CACHANA Blog 2025 🏴󠁧󠁢󠁳󠁣󠁴󠁿 von Didé, Teil 2

Mittwoch, 25.06.2025

Insel Muck Ankerbucht – Mallaig

Ausgeschlafen, Kaffee, die einen noch ein Morgenbad, leider ohne Seehund Begleitung. Dann 10.30 Anker hoch, wir segelten nach Mallaig. Leider war der Wind bescheiden, das Wetter mehrheitlich bedeckt, aber mit wenig Niederschlag. Immer wieder sonnige Aufhellungen nahmen wir gerne an. Um 15.30 konnten wir nach 19 NM im Hafen von Mallaig anlegen. Gut die Hälfte hatten wir gesegelt. Die Hafeneinfahrt von Mallaig war noch speziell, da hatte es ein Rotlicht, wie bei der Einfahrt in eine Schleuse.

Per Funk erhielten wir von der Kapitanerie bei nicht Rotlicht die Genehmigung zur Einfahrt in den Hafen. Der Hafenmeister hatte uns einen Platz am Schwimmsteg zugewiesen. Den frühen Abend hatten wir im Dorf verbracht mit Erkundungen.

Leider hatte das Sea Food Restaurant geschlossen und den Fischhändler gab es nicht mehr. Dafür konnte ich Leim kaufen um den Flaggen Stick wieder in Postion zu bringen. Leider gab es keine Rettungsboje zu kaufen! Wie immer mussten wir im Pub noch einen Trinken. Susanne war nicht so trinkfreudig, was leider auf ein Magen Darm Problem zurückzuführen war.

Donnerstag, 26.06.2025

Mallaig – Plockton (Bojenbucht)

Wir legten erst um 12.30 Uhr ab.

Meine Wenigkeit wollte vorher noch eine Dusche geniessen, nachdem ich diese am Abend zuvor ausgelassen hatte. Das gute an der Geschichte war, neben den schönen Duschen gibt es eine Bäckerei. Ich konnte es somit nicht lassen und hatte mich nach dem Duschen in Warteschlage gestellt um mit feinem Brot zurück auf’s Schiff zu kommen. Leider gab es für Susanne nichts Glutenfreies und die letzte Zimtschnecke, die ich Chérif bringen wollte schnappte sich der Käufer vor mir. Schade!

Uns erwartete ein Segeltag mit 28 NM bei 20 KN Wind. Leider zwischendurch ein wenig feucht. Um 17.30 hatten wir an einer Boje in der grossen Bucht von Plockton festgemacht.

Das feuchte Wetter und nach wie vor ein zügiger Wind führte dazu, dass niemand Lust hatte Resi aufzupumpen um damit an Land zu gehen.

Freitag, 27.06.2025

Plockton – Portree (Bojenbucht mit Stadtanschluss)

Auch der nächste Morgen zeigte sich von der feuchten Seite. So blieben alle am liebsten im Bett um ein wenig zu lesen. Gegen Mittag rafften wir uns aus den Federn und beschlossen weiter zu segeln. Für Samstag war Sturmwind angesagt, daher hatten wir wieder eine sichere Bucht mit Bojen ausgesucht um gut zu liegen. Schliesslich legten wir dann um 11.20 an der Boje ab.

Wie wollten nun auf dem Am Wind Kurs mit 20 Knoten böigen Winden das neu eingezogene Reff 3 im Grosssegel ausprobieren. Diese bewährte sich bestens. Zusammen mit der zur Fock gerefften Genua lief die Cachana bestens ihren Kurs hoch am Wind.

Kurz vor dem Ziel schien der Wind einzuschlafen, doch nur bis zur Einfahrt der Bucht, wo er uns mit starken Böen von vorne empfing. So wurden die Segel geborgen und wir fuhren unter Motor die letzten 1.5 NM ins Bojenfeld. Da war der Wind auch noch heftig und kleine Wellen begrüssten uns.

Doch wir schnappten und ein Boje machten fest und waren der Überzeugung das wars jetzt. Ankunftsdrink.

Leider kam es anders als gedacht. Durch die steigende Flut hängte sich die Cachana so stark an die Boje, dass diese am Schluss an der Bordwand hing. Also mussten wir raus. Der Wind war noch ein wenig stärker und die Wellen auch mit dem kurzen Fetsch nicht zu vernachlässigen.

Leider hängte sich der Bojentross bei der Fussreling unter die Chromstahlkante, was dazu führte, dass diese stark beschädigt wurde. Losmachen ging unter dieser starken Spannung gar nicht mehr, so dass wir uns schweren Herzens entschliessen mussten den Tross durchzuschneiden.

Mit 30 Knoten Wind wurde die nächste Boje angesteuert und schliesslich im 3 Anlauf waren wir wieder fest. Es stand uns eine schaukelnde Nacht bevor.

Samstag, 28.06.2025

Hafentag an der Boje Portree

Ausschlafen ist immer etwas Schönes. Am Morgen hatte der Wind etwas abgenommen. So wollten wir doch wie angedacht mit Resi an Land. Doch kaum hatten wir mit Aufblasen auf dem Vorschiff begonnen, nahm der Wind wieder zu. Wir hatten Böen von mehr als 35 KN. Fast ist Resi in einer Bö davongeflogen. Doch alles bestens. Schliesslich gingen nur Susanne und ich an Land, da Chérif auf die Cachana schauen wollte. Mit Vollmontur machten wir uns mit Resi auf den Weg zum Dingisteg. Mehr feucht als trocken kamen wir da an. Wo wir von einem Crew Mitglied unseres Nachbarschiffs empfangen wurden Dieser teilte uns mit, sie hätten einen Video von unseren Vorabendmanövern gemacht. Dieses hatte er uns auch geschickt, es ist eindrücklich sich mal von aussen betrachtet zu sehen.

Das Hafenmeisterbüro war leider nicht besetzt und unter der angegebene Telefonnummer hatte niemand abgenommen. So stellten wir die abgeschnittene Boje vor seine Eingangstüre. Ein kleiner Rundgang in Portree war angesagt. Der Touristenort, sehr hübsch, übersichtlich. Leider kein Fischverkauf, die Fischer meinten es hätte zuviel Wind.

So mussten wir wieder ins Pub um uns zu orientieren. Susanne verliess mich dann um ein wenig in den Läden zu stöbern. Noch kurz einkaufen und dann ging es zurück mit Resi auf die Cachana.

Wir hatten eine viel trockenere Überfahrt mit Wind und Wellen achteraus. Die zweite Nacht war ein wenig ruhiger. Doch wie man weiss, ist der Schreibende keine zuverlässige Quelle für die nächtlichen Begebenheiten.

Sonntag, 29.06.2025

Portree – Key of Lochalsh, Swimm Steg im freien Wasser

Nach Strömungskalender war die optimale Zeit für den Aufbruch 11.00. Am Anfang fast kein Wind. Dann plötzlich Böen, wir fuhren aus der Bucht mit Motor. Schliesslich stellte sich der Wind konstanter und wir konnten bei 10 bis 15 KN die 20 NM segeln. Schliesslich war es mein letzter Tag auf See.

Nach dem Passieren der grossen Brücke nach der Isle of Skye legten wir an einem Schwimmsteg in Key of Lochalsh an. Der Steg lag nicht in einem Hafen und bei den angesagten Südwinden, durfte es wohl wieder eine unruhige Nacht werden.

Der Hafenmeister begrüsste uns freundlich auf dem Steg und erklärte uns, wo die öffentlichen Duschen sind, welche nicht zum Hafen gehörten. Schliesslich stand heute Abend noch das Abschlussessen an. Die Empfehlung im Internet schien nicht schlecht, doch nahm niemand das Telefon ab. Da das Lokal im nahen Bahnhofsgebäude liegt war es klar dass wir da vorbeigingen. Es schien geschlossen. Ein erneuter Telefonanruf. Der Chef kam direkt zur Türe raus. Schliesslich hatte er uns im zweiten Service um 19.30 noch untergebracht.


Zurück aufs Schiff und vor Packen, da kam keine Freude auf!

Umso mehr genossen wir das vorzügliche Nachtessen mit Seafood und Fisch in der kleinen gemütlichen Gaststätte. Danach noch ein Absacker auf der Cachana.

Montag, 30.06.2025

Key of Lochalsh – time to say goodbye – Zugreise nach Edinburgh – Flug in die Schweiz

05:00 Tagwache! Kaffee machen. Tschau Cachana, Tschau Susanne und Chérif, es war einmal mehr wunderbar.

05:45 Abfahrt der Scotisch Rail nach Inverness – Edingburgh. Ich stand 10 Minuten vor Zugsabfahrt allein auf dem Bahnsteig. Ich hatte eine reservierten Sitzplatz 14a im Wagen A.

So wie man es gelernt hatte, wo ist Wagen A? Es hatte nur 2, daher wohl der vordere. Da gab es keinen Sitz 14a. Es war niemand da. Also hatte ich mein Gepäck allein gelassen und war im vermeintliche Wagen B den Sitzplatz 14a suchen gegangen. Fehlanzeige. Also zurück und ich nahm den besten Platz. Der Zug fuhr pünktlich ab, ich sah keine Menschenseele.

Doch bald kam die Schaffnerin. Sie erklärte mir, dass die Lokomotivführerin, Sie und ich im Zug seien.

Da sie ja nichts zu tun hatte setzte sie sich zu mir ins Abteil. Dank Ihrem nicht so schottischen Akzent konnte ich mich angeregt mit Ihr unterhalten. Die Aussicht war eh getrübt, da es in Strömen regnete. Bei Halt 5 stiegen zwei weitere Passagiere ein. Das Stelldichein war damit beendet.

Wir hatten unterdessen die Küste verlassen und der Zug bummelte durch das Schottische Hochland. Eine wunderbare Landschaft zog an uns vorbei, der Regen wechselte sich mit Sonnenstrahlen ab. Je näher wir nach Inverness kamen, desto mehr füllte sich der Zug. Ich denke es waren Arbeitspendler. Um 08.30 kamen wir mit 20 Minuten Verspätung in Inverness an.

Nach Fahrplan sollte es in 50 Minuten weitergehen. Die Fahrplananzeige war unverständlich. Schliesslich fand ich eine nette Bahnangestellte die mir die unverständlichen Lautsprecheransagen übersetzte. Ich sollte mich einfach in den nächsten Zug setzen und dann den Zugbegleiter fragen wie es weitergeht. War ich froh, dass ich bis am Abend Zeit hatte an den Flughafen zu kommen.

So begann die Reise Richtung Glasgow. Am Anfang war der Zug mässig besetzt, doch auch der füllte sich ständig. Eine nette Begleiterin setzte sich in mein Abteil. Ich konnte sie verstehen.

Dann kam eine Schottin, no chance. Mein Gegenüber übersetzte. So vergingen die Stunden.

Plötzlich kam der Zugbegleiter, austeigen an der nächsten Station. OK.

Doch tip top um 14:00 war ich in Edinburgh am Flughafen. Um Mitternacht zu Hause.

Eine wunderbare Reise ging zu Ende.