Westkurs von Alta nach Bergsfjord

Montag, den 17. August

Es regnet! Gegen 11.00 Uhr soll es aufhören. Deshalb gemütlich im Bett lesen und Kaffee. Gegen 11.00 Uhr marschieren wir mit Ursula und Alex los, zur 30 Min. entfernten Busstation. Nehmen Bus ins Zentrum zum Tourist Büro, welches jetzt endlich offen hat. Öffnungszeiten Mo-Fr 11.00-15.00 Uhr. Wir informieren uns über weitere Museen die aber leider Saisonal bereits seit dem 15. August geschlossen haben. Zum guten Glück können wir die imposante Lutheranische Kirche, die Nordlichtkathedrale, besichtigen. Ein sehr spezielles, imposantes und modernes Bauwerk, welches uns sehr gefällt.

Die Nordlichtkathedrale mit Titanplatten umhüllt

Dann spazieren wir weiter zur kleinen alten Kirche. Sie hat als einziges Gebäude den 2. Weltkrieg überstanden, ist leider geschlossen.

Wir schlendern ringsherum , durch einen schön angelegten Friedhof. Die Deutschen haben, beim Rückzug im 2. Weltkrieg, alle Gebäude und Brücken abgebrannt, so dass der Feind keinen Nutzen daraus ziehen konnte. In Finnmark spricht man von „verbrannter Erde“. Darum hat es in ganz Finnmark fast keine alten Gebäude mehr.

Anschliessend Einkauf und vollbeladen zurück zum Schiff. Wir werden bekocht auf der Silmaril. Sehr feines Rentier-Ragout mit Quinoa. Lecker!

Am Dienstag immer noch Regen und viel Wind! Auf der Cachana wird, mit schwieriger Körperhaltung, der elektrische Stecker für den Landstrom demontiert, komplett auseinander genommen, gereinigt, neu abgedichtet und wieder installiert. Der Skip braucht fast den ganzen Tag dafür. Aber es funktioniert wieder! In Innern der Cachana wird während dessen gewaschen, genäht, gekocht, geputzt, die Arbeit geht nie aus.

Heute geht’s endlich weiter!
Zwischendurch scheint die Sonne. Sie wird vom Skip für eine Heckdusche genutzt. Für die Bordfrau leider nur die Haare, da ausnahmsweise viel Betrieb auf dem Steg herrscht! Dann wird der Diesel- sowie Wassertank gefüllt. Und los geht’s. Gross und Genua rauf und wir kreuzen hoch am Wind. Nach etwa 5sm kommt der versprochene Südwind. Somit Genua runter und Gennaker rauf! Dann ein sehr schöner Ritt. Von 12 kn versprochenem Wind werden 23kn. Macht richtig Spass. Kurz vor der Einfahrt der Zielbucht „Indre Pollen“ wird der Gennaker eingeholt und dafür die Angelrute rausgeworfen. Susanne , zuverlässig wie immer, füllt unseren Vorrat mit einem schönen Dorsch auf und ab geht’s in die gut geschützte Bucht!

Silmaril

Ringsherum hohe Berge mit rauschenden Bächen, sehr schön aber mit kühlem Wind. Der Anker wird gut eingefahren. Dann gibt‘s zum Z‘Nacht ä Rösti mit Belperknollen. Rezept von der Despina (Sibylle und Markus) bekommen vor 2 Jahren in Schweden.

Donnerstag morgen nach dem ersten Kaffee, nun das ersehnte kühle Nass für die Bordfrau. 13,4 Grad recht sportlich. Der Skip denkt nur: Danke, der gestrigen Heckdusche! Kaum ist Susanne wieder am Bord, ruft der Skip leise, schau mal!!! Da beobachtet uns ein Elch! Er mustert uns und zieht dann langsam von Dannen. Welch ein unglaublich, ehrfürchtiges Schauspiel!

Fahren dann langsam aus der Bucht. Heute leider kein Wind, also Angel raus und promt fängt die Matrosin einen Lumb.

Lumb

Freude herrscht an Bord!
Die Silmaril fährt mit Verspätung aus der Bucht. Wir erfahren, dass der Motor der Ankerwinde defekt ist! Sie mussten Anker mit Kette per Muskelkraft heraufziehen. Hard work! Auf unserem Weg sehen wir immer wieder, auch sehr nah, viele Schweinswale! Auch Adler kreisen herum, einfach fantastisch!

Schweinswal
Prächtiger Adler

Wir fahren mit einem Richtfeuer in den Ullsfjorden, was hier in Norwegen eher selten ist. Auch ein sehr schöner Fjord mit hohen Bergen und ewigem Eis!

Heute gibt’s Dorschelette Création Cachana. Auf dem Raclette Öfeli, anstatt Käse, werden die Fischstücke gebraten und dazu verschiedene Saucen, wie Sojasauce mit Ingwer, Currysauce und Aglio e Olio, mit Reis als Beilage, serviert. Sehr fein!

Freitag morgen bei Zeiten los um evt. noch nachmittags zu Wandern. Auch heute ölige See und deshalb nur Motorgeräusche! Aber dafür eine unglaublich schöne Landschaft.

Einer der vielen Gletscher

Kommen bei Zeiten in Langfjordhamn an, aber wissen nicht wo festmachen. Ein paar Häuser aber keine Menschenseele im Dorf.

Endlich kommt ein kleines Motorboot an, der freundliche Herr teilt uns mit, dass an dieser Mohle um 18.30 Uhr das Fährboot anlegt. Wir fragen Ihn, betreffend der Wanderung zum Gletscher, wie weit es sei. Er meint etwa gute 1,5 Stunden! Aber Vis à vis an einer anderen Mohle können wir festmachen.

Die Silmaril als grösseres Schiff voraus und wir dürfen an Ihr festmachen. Somit haben wir das Glückslos gezogen. Wir steigen mit der Silmaril, entsprechend dem Tidenhub von 2.80m, hoch und runter. Für Ursula und Alex etwas schwieriger. Die Mohle ist gebaut für Fischkutter, einer ehemaligen Fischfabrik. Deshalb auf verschiedenen Höhen viele Pneus, anwelchen sich Leinen und Reelingsstützen einhängen können. Dementsprechend eine unruhige Nacht für die Silmarilcrew. Auch der angesagte Starkwind aus Süd erleichtert das ganze nicht!

Samstag morgen es bläst wie blöd. Wir möchten die Schiffe auf keinen Fall alleine lassen. Aber warmer Wind, wie der Föhn bei uns. Wir entscheiden, dass wir 2 Gruppen machen. Cachana Crew zuerst, dann Silmaril. Wir haben auf dem Handy eine Landkarte mit einem eingetragenen Wanderweg. Wir folgen dem Weg auf der Karte. Meine Güte, da ist gar nichts mehr vorhanden, was nur im entferntesten einem Weg gleichen würde. Also los von Rom. Rauf, rauf,rauf, oben dann so was von weit weg von unserem Ziel. Also traversieren wir den Berg rauf und runter, über Geröll, Felsen und weichen Morast.

Unglaublich schön aber anstrengend. Dann endlich, wir sehen Stöcke, welche den Weg weisen. Wir hoffen, dass wir nicht den gleichen Weg zurück müssen. Sind guter Dinge. Wunderschöne Seen zeigen sich uns und über die Brücke gehen wir weiter Richtung Gletscher. Plötzlich begegnen wir etwa 100m von uns entfernt einer Rentierherde.

Welch ein erhabenes Erlebnis.
Gehen nicht ganz bis zum Gletscher da die Silmaril Gruppe auch noch starten möchte.

Zwischen den Seen einen kleinen Vesper mit Getränk, das muss sein! Dann der Abstieg mit verhältnismässig einfachem Weg . Angekommen erklären wir Ursula und Alex den Weg und nun die langersehnte Heckdusche. Wow dies geniesst sogar der Skip, obwohl recht kühl.
Gegen Abend lässt der Wind nach, dafür starker Regen. Wir entschliessen uns an Ort zu bleiben. Alex hat ein Superpatent eingerichtet , dass die Silmaril nicht an den Pneus hängen bleibt.

Sonntag gegen Mittag hört der Regen auf und wir motoren los, Richtung Bergsfjord. Leider kein Wind. Also Angel raus. Die Bordfrau hat gleichzeitig 2 schöne Köhler am Hacken und bringt die 2 erfolgreich an Bord. Chérif will auch! Hat dann auch 2 Köhler am Hacken Aber der eine springt kurz vor der Bergung ab. Was soll‘s!

Wir machen in Bergsfjord fest. In der Nacht und am nächsten Tag ist wieder einmal viel Wind angesagt!

Heute Montag, der 24. August nach einer so la la Nacht mit viel Wind bleiben wir hier liegen. Einkaufen, spazieren und schreiben.

Bergsfjord
Grillhaus


Bis bald die Cachanieros

Honningsvåg nach Alta

Samstag, den 8. August
Imponierend, wie schnell das Wetter hier umschlagen kann! Manchmal negativ sowie natürlich auch positiv.

Honninsvåg

Der Wetterfrosch meldet ab 13.00 Uhr etwas Wind, 8-10 kn. Gegen Mittag werden die Leinen losgeworfen. Wir möchten die Nordkap Insel Magerøy durch den Sund im Süden, nach Gjesvær, ganz umrunden. Im Sund haben wir Wind bis 23 kn und dies von hinten, einfach Wunderschön.

Wir ziehen an reich bewohnten Vogelinseln vorbei. Fantastisch. Wir staunen. Sehen wir doch gefühlt tausend Puffins, Seeschwalben, Adler, Möven, Raubmöven und Renntiere an Land! Einfach nur Wow!

Gegen Abend kommen wir an und vertäuen die Cachana sturmfest, da der Starkwind in der Nacht uns erreichen wird. Der Wetterbericht stimmt hier oben ziemlich gut und so pfeifft es in der Takelage bereits in der Nacht, begleitet mit Regen. Am Sonntag verbringen wir unsere Zeit mit Schreiben, Kochen, kleinen Reparaturen und Aufräumarbeiten.

Gjesvær

Montag früh noch grau in grau und ab und zu Regen. Wir beeilen uns nicht. Hoffen wir doch den polnischen Hafenmeister zu erspähen um nochmals nach King-Crabs fragen zu können. Gegen Mittag wird der Hafenmeister aktiv gesucht! Leider nicht! So beginnen wir langsam Klar Schiff zu machen. Kurz vor dem Ablegen kommt der Hafenmeister. Somit starten wir mit 2,1 kg King-Crabs und einem grossem Lächeln im Gesicht.
Wir müssen gegen steile Wellen und 20 kn Wind aus der Bucht raus.

Wir kreuzen zu den 12 sm entfernten Østervågen auf. Schnell sind wir dort. Am vorderen Steg kein Platz und hinten rum zu wenig Raum zum manövrieren und Tiefe unbekannt. Somit wieder raus und nochmals 10 sm aufkreuzen nach Havøysund. Klar zum Znacht gibts King-Crabs.

Dienstag Morgen noch eine Besichtigung von Havøysund, ein paar Einkäufe und weiter gehts. Aus dem Sund heraus gibt es einen Ort, welcher in unserer Karte als guter Fischgrund gekennzeichnet ist. Also wird angehalten, Angel raus! Der Skip im Glück. Zum ersten mal ist ein Plattfisch ein sogenannter „Skrubbe“ an der Angel. Yeahh!!! Freude an Bord!

Weiter geht’s zu einem Ankerplatz auf der Insel Rolvsøy, leider alles unter Motor, kaum zu glauben, wir haben eine ölige (spiegelglatte) See. Kurz vor der Bucht wirft Susanne die Angel und promt einen schönen Dorsch herein geholt. In der wunderschönen Bucht wird der Anker eingefahren. Fische werden geputzt und in den Kühlschrank verstaut, denn heute gibts die 2. Portion King-Crabs, aber auf dem Grill! Sehr Lecker.

Mittwoch morgen wird mit der Heckbrause im Freien geduscht! Dann geht‘s los mit wenig Wind. Aber die Richtung stimmt und somit wird der Gennaker gezogen. Wir segeln langsam Richtung Hammerfest als uns eine Gruppe Schweinswale begleitet. Immer wieder ein emotionales, Adrenalin ausschüttendes Gefühl. Ziehen an der vorgelagerten Insel Melkøy vorbei, auf der die Grossraffinerie „Schneewittchen“ stationiert ist. Die Raffinerie wird von einer 146 km langen Pipeline von der Barentsee gefüttert. Unglaublich!!

Als wir im Hafen von Hammerfest festmachen kommt der Hafenmeister und teilt uns mit, dass wir anlegen aber nicht an Land dürfen. Ziemlich konsterniert fragen wir wieso? Sind ja schon 3,5 Wochen in Norwegen! Er meint Ahh , dann sollte es gehen, er kläre es ab! Da wir länger von ihm nichts gehört haben, erkunden wir, trotz allem, die übersichtliche Stadt.

Sind beim Aperitif da läutet das Natel und erhalten doch Schiffsarest!

Somit wird die Reservation von dem empfohlenen Restaurant wieder abgesagt und es gibt extrem feinen Skrubbe.

Bis jetzt waren die Norweger ziemlich entspannt betreffend Corvid. Keine Masken, Social distance auch kein grosses Thema, das einzige überall Desinfekionsmittel, welches auch benutzt wird. Sie hatten da im Norden wenig bis keine Fälle! Wir Schweizer haben seit einer Woche bei der Einreise in Norwegen Quarantäne Pflicht. Mit dem Hurtigrutenfall in Tromsø und den weltweit steigenden Zahlen wurden in Norwegen neue Gesetze festgelegt, die so glauben wir, einige in Hammerfest missverstanden haben. Denn bis anhin wurden wir meist freundlich empfangen und Willkommen geheißen.

Hammerfest

Donnerstag morgen beginnt Susanne mit der Phonerei. Div. Telefonate bis schliesslich jemand die Verantwortung übernimmt und wir an Land dürfen.
Natürlich auf zum Eisbären-Club. Sehr interessante Photo- Bild Führung und Susanne ist nun Mitglied im Club.

Los geht’s mit drehenden Winden Richtung Süden. Die Silmaril mit Ursula und Alex ist uns auf den Fersen. Am Abend haben wir im Bekkarfjord abgemacht. Wir sehen von weitem ein Segelschiff, welch Seltenheit. Wir nehmen an, dass es die Silmaril ist, nur stimmt die Richtung nicht. Somit wird das AIS zu Hilfe genommen und wir stellen fest, das Schiff ist nicht die Silmaril. Aber es ist ein Schweizerschiff, nämlich die bekannte Pachamama Toptotop. Gibt es so was?
Wir haben auf unserer Reise bis anhin 1 norwegisches Segelschiff gesichtet. Allgemein hat es hier wenig Schiffe ausser Fischer natürlich! Wir nehmen an dieses Jahr durch Corvid noch weniger. Ist ein spezielles Erlebnis fast gänzlich alleine auf dem Meer zu sein mit allen Vor- und Nachteilen!
Wir geniessens! Wir haben mit der Pachamama Kontakt aufgenommen und hatten mit Dario ein sehr nettes, interessantes Gespräch. Sie sind eine Familie die schon seit 20 Jahren unterwegs sind, mit ihren 6 Kindern die alle zum Teil auf verschiedenen Kontinenten geboren wurden. Chapeau! Wir würden uns sehr freuen wenn wir uns später mal treffen könnten.
Wer etwas mehr erfahren möchte, kann auf folgendem Link nachschauen. toptotop.org

Wir segeln weiter,

wobei der Wind immer mehr zum erliegen kommt. Schliesslich wird mit Motor zur Bucht gefahren. Einen wunderschönen Ort, hat da Alex gefunden.

Ein kleiner Metallsteg wo gerade beide Schiffe Platz haben. Am Morgen noch ein kleiner Spaziergang durch den Sejland National-Park. Wunderschön!

Schon geht‘s weiter Richtung Alta wohin wir uns wieder einmal vor dem nächsten Unwetter verstecken wollen. Wir vertreiben uns noch etwas die Zeit mit Fischen. Zuerst 2 kleine die wieder ins Wasser dürfen, dann einen Dorsch der bleiben darf. Wir machen in Alta in der Urnesbukta nebeneinander fest. Am Abend geniessen wir das Chili con Carne auf der Silmaril.
Samstag geht‘s mit Bus ins Alta Zentrum, dann weiter in‘s Museum. Wow! Das lohnt sich. Die grössten Felsritzungen respektiv Felszeichnungen

von Europa , gemacht vor 7000-5000 Jahren, erwartet uns. Wir erwandern den interessanten Pfad mit Audio-Guide und sind völlig fasziniert. Wir verbringen den ganzen Nachmittag dort.

Am Abend gibt‘s auf der Cachana Dorsch mit Kapernsauce und Reis. Sehr lecker! Heute Nacht soll der Sturm loslegen der sicher bis Montag dauern wird,

Heute Sonntag immer wieder starke Böen und immer wieder Regen. Wir nutzen die Zeit um zu Schreiben und kleine Instandstellungen auszuführen. Heute Abend gibts auf der Cachana Raclette. Unsere Gäste Ursula und Alex, wir freuen uns.

Bis bald und herzliche Grüsse die Cachanieros

Nordkap Rundung

Norwegen 2020

Tromsø – Honningsvåg

Samstag, 25. Juli 2020

Ein wunderbarer Direktflug von Zürich nach Tromsø.

Auf der Cachana werde ich schon erwartet und zum Nachtessen in ein kleines, schnuckliges Lokal zum Rentiermahl ausgeführt. 

Sonntag, 26. Juli 2020

Tromsø – Nord-Lenangen

Heute werden wir, wahrscheinlich vor allem ich, geprüft. Bei Kaiserwetter in Tromsø losgesegelt. Am Anfang fast kein Wind dann geht es aufwärts.

Meine Steuermannskünste werden bei achterlichem Wind geprüft, aber nur 2 Patenthalsen.

Dann geht der Wind auf 30 Kn hoch und der Genuaroller bricht, als wir die Genua reffen. Also bergen wir die Genua und zurren sie auf Deck fest. Schliesslich legen wir wunderbar in einem kleinen Fischerhafen an und grillieren fein .

Montag, 27.Juli 2020

Nord-Lenangen – Årviksand

Ruhige Nacht, doch am frühen Morgen um 07.30 geht der Wind von 0 auf 100. Petrus dreht den Schalter, 30 KN Wind. Um die Mittagszeit haben wir uns dann aus dem Hafen getraut, alles repariert. Kaum ausgelaufen Wind weg. Susanne hat dafür unser Abendessen gefangen einen Köhler, fein. Gegrillt wird auf dem Boot und dann machen wir einen Nachtspaziergang auf die Hafenmole um den Sonnenuntergang zu geniessen. Wunderbare Stimmungen aus Nord Nord West.

Dienstag, 28.07.2020

Årviksand – Jøkelfyorden – Skalsabukta

Der nächste Tag bringt uns mit viel Kreuzen und wechselnden Winden dem nächsten Highlight, dem Hängegletscher näher. Mal nicht allein, sondern wir ankern mit einem Norweger Segler in der Bucht, wo der Wildbach rauscht. Wie auf einem Bergsee. 3 Köhler gefischt, zwei Kleine und einen Grossen.

Wir sind gespannt auf den nächsten Tag.

Mittwoch, 29.07.2020

Skalsabukta –  Jøkelfyorden (Gletscher) – Skjervøy

Heute geniesst die ganze Mannschaft ein Morgenbad bei 15 Grad, völlig unerwartet. Mit Spannung fahren wir ganz nach hinten in den Fyord hinein. Es öffnet sich der Blick auf einen hellblauen Hängegletscher und einen Restgletscher, der bis ins Meer reicht. Imposant

Abends im Hafen wollen wir diesen erkunden.
Susanne findet die Waschmaschine im Hafen. Wir gehen einkaufen und ergattern beim Fischer noch frische Shrimps. Diese gibt es gleich zur Vorspeise. Fein.

Donnerstag, 30.07.2020

Skjervøy – Bergsfyord

Am Morgen ist Susanne mit der letzten Wäsche beschäftigt. Alle drei gehen anschliessend zum Vinmonopolet um die Vorräte aufzufüllen. Bei bestem Wetter verlassen wir den Hafen.

Petri heil: Chérif fischt 4,3 Kg Dorsch, 74 cm! neuer Rekord.

Schliesslich lockt das Wetter zum Bade: bei 16.2 Grad geniessen Chérif und Susanne das kühle Nass, der Schreibende kneift.

In Bergsfyord angekommen, ist ein Spaziergang mit bissigen Fliegen und stechenden Mücken angesagt. Wir werden mit einem wunderschönen Blick über die Bucht mit kleinem Dorf belohnt.

Am Ufer hängen noch ganze Gestelle voller Stockfisch, die noch auf die besten Marktpreise warten um verkauft zu werden. 

Das Nachtessen ist gesetzt. Es gibt den Dorsch in Tranchen vom Grill, mmhm!

Der Wassertank wird gefüllt, das Deck gewaschen.

Freitag, 31.07.2020

Bergsfyord – Grunnfyordneset

Sonnenschein mit Wind bis 10 Kn.

Schöner Segeltag von einer Bucht zur anderen. Wir sind uns langsam das Kreuzen gewöhnt, Einreffen, Ausreffen, sowieso. Man hat das Gefühl jeder Fyord oder jedes Kap hat seinen eigenen Wind. Aber Segeln ist ja ein Bewegungssport!

Zum Mittagessen gibt es die feinen Kaviaromletten. 

Wir ankern in einer offenen Bucht mit zwei Häusern, von welchen eines bewohnt ist. Wir werden beobachtet und schauen natürlich mit dem Feldstecher zurück. 

Samstag, 01.08.2020

Grunnfyordneset – Værbotn

Der Wettergott ist in Norwegen bestimmt kein Schweizer! Durchzogener Sonne-Wolkenmix führt uns bei mittleren bis keinem Wind in unsere Ankerbucht zum Nationalfeiertag. Eine grosse Bucht mit Fischzucht und einigen Häusern endet in einer kleinen Ecke zu einem Bassin, perfekt zum Ankern. Küchenbude hoch, Cachana beflaggt, fein gespiesen und den Schweizer gesungen, was will man mehr.

Sonntag, 02.08.2020

Værbotn – Burstad

Sonne Wind O – N 6 -18 Kn

Auf zur nächsten Ankerbucht, ein wunderbarer Segeltag mit Aufkreuzen. 

Die gewählte Bucht ist von Bergen umrandet, daher haben wir befürchtet die Abendsonne zu verpassen. Doch alles bestens. Die Berge nach Nordwesten sind nicht so hoch, so findet unser Grill bei Sonnenuntergang statt.

Es ist eine Bucht mit historischer Vergangenheit. So wurde im Krieg alles zerstört. Jetzt gibt es noch zwei bewohnte Häuser und einige Ruinen.

Montag, 03.08.2020

Burstad – Havøysund

Bedeckt, schwachwindig mit 5-10 Knoten aus Nord drehend

Ein Tag mit ein wenig von allem. Wind zum Kreuzen, kein Wind, Sonne, Wolken und am Ende spannende Passage durch einen Sund (Kanal) zum Hafen. Unter einer Brücke durch mit starker Rückenströmung. Schliesslich haben wir an einem Schwimmsteg festgemacht, der einen dringend benötigten Wasserschlauch hat. Wassertank gefüllt, aber nicht aufgepasst, er überläuft und es folgt eine Trocknungsaktion im Vorschiff. Schliesslich beschliessen wir über Nacht im Hafen zu bleiben.

Dazu wechseln wir den Steg, da es am anderen weniger Schwell hat. Es folgt ein Einkauf in einem perfekten Laden, Lebensmittel, do it yourself und Fischereiartikel. 

Havøysund

Dienstag, 04.08.2020

Havøysund – Gjesvær

Sonne, Wind bis 10 Kn aus Nord 

Gjesvær

Im Hafen angekommen, die schlechte Nachricht, die Duschen sind geschlossen. Also wird bei Sonnenschein die Heckdusche benutzt.

Wir sind jetzt auf der „Nordkapinsel“ im Südwesten. Wunderbares Dörfchen /Fischerhafen sehr idyllisch gelegen. Am Steg polnische Fischer, ebenso der Hafenmeister ist aus Polen. Er offeriert uns Bier und bringt uns schliesslich noch einen grossen Dorsch als Geschenk.

Hafengebühren gibt es keine, der Strom ist gratis. Das Happening:

Kauf von Kingcrabs, 2,1 kg für 45 €, vom Grill wunderbar, mit Bratkartoffeln.

Mittwoch, 05.08.2020

Gjesvær – Nordkap – Skarsvåg

Der Morgen ist das pure Gegenteil vom gestrigen Abend, tiefhängende Wolken, kalt und feucht.

Unterwegs sehen wir hunderte von Vögeln die nach Norden fliegen. Schweinswale, ein Seehund und ein Adlerpaar machen den Tag spannend. Wir laufen den ganzen Tag unter Maschine , da der Wind nur sehr schwach ist.

Nordkap
Nordkap

Das Nordende von Europa ist erreicht. Wir feiern das mit einem Schluck Rum und der nebligen Aussicht auf die Klippen. Nebel ist wohl die falsche Bezeichnung, es sind wohl mehr tiefhängende Wolken.

Schliesslich geniessen wir noch unseren Mittagsimbiss auf See. Kaum aufgetischt beginnt es zu regnen. Kein Problem, wir haben die Kombis schon an, nur das Knäckebrot wird feucht.

Der Regen dauert nicht lange und wir sind schon bald im Hafen.

Netter kleiner Fischerhafen, in kleinem Dorf. Eine Gruppe deutscher Fischer hat einen ca. 1 m langen Heilbutt gefangen, den wir bewundern dürfen. Das Nachtessen können wir unter der Küchenbude einnehmen, was gibt es wohl, Dorsch! 

Donnerstag,06.08.2020

Skarsvåg – Honningsvåg

Ein neuer Tag mit SONNENSCHEIN, leider mein letzter auf See. Angesagt ist null Wind, doch können wir schliesslich fast die Hälfte der 25 sm segeln.

Zwischendurch natürlich immer wieder Fischen mit mehr oder minder Glück. Wir sind den Fischschwärmen hinterher gefahren, leider ohne Erfolg,

schliesslich hat Chérif noch einen Köhler gefangen. 

In Honningsvåg haben wir noch einen freien Platz am Swimmsteg gefunden.

Zum Znacht gibt es nochmals Kingscrabs vom Grill. 

Freitag, 07.08.2020

Honningsvåg – Hafentag

Am Morgen Dauerregen. Wir drehen uns nochmals unter der Decke. Pünktlich um halb Zehn kommt die Front mit Starkwind aus Westen. Die Cachana neigt sich ein wenig und die Fender knarren. Gegen Mittag verzieht sich der Regen, der Wind bleibt, wir gehen ins Dorf zum Einkaufen und statten der Eisbar einen Besuch ab.

Irgendwie beeindruckend.

Nach einem wunderbaren von Susanne gekochtem Mittagessen (Dorsch) muss ich leider die Cachana verlassen und die Heimreise antreten. Heute Flug nach Tromsø, morgen weiter nach Zürich. Besten Dank für die wunderbare Zeit, ich werde die Cachana, Susanne und Chérif vermissen, Didé