Von Selsøyvik nach Bodø

Montag  4.30h Tagwache. Die Reise sollte lange werden, dies nicht nur wegen der grossen Distanz, sondern auch weil es etliche mal Umsteigen mit den entsprechenden Wartestunden hiess. Valencia – Zürich – Oslo – Bodø – Selsøyvik.  Der erste Flug war schlicht und einfach sensationell. Kaum über der Schweiz liess der Pilot vernehmen, es sollte aufgewacht werden, da er mit einer Spezialbewilligung auf weniger als 6000 Metern die Alpen überqueren dürfe.  Eiger, Mönch und Jungfrau waren zum Greifen nahe – ganz einfach fantastisch. Die Weiterreise verlief dann ohne Probleme bis Bodø, wo ich bei grauem Himmel und Nieselregen aufs Hurtigbat wechselte. Nach weiteren 3 Stunden kam ich dann glücklich und müde in  Selsoøyvik an, wo mich Susan, Cherif und Joëlle erwarteten. Die Freude des Wiedersehens war gross und wurde mit einem Wellcomedrink und anschliessendem Nachtessen auf der Cachana besiegelt.

Nach dem trüben Grau des Montags wachten wir am Dienstag nach wohlverdientem langen Ausschlafen bei schönstem Wetter auf.

Ein oder zwei feine Kaffees erweckten die Lebensgeister. Dann ein kleiner Einkauf in einem Tante Emma – Laden, frischer Lachs von der nahen Fischzucht inklusive. Wir wären gerne zu einer Gletscherwanderung aufgebrochen, doch das Wetter macht uns einen Strich durch die Rechnung, leider – also umplanen und loslegen.

Wir Segeln bei wunderbarem Wetter und sehr angenehmen Temperaturen. Die Landschaft ist wunderschön, mal hügelich aber auch mal mit höheren Bergen. Es ist zum Geniessen.

Auf einem Felsen sehen wir von weither irgendetwas Seltsames – was kann das nur sein? Beim Näherkommen stellen wir fest, dass es sich um eine Badewanne mit Dusche und WC handelt. Wirklich sehr speziell!

Nicht allzu spät legen wir am Steg von Bolga an, einem herzigen kleinen Ort mit den in der Gegend weit verbreiteten speziell für Fischerferien gedachten zu vermietenden Häuschen. Die Leute kommen oftmals von  weither, um zu fischen. Der Fisch wird direkt in speziell dafür vorhandenen „Küchen“ ausgenommen und filetiert, um ihn so kiloweise nach Hause bringen zu können.

Nach einem wunderschönen Spaziergang

grillen wir den feinen am Morgen gekauften Lachs und geniessen den Abend auf dem Schiff.

Der Mittwoch ist grau trüb,  kalt und windig. Das bedeutet Regenkombi, Schwimmweste und Kaugummi für diejenigen, denen es schlecht werden könnte. Da das Wetter weder Bergbesteigung noch Gletscherwanderung zulässt, beschliessen wir, in 0rnes, dem nächsten grösseren Ort anzulegen, um Vorräte aufzufüllen.

Nachher, bei leicht besserem Wetter sucht uns der Skip eine wunderschöne Bucht zum Ankern.

Wir beschliessen den Krabbenkorb auszulegen, vielleicht gibt es morgen dann Krabbenfrühstück?! Wäre das Tüpfchen aufs i.

Fürs Nachtessen filetiert Cherif gekonnt und meisterhaft den vor meiner Ankunft gefangenen Dorsch und den Polak, die dann gegrillt werden. Es   wird ein super feines Essen und ein entspannter, gemütlicher Abend an diesem wunderschönen Ort.

Am Donnertag erwachen wir bei schönstem „Badewetter“….für die einen natürlich….nach dem Morgenbad und einem Kaffee, machen wir uns auf zum Krabbenkorb, der leider leer ist. Aber da der Wasserstand gesunken ist, sehe ich viele kleine Muscheln, welche später einen super Apéro abgeben könnten. 

Wind hat es heute keinen, also müssen wir Motoren. An günstigen Stellen machen wir kleine Pausen zum Fischen. Beim ersten mal schnaubt plötzlich  etwas neben dem Schiff. Wir erkennen einen Seehund und freuen uns trotz erfolglosem Fischen. Beim zweiten Halt beisst sofort ein Dorsch an. Allerdings ist er zu klein und muss wieder losgelassen werden. Gleich darauf beisst dann auch ein grösseres Exemplar an, zudem schwimmen Delfine ums Schiff und auch immer wieder Papageientaucher…es ist ganz einfach

unglaublich!

Beim Weitersegeln werden einem entgegenkommenden Schiff noch Grüsse ausgerichtet – die Welt kann ja so klein sein!

Wir legen dann in Krokholmen an, einer wunderschönen kleinen Insel. Obwohl der Plotter angibt, wir wären auf Land, ist die Wassertiefe um die 6 Meter, also glücklicherweise kein Problem.

Es gibt Ankunftsdrink und Muscheln zum Apéro, sehr lecker. Später dann grillieren wir an Land und geniessen den wunderschönenen Abend.

Beim Morgenspaziergang über wacklige Hängebrücken und weiche Grasböden, sehen wir ausser der Schönheit der Insel auch Nerze, welche allerdings nicht eben Kamerafreundlich, sprich sehr schwierig auf Fotos einzufangen waren.

Wir starten mit Motor, setzen dann aber nach einem feinen Frühstück trotz leichtem Nebel rundherum die Segel, um möglichst „früh“ nach Bodø zu gelangen. Einerseits, um noch Einkaufen zu können, anderseits , um Didé zu empfangen. 

Eigentlich war geplant nicht in Bodø zu bleiben, aber der Nebel ist ungemütlich, so dass wir eine Nacht bleiben und den Abend da geniessen.

Samstag machen wir uns auf nach der nahe gelegenen Insel Kversteinen. Nach dem anlegen am Steg gibt es den berühmt feinen Zmorgen mit Ankunftsdrink narürlich. Das macht zwar faul, aber trotzdem entschliessen wir, uns zu einem Inselrundgang aufzumachen. Es ist wunderbar grün und heiss!!! Man glaubt es kaum. 

Bei der Rückkehr zum Boot fragen wir uns, ob man die vielen vorhandenen roten Seeigel wohl essen könnte. Google meint ja, aber wir lassen trotz allem die Finger davon. Später fahren wir zum Fischen. Susan zieht einen klar zu kleinen an Land, aber das dumme Ding hat sich so arg mit den Haken verfangen, dass es nicht anders geht und wir ihn mitnehmen müssen. Nach der Rückkehr zur Cachana fragt uns der norwegische Nachbar, ob wir Erfolg gehabt hätten, was wir angesichts des Mini-Dorsches mit schlechtem Gewissen verneinten. Kurz später tauchte besagter Norweger mit einem Riesenbeutel bereits filetiertem Dorsch auf – was es dann zum Nachtessen gibt, ist ja wohl klar: feinster Dorsch und Gemüse vom Grill.

Mein letzter Abend auf der Cachana. Es waren wundervolle Tage mit euch, ganz herzlichen Dank, dass ich dabei sein durfte ! Es war ganz einfach traumhaft!

Helgelands Küste

Nach einer stressigen letzten Schulwoche ging es endlich los in Richtung Norwegen. Müde aber glücklich bin ich dann, um kurz vor eins nachts, in Trondheim angekommen. Am nächsten Tag sollte es mit der Hurtigrute weiter bis nach Rørvik gehen, wo mich Mama und Papa erwarteten. Da der Dampfer aber erst am Nachmittag den Hafen verliess, hatte ich noch genügend Zeit mir das hübsche Städtchen Trondheim ein bisschen besser anzuschauen. Gesagt, getan. Die Stadt versprüht viel Charme, die riesige Kathedrale und der dahinter liegende ehemalige päpstliche Palast sind durchaus einen Besuch wert.  Nachdem auch der gewünschte Kaffee noch eingekauft wurde (der Nespresso-Shop in Trondheim war danach ausverkauft) ging es in Richtung Fähranlage. Obwohl am Morgen noch extra nachgeschaut, musste ich feststellen, dass ich am falschen Quai war. Also Sprint zur richtigen Anlage. Ausser Puste, mit einigem Gepäck im Schlepptau, habe ich das riesige Schiff, das eher an ein Kreuzfahrtschiff erinnert,

noch knapp rechtzeitig erreicht. Zum Glück! Nach gemütlichen 10 Stunden komme ich dann endlich in Rørvik an, wo mich Mama und Papa bereits erwarten. Ein freudiges Wiedersehen! 

Am nächsten Tag hiess es dann erst einmal Ausschlafen. Erst um 12 Uhr fand die Cachana ihren Weg aus dem Hafen in Richtung Norden. Ziel, die Insel Leka.  Während der Überfahrt kam der Crew die Idee, noch ein bisschen zu Fischen. Ergebnis: ein 73cm langer Dorsch, den Mama aus dem Wasser zog. Schnell war der Fisch ausgenommen und zum Entwässern im Kühlschrank verstaut. Gut an dem kleinen Steg festgemacht, gibt es den wohlverdienten Ankunftsdrink. Zum Abendessen, da es doch noch kalt ist, ein feines Raclette. 

Nach einer erholsamen Nacht und den zwei obligaten morgendlichen Kaffees ging es weiter nach Moyhamna. Ein wunderschöner Segeltag an dem wir gute 24 Meilen geschafft haben.

Natürlich wurde mit einem besonders feinem Apérodrink auf den 30. Hochzeitstag von Mama und Papa angestossen.

In Moyhamna, eine Insel die vor allem bekannt ist für den Berg Torghatten, fanden wir einen wunderschönen kleinen Hafen, an dem wir seitlich gerade noch den letzten Platz ergattern konnten. Zum Abendessen gab es dann den exzellenten Dorsch, welcher am Vortag ja bereits gefangen wurde.

 
Da uns der Platz so gut gefallen hat, entschlossen wir noch eine Nacht zu bleiben. Den Tag verbrachten wir mit einer wunderschönen Wanderung auf den Torghatten. Der Berg ist eines der berühmtesten Touristenziele in dieser Gegend. Tausende von Menschen erklimmen jedes Jahr die Stufen, um das Loch im Berg zu bestaunen. Das Loch hat riesige Ausmasse von 35m Höhe und 260m Länge.

Gemäss der nordischen Sage um die sieben Schwestern stellt der Berg einen Hut dar, welcher kurz vor seiner Versteinerung von einem Pfeil durchschossen wurde.  Runter ging es für uns dann auf der anderen Seite des Loches und mit dem Rundweg um die Insel beendeten wir unsere insgesamt 4stündige wunderschöne Wanderung.

Zum Abendessen grillierten wir das neu gekaufte Lammfleisch und diverses Gemüse. Mhhmmm sehr fein.

Nach dem Essen spielten Papa und ich dann noch einige Runden Rummikub, leider musste ich mich immer geschlagen geben. Die Revanche steht bis jetzt noch aus, wird es aber sicher noch geben. 

Am Mittwoch ging es weiter in Richtung Igerøya, ein idyllischer Anglerhafen mit vorliegendem Campingplatz. Unterwegs mussten aber die Vorräte noch aufgestockt werden. Dazu wollten wir einen kurzen Stop in Bronnoysund einlegen. Der Stop wurde dann aber noch kürzer als gedacht. Aufgrund eines Festes war im Hafen kein einziger freier Platz mehr zu finden. Zum Glück gab es aber die Brigge für die Ambulanzboote. An dieser haben wir kurzerhand festgemacht. Mama und ich sind in den gegenüberliegenden Laden gesprintet, haben alles Notwendige eingekauft und schon ging es wieder los. Für den Notfall hat Papa die Cachana bewacht, so dass immer ausgewichen werden konnte (was aber nicht notwendig war). Im Hafen Igerøya eingefahren boten wir ein doch eher witziges, von uns veranstaltetes Hafenkino, auch hier war der Platz sehr eng und das Beiboot unseres Schiffnachbars wollte uns partout keinen Platz lassen.  Nach mehreren Versuchen hat es jedoch geklappt und unser Kapitän hat uns wohlbehalten und unversehrt, einwandfrei parkiert.

Nach einem kurzen Spaziergang rund um das doch sehr kleine Hafenareal packten wir unsere Grillsachen aus und stellten ihn mit einer tollen Aussicht auf den Hafen auf dem Land auf. Erneut gab es ein sehr leckeres Abendessen. 

Am nächsten Tag ging es weiter in Richtung Norden, Ziel war eine wunderschöne Bucht mit Sicht auf das Bergmassiv der «sieben Schwestern», den zweiten Teil der oben erwähnten nordischen Sage. Unterwegs beschlossen wir unser Frühstück in aller Ruhe in einer Bucht einzunehmen. Es gab feinen norwegischen Räucherlachs. Mhhhhmmm.

Mit dem Ziel einen eigenen Lachs zu fangen haben wir daraufhin die Angelrute ausgepackt. Leider stellte sich dieses Vorhaben als nicht ganz so erfolgreich heraus. Die Fische waren an dieser Stelle etwas grössenwahnsinnig und bereits ganz kleine Fischlein haben sich auf unseren eigentlich riesigen Köder gestürzt. Auch spätere Versuche sind aufgrund zu kleiner Fische gescheitert. Also entschlossen wir uns dazu in der Bucht dann den Krabbenkorb auszulegen, um so die übrigen Fischköpfe auch entsorgen zu können.

Mit einer wunderschönen Aussicht auf die sieben Schwestern gab es zum Abendessen einen feinen Grill. 

Am Freitag machten wir uns, nach den obligaten Kaffees, daran den Krabbenkorb zu bergen. Leider war der Korb aber leer. Auf meine erste norwegische Krabbe muss ich also noch ein bisschen warten. Ich bin aber überzeugt, dass ich noch dazu kommen werde. Kurz darauf hiess es Anker hoch. Ziel war an diesem Tag eine Bucht kurz vor der Insel Dønna. Da starke südwestliche Winde angesagt waren, lag diese Bucht optimal. Unterwegs wurde erneut eine kurze Fischpause eingelegt und prompt zog Mama einen wunderbaren Leng aus dem Wasser. Bald schon ging es dann mit gutem Wind weiter.

Da wir den Wind von achtern hatten, konnten wir das erste Mal, für mich das erste Mal überhaupt auf der Cachana, den Gennaker setzen.

In der Bucht angekommen, begaben wir uns zu dritt ins Resi um einen weiteren Fischversuch zu unternehmen. Leider war auch dieser erfolglos. Denn Leng gab es dann direkt zum Abendessen. Mhhhm sehr fein. 

Am nächsten Tag ging es weiter in Richtung Lovund. Hier wollten wir uns mit Peter und Lore treffen, die wiederum auch Besuch auf ihrem Schiff hatten. Nach einem tollen Segeltag kamen wir in Lovund an. Nach einer kurzen Unsicherheit betreffend den Hafen, Lovund hat drei davon, entschieden wir uns für den am gemütlichsten nördlichen Hafen. Noch immer nicht ganz sicher ob Peter auch diesen gemeint hat, sichern wir uns telefonisch kurz ab. Wir hatten Glück, es war der Richtige. Mama und ich machten uns dann auf, die Papageientaucherkolonie zu suchen, die auf der Insel Lovund anzutreffen sein sollte. Wir erlebten einen wunderschönen Spaziergang,

Papageientaucher sahen wir aber leider kaum, zu dicht war der Nebel, welcher sich um den Berg geklammert hatte. Zurück auf der Cachana kam kurz darauf auch die Orion mit Peter, Lore und ihren Gästen an Bord an.

Nach einer freudigen Begrüssung fanden wir uns alle auf der Cachana wieder, wo es für alle feine Spaghettis und guten Wein zum Abendessen gab. Bereits wieder eher spät machten wir uns dann auf in die Koje, schliesslich soll es bereits um 9 Uhr Frühstück auf der Orion geben. 

Nach einer doch eher kurzen Nacht trafen wir uns alle, wie bereits gesagt, auf dem Schiff von Peter und Lore zum Frühstück wieder. Danach wurde kurzerhand entschieden, das sich auf der Insel befindende Museum gemeinsam zu besuchen. Gesagt, getan. Im Museum fanden sich verschiedene interessante Ausstellungsstücke rund um die Lebensweise auf Lovund. Im Mittelpunkt stand schon früh die Fischerei, aber auch die Jagd auf die Papageientaucher brachte den Menschen Arbeit und Lohn ein. Das letztere ist heutzutage aber verboten und die Vögel stehen entsprechend unter Schutz.

Das Wetter, insbesondere der Nebel schien uns heute wohler gesinnt, weshalb wir uns nach der Verabschiedung der Orion erneut auf den Weg auf den Hügel machten, um die Papageientaucher zu beobachten. Heute waren wir auch erfolgreicher. 100te solcher Vögel nisteten im Geröllfeld im Norden der Insel. Es soll weltweit eine der grössten Kolonien überhaupt sein. Leider sahen wir die Vögel nur von weitem, dennoch war es toll die putzigen Tierchen zu beobachten. Auch die Wanderung an sich war wunderschön.

Am Abend entschliessen wir uns in einem der wenigen Restaurants der Insel zu Abend zu essen. Diese Entscheidung entpuppt sich als genial. Das Essen schmeckt exzellent und wir verbrachten einen wunderschönen letzten Abend zu dritt. 

Am Montag ging es dann auch gleich weiter in Richtung Norden. Der Wind war an diesem Tag sehr launisch, deshalb konnten wir nicht wie gehofft, die ganze Strecke unter Segel absolvieren. Wir nutzen die Zeit zwischen den kurzen Pausen um zu Fischen. Und siehe da, wir waren endlich wieder einmal erfolgreich. Neben einem Pollack gelang es uns auch noch einen relativ grossen Dorsch herauszuziehen.

Ein tolles Erlebnis jagte an diesem Tag das andere. Kurz vor dem Tagesziel war es soweit, der Polarkreis wurde überschritten. Natürlich wurde dieses Ereignis entsprechend mit einem Schluck Rum, auch Neptun bekam davon etwas ab, gefeiert.

In Selsøyvik angekommen, wurde die tolle Dusche, inklusive Rückenmassagedüse in Anspruch genommen. Kurz vor dem Abendessen traf dann auch Moni aus Spanien mit dem Hurtigbåt bei uns ein. Gemeinsam genossen wir ein feines Nasi-Goreng, der Fisch muss leider bis Dienstag noch im Kühlschrank verweilen. Es war ein wunderschöner Abend an dem wir uns alle viel zu erzählen hatten. 

Ab Dienstag wird Moni den Blog weiterschreiben, weshalb ich mich an dieser Stelle gerne für die wunderschöne Zeit auf der Cachana mit meinen Lieben bedanken möchte. Es war traumhaft! Vielen vielen Dank! 

Weiter…., und was die Khater’s alles angeln

Mølde, Samstag, 29. Juni ist das Wetter besser als angesagt.

Anstatt Dauer-Regen, nur ab und zu äs Gütschli. Segeln mit gut Wind und nur mit dem Grosssegel durch das Gebiet Hustadvika, dass bekannt ist wegen seinen vielen Riffs und Kreuzseen. Bei uns auch bekannt geworden im letzten März mit dem beinahe Unglück des Kreuzfahrtschiffes Viking Sky. Wir haben hohen Wellengang aber alles im grünen Bereich. Machen unter Regen in Håholmen fest. Ein lauschiger, schöner Ort.

Eine Brygge mit altem Wikinger-Schiff und ein alt eingerichtetes Restaurant laden zum Verweilen ein.

Wir geniessen jedoch zuerst eine ausgiebige Dusche und entscheiden uns für bequeme Trainer-Hosen und Spaghetti-Resten mit Salat. 

Wetter – Aussichten für die ganze kommende Woche «Dauerregen» und Höchst- Temperaturen zwischen 8-10 Grad. Wir fragen uns: Sollen wir kurzfristig einen Flug in den Süden buchen? Der Gedanke ist verlockend. Nein, nein. Wir stellen uns dem Wetter und richten es uns gemütlich ein. 

Heute geht’s weiter nach Kristiansund. Der Hafen liegt gut geschützt in einer Meeresarm-Bucht. Es sind kräftige Winde angesagt. Die Stadt liegt durch Wasser getrennt auf 4 Inseln, eigentlich hübsch und doch haben wir den Eindruck, dass es an Atmosphäre fehlt.

Vielleicht macht der viele Regen auch dieses Empfinden aus. Susanne nutzt den Tag für Wäsche und Chérif findet eine Gastankstelle, welche die leeren Gasflaschen wieder auffüllt. In kurzen Regenpausen machen wir einige Besorgungen und Spaziergänge und besuchen das Klippfischmuseum und buchen gleich noch den deutschsprachigen Guide.

Hier wurde der Klippfisch bis 1989 verarbeitet. Jetzt zum Museum umgestaltet.

Anschliessend der spannenden Führung erhalten wir ein Probiererli «Bacalao» eine spanisch/portugisisches Rezept für Klippfisch, köstlich. Natürlich kaufen wir gleich Klippfisch ein. 

Dienstag Nachmittag haben wir gegen 16.00 Uhr ein kleines Wetterfenster, wenig Regen und ein bisschen weniger Wind, so dass wir nur mit der Fock Richtung Straumen surfen können. Cool!!!

Mittwoch den 3. Juli bleiben wir im sicheren Hafen, Temperaturen von 8°, gefühlt 3° und wieder sehr starke Winde und Dauer-Regen wie noch nie in unseren Ferien. Wir geniessen’s trotzdem, Lesen, Duschen, Schreiben, Flicken, Planen und «Plegern», wunderbar, wie in einer einsamen Berghütte.

Am Donnerstag gegen Mittag geht’s weiter.

Sehr dynamisches Wetter!!

Möchten in Magerøya ankern, sind aber nicht sicher ob es ruhig ist bei dieser Windlage. Und so ist es, Plan B, es geht weiter nach Børøysund, in welchem wir ein feines, empfohlenes Restaurant ausprobieren möchten. Doch als wir ankommen erfahren wir, dass die Küche in 20 Min. schliesst (20.00 Uhr).

Unser netter Nachbar Frederik, ein Norweger, erzählt uns, dass der hochgelobte Wirt vor 2 Jahren das Geschäft verkauft hat. So kochen wir himself. Auch legen wir für Morgenabend den Klippfisch in Wasser ein. Er muss min. 24 Stunden im Wasser ziehen, bevor er verarbeitet werden kann. Danach spazieren wir noch etwas über die schöne Insel Hitra, welche bei Angler von nah und fern sehr beliebt sein soll. Wir sind ebenfalls begeistert über die tierischen Landbewohner. So sehen wir auf unserem Spaziergang in nächster Nähe ca. 10 Rehe

und können auch 3 ausgewachsene Hirsche beobachten. Wow!! Sehr Imposant. Wir machen gegen Mittag Leinen los, aber nicht bevor uns Frederik bei einem feinen Kaffee viele schöne, lohnenswerte Orte auf der Karte zeigt. 

Wiederum ein sehr schöner Segeltag. Ein wenig verhangen

aber ohne Regen dafür kalt.

Eine hübsche Bucht mit einem kleinen Hafen Stokksund, wo wir seitlich am Steg festmachen. Am Abend kochen wir zum ersten Mal Bacalao und sie ist sehr gut gelungen. Auch Frederik erhält einen Teller seiner Lieblingsspeise und lobt unsere Kochkünste sehr.

Samstag Morgen machen wir im 1 km entfernten Dorfladen noch unsere Einkäufe. Dann geht’s los, ohne Regen aber bewölkt, die Temperaturen etwas moderater, nun zwischen 10 – 13°.

Nach 22sm machen wir in Bessaker fest, welches uns empfohlen wurde. Ach du meine Güte, welch ein Geschaukel. Also Leinen los und weiter nach Setervika. Natürlich in der engsten Passage muss das Hurtigruten – Schiff von hinten aufholen. Wir geben noch mehr Gas und fahren auf der Seite. Trotzdem kommt ein lautes, aufforderndes Hupen vom Heck. Kein Problem Herr Kapitän. 

Als wir im Hafen ankommen sind wir überrascht, es hat keine freien Plätze mehr am Steg. Hier im Norden hat es nicht mehr so viele Sportboote und deshalb ist Platz normalerweise kein Thema. Wir machen seitlich bei Frederik fest.

Heute Sonntag hat es wenig Wind.

Wir segeln trotzdem die ganze Strecke, welche heute sehr kurz ausfällt. Die Sonne scheint und wir geniessen die gefühlten 5° wärmere Temperatur in vollen Zügen.

Susanne geht noch kurz Baden, Wasser ca. 13°, dann nutzt sie die Heckdusche, da sie die Dusche in Setervika nicht gerade umgehauen hat, sicher von 20 Fischern zuvor benutzt. 

 Am frühen Nachmittag machen wir fest in Småvær. Ein charmanter Hafen mit einem Pub und Terrasse.

Wir machen das Schlauchboot, Reesi, startklar, packen die Fischer-Utensilien und etwas gegen den Durst ein und ziehen los. An diversen Orten diverse Versuche auch die Crew wechselt sich ab, aber ohne Erfolg.

Wir sind am Besprechen ob wir aufgeben sollen, da beisst doch beim Skip eine wunderschöne, fette Makrele an.

Weiter geht’s mit vollem Elan. Ein Dorsch beisst an, doch zu klein. Über den 62° Breitengrad müssen die Dorsche eine Länge von 44cm aufweisen. Schade für uns, gut für Ihn. Dänn ohalätz, die Angel krümmt sich durch. Ein grosses Dorsch Exemplar hat angebissen. Doch beim reinholen reisst der Kerl den Hacken vom Köder ab, Autsch!! Pech für uns und Pech für Ihn. 

Zurück im Hafen geniessen wir unsere Makrele in Sashimi-Form und einem feinen Grill auf der Terrasse des Pubs.

Am Montag geht’s weiter mit wenig Wind. Wir segeln langsam durch die Schären, nur mit Gross. Perfekt zum Angeln. Der Skip holt auch gleich einen Dorsch raus. Auch einen 2., doch der ist auch knapp zu klein, also zurück ins Meer. Geniessen den Abend in Lauvsnes. Dienstag morgen wird alles aufgefüllt, Vorräte, Wasser und Diesel. Leider kein Wind, deshalb geniessen wir ,mit Autopilot unter Motor, unser Lachsfrühstück. Dann entschliesst sich der Skip mit einem neuen und grossen Köder zu fischen. Immer diese Plastikteiler an den Haken die schwer abzubekommen sind!!!!! Auuutsch!!! Ausgerutscht und der Haken hat sich in Skiper’s Daumen fest gebissen. Querdurch kommt beim Nagel schon fast wieder raus. Guter Rat ist teuer. Versuchen zuerst selbständig den Haken rauszuziehen. Keine Chance. Alles reissen und zehren nützt nichts, nur noch mehr Schmerzen. Was nun….. Die Co-Skipperin sieht ein Fischerboot ganz in der Nähe, die wissen bestimmt was zu tun ist, denkt sie. Gesagt gefahren. Mittlerweile macht sich die Crew Gedanken wie das wohl ausgehen wird. Bei den Geübten angekommen ist deren Kommentar: No Problem! Der jüngere Kapitän kommt mit Seitenschneider und Pflaster zu uns auf’s Boot. Die grössere Zange lässt er sich nach reichen. Unsere Augen weiten sich. Au weiha!!! Die nächsten 10 Minuten ersparen wir Euch!  Nur Schmerz!! Die Helfer werden dankend mit einer sehr grossen Toblerone verabschiedet und der Skip wird professionell verbunden. Endlich bekommt der Skip die wohl redlich verdiente doppelte Portion Rum.

Danach ziehen wir unter Motor von dannen zur schönen einsamen Insel Gruppe Sør-Gjæslingan.

So wird platzsparend gebaut!

Am nächsten Morgen Schiff klar zum Auslaufen. Da macht ein grösseres Schlauch-Motorboot mit etwa 10 Gästen und 2 Kapitänen in tadelloser Uniform an unserem Steg fest. Sie sind nicht so kommunikativ, eher etwas steif. Wir legen ab und fahren gemütlich aus diesem wunderschönen Archipelago raus. Draussen liegt eine 80m lange Yacht vor Anker.

Königliche Yacht Norge

Der Skip kombiniert, Yacht und Motorboot gleich königliche Hoheit. CoSkipperin googelt und siehe da. Nicht jederMann/Frau kommt der norwegischen Königsfamilie so nah! 

Auch heute nicht viel Wind, somit wird’s ein gemütliches Segeln mit Fischen. Ah ja am Skippers-Daumen geht’s soweit gut. Dann ein Fang, ein Dorsch von gut 60cm beisst an

und zu guter Letzt noch ein Pollak. Sehr fein. Am Abend übernachten wir in einer ganz idyllischen einsamen Bucht und geniessen unseren Dorsch à la Ingwer, natürlich nicht bevor wir den Krabbenkorb noch ausgelegt haben.

Bleiben heute hier liegen. Der Wetterbericht sagt Sonne an, leider nicht, trocken aber bewölkt. Nachmittags spazieren wir noch den vorgeschlagenen Wanderweg entlang

und sehen zu unserer grossen Freude, nah über uns einen wunderschönen See-Adler kreisen. Wow!! Wie edel.

Ah ja unser Mittagessen bestand aus 2 wohlschmeckenden Krabben, sehr lecker. Der restliche Nachmittag wird mit Schreiben, Schreiben und Schreiben ausgefüllt

Freitag eher ein ruhiger, gemütlicher, ohne Zwischenfälle Tag. Schiff klar zur Abfahrt. Kein Wind, die See ist so glatt wie noch nie!! Wir Motoren durch die Schären mit kurzem Fischer-Stop. Ohne Erfolg! Kommen bei Zeiten im herzigen kleinen Hafen, Abelvær, an. Wir geniessen unser Zmo-Zmi ein feines Kaviar Omelette. Am Nachmittag vervollständigen wir unseren Blog mit diversen Fotos und geniessen anschliessend unser Dorsch-Curry Nachtessen.

Ausfahrt Hafen Abelvær

Samstag Morgen legen wir ab und segeln mit einer leichten Brise Richtung Rørvik. Der Himmel ist wieder mal grau. Die Sonne versucht’s, schafft’s leider nicht ganz.

Wegweiser in Norwegen

Beim Anlegen beginnt es leicht zu rieseln aber das kümmert uns auch nicht mehr. Jetzt gilt’s unsere Vorräte wieder aufzufüllen, wie Getränke und Lebensmittel. Auch wird unsere Gästekoje mal wieder ausgeräumt und hergerichtet. Heute Abend 22.15 Uhr kommt Joelle mit der Hurtigruten an und wird die nächsten 2 Wochen bei uns sein, freuen uns sehr.

Vergrösserung der Crew, Sandra und Michi kommen!

Nachdem wir am Samstag bei kühlem Wetter die Schweiz verlassen haben, sind wir am Samstagabend um 19.00 auf der MS Richard With angekommen. Nach einem kühlen Bier und Prosecco sind wir um Mitternacht ins Bett gesunken. Der Wecker war gestellt, denn um 05.30 mussten wir am nächsten Morgen in Maloy das Hurtigruten Schiff verlassen. 

Wie immer in solchen Situationen, geht der Wecker nicht. Es ist nicht klar weshalb. Aber so war es. Zum Glück – wie immer in dieser Situation – ist Sandra zurzeit erwacht. Frisch geduscht, ohne Frühstück und einigermassen ausgeschlafen haben wir das Schiff um 05.45 verlassen.  Zu Fuss machten wir uns auf den Weg zur Cachana. Gemäss Wegbeschreibung lag der Jachthafen Richtung grosse Brücke. Wegweiser oder klare Ortsbezeichnungen sucht man in Maloy vergebens. Auch konnte niemand nach dem Weg gefragt werden, da das Dörfchen wie ausgestorben war. Mit etwas suchen und mit der Hilfe von Susanne kamen wir zeitig bei der Cachana an. Nach einer herzlichen Begrüssung und einem Kaffee wurde der Plan für die nächsten Tage fixiert. Früh war zu regeln, wie die Cachana in den Norden kommen soll und wie wir zwei wieder den Flughafen Bergen erreichen. Doch vorderhand ging es um die Fahrt in den nächsten Hafen. Bei kräftigem Wind kamen wir gut voran. Leider führte die Rute durch eine Region mit kräftigen Wellen aus verschiedenen Richtungen.

Das Resultat war wie es sein musste… Sandra und Michi übergaben die letzte Mahlzeit dem Meer. Doch nach kurzem Leiden beruhigte sich die See und unser Magen, so dass wir bei guter Gesundheit und bester Laune den Hafen von Fosnavag anlaufen konnten. Zum Glück waren wir zeitig unterwegs. So ergatterten wir uns einen schönen Liegeplatz ehe es in der Nachbarschaft voller wurde.

Nette Nordmänner legten neben uns an. Rasch kam man ins Gespräch und erfuhren, dass sie zwei Tage auf die Gelegenheit gewartet hatten nach Süden zu segeln. Jetzt sei der Plan, die rund 300 Meilen zu den Shetland unter die Segel zu nehmen. In 10 Tagen seien sie wieder zurück in Norwegen. Nach einem feinen Znacht und einem Mitternachtsdrink ging es entspannt ins Bett.

Ausgeruht und bei weniger „schönem“ Wetter machten wir uns am nächsten Tag auf nach Runde. Die Vogelinsel ist bekannt für ihre grossen Kolonien von Papageientauchern, Raubmöwen, und diversen andern Seevögeln. Anlegen konnten wir in einem kleinen Hafen. Zu Fuss – mit bestem Material – machten wir uns auf den Marsch auf den Vogelfelsen.

Es war alles in Allem ein sehr schöner Spaziergang, in der Abendsonne, mit einem Cervelat als Picknick und tausenden von Seevögeln, die zu oder von ihren Nestern flogen. 

Mittwoch. Eile steht nicht an. Heute steht die Überfahrt nach Alesund an. Es wird ein kurzer Tripp von ca. sechs Meilen.

Bei wenig Wind gelingt es uns dem perfekt gesteckten Kurs des Skippers zu folgen. Alesund ist eine kleine malerische Stadt umgeben von kleinen Hügeln und Bergen. Die Stadt ist um 1904 vollständig abgebrannt und wurde im Jugendstil wieder aufgebaut.

Der Gästehafen ist zentral gelegen und alle notwendigen Einkaufsmöglichkeiten sind in wenigen Minuten zu erreichen. Weniger toll war als wir ankamen, auch gerade zwei Kreuzfahrtschiffe ihre Tore öffneten. Aus allen Richtungen klickten Fotokameras und grosse Hektik um- gab uns. Ein richtiger Kulturschock zu den beschaulichen Tagen vorher.
Wer Alesund besucht muss einen Fussmarsch auf den Fjellstua Aussichtspunkt machen. Der Aufstieg ist mit Stufen versehen und laufend wird man über seinen Fortschritt informiert. Nach genau 418 Stufen erreicht man den „Gipfel“.

Wir hatten wiedermal ein goldenes Händchen. Sonne, angenehme 17 – 18 Grad und eine traumhafte Aussicht belohnten uns für den Aufstieg. Heute Abend wartet ein Raclette auf eine erholte Crew. Wir freuen uns auf die verbleibenden Tage. 

Donnerstag. Die Reise geht weiter mit WOW Effekt. Auf der Fahrt nach Midsund sieht der Skipper plötzlich etwas im Wasser. Alle suchen die Wasseroberfläche ab. Ein Ruf „Delfine“ ein zweiter Ruf „nein Wale“. Wir ändern den Kurs und beobachten die Tiere, die an der Wasseroberfläche immer wieder auftauchen. Es sind schlussendlich – Google sei Dank – Schweinswale.

Eine Familie von ca. 20 – 40 Tieren jagt nach Fischen und wir segeln zu ihnen hin. Susanne gelingt ein Foto, welches die rund 1.5 – 2.0 Meter langen Säuger zeigt. Nach diesem kurzen Stelldichein geht die Fahrt zügig voran, so dass wir um ca. 18.30 in Midsund ankommen. Der erste Eindruck der Einfahrt ist etwas trist. Industriebauten links und rechts. Man hat den Eindruck, man fahre auf ein Kieswerk zu. Beim Jachthafen angekommen ändert das Bild etwas. Eine sehr schöne gepflegte Hafenanlage begrüsst uns.

Der COOP ist nur wenige Schritte entfernt und die Duschen sind sehr sauber und alles ist neu und gepflegt. Begrüsst werden wir von unsern norwegischen Freunden aus Runde. Wir erfahren, dass die Insel gut geeignet ist um einige Wanderungen zu machen und erhalten eine Karte mit den schönsten Trips.

Die Reise neigt sich dem Ende zu. Nach einem kleinen Frühstück und klar Schiff wird es nach Molde gehen.

Ein kleines Städtchen auf der Hurtigrute. Das Schiff, die MS Nordkapp wird Sandra und Michi um 21.00 Uhr aufnehmen und zurück nach Bergen bringen. Dort wartet am Samstag der Flieger zurück in die Schweiz. Die Woche bei Cherif und Susanne verging viel zu schnell. Das Wetter in Norwegen hat uns positiv überrascht, war trockener als befürchtet und wärmer als erwartet. Alles in allem wieder einmal eine sehr schöne Woche unter Freunden.

Vielen Dank Susanne und Cherif! 

Von Bergen bis Måløy

Als wir in Bergen ankommen, sind gefühlt tausend Schiffe hier. Was ist den hier los? Wir legen uns als 3. ins Päckli. Erfahren schnell, dass dieses Wochenende Festival in Bergen ist, Rambazamba. Wir geniessen zu 4 im Olivia noch eine feine Pizza (auch glutenfrei) und verabschieden uns danach auf Gleis 3 von unseren Lieben. Als wir zurück kommen liegt ein Motorboot an unserer Seite, an 4. Stelle. Wir denken , wenn das nur gut kommt.

Was für eine Nacht. Von 2.30 bis 6.00 Uhr morgens. Ein hier und her, ein stolpern rück und vorwärts, entweder haben die zuviel oder wir zuwenig getrunken. Der Fall ist klar, nicht noch eine solche Nacht. Wir ziehen weiter in eine uns bekannte Bucht. Zwischenhalt zum Bad, Grill und Genuss und machen zeitlich perfekt, vor dem Regen an dem Gästesteg in Little Bergen fest.

Am nächsten Morgen gehts weiter einen wunderschönen Sund hoch. Obwohl die Geschwindigkeit zum Fischanbeissen einladen würde, beisst keiner bei der Coskipperin an. Geduld bringt Rosen. Kurz vor der ausgesuchten Bucht, bergen wir die Segel. Schlängeln uns durch einen engen Sund zum Ankerplatz, welcher uns sehr gefällt.

Montag 17.6.19 Wir geniessen unseren Kaffee unter der Bettdecke und machen uns startklar. Mit gut Wind bis 31 Knoten segeln wir an Fedje vorbei (der nördlichste Punkt von unserem Törn 2017) Richtung Norden. Jetzt ist alles Neu für uns! Haben uns einen schönen ruhigen Hafen, gegen südliche Winde, ausgesucht. Ups!! Beim Anlegen sehr starke seitliche Winde mit engem Raum, der Skipper benötigt mehrere Anläufe bis die Cachana fest ist. Wollen noch einen Inselrundgang machen und beim Aussteigen fällt Susanne die Kamera samt Etui ins Wasser. Oh Kacke!!! Barometer erreicht Tiefststände! Kamera ist futsch! Nur der Fang des 1. Fisches durch den Skip lässt die Stimmung von der Co Skipperin etwas steigen. Da der Skipper gerade im Hoch ist mit der Jagd, wird der Krabbenkorb ausgelegt.

Am nächsten Morgen kommt der Krabbenkorb hoch! Oh!! 2 Krabben gefangen.

Die landen gleich im Kochtopf. Deshalb laufen wir erst um 11.00 Uhr aus. Es hat wieder viel Wind und wir segeln nur unter Fock 5-7 Knoten.

Am späteren Nachmittag erreichen wir den Hafen in Herland nähe Askvoll, ein herziger Fischerhafen! Liegen als einziges Segelschiff vor Ort. Dusche, Waschmaschine alles vorhanden und gratis.

Wir entschliessen uns morgen hier zu bleiben. Susanne fängt gleich an zu Waschen. Zum Abendessen gibt’s als Highlight Spaghetti mit Langustenfond, den selbstgefangenen Dorsch und den gefangenen Krabben. Sehr, Sehr Lecker!!!

Am nächsten Tag eine Wunderschöne Wanderung Up and Down!

Donnerstag geht’s weiter nach Florø. Unter Gennaker ziehen wir leise von dannen. Ein gemütlicher Ort.

Auch hier bleiben wir einen Tag länger. Wir machen einen schönen Spaziergang,

und anschliessend einen Teil der alkoholischen Einkäufe. Der Skip geht noch Infos holen beim benachbarten Motorboot, dauert Stunden, sehr freundlich und zuvorkommend gibt er viele Tipps. Dann ab zum längsten Herrings-Buffet der Welt!! Ca, 350 Meter lang!!! Und alles offeriert!!!

Leider nicht Glutenfrei garantiert!! Somit kommt der Skip in Genuss und die Co-Skipperin erhält feine Trüffel-Chips, auch Lecker! Für Unterhaltung sorgt eine echt coole Irische Band.

Unterwegs am nächsten Morgen, um unsere restlichen Einkäufe zu tätigen stellen wir fest, dass heute ein weiteres Fest mit vielen kulinarischen Angeboten ansteht. Wir verschieben unsere Abfahrt spontan auf Nachmittags. Die Zeit zwischendrin verbringen wir mit der Vorbereitung für unseren nächsten Besuch, Sandra und Michi, welche in Måløy via Hurtiguten zu uns steigen werden. Mittags spazieren wir wieder ins Dorf und auch da wird einiges geboten. Auf der Bühne spielt eine Band, Pop Musik, Klasse!! Und es hat diverse Marktstände mit feinen Probiererli von div. Lachsrezepten, sowie Wurstwaren! Echt sehr lecker. Wir haben uns durchgekostet und sind dann auf’s Schiff, da wir langsam aber sicher nach dem 27sm entfernten Måløy aufbrechen sollten, damit wir Sonntag Morgens 5.40 Uhr Sandra und Michi empfangen können. Wir segeln mit 20-35 Knoten Wind zwischen den zum Teil noch schneebedeckten Bergspitzen. Wow!!!!!!

Wir kommen in Måløy gut an machen Leinen fest. Gehen in ein empfohlenes Restaurant essen, sehr fein. Nun die letzten Vorbereitungen und alles ist bereit für Sandra und Michi.

Sie kommen!!

und Tschüss bis zum nächsten Mal

Im Namen der Frau* wird dieser Eintrag Gendergerecht geschrieben sein.

Anreise wird nicht beschrieben, da wie jedes Jahr problematisch. 

Angekommen in Stavanger sind wir, wie es zum guten Ton gehört, gleich mit einem Willkommensdrink empfangen worden. Nach freudigem Wiedersehen, Küssen und Knuddeln wird so gleich der Grill eingeheizt und freudig in der Abendsonne gegessen. Am nächsten Morgen regnete es sehr sehr fest, trotzdem verliessen wir Stavanger und schaukelten nach Kvitsoy.

Nachdem es mit dem Angeln am Tag nicht geklappt hat, entwischten uns auch noch sieben gutaussehenden Wildfänge beim Anlegen. Zum Glück behielt Susanne einen kühlen Kopf und konnte, trotz des Versagens der restlichen weiblichen Crew, das Schiff befestigen. Wir hoffen auf mehr Beherrschung, wenn wir mit unserer Fräulein Smörenbroed die Meere besegeln. Trotzdem wurde uns am Abend vom Skipper ein Raclette gegönnt. Am nächsten Tag ging es dann schon nach dem uns bekannten Haugesund. Unterwegs konnten wir die Rückenflosse eines Delphins bestaunen! Auch die Norweger*innen feiern Pfingsten, somit konnte Cherif die Gasflaschen nicht füllen – wir hoffen, dass sie auch gegen Ende der Reise noch ihren feinen arabischen Kaffee vom Herd geniessen können ;-). Mit einer Ladung Regen verliessen wir Haugesund und segelten unter strahlender Sonne in einen Naturhafen ein.

Nach frohen Botschaften wurde Nadine vom Karma bestraft und verlor Susannes Lieblingsköder – kein Wunder hatten wird bis Ende Ferien keinen an der Angel!! Der Grill war herrlich – auch wenn etwas spät (die Zeiten des Abendessens waren sowieso für die einen Crewmitglieder problematisch). Früh morgens war Waschtag, bei 13° Wassertemperatur und 18° Lufttemperatur. Die Nacktheit bewirkte das Umkehren der einten oder anderen verklemmten Norweger*innen, somit hatten wir die Bucht für weitere zwei Stunden alleine!! Nach dem Eintreffen der Hebräer*innen war es mit der Ruhe vorbei. Nach einem ausgiebigen Lunch, viel Sonne und weisen Worten der Bibel ging es nach Rosendal. Dank der Hilfe der netten Norweger*innen war das Anlegen für den Skippsprössling kein Problem. Psychisch mussten wir uns nun alle auf die bevorstehende Wanderung zur Gletscherzunge vorbereiten. Nadine suchte die perfekte Wanderroute heraus und alle waren voller Vorfreude!!!

Ging alles super, bis der Stoppknopf im Bus nicht funktionierte und wir drei Stationen zurücklaufen mussten (Es wurden bereits Rachepläne für die Rückreise geschmiedet, im Fall frau/mann wieder auf den gleichen arroganten Busfahrer trifft)

Wanderung hat Spass gemacht trotz Gletscherzungenrückgang. Nach sieben Jahren wurden endlich von allen Crewmitglieder das Combie als wertvoller Besitzt geschätzt. Diese schützen uns aber nicht vor den Fähren, welche uns als Ziel anvisierten aber dank der super Reaktion vom Skipper nicht erwischten. Nach dem Nadine und Alex Susanne und Cherif in die Schranken beim Dog gewiesen haben gab es Grill. Nach dem Grill wurden noch Gymnastikübungen durchgeführt und bis in die Morgenstunden getanzt.

Morgen geht’s noch nach Bergen und am Abend treten Nadine und Alex schon die Heimreise an – wir hoffen alle, dass sie in sitzender Position schlafen können!!!

Vielen Dank für die sonnigen! Tage 🙂

Südküste bis Stavanger (Revidiert)

Bevor wir Ablegen verabschieden wir uns vom Norweger Ben. Er versichert uns noch , dass dieses Jahr nicht der nässeste Mai war, sondern der kälteste seit Anno Domini. Na ja, warme Kleidung haben wir ja dabei. Wir haben den Wind voll auf die Nase. In der engen Blindleja geht Kreuzen nicht, so Motoren wir und geniessen die Gegend. 

Sind beizeiten in der von uns ausgesuchten Bucht, in der schon einige Motorboote festgemacht haben. 

21.00 Uhr. Wir sind am Abendessen vorbereiten. Da klopft es am Schiff. Jan lädt uns zu einem gemütlichen Abend am Lagerfeuer ein. Das kann man nicht ausschlagen. Schon sitzen wir mit 10 Norwegern am Lagerfeuer. 

Sehr gemütlich. Spontan werden wir am nächsten Mittag zum Krabbenessen eingeladen. Chérif wird um 12.30 abgeholt um mit Jan und Père die Krabbenkörbe einzuholen. Er kommt sehr zufrieden aber triefend nass zurück. Wäsche jetzt unabdingbar. :-)) Krabbenschmaus hervorragend.

danach Verdauungsspaziergang auf der Insel. 

Am Abend sitzen wir nochmals gemütlich am Feuer, als Père mit einem Mega Spiess auffährt.

Bespickt mit Polser, Pouletschenkel, Specktranchen und sonstigen Würsten. Nachahmungswürdig!!! Am nächsten Morgen verabschieden wir uns und ziehen weiter. Finden gegen Abend eine schöne Bucht mit Heckanker am Stein. Nach der Inselbesichtigung sind wir beide in unsere Bücher vertieft, als es Rumpst und Pumpst. Skipersdiagnose, Heckanker hält nicht. Gleichzeitig möchte Petrus der Erde etwas Gutes tun und öffnet die Schleusen. Wir dislozieren zu einer uns bekannten Bucht, lassen den Anker runter und schalten das Ankertoplicht ein. Es funktioniert nicht. Schalten das Dampferlicht ein. Der Skip kontrolliert den Stromverbrauch, geht gar nicht, viel zu viel. Er installiert sein Petrolankerlicht, urgemütlich, und wir legen uns ziemlich müde aufs Ohr. 

Montag morgen stehen wir gut ausgeschlafen auf. Wir lichten den Anker und segeln mit gutem Wind Richtung Farsund, welches uns empfohlen wurde. Gegen 18.00 Uhr machen wir im Städtchen fest. Unser Ankunftsdrink soll ein Ginger Ale mit Lemon sein. Als Susanne die Bilge öffnet um die Lemon herauszuholen meldet Sie schlechte News!!! Wasser in der Bilge!!! Oh Nein! Das Wasser ist etwas salzig aber nicht genug für Meer- Salzwasser. Worauf wir auf die Suche gehen. Bodenbretter und Salontisch werden abgebaut, Küchenschrank unter dem Spültisch wird demontiert und in allen Ecken wird das Leck gesucht. Aber wie es so ist, überall Feuchtigkeitsspuren aber nicht wirklich nass. Der Skip zieht die Rohrschellen der Ablaufleitung des Spültisches nach aber irgendwie glauben wir nicht, dass dies der Ursprung des Problems ist. Susanne will sowieso mal wieder die Kühlschränke abtauen und denkt es gehe im gleichen. Als sie in die Kühlschränke reinschaut stellt sie fest, dass diese bereits abgetaut sind. Ein schiefer Blick zum Skip, der hat doch gestern die Kühlschränke abgestellt um den Stromverbrauch des Dampferlichts zu kontrollieren!!!! Alles klar, das Wasser in der Bilge ist das Tauwasser der Kühlschränke. Zum Glück ist die Hilfsskipperin so entspannt. :-)) Am späten Abend gegen 22.00 Uhr machen wir doch noch einen kleinen Spaziergang durch Farsund. Es ist wirklich ein charmantes Städtchen.

Von Farsund haben wir leider nicht sooo viel gesehen. Aber heute geht es weiter nach Egersund. Es soll nach Wetterbericht einen schönen Segeltag sein; nah ja! Am Anfang wenig Wind aber Welle von quer, die Cachana schaukelt und rollt hin und her. Der Hilfskipperin tut dies nicht wirklich gut. Zum Glück frischt der Wind immer mehr auf und so surfen wir mit dem Gennaker Richtung Egersund und machen nach 40sm dort fest. Nachtessen? Haben noch Resten. Aber der Skip findet ein einladendes Restaurant. Es braucht wenig oder keine Überredungskunst. Sehr Lecker, gute Entscheidung! “Eigra” ein tolles Restaurant.

Der Plan für morgen? Mal schauen es ist sehr viel Wind angesagt.

Wow, ab 5.30 Uhr sind wir wach. Es laufen Hammerböen durch den sehr geschützten Hafen sicher über 40 Knoten, was auch angesagt ist. Wir geniessen die Wärme unter der Decke und schliessen die Augen nochmals. Dann am Morgen immer noch gut Wind. Machen einige Einkäufe und entschliessen uns, nach einem feinen Z’Mittag, doch auszulaufen. Erwarten viel Wind und Welle. Viel Wind passt, Welle nicht, noch besser. Kommen gegen Abend in das 42sm entfernte Tananger an. Ah ja, unterwegs begegnen wir einem Seehund. Er sieht uns erstaunt mit grossen Augen an und fragt sich was wir in seinem Reich tun und ihm in die Quere kommen. Fürs Photo hats leider nicht gereicht. 

Heute, man glaubt es kaum, sind 24 Grad angesagt. Am morgen schon 14 Grad. Wunderbar!! Entschliessen uns trotz Gewitterwarnung auszulaufen. So ein warmer Wind, erstes mal mit kurzen Hosen unterwegs.

Haben eine kleine Insel nach Stavanger im Visier zum Übernachten. Ziehen an der Stadt vorbei und ohalätz das Gewitter holt uns ein. Eine weisse Wand mit Blitz und Donner von allen Seiten empfängt uns. Unsere Kombis sind jetzt sicher nicht mehr salzig. :-)) Wir kehren um und machen schon einen Tag früher als gedacht in Stavanger fest. Zum Abendessen gibts Fischsuppe. Mhhhh

Heute Abend kommen Nadine und Alex auf die Cachana. Erledigen am Tag noch anfallende Arbeiten. Heckkoje räumen, Wäsche waschen, Einkaufen und so weiter. Der Tag vergeht wie im Flug und schon stehen die 2 Reisenden da. Welche Freude. Geniessen den Abend mit Geplauder und einem gemütlichen Grill. Werden von einer Passantin höflich darauf aufmerksam gemacht, dass Alkoholkonsum in der Öffentlichkeit verboten ist. Ahhh darum hat das vorbeifahrende Polizeiauto so aufmerksam zu uns herüber geschaut. Glück gehabt. 

Geniessen den Abend und einander. Freuen uns auf die kommende Woche. Bis zum nächsten Mal, dann von Nadine und Alex. Hihihihi die Cachanieros

Übers Grosse Belt nach Norwegen

Samstag den 18.5 19

Erwachen beizeiten und der Regen klopft an unser Kuchenbude Dach. Doch nach dem ersten Kaffee verzieht der Niederschlag sich langsam und macht einem dicken Nebel Platz.

Ou weia, wie eindrücklich ist den dass, wenn du Rundrum, von den vorbeifahrenden Frachtern, nur ein lautes Phuuuuu hörst und du keine Ahnung hast aus welcher Richtung das Nebelhorn ertönt. AIS und Radar sei Dank. Jedoch sehr schöne Überfahrt mit viel Nebel, Sonne, Wind aber immer noch in Vollmontur.

Kommen gegen Abend in Anholt an. Das Anlegemanöver des Skips ging leider etwas in die Hose. Gutes Hafenkino. Die Bordfrau sprang jux auf den Steg und zog mit all ihren Kräften an der Leine. Doch dies reichte zum näher ziehen nicht aus. Mit vereinten Kräften kriegten wir die Cachana doch noch an ihren Platz.

Sonntag 19.5.19

6.45 Uhr Tagwache. Nicht weil wir weiter wollen, neeein. Der Fischer kommt mit seinem Fang in den Hafen zurück. Erfolgreich eingekauft. 2 Kilo Langusten vom Feinsten.

Da wir ja schon bei Zeiten wach sind, machen wir uns drauf und dran den Fond der Langusten zu produzieren. Riecht verlockend.

Danach wird der Rucksack gepackt und wir ziehen los um Anholt zu entdecken. Uns wurde gesagt, es sei die Perle des Kattegat. Wahrlich wunderschön, ein abwechslungsreiches Schauspiel der Natur begleitet uns.

Europas grösste Flechtenlandschaft, inmitten von Sanddünen, auch jetzt schon im Frühling eine Augenweide. Geniessen ein mundendes Picknick inmitten der eindrücklichen Landschaft.

Kommen gegen Abend müde und zufrieden zurück und geniessen einen feinen Langusten Grill am Strand.

Da es uns so gefällt bleiben wir noch einen Tag länger. Machen eine Strandwanderung und geniessen den Tag.

Spaghetti mit Langusten

Dienstag morgen früh Tagwache. Sonne und Wolken wechseln sich ab und wir kommen nach einem langen, schönen Segeltag gegen Abend auf der Insel Læsø an.

Am nächsten Morgen mieten wir Fahrräder, um die Insel zu erkunden. Und los gehts! Wir radeln zur sehr interessanten Salzsiederei im Süden der Insel

dann an den eindrücklichen Tangdach-Häusern vorbei.

nach Østerby. Wir fahren einem wunderschönen Rhododendron Weg entlang.

Wetter heute stark bewölkt mit Nieselregen. Kommen gegen Abend mit grandios-schmerzendem Po in Vesterø an. Geben die Fahrräder dankend, mit vielen schönen Eindrücken von Læsø, dem Vermieter wieder ab.

Am Donnerstag gehts weiter zur nördlichsten Stadt von Dänemark, Skagen. Vielen Seglern ein Begriff.

Am nächsten Tag Stadtbummel, dann den obligatorischen Toast Skagen, und jetzt eine Wanderung zum Scheidepunkt von Kattegat und Skagerrak, zum Grenen. Eindrücklich, unbeschreiblich, fantastisch.

Links Skagerrak / Rechts Kattegat

Am Abend noch klar Schiff, da morgen sehr früh los.

3.30 klingelt der Wecker. Nach 2 stärkenden Kaffees legen wir in Skagen ab. Wir erleben eine abwechslungsreiche Fahrt. Anfangs Motor, der Wind legt zu und am Ende rauschen wir mit eingerefften Segeln, Norwegen entgegen.

Frühmorgens 4.30 Uhr

Müde und sehr zufrieden kommen wir in Norwegen an.

26.5.19

Heute gemütliches Segeln durch die norwegische Landschaft . Geniessen das Angekommensein. Den Tvedestrandfyord rein. Eine herrliche grüne Landschaft mit vielen kleinen Inseln. Kurz vor Tvedestrand entdecken wir auf der Insel Foroya eine neue Brygge. Sie lacht uns direkt ins Gesicht . Fahren trotzdem weiter zum Städtli. Entschliessen uns aber doch an der Brygge zu Übernachten. Gute Entscheidung! Machen noch eine kleine Inselwanderung bevor wir den ausgezeichneten Grill, mit Blick gegen Westen geniessen.

Happy Birthday. Susanne wird schon am Morgen mit Kaffee ans Bett verwöhnt. Nach dem 2. Kaffee schälen wir uns aus den Federn und baden zum ersten Mal in der Nordsee. 13 Grad Brrrrrr.

Beweisfoto

Gegen Mittag Leinen los. Kommen gegen Abend in Arendal an. Machen noch einen Spaziergang durch das charmante Städtchen und geniessen ein feines Geburtstagsnachtessen im Restaurant Blom. Ausgezeichnete Wahl.

Vorspeise
Hauptspeise

28.5.19

Dessert

Tags darauf gehts weiter den Wasserwegen entlang zwischen den Inseln durch. Deswegen ergeben sich oft Windänderungen und dies vereinfachen die Sache des Segelns nicht. Somit segeln wir auf die offene See hinaus. Ohalätz. Wind bis zu 26 Knoten und Welle gegenan. 12 Seemeilen lang wird die Cachana und die Crew auf der Kreuz durchgerüttelt bis wir im schmucken Lillesand festmachen.

Lillesand

Da es so lange hell ist haben wir langsam unser Zeitgefühl verloren. Gehen erst spät nach Mitternacht ins Bett und schlafen bis 10 Uhr morgens.

Heute Mittwoch fahren wir durch die Blindleia. Eine landschaftlich, wunderschöne Wasserstrasse, welche zum Teil extrem eng verläuft und vom Skip hohe Konzentration erfordert. Am Abend angekommen machen wir das erste mal längsseits an einem Felsen fest. Wow, Adrenalin pur.

Wir bekommen Besuch vom Norweger Ben , welcher uns schöne Orte östlich und westlich von Kristiansand empfiehlt. Anschliessend ca 22.Uhr Grill mit wunderschönem Ausblick nach Westen.

Gegen Mitternacht ziehen wir uns auf die Cachana zurück. Montieren die Kuchenbude, da morgen Regen angesagt ist. Aussentemperatur 8 Grad. Heizung sei Dank.

Heute Auffahrt bleiben wir an unserem schönen, heimeligen Ort liegen und geniessen den Tag mit Blog schreiben. Scheibenkleister, ohne Netz- Verbindung wurde Text nicht gespeichert, das Ganze von vorn.

Ohne Worte !!!

Genehmigen uns ein Erledigungsdrunk und geniessen den Abend.

Auf geht’s zu unserer Reise in den hohen Norden.

Am 27.4 2019 beginnt unsere 6. Reise. Wir fahren über Konstanz um unser Mietauto, ein Mazda-Kombi, in Empfang zu nehmen. Chérif, der Tetris-Master, bringt die geballte Ladung in das Auto rein. Gute Leistung

Doch was ist denn das? Bei der ersten Pinkelpause kontrolliert der Chef beim Vorbeigehen den Kofferraum. Offen! Wohl ein Witz! Wir müssen dringend. Also doch changing Pinkeln.

Ging nochmals gut. Doch wir gehen dem Problem nach. Tel. an Vertretung, natürlich Samstag. Die gute Fee am Draht-Ende weiss auch nicht genau was zu tun ist. Aber sie sagt, dass sie schon gehört habe, wenn man sich mit dem Schlüssel vom Auto entfernen würde, schliesse sich der Kofferraum. Gesagt getan und klappt. Die “gute” neue Technik.

Wir übernachten in der Lüneburger-Heide und am Sonntag gehts weiter nach Fehmarn, wo die Cachana schon auf uns wartet. Wir beginnen mit Einrichten, Aufriggen, Basteln, Putzen und natürlich darf der Schnagg mit den Fehmarnern nicht fehlen.

Vom 30.4 bis 6.5 unser jährlicher Ausflug auf der Pampero mit Bodo, Tanja, Markus und Didé, hat wie immer richtig Spass gemacht.

Grillen auf der Düne in Helgoland

Montag Abend zurück auf der Cachana. Weiter gehts.

Am Donnerstag Abend erwarten wir mit Freuden Sibylle und Markus. Zusammen geniessen wir unser erstes Raclette auf dem Boot. Freitags wird an der Elektrik gearbeitet und getestet, gepröbelt und ausprobiert. Voller Erfolg, Markus vielen Dank.

Samstags , nach gemeinsamen Frühstück und Abschied nehmen, Leinen los.

Unser Ziel heute, Bagenkop in Dänemark. Mit schönem Wind, wenig Wind und viel Wind, diese Route geht nie ganz normal. Sonntags bleiben wir liegen, zuviel Wind gegenan. Wir wandern in die Südspitze von Langeland, wunderschön.

Durchqueren Weideland mit wilden Ponies .

Montags gehts nach Fischeinkauf, frischer Seezunge und noch warme Fisch-Frikadellen, weiter Richtung Marstal. Wir kreuzen bei Sonnenschein und kühlen Temperaturen auf.

Weiter Richtung Rudkøbing, weil es so schön ist dran vorbei, unter der Brücke durch bis nach Lundeborg. Ein “hügeliger” Fischerhafen. Uns gefällts.

Am 14.5 stellen wir uns auf Motoren ein. Doch siehe da, wir ziehen mit der Genua von dannen. Super. Eigentlich möchten wir in Reersø vor Anker gehen. Doch die Fischer verbauen mit ihren Netzen den Weg in die Bucht. Auch ist die Wassertiefe unter dem angegebenen Kartenmass. Somit gehen wir doch in den Hafen und machen an unserem bekannten, von den Möwen heissgeliebten , Steg fest. Feiner Grill am Abend , nicht mit gewohnten Temperaturen :-))

Wir ziehen uns am Abend gerne in die warme Stube zurück.

Mittwoch morgen, schon parat zum Auslaufen, kommt ein Fischer längsseits an die Mole. Kaum festgemacht, sind wir schon vor Ort um nach frischem Fisch zu fragen. Nein nein, wir dürfen nicht verkaufen, das ist in Dänemark verboten. Als der Fischer unseren Frust sieht, erbarmt er sich unser und schenkt uns glatt weg 3 fangfrische Schollen. :-)) Supernett. Nach einem weiteren wunderschönen Segeltag

machen wir im Hafen, der Insel Sejerø, fest. Grill am Strand mit Bilderbuch Sunset.

Donnerstag und Freitag verweilen wir auf der Insel. Wind und Welle gegenan, versprechen kein schönes Segeln. Am Donnerstag wandern wir zum Leuchtturm an der Nordspitze der Insel. Idylle pur, wunderschön.

Kommen müde und zufrieden am Abend zurück und geniessen noch einmal einen wunderbaren, romantischen Abend am Strand. Der Freitag vergeht im Flug mit Schreiben, Werken, etc. Nahrungsaufnahme wurde fast vergessen!

Morgen denken wir nach Anholt weiterzuziehen.

Mit lieben Grüssen und bis bald die Cachanieros

Wieder zu Hause…..!

Heute , Dienstag morgen den 5. September, möchten wir weiter nach Middelfart zum alten Stadthafen. Also zuerst wieder mal Gennaker klarieren, geht einem langsam auf dem Wecker!!! Dann Auslaufen und nun bei leichten Winden Richtung Süden. Der Wind passt für den Gennaker. Also ziehen wir ihn hoch, rollen ihn ein und  wieder aus. Wunderbar es klappt und jetzt geniessen wir unseren Gennaker Kurs in vollen Zügen. Wir sind bei Zeiten im alten Hafen. Dort liegen diverse alte, hölzerne 2 Master die  uns zu einem Spaziergang animieren.

Beim Hafen hat es einen Fischladen, der fantastischen frischen wie auch geräucherten Fisch anbietet. Abendessen ist klar, da wir noch von unserem zubereiteten Fond haben gibt es Spaghetti del mare. Morgens nochmals Fischeinkauf und frische Brötchen für den Skipper. Heute leider wenig Wind und müssen die 10 000 Meilen Marke motorend zurücklegen, darauf wird natürlich angestossen. Dann gibt’s doch noch etwas Wind und  wir segeln  bis zur Insel Als in eine Bucht welche wir von unserem 1. Törn im Jahr 2013 mit der Cahira bereits kennen. Wir geniessen den Ankerplatz, wir sind ganz alleine.

Mittwoch morgen noch mal ein Bad. Wird es das  Letzte sein??? (Leider war es das letzte Mal) . Dann Anker hoch immer vom Cockpit aus, da die vordere Fernbedienung defekt ist. Nun den schönen engen Alssund runter, der Skipper käpselt mit einer Comfortina 38 , es sind auch einige Wenden nötig. Wir sind immer noch vorne als der Skipper, welcher dicht an unserem Heck klebt, die Segel einholt und den Motor startet. Er ruft uns zu, dass die Brücke in Sonderborg in 15 Minuten aufgeht. Er schoss davon! Wir streichen schnell die Segel. Der Motor wird gestartet, doch die  Cachana kann trotz den höheren Touren unter Motor nicht mithalten. Der Comfortina reicht es knapp, 100m vor uns schauen wir machtlos zu wie die Brücke schliesst.

Jetzt heisst es eine gute Stunde warten. Wir machen die Cachana fest und geniessen ein herrliches Mittagessen bestehend aus geräuchertem Dorsch, die Entdeckung dieses Sommers, sehr lecker. Dann geht’s weiter nach Flensburg in den Stadthafen Jaich, es ist nicht zu fassen kein Platz, das erste Mal!!! Dann also zur nahen Marina Werftkontor auch sehr nett mit einer wunderschönen Aussicht auf Flensburger Altstadt.

Wir geniessen den Abend an Bord, da wir ja morgen Flensburg unsicher machen werden. Ziehen am Freitag bei Zeiten los um Flensburg zu erkunden. Fazit: Hafen-Seite, schöne alte Gässchen mit ehemaligen Kapitäns-Häusern. Die gegenüberliegende Altstadtseite hat sehr schöne erhaltene Häuser, lange Einkaufs Meile; wirkt am Abend eher etwas verschlafen.

Auch auf der Stadtseite ein altes Museum mit diversen, alten, traditionellen Segelschiffen. Natürlich mit einer Fischbude an die Cherif nicht nur vorbei laufen kann. Gegen Abend gehen wir nochmals zur  “roten Strasse” , nicht das was Du jetzt denkst, sondern eine lauschige Einkaufsstrasse mit Handwerk Boutiken, einer Rum – Destillerie. Na klar, diverse Rum werden probiert und der Beste wird eingekauft. Anschliessend in die benachbarte lauschige Weinbar, wo wir gleich “höckle bliebed” und Susanne sogar für den Super leckeren Flammenkuchen, in allen Variationen, eine sehr seltene Ausnahme macht.

Hat sich gelohnt. Samstag Morgen Duschen, Einkaufen, Wasser tanken und los geht’s. Ziehen nur das Gross und kommen schnell voran.

Hören am Funk Meldungen von Gale Warnungen. Na ja, gibt’s häufig und in der Flensburgerfjörde was soll da passieren. Wir schauen mal “Back-wärts” Oha Lätz!! Zum anziehen der Kombihose für Susanne reicht’s knapp noch. Chérif hat keine Chance mehr. Es brodelt, fliegendes Wasser. Wir nehmen das Gross runter, da der Wind extrem achterlich kommt und ziehen Fock hoch. Wir rauschen dahin. Eigentlich möchten wir zum empfohlenen Hafen Langballigholz in der Flensburgerfjörde, aber ab dem Mittag schönstes Segeln mit gereften Grosssegel und Fock. Wir wollen noch nicht in den Hafen rein.  Deshalb Planänderung, mit Ziel Ostküste der Insel Als, zum Hafen Mommark. Ein kleiner, lauschiger Hafen, gefällt uns!!

Weiter geht’s nach Bagenkop. Wieder schönstes Segeln und wir kommen gut voran. Wir machen Innen an der Aussenmole längsseits fest. Hinter uns die “Marena” eine Alu Yacht mit dem Schweizerpaar Gian – Andrea und Christine, welche zu einem gemütlichen Apéro kommen.   Was für ein Zufall!! Wir treffen hier unsere alten  Bekannten,  Peter und Gisela, welche wir letztes Jahr an der Nordsee kennen gelernt haben. Sie kommen gleich anschliessend an die Marena Crew  zum Apero . In Bagenkop besuchen wir noch das mit Herz eingerichtete Museum. Sehr nett. Dann Abendessen und es werden langsam  die restlichen Vorräte aufgebraucht.

Zum Schluss ein Schlumi auf der Marena. Montag morgen hat der Fiskeladen offen. Schnell noch ein paar Fischburger (Glutenfrei), etwas Lachs und Schollennfilet gekauft. Dann geht’s los! Letzter Segeltag, der Skip möcht’s nochmals wissen. Schon im Hafenbecken, Gross rauf, oh es klemmt, ah ja Reff ist noch drin. Frage der Bordfrau willst Du wirklich ausreffen? Ja klar, also Gross hoch!  Der Wind kommt doch nicht ganz so achterlich wie gedacht und wieder 2. Reff, dann Fock und wir rauschen auch heute mit gut Wind Richtung Fehmarn. Etwa 10 Meilen vor Fehmarn kein Wind mehr! Da hat sich der Wetterbericht aber richtig vertan. Und so Motoren wir die letzten Meilen. Im Hafen werden wir von Volker herzlich erwartet und eingewiesen. Dann werden die Segel noch abgebaut, da am Abend und am Dienstag Regen angesagt ist. Nachtessen im Netti’s schmeckt wirklich lecker aber Nord-Deutsche Portionen. Wir sind Vollgefressen und gehen früh ins Bett. Dienstag bis Donnerstag wird eingepackt, geräumt, gereinigt, repariert  und geschnackt.

Am letzten Abend werden wir von Jörn zu einer typischen Fehmarn Spezialität eingeladen, und zwar Sauerbraten an einer Süss-scharfen Sauce, wirklich fein! Freitag morgens die letzten Arbeiten, dann kommt die Cachana raus!! Klappt alles.

Nach der Besichtigung des Unterwassers, welches in Ordnung ist, verabschieden wir uns und fahren nach Burg um kleine Besorgungen zu erledigen, natürlich ohne die Fischbude auszulassen. Es ist bereits Freitag Mittag als wir die Rückfahrt antreten. Sehr viel Verkehr, viele Lastwagen und Staus. Das Fahren ist sehr ermüdend. Wir studieren die Karte und entschliessen  uns,  nach Duderstadt zu fahren um dort zu Übernachten. Ein wunderschönes, mittelalterliches Städtchen. Wir finden ein Hotel gleich am Marktplatz und sie haben auch ein Zimmer für uns frei, Ausblick davon.

Dann einen ausgiebigen Spaziergang durch das Städtchen. Wir haben noch nie so viele, schön, alte Riegelhäuser an einem Ort gesehen.

Sehr schön! Dann Nachtessen im Ratskeller, mundet ausgezeichnet, und anschliessend nach dem Schlumi in die Horizontale. Nächsten Morgen schönes Frühstück, dann nochmals kleinen Spaziergang durch’s Städtle, diesmal haben die Läden offen und somit wird noch ein bisschen geschoppt. Gegen 11.30 Uhr geht’s los Richtung home sweet home und wir kommen schnell und zügig mit wenig Verkehr am späteren Nachmittag zu Hause an und werden von unserer Familie herzlich empfangen.

 

Dieser Bericht ist der letzte Eintrag dieser wunderschönen Reise gewesen. Wir hoffen, dass wir Euch auf diesem Weg einen Einblick unserer Reise wiedergeben konnten. Es hat uns immer viel Freude bereitet, von Euch via Mail, Telefon  oder Blog zu hören.

Mit lieben Grüssen

die Cachanieros