Geschüttelt, nicht gerührt!!

Dienstag, 30. Juli,

Gegen Mittag haben wir Joëlle, Fynn und Aïcha bei der Busstation verabschiedet. Wir sind alle traurig. Es war eine sehr schöne Zeit, welche wir sehr genossen haben. Wir freuen uns jedoch auch, dass es nun weitergeht. Auf dem Rückweg erledigen wir noch ein paar Einkäufe. Dann müssen wir los, da die Hafenausfahrt um 13.38 Uhr bei Hochwasser geschlossen wird. Die Wetterprognosen melden Dienstag und Mittwoch wenig Wind, nachher wird’s eher schwierig, mal sehen! Hier ändert sich das Wetter ja so schnell, dies ist unsere Hoffnung! Wir motoren raus und siehe da, es hat genug Wind zum Segeln, leider gegen den Wind. Bald werden wir begleitet.

Einfach atemberaubend wenn die Delphine so springen

Unser Ziel ist der Ort, wo es eine Dusche hat, wieder einmal Rossaveel. :-)) Wir kreuzen auf und geniessen Segeln ohne grosse Welle, 20.30 Uhr machen wir fest. Duschen, Kochen, Essen und bald in die Koje, wir sind müde.

Mittwoch morgen möchten wir weiter zur Bunowen Bay, dies war schon unser Ziel mit Joelle wo wir leider umkehren mussten. Plötzlich sehn wir mehrere Delphine die vor und neben den Bug spielen, so schön. Bei wenig Welle können wir endlich wieder mal Fischen. Die Skipperin ist erfolgreich, 2 Köhler und 3 Makrelen. In Bunowen angekommen fällt der Anker. Eine hübsche Bucht mit einer schönen Landschaftskulisse, besonders wenn die Sonne scheint.

Bunowen Bay

Der Skip filetiert die Fische und die Makrelenfilet werden eingefroren. Donnstag morgens segeln wir los, eigentlich möchten wir zur Insel Inishbofin, die etwa 25sm entfernt ist. Der Naturhafen ist leider nach Südwesten etwas offen. Heute schon viel Südwest Wind und in den nächsten Tagen, noch mehr!

Wir segeln an der Insel Inishbofin vorbei

So entscheiden wir, weiter zu segeln bis zur Blacksod Bucht die knapp 60sm entfernt ist. Dort soll es 4 Gästebojen haben und hoffen, dass eine frei ist. Ankern würde auch gehen. Aber beim angesagten Wind ist uns eine feste Boje lieber. In der Nähe der Blacksod Bucht sind die höchsten Kliff,s von Irland und stellen fest, dass von den Klippen starke Fallwinde herunterkommen bis 36kn.

Die Cachana nur mit gerefftem Grosssegel ist einige Male nicht zu halten und schiesst in den Wind. Bald sehen wir die Bucht und freuen uns, dass es noch eine freie Boje hat. Die 3 anderen scheinen von Einheimischen besetzt zu sein.

Bucht von Blacksod

Wir verzichten auf die Kuchenbude, da noch mehr Wind in der Nacht angesagt ist und wir den Widerstand nicht steigern möchten. Wir feiern den 1. August im Bauch der Cachana mit Fähnchen und 1.August Kerzchen

dazu Markrelen Sushi als Vorspeise und einem feinen Raclette. Wow!

Zufrieden gehen wir ins Bett. Leider wird die Cachana ziemlich geschüttelt, wir schlafen mässig. Freitag bleiben wir hier, draussen hat es zu viel Wind und Welle, am Samstag vielleicht weiter. Wir fahren mit dem Dingi ans Land und gehen auf Erkundigungstour.

Ein Geschichtsträchtiger Leuchtturm

Folgendes:

“Wetterbeobachtungen im Juni 1944 durch den Leuchtturmwächter von Blacksod führten dazu, dass die Landungen in der Normandie verschoben wurden. Obwohl Irland während dem 2. Weltkrieg sich auf einen neutralen Status berief, lieferte es Grossbritannien weiterhin Wetterberichte im Rahmen eines Vertrages seit Irlands Unabhängigkeit. Der D-Day sollte am 5. Juni 1944 beginnen, aber ein Bericht von Maureen und Ted Sweeney (Blacksod Leuchtturmwärter/in) über die Annäherung von Unwetterfronten veranlasste General Eisenhover, die Invasion bis zum 6. Juni zu verzögern, so dass die Bedingungen günstiger waren. Die Leuchtturmwärter wurden später von Eisenhower geehrt.”

Zurück auf der Cachana gibt’s einen kleinen Grill bei kühlen Temperaturen.

Besuch von Delphinen

Freitag Nacht noch mehr Wind, die Cachana schaukelt trotz geschützter Bucht. Wir schlafen wieder einmal mässig bis schlecht. Der Samstag soll ein bisschen besser werden, aber laut Wettervorhersagen immer noch 3m Welle draussen. Wenn’s nicht sein muss lieber nicht. Wir nehmen den Bus und fahren bis nach Belmullet. Ein hübsches Städtchen umgeben von Wasser. Wir genehmigen uns einen Apero und erleben life :-)) im Pub, dass ein irländer Kunstturner an der Olympiade Gold im Pauschenpferd holt. Welch eine Freude. Wir machen ein paar Einkäufe und fahren mit dem Bus zurück.

Sonntag ist Sturm und Regen angesagt wir bewegen uns nicht, das ist klar. Es windet zu stark. Wir falten unser Reesi zusammen und versorgen es.

Ziemliches Geschaukel. Heute gibt’s eine Siesta.

Ein gemütlicher Tag auf der Cachana! Die Nacht werden wir mal wieder geschaukelt, nicht gerührt!

Montag soll’s weiter gehen nach Ballyglass Bay, wir müssen aber warten bis die Gezeiten in der richtigen Richtung laufen, deshalb starten wir erst um 12.30 Uhr. Wir sind uns nicht so sicher wieviel Welle es auf dem offenen Meer hat. Wir fahren unter Motor ca. 5sm raus und ziehen die Segel. Der Wind kommt platt von hinten und es wird konzentriert gesegelt mit Besuch von Delphinen, so schön.

Erris Head

Wir runden das Erris Head Kap und gegen 20.00 Uhr fahren wir in die angepeilte Bucht, wir machen an einer Gästeboje fest.

Eine gut geschützte Bucht, trotzdem wird die Cachana etwas geschüttelt, wir sind’s ja schon fast gewohnt!

Dienstag Morgens legen wir bereits 8.00 Uhr ab, wir möchten nach Sligo. Es sind bis 35kn Wind angesagt,

zum Glück von der richtigen Richtung. 2 Stunden vor Hochwasser ca. 18.00 Uhr sollten wir bei der Einfahrt sein, dann geht’s weiter 5sm durch untiefes schmales Gewässer.

Wir segeln sehr schnell durch die hohen Wellen, in den starken Böen ist es manchmal schwierig die Cachana auf Kurs zu halten.

Mehrheitlich gelingt’s.

Immer wieder Regenschauer

Wir sind bereits gegen 16,00 Uhr in der Nähe der Einfahrt viel zu früh!! Die Höhe der Wellen sind zum Teil 3-4m hoch. Wenn die Wassertiefe kleiner wird, werden normalerweise die Wellen höher und steiler, dann können sie sich stürzen. Da ist sich der Skipper nicht mehr sicher ob er die Cachana kontrollieren kann. Wir besprechen und entscheiden, dass wir nach Kellybegs segeln.

In diesem Fall noch weitere 20sm. Kurz, bevor es dunkel wird machen wir in Kellybegs fest.

Mittwoch Morgen studieren wir die Wetterlage. Ab Freitag wird es schwierig werden mit dem angesagten Westwind, aus der Donegal Bay, rauszusegeln.

Gerne wären wir noch einen Tag länger geblieben. Wir entscheiden uns jedoch, dass wir schon am Donnerstag weiter segeln möchten. Didé hat uns gemeldet, dass er mit dem Bus um 18.30 Uhr ankommen sollte. Wir bringen die Cachana auf Vordermann. Waschen, Reinigen, Koje bereit machen, Einkaufen im grossen Einkaufsmarkt der eine halbe Stunde entfernt liegt. Auch die Tankstelle ist am gleichen Ort. Der Skip läuft 3x hin und her mit dem 10L Diesel Kanister. Um 18.30 Uhr ist Didé pünktlich hier, wir freuen uns sehr. Er ist nicht mit dem Bus sondern mit dem Taxi angekommen. Na ja wie Ihr wisst , kommt der nächste Blog nicht von uns :-))

One thought on “Geschüttelt, nicht gerührt!!

  1. Ahoi Susanne und Chérif
    Viel erlebt, mit Höhen und Tiefen, auf die Wellen bezogen. 🤗
    Unglaublich flexibel, ob geschüttelt oder gerührt, spannend zum lesen, aber definitiv nichts für mich. 😕🙃
    Guten Heimflug dann und bald wieder auf dem Eis. Eis ist ja bekanntlich auch nicht so Standhaft, aber immerhin noch besser als 3-4m hohe Wellen.
    Liebe Grüsse
    René

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