Wie geht’s weiter!

Montag, 30. Juni

Morgens 5.00 Uhr schrillt der Wecker! Didé serviert den Kaffee und bald heisst es Tschüss sagen. Didé kann bei trockenem Wetter zum naheliegenden Bahnhof marschieren.

Gleich beginnt es mal wieder zu regnen. Wir steigen nochmals in die Koje mit Kaffee und besprechen wie’s weiter geht.
Schon vor den Ferien hatte ich hie und da ein Zwicken in der Leistengegend. Mhh,habe ich wieder einen Leistenbruch , fragten wir uns? Es scheint so. Leider meldet sich diesmal der Schmerz immer schneller und ich bin nicht mehr so beweglich. Somit fallen Spaziergänge etc. für mich aus. Auch sind die Wetterprognosen für die nächste Zeit nicht erquickend. Feucht und immer wieder genug Südwestwind, der den Weg zurück auch nicht erleichtert! Wir entscheiden uns, dass wir nicht zu den äusseren Hebriden segeln, sondern umkehren und früher nach Hause kommen in der Hoffnung, dass ich dann bald operiert werden kann und schnell wieder Fit bin. 

Noch ein kleines Nickerchen bis 9.30 Uhr. Es regnet immer noch! Wir fahren unter Motor in die 12sm entfernte Isleornsay Bucht. Wir waren vor 2 Jahren mit Chantal und Matthias schon hier. Es hat damals schon geregnet. Der Anker fällt und es regnet immer noch, keine Lust für Landgang.

Nächsten Morgen scheint die Sonne, so schön.

Das Morgenbad von Susanne bleibt leider aus, zu viele Quallen. Leider heute kein Wind! Wir fahren wieder unter Motor zu der 30sm entfernten Insel Canna. 10sm vor dem Ziel möchte der Skip kurz einen Angel Versuch starten, wir lassen uns über einer vielversprechenden Stelle treiben und die Angel wird geworfen ein paar Minuten und es zupft und rupft. Der Ertrag wird gleich mit Kraft hochgekurbelt, denn 4 Köhler (der Dorschfamilie angehörend) haben zugebissen. Der 4. hat Glück er ist noch ein bisschen klein, damit darf er nochmals in sein Reich der Meere zurück. 

Kaum in Canna angekommen ist die für uns unangenehme Motor-Fahrt schnell vergessen. Schon in der Einfahrt beeindruckt uns die extrem schöne Landschaftsformation mit dem intensiven grün.

Wir erwischen noch die letzte der 10 Bojen. Wir machen noch einen kurzen Landgang, bewundern die wunderschöne Landschaft und geniessen das schöne Wetter. Am Abend wird die Kohle im Grill erhitzt und es werden leckere Hamburger gebraten, dazu ein Bohnen, Peperoni, Zwiebel Ragout! Nächsten Morgen nimmt die Skipperin ein kurzes, erfrischendes Bad unter der wärmenden Sonne. Dann wird Sie mit dem Beiboot an Land gebracht.

Sie begibt sich auf eine Wanderung um die Bucht.

Gerne wären wir noch eine Nacht geblieben aber die Wetterprognosen lauten einstimmig: Donnerstag soll’s wieder regnen mit Windböen 6-7 aus Süd-West.

Am Freitag: Dauerregen mit Windböen bis 8. Wir haben für Donnerstag und Freitag  Abend einen Liegeplatz in Mallaig reserviert. Deshalb legen wir am Nachmittag ab und segeln zur 10sm entfernten Bucht auf der Insel Rhum, die wir auch bereits aus dem vorletzten Jahr kennen. So haben wir am Donnerstag nur noch 15sm nach Mallaig statt 25sm. Auch am heutigen Abend wird der Grill gezündet, wir geniessen die exzellente Hirschlende mit Salat.

Donnerstag Morgen, wie die Wetterprognosen prophezeiten, viel Regen und viel Wind zum Glück aus der richtigen Richtung. Wir setzten nur die Genua und auch die, im gerefften Zustand und segeln mit 6-8kn Richtung Mallaig.

Wir segeln am Kap der Süd Ostseite der Insel Ile of Skye vorbei. Dort begegnen uns viele, viele Delphine die über die hohen Wellen springen, ein grosses Spektakel, so haben wir das noch nie gesehen, leider sehr schwer zur fotografieren und doch sind der Skipperin einige gelungen.

In Mallaig angekommen, die Auskunft vom Hafenmeister der Hafen ist voll wegen schlechtem Wetter. Unser Einwand, dass wir ja reserviert haben, kam seine Entschuldigung er hatte es gestern nicht mehr im Griff aber wir können am Kopfsteg als 3. ins Päckli! Passt auch! Heute Abend gibt‘s den gefangenen Köhler auf Lauchbeet mit Reis. Wir lieben’s! 

Freitag Morgens, es regnet in Strömen, wir Duschen und der Skip besucht den besten Bäcker in Schottland den wir kennen. Dann gemütlich ein paar arbeiten, Blog schreiben, etc. Freitag Abend gehen wir ins Restaurant Crab & Creel, vor 2 Jahren waren wir schon dort und es ist uns sehr gut in Erinnerung geblieben. Wir sind wieder in die vollen gegangen und haben eine Seafood-platter für 2 bestellt!

Extrem lecker und viel zuviel!!! Wir nehmen den Rest den wir nicht geschafft haben mit nach Hause! 

Samstag ist Trüb, leichter Regen Wind aus der falschen Richtung, wir bleiben liegen! Nicht ganz das 2. Schiff im Päckli will am 9.00 Uhr ablegen, somit sind wir 8.50 Uhr bereit und punkt 9.00 Uhr legen wir ab, damit das Nachbarschiff ablegen kann. Wir machen dann wieder fest am 1. Schiff der uns dann gleich mitteilt, dass er um 16.00 Uhr ablegen möchte. Wir machen ein paar Einkäufe und einen kleinen Bummel durch Mallaig. Pünktlich 15.45 sind wir bereit ablegebereit! Na ja, der nimmt’s nicht so genau es wird 17.00 Uhr! Jetzt liegen wir direkt am Steg! Heute Abend gibt’s feine Pasta mit unserem Fischsud die letzten Köhlerfilet vom letzten Fang und den Resten Meeresgetier, dass wir am Freitag nicht geschafft haben, sehr, sehr fein.

Sonntag, der 6. Juli

Endlich mal nördliche Winde und das nicht wenig! Wir funken kurz den Hafen an und erhalten die Erlaubnis aus dem Hafen zu fahren. In Mallaig ist Pflicht vor dem ein-/ausfahren das Hafenbüro an zu funken, da die Einfahrt eng ist und falls die Fähre gerade am ein-/rausfahren ist….. lieber nicht!!

Wir ziehen nur das Vorsegel und rauschen mit 6-9kn Richtung Süden unser Ziel ist eine gut geschützte Bucht nähe Tobermory! Angekommen stellen wir fest, dass in dieser Bucht Fallwinde mit über 30kn bläst. Ok, zurück nach Tobermory und schnappen uns eine Boje da schlafen wir bedeutend besser.

Am nächsten Morgen fahren wir mit dem Dingy zum Hafen machen noch ein paar Einkäufe. Wir können nichts dafür! Da hat es doch ein angeschriebenes Haus mit einer beschrifteten Tafel 6 Austern + 2 Gläser Champagner, sehr fein! Dann zur Cachana zurück und wir legen ab und setzten wieder nur das Vorsegel und rauschen Richtung Oban,

wo Walter mit seinem Schiff mit dem gebrochenen Mast auf uns wartet. Ein freudiges Wiedersehen und wir geniessen zusammen ein feines Raclette auf der Cachana.

Heute Morgen, Dienstag lädt uns Walter zum Kaffee ein,

er ist oberglücklich, da er die Nachricht erhalten hat, dass sein neuer Mast transportbereit ist. Jetzt muss nur noch ein guter Spediteur gefunden werden der den 11m Mast von Südengland nach Schottland bringt. Wir füllen unser Wasser + Dieseltank auf

und segeln mal wieder ins Loch Spelve, kaum hält der Anker nehmen wir unser Dinghy und holen in der Muschelfarm 2 kg, Miesmuscheln, somit ist auch klar was es zum Nachtessen gibt. Freuen uns!

Mittwoch, den 12. Juli 10.00 Uhr wird der Anker gelichtet.
Unser Ziel ist die 30sm entfernte Insel Colonsay. In der Bucht Scalasaig hat es 5 Gästebojen, wo wir festmachen möchten. Wir haben Gegenwind und müssen alles aufkreuzen und dies mit zum Teil dichtem Nebel, der Radar läuft.

Als wir in Feldstecher Sichtweite kommen stellen wir fest, dass schon einige Masten in der Bucht sind. Andere Segler haben die gleiche Idee gehabt. Ankern möchten wir nicht da viel Wind angesagt ist und es dort viel Seegras hat. Kurz entschlossen segeln wir nach Loch Tarbert, noch 8 sm aber ohne aufkreuzen. Schnell sind wir dort, beim hinauf Weg, falls Ihr Euch erinnert, hat unser Anker nicht gehalten, deshalb fahren wir tief, tief in die Bucht hinein, um viele Felsen und Steine herum. Angekommen stellen wir fest, dass sich das ausgeschüttete Adrenalin gelohnt hat. Wir ankern und geniessen die Ruhe, ein magischer Ort. Nur schade, dass die Sonne nicht scheint, dies wäre das i- Tüpfelchen gewesen. Die Nacht verläuft völlig ruhig. Wir spüren nichts von den starken Winden auf See!
Donnerstag morgen geniessen wir noch die Umgebung mit einem Café.

Dann Anker rauf und wir fahren meist unter Motor nach Port Ellen.

Mit einem kleinen Zwischenhalt. Die Skipperin wirft die Angel aus, erfolglos! Ein nächster Halt ist schon etwas erfolgreicher oder doch nicht, der Köhler der am Haken hängt ist etwas klein, er wird erlöst und zurück ins Wasser gelassen. Am 3. Ort klappt’s. Ein genug grosser Köhler hat angebissen und wird an Bord gezogen, der 2. folgt im gleich!😀

Gegen 17.00 Uhr machen wir in Port Ellen fest. Die Wettervorhersage hat für Freitag-Sonntag wunderschönes, warmes Sommerwetter angesagt.

Wir könnens fast nicht glauben freuen uns riesig.

Wir hoffen, dass der Lobster/ Krabbenfischer in die See rausgeht und dass wir ihm bei seiner Rückkehr etwas von seinem Fang abnehmen können. Aber das Boot liegt ruhig da.😩 Plötzlich sehen wir ein anderes grösseres Fischerboot reinkommen. Der Skip geht mit Plastiksack und Portemonnaie zur Anlegestelle und fragt die Besatzung ob Sie was gefangen haben und falls ja was? Die Antwort war „of course“! Scallops! Oh! Kann ich welche kaufen? Auf die Frage wieviel Stück? 20 wären toll! Ein kurzes Nicken! Ich muss warten bis die Ladung ausgeladen ist. Jetzt kommt ein junger Mann aus der Ladeluke und drückt mir einen Sack in die Hände. Auf meine Frage wieviel es kostet, schüttelt er vehement den Kopf und sagt, enjoy“ ! Die Schokolade nimmt er dann doch gerne! Wie wir das schon auf den Shetlands gelernt haben, legen wir die Scallops min. 12 Std in Süsswasser ein, dann öffnen sie sich und man kann sie auslösen.

Am Freitag morgen werden wir von den warmen Sonnenstrahlen geweckt, so schön! Wir geniessen draussen den Café und unterhalten uns mit den sympathischen Nachbarn. Wir möchten eine kleine Bustour nach Bowmore machen. Vorher macht sich der Skip an die Arbeit der Scallops

und die Skipperin geht Einkaufen.

Währenddessen wird beobachtet, dass der Lobster-Fischer ausläuft! Kurz nach dem der Skip die Scallops fertig ausgelöst hat kommt der Lobster Fischer rein! Ihr kennt das ja schon. Der Skip kommt zurück mit 3 Lobster und 2 grossen Krabben und das für 50£. Jetzt müssen die Tierchen so schnell als möglich gekocht werden. Sie sollen so wenig Leiden wie möglich. Leider haben wir nicht so grosse Töpfe! Also zuerst die 2 Krabben, dann 2 Lobster, der 3. hat kein Platz. Die Skipperin fragt immer wieder, ob wir dem 3. die Freiheit zurückgeben sollen? Zum Glück setzt sich der Skip durch. Weshalb? Das kommt später! Schlussendlich landet der 3. auch im Kochtopf.

Nachdem alles aufgeräumt, gewaschen und die Tierchen im Kühlschrank liegen ist es zu spät für eine Bustour.

Wir bleiben noch einen Tag.
Samstag nehmen wir den Bus nach Bowmore. Der Bus hat seine Glanzzeit hinter sich. Es knirscht und klappert man versteht sich fast nicht. In Bowmore angekommen spazieren wir durch das Dorf.

Ein hübscher ruhiger Ort in einer Bucht mit kleinem Hafen und einer Destillery. Die Whiskykenner kennen sicher den Bowmore Whisky 🥃.

Aber vor der Degustation möchten wir gerne etwas Essen. Wir finden ein gemütliches Restaurant, sogar mit Terrasse mit Blick aufs Wasser. Wir geniessen eine Antipasti Platte! Sehr fein und sehr nett!

Dann in die Bar der Destillery und der Whisky auch sehr fein. Jedoch kaufen wir den 200 £ teuren Spezial Edition nicht ein. 😀

Anschliessend im Coop einkaufen und mit einem Glacé warten wir auf den Bus. Ein wunderschöner Tag geht zu Ende. Sonntag Morgen werden die Leinen gelöst und wir segeln nach Crinan. Wir haben uns entschieden über den Crinan Kanal nach Largs zu segeln. Den grössten Teil der Strecke bringen wir segelnd mit genügend Wind hinter uns.

Teilweise segeln wir mit 9kn über Grund, da wir Strömung bis zu 3 kn haben. Bereits ziehen Wolken auf, in der Nacht ist Starkwind prognostiziert. Wir telefonieren mit dem Office of Crinancanal und er teilt uns mit, dass die Schleuse offen ist. Wir dürfen, falls wir möchten, in der offenen Schleuse windgeschützt übernachten. Gesagt getan! 😉Fortsetzung folgt…..😜

Mit lieben Grüssen an Allen lesenden!

Cachaneros

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