und stechenden Mücken angesagt. Wir werden mit einem wunderschönen Blick über die Bucht mit kleinem Dorf belohnt.

Am Ufer hängen noch ganze Gestelle voller Stockfisch, die noch auf die besten Marktpreise warten um verkauft zu werden. 

Das Nachtessen ist gesetzt. Es gibt den Dorsch in Tranchen vom Grill, mmhm!

Der Wassertank wird gefüllt, das Deck gewaschen.

Freitag, 31.07.2020

Bergsfyord – Grunnfyordneset

Sonnenschein mit Wind bis 10 Kn.

Schöner Segeltag von einer Bucht zur anderen. Wir sind uns langsam das Kreuzen gewöhnt, Einreffen, Ausreffen, sowieso. Man hat das Gefühl jeder Fyord oder jedes Kap hat seinen eigenen Wind. Aber Segeln ist ja ein Bewegungssport!

Zum Mittagessen gibt es die feinen Kaviaromletten. 

Wir ankern in einer offenen Bucht mit zwei Häusern, von welchen eines bewohnt ist. Wir werden beobachtet und schauen natürlich mit dem Feldstecher zurück. 

Samstag, 01.08.2020

Grunnfyordneset – Værbotn

Der Wettergott ist in Norwegen bestimmt kein Schweizer! Durchzogener Sonne-Wolkenmix führt uns bei mittleren bis keinem Wind in unsere Ankerbucht zum Nationalfeiertag. Eine grosse Bucht mit Fischzucht und einigen Häusern endet in einer kleinen Ecke zu einem Bassin, perfekt zum Ankern. Küchenbude hoch, Cachana beflaggt, fein gespiesen und den Schweizer gesungen, was will man mehr.

Sonntag, 02.08.2020

Værbotn – Burstad

Sonne Wind O – N 6 -18 Kn

Auf zur nächsten Ankerbucht, ein wunderbarer Segeltag mit Aufkreuzen. 

Die gewählte Bucht ist von Bergen umrandet, daher haben wir befürchtet die Abendsonne zu verpassen. Doch alles bestens. Die Berge nach Nordwesten sind nicht so hoch, so findet unser Grill bei Sonnenuntergang statt.

Es ist eine Bucht mit historischer Vergangenheit. So wurde im Krieg alles zerstört. Jetzt gibt es noch zwei bewohnte Häuser und einige Ruinen.

Montag, 03.08.2020

Burstad – Havøysund

Bedeckt, schwachwindig mit 5-10 Knoten aus Nord drehend

Ein Tag mit ein wenig von allem. Wind zum Kreuzen, kein Wind, Sonne, Wolken und am Ende spannende Passage durch einen Sund (Kanal) zum Hafen. Unter einer Brücke durch mit starker Rückenströmung. Schliesslich haben wir an einem Schwimmsteg festgemacht, der einen dringend benötigten Wasserschlauch hat. Wassertank gefüllt, aber nicht aufgepasst, er überläuft und es folgt eine Trocknungsaktion im Vorschiff. Schliesslich beschliessen wir über Nacht im Hafen zu bleiben.

Dazu wechseln wir den Steg, da es am anderen weniger Schwell hat. Es folgt ein Einkauf in einem perfekten Laden, Lebensmittel, do it yourself und Fischereiartikel. 

Havøysund

Dienstag, 04.08.2020

Havøysund – Gjesvær

Sonne, Wind bis 10 Kn aus Nord 

Gjesvær

Im Hafen angekommen, die schlechte Nachricht, die Duschen sind geschlossen. Also wird bei Sonnenschein die Heckdusche benutzt.

Wir sind jetzt auf der „Nordkapinsel“ im Südwesten. Wunderbares Dörfchen /Fischerhafen sehr idyllisch gelegen. Am Steg polnische Fischer, ebenso der Hafenmeister ist aus Polen. Er offeriert uns Bier und bringt uns schliesslich noch einen grossen Dorsch als Geschenk.

Hafengebühren gibt es keine, der Strom ist gratis. Das Happening:

Kauf von Kingcrabs, 2,1 kg für 45 €, vom Grill wunderbar, mit Bratkartoffeln.

Mittwoch, 05.08.2020

Gjesvær – Nordkap – Skarsvåg

Der Morgen ist das pure Gegenteil vom gestrigen Abend, tiefhängende Wolken, kalt und feucht.

Unterwegs sehen wir hunderte von Vögeln die nach Norden fliegen. Schweinswale, ein Seehund und ein Adlerpaar machen den Tag spannend. Wir laufen den ganzen Tag unter Maschine , da der Wind nur sehr schwach ist.

Nordkap
Nordkap

Das Nordende von Europa ist erreicht. Wir feiern das mit einem Schluck Rum und der nebligen Aussicht auf die Klippen. Nebel ist wohl die falsche Bezeichnung, es sind wohl mehr tiefhängende Wolken.

Schliesslich geniessen wir noch unseren Mittagsimbiss auf See. Kaum aufgetischt beginnt es zu regnen. Kein Problem, wir haben die Kombis schon an, nur das Knäckebrot wird feucht.

Der Regen dauert nicht lange und wir sind schon bald im Hafen.

Netter kleiner Fischerhafen, in kleinem Dorf. Eine Gruppe deutscher Fischer hat einen ca. 1 m langen Heilbutt gefangen, den wir bewundern dürfen. Das Nachtessen können wir unter der Küchenbude einnehmen, was gibt es wohl, Dorsch! 

Donnerstag,06.08.2020

Skarsvåg – Honningsvåg

Ein neuer Tag mit SONNENSCHEIN, leider mein letzter auf See. Angesagt ist null Wind, doch können wir schliesslich fast die Hälfte der 25 sm segeln.

Zwischendurch natürlich immer wieder Fischen mit mehr oder minder Glück. Wir sind den Fischschwärmen hinterher gefahren, leider ohne Erfolg,

schliesslich hat Chérif noch einen Köhler gefangen. 

In Honningsvåg haben wir noch einen freien Platz am Swimmsteg gefunden.

Zum Znacht gibt es nochmals Kingscrabs vom Grill. 

Freitag, 07.08.2020

Honningsvåg – Hafentag

Am Morgen Dauerregen. Wir drehen uns nochmals unter der Decke. Pünktlich um halb Zehn kommt die Front mit Starkwind aus Westen. Die Cachana neigt sich ein wenig und die Fender knarren. Gegen Mittag verzieht sich der Regen, der Wind bleibt, wir gehen ins Dorf zum Einkaufen und statten der Eisbar einen Besuch ab.

Irgendwie beeindruckend.

Nach einem wunderbaren von Susanne gekochtem Mittagessen (Dorsch) muss ich leider die Cachana verlassen und die Heimreise antreten. Heute Flug nach Tromsø, morgen weiter nach Zürich. Besten Dank für die wunderbare Zeit, ich werde die Cachana, Susanne und Chérif vermissen, Didé

2 thoughts on “Nordkap Rundung

  1. Hoi zäme
    Herzlichen Dank für einen weiteren unterhaltsamen Bericht. Lese diese immer sehr gerne – zusammen mit euren Fotos. Wünsche euch weiterhin eine gute Reise im hohen Norden.

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