Die Suche nach Nessie

Am 1. Juli geht’s für uns, Nadine und Alex, auf nach Schottland. Beruhend auf unseren bisherigen Reiseerfahrungen mit Flügen, möchte die Hälfte der Reisegruppe am liebsten drei Stunden vor Abflug am Flughafen sein. Durch viel Bearbeitung und gutem Zureden kommen wir schliesslich «nur» zwei Stunden vor Abflug am Flughafen in Zürich an. Zu unserer «Überraschung» hat der Flug Verspätung ….. Trotz vorhergesehenen Turbulenzen, kommen wir in Inverness an und verbringen eine Nacht dort, bevor es anschliessend mit Zug und Fähre weiter Richtung Orkney geht. Die Überfahrt mit der Fähre wurde leider nicht, wie erhofft, mit Sonnenschein im Gesicht auf Deck verbracht, sondern bereitete unsere Seefrauenbeine auf wilde Überfahrten vor. Die Gesichter wurden bleich und sogar die Nikotinzufuhr von Alex musste unterbrochen werden, bis wir wieder festen Boden unter den Füssen hatten. 

Freudig erblickten wir die Orkney Inseln und wurde am Pier herzlich empfangen. Während einem Mitternachtssnack wurde uns von MuP (Mami und Papi) die Pläne für die nächsten Tage erläutert, welche eine schnelle Besichtigung der Insel gleich schon am nächsten Tag (früh morgens) beinhaltete. Ausgerüstet mit Regenjacke und Regenhosen machten wir uns mit den öffentlichen Verkehrsmitteln auf den Weg, um die historischen Entdeckungen auf der Insel zu erkunden. Um das Ganze in einem Tag zu bewältigen (der Bus fuhr gar nicht so regelmässig wie gewohnt) mussten wir auf unsere Füsse sowie Autostopp ausweichen, welches zum Glück beim ersten Versuch funktionierte. Das schottische Wetter machte seinem Namen alle Ehre und wusch uns die Jacken, die Hosen sowie gleich auch die Unterhosen sauber. Am nächsten Tag ging es los nach Wick, zur Nordostküste von Schottland. Die Überfahrt war goldig. Der Genaker wurde gehisst, Wale gesichtet und ab und zu drückte sich ein Sonnenstrahl durch die Wolkendecke. 

it’s raining cats and dogs!

Nun waren wir in Segellaune und gleich am nächsten Tag ging es weiter Richtung Inverness. Da aber 68 Meilen doch etwas anstrengend sind, entschieden wir uns für einen Zwischenstopp in einer Bucht etwas nördlich von Inverness. Kurz vor dem Erreichen des Ankerplatzes hörten wir durch den Funk «Cachana Cachana, you’re entering a danger zone». Nach einem kurzen Funkaustausch wechselten wird die Richtung und hielte Kurs auf eine andere Ankerbucht in der Nähe. Als wir am Abend die Übungen des Militärs mit ihren Schusswaffen hörten, welche in die Bucht zu feuern schienen, dankten wird gedanklich noch einmal der Küstenwache, welche uns vor dem Abschuss bewahrte. 😉 

Grillvino

Die erste Nacht vor Anker inklusiv Grill war wunderbar und wir fühlten uns erholt und ready für den letzten Abschnitt auf dem Meer nach Inverness, bevor wir dann in den Kaledonienkanal eintauchten. In der Nähe von Inverness fanden die Highlandgames statt, welche wir natürlich nicht verpassen wollten. Dort angekommen, war die Ähnlichkeit mit einem Turnfest in der Schweiz nicht zu verleugnen. Zwei grosse Unterschiede waren allerding feststellbar. Erstens wurde der ganze Anlass konstant durch Dudelsackspieler*innen begleitet. Zu Anfang unterhaltsam, mit der Zeit eine richtige Geduldsprobe!! Zweitens wurde der Alkoholkonsum durch das Prinzip «öffentliches blaming and shaming» zu minimieren versucht. Es gab ein Zelt, welches Alkohol ausschenkte und dieser durfte nur innerhalb von Abschrankungen hinter Gittern konsumiert werden (dieser Platz war zu jederzeit sehr gut gefüllt).  Am Abend stiessen wird gemeinsam auf Ursulas Geburtstag an, ein Freundespaar, welche mit der Segelyacht Silmaril in den letzten Wochen steht’s Cachanas Begleitung war.

«Clachnaharry, Clachnaharry. Cachana speaking. Can we enter the first lock? Over.” Und schwubs waren wir auch schon in der ersten Schleuse. Von nun an beginnt die gemütliche Kaledonienkanal Fahrt.

 

Zum Vergnügen von Alex bestritten wir am darauffolgenden Tag vier Schleusen und waren schlussendlich 200 Meter über Meer. Durch die akribische Vorbereitung von MuP konnten wir, gut vertaut das Schleusenspektakel der anderen umherschwingenden und nicht ganz so gut vertauten Booten beobachten und kritisch beurteilen. Trotz des eher stark ausgeprägten schottischen Akzentes, konnten wir den Anweisungen der Schleusenwerter*innen folgen und Cachana erfolgreich bis ans Ende der Schleusentreppen manövrieren, das Ganze unter strahlend blauem Himmel. Auf der Suche nach Nessi angelt wir verbotenerweise zwei Lachsforellen aus dem Loch Ness, welche unter strengster Geheimhaltung Unterdeck ausgenommen und im Verborgenen filetiert wurden. Nach einem verholmanöver im Hafen machte sich die Cachana-Crew auf, um das Urquhart Castle zu besichtigen. Nach einem anstrengenden Fussmarsch lichtete sich langsam der Nebel und der Regen lies nach und das Schloss erstreckte sich in seiner vollen, mysteriösen Pracht vor uns. MuP zahlte Eintritt um das Schloss bzw. die Trümmer zu besichtigen, Nadine und Alex sparten sich die Pfunde, da sie am Freitag eine Highlandtour planten und dies ein Tourstopp sein wird. Nach kurzer Suche wurde die Bushaltestelle gefunden, jedoch funktionierte das kontaktlose Zahlen nicht und die Busfahrerin liess sich nicht erbarmen um Nadine & Alex mitzunehmen, obwohl wir die drei Pfund nicht bezahlten konnten. Zum Leidwesen von Alex und ihrer Fussblase mussten wir den ganzen Weg zurück tschumpeln. Zeit um «Ich sehe etwas was du nicht sieht» zu spielen. Fast gleichzeitig trafen wir zusammen auf der Cachana ein (MUP nahm den Bus). Der Abend wurde mit feinen Fachjitas und Rubikub ausgeklingt. 

Da wir Nessi nicht angeln konnten, versuchten wir sie am Mittwoch bei knackigen 15.2 Grad Wassertemperatur schwimmend zu entdecken. Auch dieser Versuch blieb erfolglos. So wärmten wir uns am Kaffee und kreuzten auf, bis wir Fort August erreichten. Nach langem Suchen stellten wir fest, dass dieser Ort kein Dorfkern (eigentlich nichts ausser den Schleussen) besitzt und so beschlossen wir ein Dal als Abschiedsessen von Nadine und Alex zu kochen. 

Morgen geht es für uns zurück nach Inverness. Wir freuen uns auf das nächste Mal und kaufen uns nun Sonnencreme für die heisse Schweiz. Danke an MuP <3

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