Montag, den 17. August
Es regnet! Gegen 11.00 Uhr soll es aufhören. Deshalb gemütlich im Bett lesen und Kaffee. Gegen 11.00 Uhr marschieren wir mit Ursula und Alex los, zur 30 Min. entfernten Busstation. Nehmen Bus ins Zentrum zum Tourist Büro, welches jetzt endlich offen hat. Öffnungszeiten Mo-Fr 11.00-15.00 Uhr. Wir informieren uns über weitere Museen die aber leider Saisonal bereits seit dem 15. August geschlossen haben. Zum guten Glück können wir die imposante Lutheranische Kirche, die Nordlichtkathedrale, besichtigen. Ein sehr spezielles, imposantes und modernes Bauwerk, welches uns sehr gefällt.
Dann spazieren wir weiter zur kleinen alten Kirche. Sie hat als einziges Gebäude den 2. Weltkrieg überstanden, ist leider geschlossen.
Wir schlendern ringsherum , durch einen schön angelegten Friedhof. Die Deutschen haben, beim Rückzug im 2. Weltkrieg, alle Gebäude und Brücken abgebrannt, so dass der Feind keinen Nutzen daraus ziehen konnte. In Finnmark spricht man von „verbrannter Erde“. Darum hat es in ganz Finnmark fast keine alten Gebäude mehr.
Anschliessend Einkauf und vollbeladen zurück zum Schiff. Wir werden bekocht auf der Silmaril. Sehr feines Rentier-Ragout mit Quinoa. Lecker!
Am Dienstag immer noch Regen und viel Wind! Auf der Cachana wird, mit schwieriger Körperhaltung, der elektrische Stecker für den Landstrom demontiert, komplett auseinander genommen, gereinigt, neu abgedichtet und wieder installiert. Der Skip braucht fast den ganzen Tag dafür. Aber es funktioniert wieder! In Innern der Cachana wird während dessen gewaschen, genäht, gekocht, geputzt, die Arbeit geht nie aus.
Heute geht’s endlich weiter!
Zwischendurch scheint die Sonne. Sie wird vom Skip für eine Heckdusche genutzt. Für die Bordfrau leider nur die Haare, da ausnahmsweise viel Betrieb auf dem Steg herrscht! Dann wird der Diesel- sowie Wassertank gefüllt. Und los geht’s. Gross und Genua rauf und wir kreuzen hoch am Wind. Nach etwa 5sm kommt der versprochene Südwind. Somit Genua runter und Gennaker rauf! Dann ein sehr schöner Ritt. Von 12 kn versprochenem Wind werden 23kn. Macht richtig Spass. Kurz vor der Einfahrt der Zielbucht „Indre Pollen“ wird der Gennaker eingeholt und dafür die Angelrute rausgeworfen. Susanne , zuverlässig wie immer, füllt unseren Vorrat mit einem schönen Dorsch auf und ab geht’s in die gut geschützte Bucht!
Ringsherum hohe Berge mit rauschenden Bächen, sehr schön aber mit kühlem Wind. Der Anker wird gut eingefahren. Dann gibt‘s zum Z‘Nacht ä Rösti mit Belperknollen. Rezept von der Despina (Sibylle und Markus) bekommen vor 2 Jahren in Schweden.
Donnerstag morgen nach dem ersten Kaffee, nun das ersehnte kühle Nass für die Bordfrau. 13,4 Grad recht sportlich. Der Skip denkt nur: Danke, der gestrigen Heckdusche! Kaum ist Susanne wieder am Bord, ruft der Skip leise, schau mal!!! Da beobachtet uns ein Elch! Er mustert uns und zieht dann langsam von Dannen. Welch ein unglaublich, ehrfürchtiges Schauspiel!
Fahren dann langsam aus der Bucht. Heute leider kein Wind, also Angel raus und promt fängt die Matrosin einen Lumb.
Freude herrscht an Bord!
Die Silmaril fährt mit Verspätung aus der Bucht. Wir erfahren, dass der Motor der Ankerwinde defekt ist! Sie mussten Anker mit Kette per Muskelkraft heraufziehen. Hard work! Auf unserem Weg sehen wir immer wieder, auch sehr nah, viele Schweinswale! Auch Adler kreisen herum, einfach fantastisch!
Wir fahren mit einem Richtfeuer in den Ullsfjorden, was hier in Norwegen eher selten ist. Auch ein sehr schöner Fjord mit hohen Bergen und ewigem Eis!
Heute gibt’s Dorschelette Création Cachana. Auf dem Raclette Öfeli, anstatt Käse, werden die Fischstücke gebraten und dazu verschiedene Saucen, wie Sojasauce mit Ingwer, Currysauce und Aglio e Olio, mit Reis als Beilage, serviert. Sehr fein!
Freitag morgen bei Zeiten los um evt. noch nachmittags zu Wandern. Auch heute ölige See und deshalb nur Motorgeräusche! Aber dafür eine unglaublich schöne Landschaft.
Kommen bei Zeiten in Langfjordhamn an, aber wissen nicht wo festmachen. Ein paar Häuser aber keine Menschenseele im Dorf.
Endlich kommt ein kleines Motorboot an, der freundliche Herr teilt uns mit, dass an dieser Mohle um 18.30 Uhr das Fährboot anlegt. Wir fragen Ihn, betreffend der Wanderung zum Gletscher, wie weit es sei. Er meint etwa gute 1,5 Stunden! Aber Vis à vis an einer anderen Mohle können wir festmachen.
Die Silmaril als grösseres Schiff voraus und wir dürfen an Ihr festmachen. Somit haben wir das Glückslos gezogen. Wir steigen mit der Silmaril, entsprechend dem Tidenhub von 2.80m, hoch und runter. Für Ursula und Alex etwas schwieriger. Die Mohle ist gebaut für Fischkutter, einer ehemaligen Fischfabrik. Deshalb auf verschiedenen Höhen viele Pneus, anwelchen sich Leinen und Reelingsstützen einhängen können. Dementsprechend eine unruhige Nacht für die Silmarilcrew. Auch der angesagte Starkwind aus Süd erleichtert das ganze nicht!
Samstag morgen es bläst wie blöd. Wir möchten die Schiffe auf keinen Fall alleine lassen. Aber warmer Wind, wie der Föhn bei uns. Wir entscheiden, dass wir 2 Gruppen machen. Cachana Crew zuerst, dann Silmaril. Wir haben auf dem Handy eine Landkarte mit einem eingetragenen Wanderweg. Wir folgen dem Weg auf der Karte. Meine Güte, da ist gar nichts mehr vorhanden, was nur im entferntesten einem Weg gleichen würde. Also los von Rom. Rauf, rauf,rauf, oben dann so was von weit weg von unserem Ziel. Also traversieren wir den Berg rauf und runter, über Geröll, Felsen und weichen Morast.
Unglaublich schön aber anstrengend. Dann endlich, wir sehen Stöcke, welche den Weg weisen. Wir hoffen, dass wir nicht den gleichen Weg zurück müssen. Sind guter Dinge. Wunderschöne Seen zeigen sich uns und über die Brücke gehen wir weiter Richtung Gletscher. Plötzlich begegnen wir etwa 100m von uns entfernt einer Rentierherde.
Welch ein erhabenes Erlebnis.
Gehen nicht ganz bis zum Gletscher da die Silmaril Gruppe auch noch starten möchte.
Zwischen den Seen einen kleinen Vesper mit Getränk, das muss sein! Dann der Abstieg mit verhältnismässig einfachem Weg . Angekommen erklären wir Ursula und Alex den Weg und nun die langersehnte Heckdusche. Wow dies geniesst sogar der Skip, obwohl recht kühl.
Gegen Abend lässt der Wind nach, dafür starker Regen. Wir entschliessen uns an Ort zu bleiben. Alex hat ein Superpatent eingerichtet , dass die Silmaril nicht an den Pneus hängen bleibt.
Sonntag gegen Mittag hört der Regen auf und wir motoren los, Richtung Bergsfjord. Leider kein Wind. Also Angel raus. Die Bordfrau hat gleichzeitig 2 schöne Köhler am Hacken und bringt die 2 erfolgreich an Bord. Chérif will auch! Hat dann auch 2 Köhler am Hacken Aber der eine springt kurz vor der Bergung ab. Was soll‘s!
Wir machen in Bergsfjord fest. In der Nacht und am nächsten Tag ist wieder einmal viel Wind angesagt!
Heute Montag, der 24. August nach einer so la la Nacht mit viel Wind bleiben wir hier liegen. Einkaufen, spazieren und schreiben.
Bis bald die Cachanieros